@vincent vincent schrieb:Womit ich sie begründe? Ist doch egal. Es reicht, wenn ich sage, dass ein Gott nicht mitzuregieren hat.
Nein, das ist nicht egal. Wie rechtfertigt denn der Staat eine Trennung von Religion, wenn aus seiner Sicht kein Unterschied zur Hautfarbe, Ethnie etc besteht?
Diese Position ist entweder nicht tragbar oder aus ihr her aus, wäre es auch zu rechtfertigen, den Staat von schwarzen Menschen oder Menschen mit einer Behinderung "zu trennen".
Du nimmst doch bei dem obigen Satz selbst eine Differnzierung vor, obwohl du bei mir sagtest:
vincent schrieb:Meinst wahrscheinlich sowieso nur, es sei okay/nicht okay, Leute wegen ihrer Religion oder ihrer Hautfarbe abzulehnen.
Konsequenterweise müsstest du also sagen "Es reicht, wenn ich sage, dass Menschen die an einen Gott glauben, nicht mitzuregieren haben".
Das mag ja als rhetorisches Sperenzchen ganz lustig sein, weil meine Position dann dümmer dasteht im ersten Moment, Sinn ergibt das allerdings nicht, denn ich habe die Differnzierung von Anfang an vorgenommen, während du sie negierst (aus vermeintlicher Sicht des Staates von mir aus).
Und wie erklärst du dir solche Sachen wie Mitbestimmung oder Zustimmung des Staates bei Bischofsernennungen, Kirchensteuer, Konkordate und Staatsverträge mit den großen Kirchen, Theologische Fakultäten, Staatsleistungen an Kirchen, Militärseelsorge, Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts, Konkordatslehrstühle an Universitäten usw?
Aus dem Gesetz ist eine Gleichwertigkeit von Menschen abzulesen, irrelevant, welche Ehtnie, welche Hautfarbe, welche Religion etc und nicht, dass Rassismus dasselbe ist wie Religionskritik.
vincent schrieb:Es macht also keine Unterschied von staatlicher Seite aus betrachtet, ob ich den Muslim wegen seiner Religiösität ablehne oder den Schwarzen wegen seiner Hautfarbe, den Rollstuhlfahrer wegen seiner körperlichen Behinderung usw. usf.
Natürlich macht das keinen Unterschied, weil es da darum geht, einen Menschen an sich abzulehnen.
Bei dir verschwimmt nur völlig der Unterschied zwischen bspw der Aussage "Das Program der FDP ist Müll" und "Alle FDP-Wähler sind Vollidioten".
vincent schrieb:Das ist keine gesonderte Problematik. Wo siehst du einen qualitativen Unterschied zwischen der Kritik an Religion und der Kritik an Staaten, Völkern, sexuellen Orientierungen usw. usf.?
Sachlich ist das alles zugelassen
Kritiser mal sachlich ein Volk, bitte.
vincent schrieb:Same here.. Frauen zu bashen ist bis zu einem Grad zugelassen, genauso wie Türken- oder Judenwitze. Die Unterscheidung zur Hetze geschieht nicht ausschließlich am Subjekt, Objekt, das man angreift. Oder behauptest du, gegen Frauen dürfte man mehr hetzen als gegen beispielsweise Türken?
"Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören," ist Ausslegungssache.
Stell dich einfach mal in Dresden (oder im dem Falle Nürnberg) auf so einen Wurstwagen und sag bspw:
Und dann, wenn die Neger erst einmal das Sagen hier hat, dann werden sie auch euch im besten Fall erschießen oder aufhängen. Wenn ihr aber Pech habt, werden sie euch bei lebendigem Leibe verbrennen oder den Kopf abschneiden.“
Wer schwarze Menschen verteidige, werde wegen „Unterstützung einer (...) terroristischen Vereinigung vor Gericht gezogen! Jeder einzelne!“ Noch wähnten sich die „Politiker (...) sicher auf [ihren] Stühlen! Doch wenn der „Furor teutonicus“ einmal „erwacht“ sei, der „deutsche Zorn“, dann werde „gesäubert!“
Die Rolle schwarzer Menschen 87 sei es, „die christlich-abendländische Kultur zu zerstören
http://www.isfbb.de/download/Aufsatz-Pegida-ENDFASSUNG.pdfSei mal ehrlich, was glaubst du, würde dir passieren?
Diesen Rassismus gegenüber Muslimen hat man doch hier erst etablieren können, weil man ihn genau in diese Kleide der Religionskrtik verkauft hat, Dinge wie Kultur und Religion hat völlig verzerrt verschwimmen lassen und den Sinn von "Kultur" dahingehend verändert hat, dass es nur noch als Ersatzwort für "Rasse" dient.
Und dass man ähnliche Dinge (dementsprechend angepasst) wie oben nicht über den Nationalsozialismus, Faschismus, Kommunismus oder Anarchismus sagen dürfe, glaubt du dir jawohl selbst nicht.