@warmerfebruar ich denke dass wir innerhalb unserer Familien keinen empfundenen, gefühlten sicheren Hafen hatten (Sozialisation ist eben nicht so verlaufen, dass wir irgendwo das Gefühl von Stabilität und beständiger Fürsorge vermittelt bekommen hätten!), spielt bei diesen Verlustängsten und Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Bereich eine große Rolle. Viele von uns sind da noch voll dabei zu lernen, Anderen wirklich auch zu vertrauen (was wirklich schwierig ist, wenn du als Kind dieses Urvertrauen verloren hast!).
@ den Rest
Ich schrieb von Fehlern und Fehlverhalten, weil einiges was die BPS ausmacht, sich eben auch auf unsere Fähigkeit bezieht, wie wir im zwischenmenschlichen reagieren und die Außenwelt mit uns interagiert, uns wahrnimmt und auf uns reagiert!
Deswegen bin ich auch der Meinung, dass im Gro eine Traumatherapie mit verhaltenstherapeutischer Begleitung im häuslichen/sozialen Umfeld noch das erfolgsversprechenste ist um Ursache und Wirkung selbst besser zu verstehen und neue Strategien der Konfliktbewältigung zu erlernen.
Als ich noch wesendlich instabiler war, da reichte mir oft ein als Angriff empfundene Aussage meiner Mitmenschen um emotional über zu reagieren. Und was mir bewusst wurde ist, dass ich auch konstruktive, objektive Kritik an meinem eigenen Verhalten als Trigger empfand mich wehren zu müssen!
Auch Schuldgefühle wurden vielen von uns vermittelt...und ich will nochmal deutlich machen jeder von uns hat seine eigene Vita, jeder hat seinen eigenen Weg und seine eigene Zeit der Bewältigung, macht seine eigene Fortschritte (die von Außen
betrachtet mitunter nicht sofort wahrgenommen werden, weil sie wirklich in kleinsten Schritten erfolgen können!).
Ich empfinde eben vieles von dem was man im Symptomekatalog unserer Störung findet wirklich als destruktiv, wenn es darum geht Beziehungen zu unseren Mitmenschen aufzubauen und zu halten, und ja ich bin in erster Linie mit mir selbst streng, weil ich die Kausalität meines eigenen Verhaltens und dem wie man mir begegnet eben noch nicht so lange erkannt hab, es nicht erkennen wollte!
Der Kampf mit dem eigenen inneren Schweinehund ist ein langwieriger Prozess und Eigenmotivation fällt oft schwer, wenn man mit weiteren Hemmnissen zu rechen hat wie beispielsweise Depressionen (da fehlts dann auch bei mir!).
Mir geht es bei dem was ich geschrieben habe eigentlich darum, dass ich dazu anhalten will sich kritisch mit sich selbst zu befassen um zu schauen wo kann ich selbst meine Selbstwahrnehmung (entspricht ja einer Ansicht) neutraler und Mal nicht ausschließlich abwertend zulassen!
Es hat nunmal viel damit zu tun wie wir uns selbst verhalten, ob und in wie weit Fortschritte gemacht werden können. Auch Kompromissbereitschaft ist gefragt und dass man sich erreichbare Nahziele (Erwartungen) stecken sollte, denn wem sollten wir etwas wert sein, wenn wir uns selbst nicht wert sind um ein stabileres Leben zu kämpfen?
Ich kenne das auch: ein Schritt nach vorne drei zurück, aber bisher will ich meinen Kampf noch nicht aufgeben, auch wenn es entsprechende Krisen gibt, ich glaub es lohnt sich um jeden noch so kleinen Fortschritt den man erlebt. Ich mag eventuell nicht so angepasst im Alltag funktionieren wie angeblich Gesunde, aber ich brauche ja auch nicht dem entsprechen was Andere für Lebensziele haben, heute stapel ich lieber tiefer und bin mit weniger schon zufrieden. Mein Leben verläuft anders, aber per se deswegen schlechter? Nein, denke das muss nicht sein ich habs selbst in der Hand, wieviel Leidensdruck ich zulasse, bevor ich erkenne woher er kommt und ihn dann abstelle, oder zumindest mindern kann!