Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?
09.01.2017 um 09:48Die Berliner Wurzel-Polin Anna Alboth hatte eine ganz grandiose Idee, die sich nun endlich auch mal vom stupiden "Ich-ändere-mein-Pofilbild-auf-Facebook-nach-einem-Anschlag/Krieg-in-eine-Landesflagge-um-meine-Solidarität-mitzuteilen"-Trend abhob:
Eine Wanderung nach Aleppo von Berlin aus. Eine Art "Solidaritätsmarsch", über 3000 Kilometer - die umgekehrte Route, die ein jeder Flüchtling aus Syrien absolvieren musste. Über die Tschechische Republik, Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Griechenland und die Türkei.
Ca. 300 Menschen starteten am 26. Dezember. Sicherlich wird es, aufgrund der klirrenden Kälte, einige Abspringer geben, aber vielleicht auch einige Mitläufer, die sich dem Trupp von unterwegs auf ihrem weiten Weg anschließen.
Als ich das erste Mal davon hörte, dachte ich an einige verirrte Hipster, die in ihren trendy Jack-Wolfskin-Jacken und dem restlichen Bio-Glühwein von Weihnachten nur ne Party feiern und dabei halt ein wenig laufen. Aber der Gedanke dahinter ist dann doch sehr löblich, wenn man die Vermutung an eine grandiose Selbstinszenierung mal ausblendet.
Der zweite Gedanke war: "Die sind doch verrückt! Das ist doch gefährlich!"
Hier mal ein Artikel, es gibt noch Zahlreiche mehr davon im Netz: http://www.deutschlandfunk.de/solidaritaets-marsch-nach-aleppo-wir-werden-auf-dem-weg.1769.de.html?dram:article_id=374920
Was denkt ihr. Ist den Menschen in Aleppo damit geholfen? Ist es eine schöne Geste oder könnte man dies gar als Katastrophenterror... ähm, -tourismus bezeichnen? Werden sie durchhalten? Wenn ja: Wird man sie freudig empfangen?
Oder scheren sich die Menschen da unten garnicht erst um einige Deutsche, die danach immerhin wieder die Möglichkeit haben werden, in ihr - vergleichsweise - sichereres Land zurückzukehren?
Würdet ihr mitpilgern?
Ich hab diesen Thread nicht in Politik erstellt, weil ich über Politik nicht quatschen mag. Mir geht es um das Hinterfragen der Motivation der Menschen, sich einem solchen Marsch anzuschließen, um die Frage, ob es etwas bringt und darum, dass selbst wenn nicht, es vielleicht dennoch nicht ganz verkehrt sein mag. Vielleicht auch, weil man sich selbst dann einreden kann, doch etwas Gutes getan zu haben, nicht weggesehen zu haben. Ist nur die Frage, ob es gleich solch ein gefährliches Unterfangen werden muss oder man sich nicht einfach einer der zahlreichen Friedensdemos hätte anschließen können.
Eine Wanderung nach Aleppo von Berlin aus. Eine Art "Solidaritätsmarsch", über 3000 Kilometer - die umgekehrte Route, die ein jeder Flüchtling aus Syrien absolvieren musste. Über die Tschechische Republik, Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Griechenland und die Türkei.
Ca. 300 Menschen starteten am 26. Dezember. Sicherlich wird es, aufgrund der klirrenden Kälte, einige Abspringer geben, aber vielleicht auch einige Mitläufer, die sich dem Trupp von unterwegs auf ihrem weiten Weg anschließen.
Als ich das erste Mal davon hörte, dachte ich an einige verirrte Hipster, die in ihren trendy Jack-Wolfskin-Jacken und dem restlichen Bio-Glühwein von Weihnachten nur ne Party feiern und dabei halt ein wenig laufen. Aber der Gedanke dahinter ist dann doch sehr löblich, wenn man die Vermutung an eine grandiose Selbstinszenierung mal ausblendet.
Der zweite Gedanke war: "Die sind doch verrückt! Das ist doch gefährlich!"
Hier mal ein Artikel, es gibt noch Zahlreiche mehr davon im Netz: http://www.deutschlandfunk.de/solidaritaets-marsch-nach-aleppo-wir-werden-auf-dem-weg.1769.de.html?dram:article_id=374920
Was denkt ihr. Ist den Menschen in Aleppo damit geholfen? Ist es eine schöne Geste oder könnte man dies gar als Katastrophenterror... ähm, -tourismus bezeichnen? Werden sie durchhalten? Wenn ja: Wird man sie freudig empfangen?
Oder scheren sich die Menschen da unten garnicht erst um einige Deutsche, die danach immerhin wieder die Möglichkeit haben werden, in ihr - vergleichsweise - sichereres Land zurückzukehren?
Würdet ihr mitpilgern?
Ich hab diesen Thread nicht in Politik erstellt, weil ich über Politik nicht quatschen mag. Mir geht es um das Hinterfragen der Motivation der Menschen, sich einem solchen Marsch anzuschließen, um die Frage, ob es etwas bringt und darum, dass selbst wenn nicht, es vielleicht dennoch nicht ganz verkehrt sein mag. Vielleicht auch, weil man sich selbst dann einreden kann, doch etwas Gutes getan zu haben, nicht weggesehen zu haben. Ist nur die Frage, ob es gleich solch ein gefährliches Unterfangen werden muss oder man sich nicht einfach einer der zahlreichen Friedensdemos hätte anschließen können.