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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

134 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Ehrenamt, Positives ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

09.12.2016 um 20:47
Hallo ihr,

mich würden die Erfahrungen von anderen Ehrenamtlichen oder Bürgern interessieren die positive Erfahrungen mit Flüchtlingen machen konnten.
Überall liest man nur negative Sachen im Bezug auf Flüchtlinge, deswegen wird es jetzt mal Zeit positive Erlebnisse zu teilen (wer diesbezüglich nichts dazu beitragen kann bitte ich höflichst von der Diskussion fernzubleiben, gehetzt wird auf anderen Seiten schon genug, vielen Dank!)

Ich habe in einer Großstadt in einem Flüchtlingsheim gearbeitet, bin eine junge Frau und habe bisher sehr positive Erfahrungen im Umgang mit Flüchlingen machen können. Ich habe Kindern Nachhilfe gegeben, war dafür auch in der Wohnung der Familie und bin so mit ihnen ins Gespräch gekommen. Sie waren immer sehr aufmerksam (haben mir immer Knabbereien und Getränke angeboten) und haben sich sehr für mein Leben interessiert, was ich beruflich mache, wie es meiner Familie geht etc. Ich habe auch viel über ihr Heimatland erfahren, mir wurden Bilder gezeigt, sie haben mir von der schwierigen Lage dort erzählt. Einmal wurde ich auch von der Familie zum Essen eingeladen, die Mutter hat für uns was sehr leckeres gekocht. Mit den Kindern habe ich mich sehr gut verstanden, wir haben öfters zusammen gespielt nach der Nachhilfe. Wenn ich anderen Flüchtlingen egal welchen Alters auf dem Gelände des Flüchtlingheimes begegnet bin wurde ich freundlich gegrüßt und man fragte mich öfters, ob man mir weiter helfen könne (z.b ob ich jemanden bestimmtes suche).


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

09.12.2016 um 20:56
@mirala1258
Wo liest man denn nur Negatives? Also ich kann nichts Negatives über Flüchtlinge berichten. Es würde mich aber interessieren, woher du deine Infos diesbezüglich hast.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

09.12.2016 um 21:00
Ehrenamtlich mache ich gar nichts, somit ist es schon komisch dass ich überhaupt mit Flüchtlingen zu tun habe oder hatte.

Jedochj hatte ihc über meine Zeit der arbeitslosigkeit freiwillige Maßnahmen über das Amt ergriffen umd wenigstens ein wenig Geld zu verdienen.

So kam es natürlich, dass ich auch Praktika annehmen musste und da mit einem Afrikaner zussamen gearbeitet habe. Ja, ein Flüchtling.

Manchmal ließ die Arbeitsmoral zu wünschen übrig, aber dies war bei uns genauso, wenn er erstmal was gemacht hat, war der Kerl nicht mehr zu stoppen, der hat es dann so ordentlich und mit Gewissen gemacht, wie kaum ein anderer.

Auch hat er sich nie beschwert, wenn wir nur daneben standen und ihm zuschauten.

Deutsch war dann und wann eine Schwieirgket, aber wird durften nur deutsch mit ihm sprechen, er sollte es ja lernen.

Dann kam er einmal einfach gar nicht, da es Geld gab und er einkaufen gehen wollte, war das einzige mal an welches ich mich erinnern konnte, dass er unentschuldigt gefehlt hatte, wo hingegen der deutsche Hartz4 Empfänger einfach mal eine Woche unentschuldigt gefehlt hatte, jener wohnte auch nur 5 Minuten entfernt, hätte also sogar persönlich Bescheid geben können.

Trotzdem hat man gerne mit beiden zusammen gearbeitet und den Kontakt so gut es geht aufrecht erhalten.


Anonstne habe ich nur über Facebook Kontakt mit einem anderen Flüchtling, welcher das Handwerk des Pizzabäckers lernt und sich über jedes kleinste Stück deutsch, welches er erlernt sehr freut, netter Kerl.

@Crusi

Naja, es kommt drauf an was direkt gesucht wird, wenn man nur das Negative sucht, findet man nur das Negative. Ich finde aber es hält sich eigentlich ganz normal in der Waage, die einen drehen halt frei und die anderen kochen freiwillig für Obdachlose, so ist es nun einmal.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

09.12.2016 um 21:05
@fark
Ich kenne diese negativen Berichte eben nur aus den populistischen Quellen, á la Springer und Kosorten. Man braucht sich bei einer derartigen Quellenauswahl nicht wundern, wenn man denkt, dass die meisten Menschen anscheinend ausländerfeindlich seien. Daher die Frage. Aber ich vermute, dass der TE mehr dazu berichten kann.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

09.12.2016 um 21:11
Meine Eltern haben in ihrem Haus eine Flüchtlingsfamilie aufgenommen. Die sind total nett und bieten sogar immer ihre Hilfe an, obwohl man keine Hilfe benötigt. Die beiden und ihre 5 Kinder bemühen sich alle Deutsch zu lernen und so schnell wie möglich nützlich zu sein. Der Vater war Arzt in Syrien und kann hier noch nicht arbeiten und die Mutter war auch irgendwas... Nur vergessne was. Jedenfalls sind die total nett, entgegenkommend und äußert dankbar.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

09.12.2016 um 21:13
@Crusi
Es gibt bestimmt einige echte negativ Berichte, wovon ich auch einige kenne, kommt halt vor.

Aber wenn man das ganze mal unpolitisch betrachtet, hält sich das in einer Waage mit deutschen Staatsbürgern.

Der 17 Jährige Flüchtling vergeht sich an einer 19 jährigen, während ein beklopptes Paar mit deutscher Staatsbürgerschaft lustig mehrere Frauen quält und tötet.

Ich denke mal, beides sollte nicht aktzeptiert werden, egal woher die Person/en stammen und Welche Staatsbürgerschaft sie haben.

Aber diese "Berichte", wo ein Bekannte reiner Bekannten erzählt hat, konnte ich noch nie bestätigen, gut, dass in Berlin die AFrikaner DEalen stört mich keineswegs, ich muss es ja nicht kaufen. Diese gab es aber schon vorher und toll ist es für die auch nicht.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

09.12.2016 um 22:09
Hallo mirala1258, schöner Thread.

Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen? Das Entstehen freundschaftlicher oder/und emotionaler Bindungen. Damit hatte ich zum Beispiel nicht gerechnet, als ich ehrenamtlicher Helfer wurde. Obwohl, ich kümmere mich hauptsächlich um Flüchtlingsfamilien und Flüchtlingskinder, vielleicht ist das nochmal was anderes.

Mittlerweile sind es gefühlt "meine Kids", die meinen Namen rufend angerannt kommen und mich umarmen, wenn ich das Gelände der Flüchtlingsunterkunft betrete. An der Hand wurde ich schon Richtung Spielzimmer/Spielbereich geführt.

Die emotionale Bindung (wenn ich das so nenne), geht soweit, dass meine Kids ohne mich zum Beispiel den Spielbereich verlassen. Dabei bin ich nur auf Toilette :D Andere Helfer/innen schmunzeln da, ob ich irgendwie der Bezugspunkt der Kids wäre. Die Kids fragen nach mir und gehen, wenn ich zu lang weg bin.

Mag vielleicht auch daran liegen, dass es in der Landeserstaufnahme bei uns in baWü so gut wie keine Sozialarbeiter gibt. Ich mach eigentlich mehr für die Familien und die Kids als in der Stellenbeschreibung eines ehrenamtlichen Helfers drin stehen dürfte. Vielleicht mach ich mich aber selber nur schlecht. Ich hab der kleinen Azeel und dem kleinen Baraa zum Beispiel das Fahrrad fahren beigebracht...^^

Die Väter waren so ängstlich, hmm, ich hab den beiden Kids aber einfach erst das Lenkrad gehalten und dann nen Schubs gegeben. Immer wieder. Dann konnten sie tatsächlich irgendwann Fahrrad fahren :)

Aber sehr positiv ist eben die Anerkennung und Dankbarkeit der (meisten) Eltern dafür und Kinder drücken ohnehin durch Zuneigung ihre Dankbarkeit aus.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 00:30
Jedes Mal wenn ich ein kleines Kind mit dem Dreirad oder sonst wie unbekümmert herumspielen sehe, empfinde ich das als positiv Erfahrung, wenn ich bedenke, was die Alternative gewesen wäre.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 00:59
Schöner Thread :)

Ich habe letztes Jahr im September/Oktober begonnen, in einer Flüchtlingsunterkunft ehrenamtlich bei der Kinderbetreuung zu helfen. Durch meine Ausbildung zur Erzieherin und mein Lehramtsstudium habe ich die perfekten Voraussetzungen ;)

Wie @kofi schon schrieb, ist es immer wieder schön, wenn die Kinder (und teils auch deren Eltern) angelaufen kommen, mit strahlenden Augen, weil sie mich sehen.
Seit Juli ist die Unterkunft geschlossen, weil die meisten Familien eine Wohnung bekommen haben oder in andere Städte gebracht wurden. Trotzdem habe ich noch Kontakt zu einigen Familien, die mich oft einladen. Es sind Freundschaften entstanden.

Außerdem unterrichte ich ehrenamtlich eine Klasse unbegleiteter Jugendlicher an meiner alten Schule. Die 'Kinder' sind zwischen 10 und 18 Jahren alt. Obwohl sie nicht immer Lust haben, alles mitzumachen, sind sie doch sehr motiviert und freuen sich immer, wenn ich komme.

Es ist total schön, wenn ich einen oder mehrere von ihnen außerhalb der Schule/Unterkunft treffe und sie mir stolz zeigen, was sie gelernt haben.
Wenn sie ihre Erinnerungen an die Heimat, ihre Hobbies, Lieblingsmusik, Rezepte... mit mir teilen.

Eine wirklich bereichernde Arbeit :)


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 04:36
Zitat von insidemaninsideman schrieb:
Jedes Mal wenn ich ein kleines Kind mit dem Dreirad oder sonst wie unbekümmert herumspielen sehe, empfinde ich das als positiv Erfahrung, wenn ich bedenke, was die Alternative gewesen wäre.
Und dies ist tatsächlich, die beste Erfahrung die man sich vorstellen kann. Finde dies wirklich zutreffend und richtig gut beschrieben.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 08:15
@mirala1258
Letztes Jahr war meine Nachbarin in einem mobilen Ärzteteam. Sie ist Arzthelferin. Daher musste sie mit den Ärzten oft durch Bayern fahren weil es mal hier und mal dort an Ärzten in den Flüchtlingsunterkünften mangelte. Insbesondere manche Frauen hatten oft Krankenheiten, die sie in den Herkunftsland nicht behandelten.
Meine Nachbarin meinte, dass die Erfahrung und die Reaktion von den Frauen, denen meist zum ersten mal geholfen wird, und auch deren Gestigen, welche sie machen weil es ihnen dann besser geht, vollkommen anders und positiver war als die Reaktionen von manchen deutschen Frauen.
Okay das war irgenwie blöd formuliert. Grob gesagt. Grob gesagt: das "Feedback" dass sie von den Frauen bekam war eine vollkommen andere als wie die von deutschen Frauen, für die ein Arzt etwas vollkommen selbstverständliches ist.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 12:59
So im Ganzen ist meine Erfahrung mit den Flüchtlingen denen ich auf der Straße begegne eher positiv. Wohne in einem kleinen Dorf und durch die Bank weg grüßen die freundlich, lächeln zurück. Schon mal aufgefallen wie viele Deutsche sich blöd angemacht fühlen oder irritiert wegschauen wenn man ihnen als "fremden" einfach mal ein Lächeln schenkt, so am Rande bemerkt....
Hab keine "Berührungsängste" und von daher auch schon einen Flüchtling drum gebeten mir mal eben was zu helfen. Wurde ganz selbstverständlich getan, auch die Kids freuen sich nach anfänglicher Angst vor meinen Hunden jetzt wenn der Rüde ihnen den Ball zurück bringt und mein Rüde freut sich über ausdauernde Ballwerfer.
Früher haben wir mit jungen englischen Soldaten im Pub gesessen und über Krieg und Frieden gelabert, jetzt sitze ich teilweise mit Syrern bei ähnlichen Themen und merke wie eingerostet mein Englisch ist. Ich mag das Gefühl das es wieder "bunter" wird.
Schlecht wird mir wenn ich sehe wie manch ein Osmane oder Germane die Flüchtlinge behandelt. Und darunter leiden auch die hier geborenen dunkler pigmentierten Deutschen.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 13:13
Also ich werde gleich mit einem Flüchtling weihnachts Plätzchen backen.
Der freut sich mega.
Was mich freut ist, dass er, trotz dass er Muslim ist, sich an deutschen weihnachts Bräuchen erfreut.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 13:21
@mirala1258

ich bin vor einigen Wochen an der Diakonie vorbeigekommen die sich hier um die Flüchtlinge
kümmert und da standen einige im Eingangsbereich.
ich schaute da nur mal und wurde von einem der Herren freundlich gegrüßt mit 'Salam'..
jetzt mache ich mir ein wenig Sorgen weil ich nicht zurückgegrüßt habe..

eigentlich hatte ich ja vor dort einige der neuen Mitbürger zum Bowling einzuladen, aber als
ich das auf Facebook postete um zu fragen ob wer noch mitkomme da wurde ich auch erst-
mal von einigen Seiten stark angegangen und man schürte Ängste in mir - so dass ich das
noch nicht gemacht habe. Naja, es ist ja noch Zeit - das ganze nächste Jahr - dann nehm
ich das mal in Angriff. vielleicht auch gut so dass erst später, da können sie schon etwas
deutsch, weil englisch kann auch nicht jeder von denen und da hört es bei mir dann auf mit
den Sprachkenntnissen :)

und sonst hab ich das Gefühl, dass viele sehr herzlich sind wie hier schon beschrieben wurde..


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 13:25
Ich kann eigentlich nur Positives über die Flüchtlinge in meiner Umgebung berichten.
Von vier Familien, ist eigentlich nur einer dabei, der etwas auffällt. Allerdings kann sich dies noch ändern, er ist noch nicht lange da.
Er hat leicht altmodische Ansichten, Frauen haben bei ihm nichts zu sagen. Und er sieht nicht ein, etwas zu tun, denn er ist hier Gast und wird dementsprechend hofiert.
Wird er aber nicht.

In der Nähe meines ehemaligen Arbeitsplatzes wurden ebenfalls Flüchtlinge in einem leerstehenden Gebäude untergebracht... da ging die Post ab.
Jeden Tag lag haufenweise Müll vor dem Gebäude und es kam oft zu Schlägereien, auch Passanten wurden angegangen.
Wi es jetzt ist, weiß ich nicht, da ich seit ein paar Monaten nicht mehr dort arbeite.

Das ist halt die andere Seite, denn schwarze Schafe gibt es überall.
Aber ich weiß auch nicht, wie wir uns verhalten würden, würden wir auf engstem Raum leben müssen in einem fremden Land.

Womit ich so ein Verhalten nicht entschuldigen möchte, sondern nur versuchen zu erklären.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 17:40
@Marike :)


Ja. Würdest du dich deswegen als "Gutmensch" betrachten? Oder lädst du auf Facebook zahlreiche Bilder hoch, wie schön du dich engagierst?

Ich für mich würde mich keineswegs als "Gutmensch" betrachten, ich lade auf FB auch nicht zahlreiche Bilder hoch, wie oft und wann ich mit Flüchtlingen was unternehme. Einer der ersten Erfahrungen in der Flüchtlingshilfe ist ja auch, dass die Leutz es gern haben, wenn sie nicht wie die "armen Flüchtlinge" oder so behandelt werden. Ich meckere mit meinen Kids, sie meckern mit mir. Mein Mitleid für ihre Situation hat Grenzen, Kulanz gehört dazu., aber irgendwann ist auch mal Schluss. Es gibt kaum ein Bonus für irgendjemanden, wer sich nicht benimmt, der kann nicht erwarten, dass der Gegenüber freundlich ist oder ich freundlich bin. Sie fühlen sich dadurch aber gefühlt zumindest eher als Menschen angenommen.

Manchmal ist es aber auch so, dass sie Hilfe und Unterstützung nicht gewohnt sind. Sowohl die Großen als auch die Kleinen nicht. Wenn man bisher immer alles alleine gemacht hat, was will dann der Gegenüber von mir? Die positive Erfahrung ist auch irgendwo, dass manche einzelne irgendwann den Dreh raus bekommen. Die Hilfe annehmen, aber auch wieder positive Erfahrung: Sich nicht schämen. Es ist für mich eigentlich immer sowas wie ein Kompliment, wenn die Leute mir erzählen, wenn sie mich in ihre Stube einladen oder das Kantinenessen der Flüchtlingsunterkunft mit mir teilen.

Eine Familie hat mir mal drei Packungen Essen aus der Kantine als Dankeschön mitgegeben. Eine andere auch, machen sie abundan öfters. Meine Mutter hat ja noch nie gesehen, was Flüchtlinge so essen und wollte mehrere Male nicht, dass ich das esse. Sie meinte, sie hat sich das ganz anders vorgestellt. Das ist zum Teil echt richtig matschige Pampe, was den Leuten da aufgetischt wird.Aber sie schämen sich nicht vor mir, wie sie sich auch bei dir wahrscheinlich nicht schämen für ihre Lebenssituation, Marike? Weil du nicht die Nase rümpfst, ein verächtlichen Blick machst oder sonstwas in der Richtung machst. Das ist eine Form des Vertrauens, dass positiv ist.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 18:38
Huch, nebenbei muss ich bermerken, ih hatte auch noch nie Probleme mit Flüchtlingen.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 19:05
In meinem Karatekurs sind gleich drei Flüchtlinge, zwei aus Syrien und einer aus dem Iran. Sie sind immer sehr freundlich und integrieren sich gut in die Gruppe. Die Zusammenarbeit klappt gut, obwohl die beiden aus Syrien noch nicht gut Deutsch sprechen und der aus dem Iran fast gar kein Deutsch kann.

Hier in Wolfsburg kennt man das Zusammenleben verschiedener Nationalitäten und Kulturen auch schon seit eh und je. Die Stadt wurde 1938 gegründet, und bald darauf kamen auch die ersten Ausländer; es waren leider die Zwangsarbeiterinnen, die unter anderem von Ferdinand Porsche angeleiert wurden.

Während des Zweiten Weltkriegs und der daraus resultierenden Flüchtlingsströme und Vertreibungen kamen auch Flüchtlinge und Vertriebene aus Osteuropa. Die Einwohnerzahl des Nachbardorfes wurde durch sie sogar fast verdoppelt.

Meine Großmutter mütterlicherseits kam damals gemeinsam mit ihrer Familie als Flüchtling aus Rumänien (aus dem Teil, der heute zur Ukraine gehört). Zunächst kamen sie in die Gegend, die später zur DDR wurde. Von dort aus flohen sie dann - wahrscheinlich 1949 oder 1950, also kurz nach der Gründung der DDR - in die BRD und kamen in besagten Nachbarort.

Mein Vater kam als Kind zusammen mit seinen Eltern als Vertriebener aus Ostpreußen. Ich habe damit also sozusagen einen doppelten Migrationshintergrund; da Ostpreußen damals zu Deutschland gehörte, bin ich mir aber nicht sicher, ob ich Migrant zweiter Generation (Eltern oder Elternteil kamen als Migranten; man selbst wurde aber im entsprechenden Land geboren) oder Migrant dritter Generation (Großeltern oder Großelternteil kamen als Migranten; beide Eltern und man selbst wurden im entsprechenden Land geboren) bin.

Ähnlich ging es auch einigen Bekannten von uns: Sie kamen als Flüchtlinge oder Vertriebene aus Rumänien, Polen, Ostpreußen, der ehemaligen DDR,...

Mein vorletzter Geschichtslehrer, mit dem ich mich gut verstanden habe, war ein DDR-Flüchtling.

In den 1960ern kamen die Gastarbeiter nach Wolfsburg, hauptsächlich aus Italien. Eigentlich sollten sie nur für kurze Zeit bleiben und dann wieder zurück nach Italien, aber viele entschieden sich dazu, hier wohnhaft zu werden und ihre Familien zu holen. Die größte Angst von PEGIDA ist hier also schon vor mehr als 50 Jahren wahr geworden, aber von einer "Überfremdung" kann man trotzdem nicht sprechen, da man hier mit Ausländern schon lange vertraut ist. Sie gehören zum Stadtbild genau so dazu wie das VW-Werk. Man kann sagen, dass hier jeder mindestens einen Italiener kennt.

1989, nach der Grenzöffnung, war Wolfsburg wegen der Grenznähe neben Westberlin die erste Stadt, die einen großen Zustrom an DDR-Bürgern erlebte. Im Archiv gibt es alte Fotos, auf denen endlos lang erscheinende Schlangen von Menschen vor dem Rathaus stehen: Es sind DDR-Bürger, die sich ihr Begrüßungsgeld abholen wollten.

Deswegen geht es mir auch immer sehr nahe, wenn gegen Flüchtlinge und Einwanderer gewettert wird. Da ist es mir egal, ob es die Syrer, die Rumänen, bei meinen amerikanischen Bekannten auch gerne mal die Mexikaner oder sonstwer anders ist. Wer gegen Flüchtlinge und Einwanderer wettert, der wettert auch gegen mich.

Jetzt sind es eben die Flüchtlinge aus dem arabischen Raum, die kommen. Wenn von PEGIDA und Neonazis berichtet wird, gibt es hier in Wolfsburg meistens nur Kopfschütteln. Bei all den anderen Ausländern, die hier herkamen, gab es genau die gleichen Vorbehalte. Bewahrheitet hat sich davon nichts.


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 19:15
Zitat von CountDraculaCountDracula schrieb:Die Stadt wurde 1938 gegründet
(Gehört nicht zum Thema, das ist mir neu.)


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Positive Erfahrungen mit Flüchtlingen

10.12.2016 um 19:19
@Lothar
(Das haben wir mit der Schule mal im Archiv recherchiert. 1938 als Sitz des VW-Werkes unter dem Namen "Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben" ["KdF" heißt "Kraft durch Freude"; den Wagen kennt man auch als VW-Käfer] gegründet. Grundsteinlegung war durch Hitler. Sind wir nicht so wirklich stolz drauf... deswegen können wir auch froh sein, dass es hier keine besonders große Naziszene gibt. Jedenfalls keine sichtbare. Wikipedia: Wolfsburg )


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