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Hijab als Teil der Polizeiuniform

1.613 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hijab ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 19:03
@vincent
@insideman

Also es ist durchaus üblich bei der Polizei, dass die Einsätze den Kollegen zugegeben werden, die dafür am besten geeignet erscheinen. Sprachlich, körperlich, kulturell, wie auch immer. Macht ja auch Sinn.

Problematisch wird es nur, wenn die Leute anfangen das einzufordern "ich rede nur mit nem weißen, nem Mann, nem Moslem" usw.

Bezüglich der Erfahrungen in anderen Ländern, Kanada usw. muss dann sichergestellt sein, dass die Wiedergabe möglichst objektiv ist und die Rahmenbedingungen vergleichbar sind. Viele Politiker mögen ja nicht offenbaren, wenn eine "Neuerung" doch keine gute gewesen sein sollte.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 19:18
Zitat von vincentvincent schrieb:Hand aufs Herz; deine eigene Sicht auf die Neutralität und dessen Bedeutung mal ungeachtet. Denkst du nicht, dass im Sinne dieses Urteils eine offene und übergreifende Glaubensfreiheit zu fördern, durch die Teilnahme der Hijab-Trägerin an der Polizeiarbeit nicht eher erreicht werden kann, als durch das Verbot bzw. die aktuelle Kleiderordnung?
Die Glaubensfreiheit wird durch eine Hijab bei der Polizei weder gefördert noch behindert. Das einzige was sich ändert ist der Bereich in dem man religiöse Symbole tragen kann und vor allem der Bereich, wo Bürger mit religiösen Symbolen getragen vom Gesetz in Kontakt, in dem Fall meist in Konflikt, kommen.

Das Problem das ich habe ist, man möchte den Eindruck erwecken, Muslimas wären hier benachteiligt. Man müsste Muslimas hier eine Chance geben.

Das ist aber falsch. Jede Muslimin darf schon jetzt probieren bei der Polizei zu arbeiten. Wir sprechen hier nicht mehr davon, ob jemand ausgeschlossen wird weil er Muslim ist.

Das ist nicht der Fall und genau so allgemein muss auch das Grundgesetz interpretiert werden. Für Dinge die ins Detail gehen, müssen neue Betrachtungen herangezogen werden, welche sich dann eben mit dem Grundgesetz decken.

Das Grundgesetz ist zb. sicher nicht dafür da, dass jeder seine Religion so interpretieren kann wie er will und darin in keiner Situation Abstriche machen muss. so komplexe, unterschiedliche Situationen kann das Grundgesetz gar nicht abdecken.

Im Falle der Lehrerin ist es in meinen Augen ebenfalls nicht positiv, wenn religiöse Symbole getragen werden. Man ist so jemandem aber nicht automatisch ausgeliefert. Man kann die Schule wechseln wenn das stört.

Ich kann bei der Polizeikontrolle nicht nach einem anderen Polizisten fragen.
Stimmt, die Frage lautet aber auch, braucht es dazu eine Hijab-Trägerin, die Einblick in die religiöse Welt hat.

insideman schrieb:
Nein, ich nehme an, dass eine Muslima ohne Hijab genauso Einblick haben kann.
Zitat von vincentvincent schrieb:Nicht schlechter als durch die Polizistin ohne Hijab, nehme ich stark an. Bleibt aber spekulativ.
Wir sprechen hier sicher von einem Klientel mit sehr fragwürdigem Intellekt, das ist richtig.
Zitat von vincentvincent schrieb:Wieso nicht förderlich? Meinst du, die Kriminalität in der Szene würde dann steigen?
Nein, ich meine, dass ich diese Trennung wer besser für wen zuständig ist nicht gutheiße. Am Ende haben dann Polizisten einer anderen Religion oder ohne erkennbare Religion bei bestimmten Gruppen gar keine Autorität mehr.

Das ist ja das Gute an der Polizei. Sie ist das Gesetz, da soll es keine sichtbare andere Zugehörigkeit geben. Sie ist gleichermaßen für jeden da und das sollte von niemanden in Frage gestellt werden können.

Religiöse Symbole sind hier etwas, was dies bei vielen in Frage stellen wird.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 21:02
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Aber sicher. Immerhin sind nur praktiziere Muslima und Sikh dadurch betroffen das sie den Beruf nicht ausführen können. Welcher Christ oder Atheist kann den Beruf deshalb nicht ausführen? Diese haben keine Bekleidungsvorschriften also sind sie nicht betroffen.
Für die Sikh mag es religiöse Pflicht sein, für die Muslima gilt dies aber nicht. Der Koran sieht -ebenso wie das Christentum- keine Pflicht zur Verhüllung der Haare vor. Dies ist höchstens traditionell bzw. kulturell zu begründen, aber nicht auf eine religiöse Pflicht aus dem Koran zurückzuführen.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 21:20
@OddThomas

Das Christentum sieht eine pflicht zur verhüllung der haare von betenden frauen vor :cat:
Hält sich nur keiner dran.

Es geht also nicht um religiöse pflichten, es geht um gelebte religion, und da sehen durchaus viele frauen die pflicht zur verhüllung.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 21:37
@eyecatcher
Zitat von eyecatchereyecatcher schrieb:Ich habe es gelesen, aber mehr als ein paar Beispiele und Fakten, die eh schon hinlänglich bekannt sind und die jeder weiß, konnte ich von dir nicht sehen.


Meines Erachtens genügt gesunder Menschenverstand um zu sehen, dass das Erlauben von religiösen Kopfbedeckungen usw. keinen Vorteil im Polizeidienst bringt und lediglich auf egoistischen Motiven fußt: "Ich will meine Religion ausleben wo und wie es mir gefällt" völlig unnötig. Religionsfreiheit braucht Grenzen und steht sicher nicht über allem. Auch gibt es genügend heißere Baustellen beim Thema Integration, als dass man diese Schnapsidee dazu zählen könnte.

Btw bist du Moslem oder bloß aus Prinzip mal wieder dagegen (in dem Fall müsste man wohl sagen dafür)?

Und wenn du mir Gegenüber den Imperativ verwendest, dann wenigstens richtig!
erstens wäre es schön, wenn Du diese persönliche Ebene einfach lassen könntest, zweitens ist nicht alles jedem hinlänglich bekannt, drittens hat es nichts mit gesundem oder kranken Menschenverstand zu tun, das ist eine Scheinargumentation, denn "der gesunde Menschenverstand" taugt nicht, um die Richtigkeit einer Aussage oder überhaupt etwas zu untermauern oder zu erkennen, es ist nur die verbale Verstärkung von "meiner Meinung nach" und belegt gar nichts, da halte ich es doch mit Einstein "Der gesunde Menschenverstand ist die Summe aller Vorurteile, die sich bis zum 18. Lebensjahr im Bewusstsein festgesetzt haben", mehr nicht , viertens mag es heissere Baustellen geben, darüber diskutieren kann man trotzdem, tust Du ja auch, fünftens habe ich dargelegt, warum ich kein Problem mit einem Kopftuch habe, sei es hier oder in jedem anderen thread der dieses Thema hat, dass hat nichts damit zu tun, aus Prinzip dafür zu sein, sondern ist meine Meinung, die ich habe, weil ich informiert, tolerant, interessiert bin und mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe , sechstens habe ich Dir gegenüber keinen Imperativ verwendet.


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07.10.2016 um 21:43
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das Christentum sieht eine pflicht zur verhüllung der haare von betenden frauen vor
Sieht das Christentum vor, dass eine Frau 24/7 betet? Sieht das Christentum vor, dass eine Frau nur mit Kopftuch arbeitet oder sich in der Öffentlichkeit zeigen darf? Nein.

Der Koran auch nicht, vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass zu der Zeit der Schleier eher um den Nacken gelegt war und vorn den Ausschnitt bedeckten. So war es wohl zu der Zeit damals auch unfreien Frauen, die ebenfalls Muslime waren, verboten ihr Haar zu bedecken.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es geht also nicht um religiöse pflichten, es geht um gelebte religion, und da sehen durchaus viele frauen die pflicht zur verhüllung.
Wer seine gelebte Religion über das Grundgesetz stellt, ist als Polizist eh fehl am Platz. Ganz abgesehen davon könnte man nie eine Grenze ziehen, wenn jeder etwas mit seiner gelebten Lebensart, zu der auch die Religion zählt, begründet. Aufgrund der Vielzahl und Vielfalt, der verschiedenen Strömungen innerhalb einer Glaubensrichtung ist es umso wichtiger, sich in staatlichen Angelegenheiten und Strukturen in Neutralität zu wahren und die religiöse Überzeugung eines Individuums in Ausführung staatlicher Belange und Pflichten keine Bedeutung zuzumessen. Soll jeder seine Religion leben wie er will, aber nicht in Ausübung ihm oder ihr vom Staat übertragener Aufgaben.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 21:50
Nun wird ja auch die Hijab tragende Polizistin nicht gleich die Scharia anwenden und dem Ladendieb die Hand abhacken, den ehebrecherischen Freier steinigen oder den Drogendealer am Baukran aufhängen.

So gesehen habe ich kein Problem damit, was sich Menschen um den Kopf wickeln oder drauf setzen - egal, in welcher Position und Funktion.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 21:53
@vincent
Zitat von vincentvincent schrieb:Womit ich sie begründe? Ist doch egal. Es reicht, wenn ich sage, dass ein Gott nicht mitzuregieren hat.
Nein, das ist nicht egal. Wie rechtfertigt denn der Staat eine Trennung von Religion, wenn aus seiner Sicht kein Unterschied zur Hautfarbe, Ethnie etc besteht?
Diese Position ist entweder nicht tragbar oder aus ihr her aus, wäre es auch zu rechtfertigen, den Staat von schwarzen Menschen oder Menschen mit einer Behinderung "zu trennen".

Du nimmst doch bei dem obigen Satz selbst eine Differnzierung vor, obwohl du bei mir sagtest:
Zitat von vincentvincent schrieb:Meinst wahrscheinlich sowieso nur, es sei okay/nicht okay, Leute wegen ihrer Religion oder ihrer Hautfarbe abzulehnen.
Konsequenterweise müsstest du also sagen "Es reicht, wenn ich sage, dass Menschen die an einen Gott glauben, nicht mitzuregieren haben".

Das mag ja als rhetorisches Sperenzchen ganz lustig sein, weil meine Position dann dümmer dasteht im ersten Moment, Sinn ergibt das allerdings nicht, denn ich habe die Differnzierung von Anfang an vorgenommen, während du sie negierst (aus vermeintlicher Sicht des Staates von mir aus).

Und wie erklärst du dir solche Sachen wie Mitbestimmung oder Zustimmung des Staates bei Bischofsernennungen, Kirchensteuer, Konkordate und Staatsverträge mit den großen Kirchen, Theologische Fakultäten, Staatsleistungen an Kirchen, Militärseelsorge, Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts, Konkordatslehrstühle an Universitäten usw?

Aus dem Gesetz ist eine Gleichwertigkeit von Menschen abzulesen, irrelevant, welche Ehtnie, welche Hautfarbe, welche Religion etc und nicht, dass Rassismus dasselbe ist wie Religionskritik.
Zitat von vincentvincent schrieb:Es macht also keine Unterschied von staatlicher Seite aus betrachtet, ob ich den Muslim wegen seiner Religiösität ablehne oder den Schwarzen wegen seiner Hautfarbe, den Rollstuhlfahrer wegen seiner körperlichen Behinderung usw. usf.
Natürlich macht das keinen Unterschied, weil es da darum geht, einen Menschen an sich abzulehnen.
Bei dir verschwimmt nur völlig der Unterschied zwischen bspw der Aussage "Das Program der FDP ist Müll" und "Alle FDP-Wähler sind Vollidioten".
Zitat von vincentvincent schrieb:Das ist keine gesonderte Problematik. Wo siehst du einen qualitativen Unterschied zwischen der Kritik an Religion und der Kritik an Staaten, Völkern, sexuellen Orientierungen usw. usf.?
Sachlich ist das alles zugelassen
Kritiser mal sachlich ein Volk, bitte.
Zitat von vincentvincent schrieb:Same here.. Frauen zu bashen ist bis zu einem Grad zugelassen, genauso wie Türken- oder Judenwitze. Die Unterscheidung zur Hetze geschieht nicht ausschließlich am Subjekt, Objekt, das man angreift. Oder behauptest du, gegen Frauen dürfte man mehr hetzen als gegen beispielsweise Türken?
"Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören," ist Ausslegungssache.
Stell dich einfach mal in Dresden (oder im dem Falle Nürnberg) auf so einen Wurstwagen und sag bspw:
Und dann, wenn die Neger erst einmal das Sagen hier hat, dann werden sie auch euch im besten Fall erschießen oder aufhängen. Wenn ihr aber Pech habt, werden sie euch bei lebendigem Leibe verbrennen oder den Kopf abschneiden.“

Wer schwarze Menschen verteidige, werde wegen „Unterstützung einer (...) terroristischen Vereinigung vor Gericht gezogen! Jeder einzelne!“ Noch wähnten sich die „Politiker (...) sicher auf [ihren] Stühlen! Doch wenn der „Furor teutonicus“ einmal „erwacht“ sei, der „deutsche Zorn“, dann werde „gesäubert!“

Die Rolle schwarzer Menschen 87 sei es, „die christlich-abendländische Kultur zu zerstören
http://www.isfbb.de/download/Aufsatz-Pegida-ENDFASSUNG.pdf

Sei mal ehrlich, was glaubst du, würde dir passieren?

Diesen Rassismus gegenüber Muslimen hat man doch hier erst etablieren können, weil man ihn genau in diese Kleide der Religionskrtik verkauft hat, Dinge wie Kultur und Religion hat völlig verzerrt verschwimmen lassen und den Sinn von "Kultur" dahingehend verändert hat, dass es nur noch als Ersatzwort für "Rasse" dient.

Und dass man ähnliche Dinge (dementsprechend angepasst) wie oben nicht über den Nationalsozialismus, Faschismus, Kommunismus oder Anarchismus sagen dürfe, glaubt du dir jawohl selbst nicht.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 22:19
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Das Grundgesetz ist zb. sicher nicht dafür da, dass jeder seine Religion so interpretieren kann wie er will und darin in keiner Situation Abstriche machen muss. so komplexe, unterschiedliche Situationen kann das Grundgesetz gar nicht abdecken.
Das finde ich, ist unter Anderem er springende Punkt!

Dürfte bei den verschiedensten Nationen, die unter uns leben, auch ein wenig schwierig werden.
Zitat von insidemaninsideman schrieb: Für Dinge die ins Detail gehen, müssen neue Betrachtungen herangezogen werden, welche sich dann eben mit dem Grundgesetz decken.
Möglich, wäre hier u. da mal ne Vorschrift zu ändern, doch das kann nicht die Regel oder grundsätzlich so sein.

Deutschland, deutsche Vorschriften, so sehe ich das. Es kann ja nicht sein eigentlich, das man Vorschriften nach Beliebigkeit ändern oder anpassen muss.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 23:02
Zitat von FiernaFierna schrieb:Nein, das ist nicht egal. Wie rechtfertigt denn der Staat eine Trennung von Religion, wenn aus seiner Sicht kein Unterschied zur Hautfarbe, Ethnie etc besteht?
Diese Position ist entweder nicht tragbar oder aus ihr her aus, wäre es auch zu rechtfertigen, den Staat von schwarzen Menschen oder Menschen mit einer Behinderung "zu trennen".
Du vermischst gerade völlig unterschiedliche Zusammenhänge.
Es ist die eine Sache, die Religion vom Staat zu trennen, was in Deutschland noch nicht einmal der Fall ist, sondern eigentlich nur unsere Forderung, die andere Sache, Diskriminierung anhand der Religion, Hautfarbe etc. zu verhindern.
Es ist eben nicht der Fall, dass der Staat Religiöse entfernen würde, genauso wenig wie er Menschen mit Behinderung entfernt.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Konsequenterweise müsstest du also sagen "Es reicht, wenn ich sage, dass Menschen die an einen Gott glauben, nicht mitzuregieren haben".
Jein, wenn diese Menschen nun anfangen, Gesetze zu erlassen, die auf der Religion basieren, dann dürften sie nicht mitregieren. Wenn diese Menschen aber religiös sind und einfach nur ihre Arbeit verrichten, ist mir das doch egal, ob sie Religiös, Schwul, oder Muslime sind. Jeder kann Lobbyarbeit in einem Maße verrichten, dass die Grundsätze unserer nicht FDGO verletzt.
Die tatsächliche Frage nach der Trennung bei den anderen Gruppierungen, die vor Diskriminierung geschützt werden, stellt sich doch gar nicht. Es gibt keine Homo-"Gott", den man vom Staat trennen müsste. Genauso wenig wie es eine Behinderten-Religion gibt.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Und wie erklärst du dir solche Sachen wie Mitbestimmung oder Zustimmung des Staates bei Bischofsernennungen, Kirchensteuer, Konkordate und Staatsverträge mit den großen Kirchen, Theologische Fakultäten, Staatsleistungen an Kirchen, Militärseelsorge, Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts, Konkordatslehrstühle an Universitäten usw?
Wie ich das erkläre? Wie erklärst du das? Ich behaupte doch gar nicht, die Religion wäre in Deutschland vom Staat getrennt. Ich wünsche es mir zwar, aber der Grad der Trennung ist völlig mangelhaft, wie du selbst doch siehst. Dazu auch
https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_140.html

Es gibt nur keine Staatskirche in Deutschland. Von Laizismus ist man meilenweit entfernt. Aber weil das so ist, müsstest du eher noch den Hijab nach Stand der Dinge verteidigen, selbst im Polizei-Dienst. Das ist doch die Problematik, die ich mit dem Kopftuch-Gesetz anzuschneiden versucht habe.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Aus dem Gesetz ist eine Gleichwertigkeit von Menschen abzulesen, irrelevant, welche Ehtnie, welche Hautfarbe, welche Religion etc und nicht, dass Rassismus dasselbe ist wie Religionskritik.
Habe ich nie behauptet, kannst du eigentlich auch aus keinen meiner Aussagen interpretieren.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Natürlich macht das keinen Unterschied, weil es da darum geht, einen Menschen an sich abzulehnen.
Bei dir verschwimmt nur völlig der Unterschied zwischen bspw der Aussage "Das Program der FDP ist Müll" und "Alle FDP-Wähler sind Vollidioten".
Naja, eben. Das verschwimmt doch gerade bei dir.
Ich sage nur, dass Programm der FDP (=Religion) ist Müll, sollte vom Staat getrennt werden, die Aussage "Alle FDP-Wähler sind Vollidioten" allerdings auch beleidigend und diskriminierend und sollte vermieden werden. Diese fehlende Differenzierung kreidest DU mir an?
Zitat von FiernaFierna schrieb:Kritiser mal sachlich ein Volk, bitte.
Hm, okay.
Ich denke die Massai haben ihre Lebensgewohnheiten nicht adäquat auf die Bedrohung von HIV umgestellt. Sie praktizieren noch immer die weibliche Genitalverstümmelung, haben eine extrem patriarchalische Einstellung, die mit einhergehender sexueller Freizügigkeit sogar ihr Existenz gefährdet.

Ist doch irgendwie hetzerisch oder so? Muss ich jetzt sanktioniert werden?
Zitat von FiernaFierna schrieb:"Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören," ist Ausslegungssache.
Stell dich einfach mal in Dresden (oder im dem Falle Nürnberg) auf so einen Wurstwagen und sag bspw:
Ab hier kann ich dir im Kontext nicht mehr folgen. Recht hast du, ja. Aber was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 23:30
Zitat von vincentvincent schrieb:Du vermischst gerade völlig unterschiedliche Zusammenhänge.
Nein, das tue ich nicht, du sprichst nur offensichtlich die ganze Zeit von irgendeinem religiösen Individuum und ich von Religion, also einer Ideologie.
Zitat von vincentvincent schrieb:Die tatsächliche Frage nach der Trennung bei den anderen Gruppierungen, die vor Diskriminierung geschützt werden, stellt sich doch gar nicht. Es gibt keine Homo-"Gott", den man vom Staat trennen müsste. Genauso wenig wie es eine Behinderten-Religion gibt.
Vollkommen richtig und deshalb ist da auch zu differnzieren.
Zitat von vincentvincent schrieb:Es gibt nur keine Staatskirche in Deutschland. Von Laizismus ist man meilenweit entfernt. Aber weil das so ist, müsstest du eher noch den Hijab nach Stand der Dinge verteidigen, selbst im Polizei-Dienst. Das ist doch die Problematik, die ich mit dem Kopftuch-Gesetz anzuschneiden versucht habe.
Nein, das muss ich nicht, solange da kein Ungleichgewicht in der Polizie besteht, weil ich nicht bereit bin, auch nur einen cm auf Religion an sich zuzugehen, da mich diese "hinkende Trennung" in diesem Staat bereits stört.
Zitat von vincentvincent schrieb:Habe ich nie behauptet, kannst du eigentlich auch aus keinen meiner Aussagen interpretieren.
Doch, das tue ich schon die ganze Zeit.
Zitat von vincentvincent schrieb:Ich sage nur, dass Programm der FDP (=Religion) ist Müll, sollte vom Staat getrennt werden, die Aussage "Alle FDP-Wähler sind Vollidioten" allerdings auch beleidigend und diskriminierend und sollte vermieden werden. Diese fehlende Differenzierung kreidest DU mir an?
Natürlich tue ich das, während ich sagte "Es ist völlig ok, eine Religion abzulehnen" kamst du mir doch mit "Das ist aus Sicht des Staates alles dasselbe" :D
Ich weiß überhaupt nicht, warum wir dann diese Diskussion führen.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

07.10.2016 um 23:38
@Fierna
Okay, belassen wir es bei dem "Nein! - Doch! - Ohh!" :D
Aber halt mir nicht vor, ich hätte gegen die Massai gehetzt.^^


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

08.10.2016 um 00:09
@OddThomas
Das ändert nichts daran das es zur praktizierenden Religion gehört. Gäbe es in jeder Religion nur eine Meinung Dan gäbe es nicht soviele.


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08.10.2016 um 00:27
@interrobang
Das ändert aber nichts daran, dass ein "es ist meine religiöse Pflicht, weil ich das so sehe" keine Begründung für beispielsweise die Einführung eines Hijabs als Teil bzw Ergänzung zur Uniform ausreicht.
Das wäre egoistisches Cherry picking.
Wo ziehst du die Grenze, wenn eine Polizistin meint, sie könne ihren Dienst nur mit Hijab versehen, weil sie Muslimin ist, eine andere muslimische und ebenfalls gläubige und praktizierende Polizistin kein Problem hat, ihren Dienst ohne Hijab zu verrichten?

Es wird keiner Glaubensrichtung verwehrt den Beruf des Polizisten / der Polizistin zu ergreifen, weil eben keine Religion bevorteilt oder benachteiligt wird.
Das hat nichts mit Diskriminierung oder gar Rassismus zu tun, wie du hier mehrfach propagiert hast, das ist einfach schwachsinnig.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

08.10.2016 um 00:32
Zitat von OddThomasOddThomas schrieb:Das ändert aber nichts daran, dass ein "es ist meine religiöse Pflicht, weil ich das so sehe" keine Begründung für beispielsweise die Einführung eines Hijabs als Teil bzw Ergänzung zur Uniform ausreicht.
Welche Begründung wäre denn deiner Meinung nach ausreichend?


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

08.10.2016 um 00:43
@vincent
Keine religiöse, höchstens eine, die Verbesserungen oder Erleichterungen des Dienstalltages und der dienstlichen Aufträge mit sich bringt.
Beispielsweise eine Hose mit seitlichen Beintaschen, um Ausrüstungsgegenstände darin zu verstauen, was in der alten Stoffhose nicht wirklich möglich war, weil sie nur die 2 normalen Taschen hatte. Stiefel mit verstärktem Schaft, um das Risiko von Verletzungen durch herumfliegende Steine zu minimieren, all sowas.

Aber keine fadenscheinige, religiöse Begründung, die sich auf nichts stützt, die die staatliche Neutralität aufweicht (Außenwirkung auf andere, nicht eigenes handeln), und keinerlei Erleichterungen des Dienstalltages mit sich bringt.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

08.10.2016 um 00:56
@OddThomas
Klingt logisch.
Auch wenn das jetzt fadenscheinig ist, was ist denn mit den Vorteilen, die eine Kopfbedeckung mit sich bringen könnte. Erwähnte ich vorhin schon, weniger Angriffsfläche (der Haare), möglicherweise sogar weniger Komplikationen bei der Spurenverfolgung.. okay, ist sehr theoretisch.
Aber fragen wir mal so, wieso gibt es denn überhaupt eine Kopfbedeckung bei der Polizei; die Mützen? Ich meine, eine Art der (Kopf-)Bedeckung ist völlig selbstverständlich, wird kaum hinterfragt, die andere aber als Religiöse "verpönt". Das begründet man doch auch nur rein traditionell, irgendeinen Vorteil sehe ich da nicht. Deswegen erscheint das dann etwas scheinheilig, nur die eine Art abzulehnen.


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

08.10.2016 um 01:09
@vincent
Eine einheitliche Kopfbedeckung hat mehrere Vorteile. Die normale Mütze ist neutral, hat einen sofortigen Wiedererkennungswert und schützt sogar gegen Nässe von oben.
Selbst die dienstlich gelieferte Wollmütze erfüllt seinen Zweck mit der Aufschrift Polizei und schützt zudem vor Kälte.
Den Vorteil eines Helmes in einer Situation, in der er gebraucht wird, ist selbstredend.
Welche Vorteile bringt ein Hijab?
Glaubst du wirklich, wenn jemand fest zugreift, bietet der weniger Angriffsfläche für die Haare? Wenn ich will, reiß ich jemandem die Wollmütze samt Haarbüschel vom Kopf.

Ganz abgesehen davon lehne ich nicht nur einen Hijab ab, auch ein Turban, Kippa oder sonstige dienstlich unnütze Ergänzung hat da nichts zu suchen.
Selbst in Pakistan, Afghanistan, Ägypten tragen Polizisten eine normale Mütze, in der Türkei durften Polizistinnen bis vor ein paar Jahren nicht mal Hijab zur Uniform tragen, bosnische Polizistinnen tragen ebenfalls keinen, obwohl dort mehrheitlich muslimisch geprägt, im Kosovo, ebenfalls überwiegend muslimisch hab ich nicht eine Polizistin mit Hijab gesehen, und ich habe da 18 Monate verbracht.. Alle normale Kopfbedeckung.
Und hier erkennt man plötzlich eine vermeintliche Notwendigkeit dafür?


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Hijab als Teil der Polizeiuniform

08.10.2016 um 01:20
@OddThomas
Wie gesagt, es ist fadenscheinig. Ich könnte jetzt damit kommen, dass der Hijab auch vor Kälte, Regen schützen könnte etc. Unnütz..
Die normale Polizeimütze erfüllt ebenso wenig die Funktionen wie der Hijab, vor Regen, Kälte etc. zu schützen.
Zitat von OddThomasOddThomas schrieb:Selbst in Pakistan, Afghanistan, Ägypten tragen Polizisten eine normale Mütze, in der Türkei durften
Stimmt ja, aber wieso? Nicht, weil sie sich vor Regen schützen wollten, sondern weil sie sich das alles abgeschaut haben. Sie adaptierten - ziemlich unnötig - fremde Traditionen. Komm mir jetzt bitte nicht mit Sonnenschutz.^^

Was eben der Witz der Sache ist. Du lehnst die religiöse Begründung weitestgehend ab, nur die Tradition - und nicht anderes ist es doch eigentlich - scheint auch keine ausreichende Begründung zu sein.
Deine Worte:
Zitat von OddThomasOddThomas schrieb:Dies ist höchstens traditionell bzw. kulturell zu begründen, aber nicht auf eine religiöse Pflicht aus dem Koran zurückzuführen.



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