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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

05.10.2016 um 23:59
@Ilvareth
Wie man aber ernsthaft ein solches Verhalten versuchen kann, mit äußeren Umständen zu erklären, stellt mir die Nackenhaare auf. Gedanklich übertrage ich solche Verhaltensweisen dann immer ins Teenageralter. Und dann gruselt es mich.[\ZITAT]

Tja, wie soll ein Kind ein adäquates Verständnis und Verhalten für das Eigentum anderer erlernen, wenn die Eltern die Aktion durch fadenscheinige Relativierungen kleinreden?
Es scheint schon dort eklatante Defizite zu geben. Aber eines kann ich dir mit Gewissheit sagen, in den nächsten 1-2 Jahren wird sich das sowieso geben. Spätestens dann, wenn dein Kind bessere Noten schreibt als der andere/die anderen. Solche Mütter können es nicht verknusen, wenn ihr Kind schlechter abschneidet. Aber dann kommt ja die Standardrelativierung No. 1 "dein Kind ist auch ein Mädchen und die tun sich ja so viel leichter, als die Jungs beim Lernen."

Hm...ich erinnere da an meine Grundschulzeit und wir waren eine Bombengruppe, von etwa 20 Kinder gingen 13 (7 Jungs, 6 Mädchen) aufs Gymnasium und drei Schüler hatten den Notenschnitt von 1,0 (zwei Jungs und ein Mädchen)....alles Ausreden.

Man müsste ja sonst aus seiner Komfortzone raus: für manche ein Ding der Unmöglichkeit!



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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

06.10.2016 um 00:31
@Ilvareth
Im Grunde ist da schon was dran. Man kann noch so viel erklären und Ursachen finden und gegebenenfalls auch konstruieren, aber am Ende bleibt die Tatsache: der kleine Racker hat was kaputtgemacht und er lernt am besten, daß er es reparieren sollte. Zum Beispiel, indem er das Becken abarbeitet. Sechsjährige können wunderbar helfen.

Das ist meines Erachtens viel wichtiger als eine Moralpredigt. Die wichtige Lektion ist: die Konsequenzen Deines Handelns gehen auf Deine Kappe.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

06.10.2016 um 06:22
@sunshinelight

Es ist nicht unwichtig, dass die Strafe in einem Zusammenhang mit der "Tat" steht und das Kind sie auch versteht. Also eine gewisse Nachhaltigkeit " ich habe dem Kind das Planschbecken kaputt gemacht, nun hat es keins mehr, also muss ich ihr meins geben".

Was nicht heißt, dass es die Strafe sich aussuchen kann.

Denn: Erziehung ist ja auch, dass das Kind in Situationen, wo Mama dann nicht dabei ist, adäquat reagiert, wenn es etwas anstellt und erwischt wird.

Wenn es die Art der Strafen und das Ausmaß bis lang noch nicht kapiert hat, wird es keine Möglichkeit haben, den Vorgang selbständig zu regeln.

Hat es aber Bezug dazu, wird es handeln und Möglichkeiten anbieten können, den Schaden einzugrenzen.

Und mit 6 ist man in einem Alter, wo man viele Dinge bald selber regelt. Schule, Verabredung.....da ist Mama nicht mehr dabei und erfährt auch nicht mehr alles 🙄


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

06.10.2016 um 09:36
Ich stelle fest, dass ihr euch zwar über den Umgang mit der Sache an sich und die Konsequenzen daraus sehr uneinig seit, bei dem Punkt, um den es mir eigentlich geht, aber die gleiche Sichtweise habt wie ich.
Das Relativieren geht gar nicht, das sind fadenscheinige Ausreden, um selbst etwas besser dazustehen.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

06.10.2016 um 13:46
- die Gruppe auch so groß sei, dass die Jungs natürlich "wild" spielen
- das nun mal Jungs sind, die machen sowas
Das ist ja geradezu ein Freibrief dafür, dass sich Jungen legitim wie Vollidioten aufführen dürfen.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

06.10.2016 um 13:59
@Ilvareth
Es ist der Unterschied zwischen erklären und entschuldigen. Der kleine muß nicht Schuld sein. Verantwortlich ist er trotzdem. Nicht im rechtlichen Sinne, aber im erzieherischen. Er hat's kaputtgemacht, er macht's ganz. Das macht erwachsen. Dann kann er sinnvoll büßen und hat danach wieder eine reine Weste. Und wenn's repariert ist, dann sollte es ein für alle Mal ad acta gelegt sein. Da stimme ich mit Bagheera überein. Nachtrag verboten.

Letztendlich hat er kein Verbrechen begangen, das lange beschimpft werden muß. Er ist kein schlechter Mensch deswegen.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

06.10.2016 um 17:12
@Thaddeus
Es geht auch gar nicht um sein Verhalten, sondern immer noch um das anschließende Relativieren der Altion durch seine Mutter.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

06.10.2016 um 17:20
@Ilvareth
Naja, wenn sie das glücklich macht, dann lass sie doch. Oder ist dir das so wichtig, was sie sagt?
Bald musst du sie nie wieder sehen. Ärgere dich nicht zu sehr. ;)


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

06.10.2016 um 19:41
@Ilvareth
OK, das Relativieren ist dann ein Problem, wenn es dem Kind die Konsequenzen, also das Feedback, erspart. Ein Drama war's definitiv nicht.

Ich bin also weder für Übergehen, noch für Verteufeln.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

08.10.2016 um 23:35
Ich stelle mir vor, wie diese Kinder eventuell vor einem Richter stehen und die Strafe aushandeln. Zu göttlich, was es alles an Erziehungsmethoden gibt. :-D


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

08.10.2016 um 23:44
Also, ich hätte tatsächlich gern einen Richter, der mir als Strafe erlaubt, Kindern Programmieren beizubringen oder zu coachen anstatt kostenpflichtig in einem Knast rumzugammeln. Einfach, weil es nützlicher wäre. Man kann dem Kind aber auch für jeden Fehltritt einen Milchzahn ziehen wie in den Geheimnissen von Paris. Allmacht macht Spaß.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

08.10.2016 um 23:59
@Thaddeus
ähm - es gibt schon die option sozialstunden abzuleisten....falls die straftat dies zulässt

des mit dem milchzahn & der allmacht überlese ich mal bewusst


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

09.10.2016 um 00:07
@fauchi
Das mit dem Überlesen findet meinen Segen. Läuft unter dem Motto: damals schien's ne gute Idee zu sein...

Ich mag's halt nicht, wenn eine Erziehungsmethode ins Extrem verzerrt wird, damit man sie lächerlich machen kann.

Ich könnte mir schon vorstellen, daß ich mein Kind, vorausgesetzt, es hat kapiert, was passiert ist, dann frage, wie es das wiedergutmachen will und, falls das Angebot tragfähig ist, zustimme. Wenn er sich mit einem Erdbeereis und 5 Euro mehr Taschengeld bestrafen will...dann eher nicht.

Jede Methode, die dazu führt, daß ein Kind denkt: das war falsch (auch ohne Strafe), anstatt: Mist, ich hab' mich erwischen lassen, ist mir an sich ganz sympatisch.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

09.10.2016 um 00:14
@Thaddeus
ich versuche die strafe der tat anzupassen.
meine kinder muss ich weder haltlos zusammenbrüllen noch extrem hart bestrafen.
(bis auf die sache mit dem schon erwähnten aquarium)
die verstehen des auch so ...


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

09.10.2016 um 12:18
@oBARBIEoCUEo
Kommt ja schwer drauf an, was man als "Strafe" sieht. Wenn die Strafe darin besteht, aus eigener Kraft wieder in Ordnung zu bringen, was man verbockt hat, halte ich das für ganz sinnvoll.
Über die Dauer des Hausarrestes zu verhandeln halte ich für weniger zielführend.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

09.10.2016 um 12:21
@Ilvareth
Genau deshalb sind mir Konsequenzen lieber als Strafe. Konsequenzen können einen Lehreffekt haben, der über Bestrafung hinausgeht. Denn einem Kind beizubringen: "Mach, was immer Papa sagt" oder "laß Dich nicht erwischen" sind nicht die wichtigsten Erkenntnisse


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

09.10.2016 um 12:30
@Thaddeus
Die Begriffe "Strafe" und "Konsequenz" besetzt nicht jeder gleich. Für mich ist Konsequenz die logische Folge des Handelns, entweder weil es zusammenhängt (was du kaputt machst, musst du ersetzen) oder weil es vorher klar angesagt war (wenn du quengelst, wartest du im Auto).
Nach dieser Definition kann man sich Strafen eigentlich sparen.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

09.10.2016 um 12:39
Ich lasse meine Kinder ihr Strafmaß mittlerweile selbst bestimmen um rauszufinden ob sie wirklich verstanden haben, wie schlimm ihr Fehler war.

Wenn also zu Hause irgendwas zu Bruch geht durch vorher verbotene toberei..oder wenn sie anderen Mist gebaut haben.. dann werde ich nicht mehr laut. Brüllen hilft niemanden und strapaziert nur meine Nerven.
Also frage ich im ruhigen Ton "und? Was habt ihr falsch gemacht" ... "wir haben dies und das gemacht" ... "und? was hatten wir vorher vereinbart?" ..."dies und das nicht zu tun" ... "was machen wir jetzt?" .... "erstmal entschuldigen wir uns Mutti..tut uns leid das du jetzt traurig bist" Ich sage dann meist nichts dazu und schaue was die Kinder sich ausdenken um das geschehene nicht mehr so schlimm dastehen zu lassen.
Wenn nun etwas kaputt gegangen ist, versuchen sie es zu reparieren. Wenn etwas passiert ist, weil sie nicht aufgeräumt haben, räumen sie auf. Wenn sie etwas gesagt haben was nicht okay ist, schreiben sie einen Entschuldigungsbrief.
Ist es etwas, was nicht zu reparieren ist, bringen sie mir ihr Taschengeld und wir zählen gemeinsam wieviel die kaputte Sache gekostet hat und sie geben den Anteil dann freiwillig ab.

Ich nehme sie bei jeglicher Art von Anschaffung mit und erkläre ihnen wie teuer was ist und rechne ihnen das entweder in Stücke Butter um..in Brote oder in Spielzeug worauf sie selber sparen. Damit sie die Relation verstehen, wie teuer etwas ist und wie lang ich vllt selbst darauf sparen musste.

Letzten Donnerstag mussten wir neue Schuhe kaufen für den Großen weil seine nach einem Monat in der Schule kaputt gegangen sind.
Ich kaufte ihm ein paar Herbstschuhe und er durfte sich einen Halbschuh aussuchen (natürlich von StarWars) Ich ließ ihn selbst den Preis zusammen rechnen und witzigerweise wars genau der Preis, den er selbst gerade spart für ein Lego Spielzeug. Da begriff er geistesblitzartig und sagte zu mir im Auto "Mutti, die 2 paar Schuhe sind ja genauso teuer wie mein LegoSchiff... ich werde in der Schule nicht mehr in die Pfützen springen ja..Schuhe sind ja voll teuer"

Und weil er eben so tapfer spart (natürlich pack ich immer mal was in die Sparbüchse heimlich, damit er bald ein Erfolgserlebnis hat) fällt ihm jetzt auch auf, wie unklug es wäre, etwas kaputt zu machen, was ich ihm vom Taschengeld abziehen muss.
Bei seinem kleinen Bruder dauert das Verständnis noch etwas, aber ich denke mit Zeit, Ruhe und Geduld machts auch bei ihm bald Klick. Zumindest sucht er sich seine Strafen schon ganz verhältnismäßig aus und schreibt zuckersüße Entschuldigungsbriefe (gleichzeitig übt er damit sein Defizit auszugleichen - er schreibt noch sehr unsauber)


Wichtig ist mir als Mutter, dass sie immer verstehen was sie falsch gemacht haben. Heftige Strafen schüren nur Angst. Und Angst will ich in meinem Haushalt nicht haben, ich möchte Verständnis und eine 1A Kommunikation.


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Das Fehlverhalten der eigenen Kinder relativieren?

09.10.2016 um 12:43
Wie? So geht das auch? Kann ja gar nich sein. Hilfe, Science Fiction!! Mutantenkinder!!!

( :


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09.10.2016 um 12:51
@Thaddeus

Meinst du mich? ^^
Wenn ja - der Weg dahin war steinig und lang:D


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