@sunshinelight Sich Hilfe suchen und diese Hilfe auch annehmen, das sind unter Umständen zwei Paar Schuhe.
Ich kann das aus persönlichem Erleben so ganz sicher sagen. Ich hatte in der Vergangenheit längere Zeit immer wieder Phasen, in denen ich suizidgefährdet war und gerade weil ich mich nicht aufhalten oder mir "reinreden" lassen wollte, hätte ich solche Absichten auf konkrete Nachfrage sogar gegenüber den Fachleuten, bei denen ich zwischenzeitlich in Behandlung war grundsätzlich verneint. Da ich allgemein eher beherrscht herüber komme und auch noch "funktioniere" - mich also nicht aus dem sozialen Leben, der Arbeit etc. gänzlich zurückziehe - hätte aber auch gar niemand gefragt und ich hätte halt gelogen, weil meine Absicht sich in meinem Kopf bereits recht fest manifestiert hatte. Letztendlich habe ich sogar die Tabletten, mit denen ich es dann unter anderem tatsächlich versucht habe, von genau einer solchen Fachperson ausgehändigt bekommen. Es sollte also relativ sicher sein, dass die nichts gemerkt haben.
Dann bin ich natürlich stationär aufgenommen worden, das ist klar. Allerdings auch nur für wenige Wochen mit Minimaltherapie -
wenn überhaupt jemand etwas hätte mitbekommen können, dann doch eher die ambulant wirkenden Kräfte.
Außerdem können Angehörige einen ohne einen begründeten Verdacht, dass man akut suizidgefährdet ist, zum Glück gar nicht einweisen. Wo kämen wir da dann aber auch hin, wenn das möglich wäre.