Hijab als Teil der Polizeiuniform

@Groucho
Wäre tatsächlich etwas breit formuliert, ja. Obwohl u. U. dasselbe gemeint worden sein kann.

Ist es eigentlich Diskriminierung, wenn nicht jeder alles mit allem verbinden kann? Für mich klingt das nach Jammern auf hohem Niveau.

Groucho schrieb:Hast du je was von einer Konvertierungswelle unter Flüchtlingen gelesen?
Wäre ja logisch, wenn die sich von der Religion lossagen, vor der sie angeblich geflohen sind.

http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/konvertierung-von-muslimischen-fluechtlingen-zum-christentum-14247113.html (Archiv-Version vom 01.10.2016)

Snart schrieb:Es gab auch "hitzige Diskussionen" über die Abschaffung der Sklaverei.

Du setzt die Abschaffung der Sklaverei jetzt allen Ernstes gleich mit dem Wunsch, ein religiöses Symbol der Unterscheidung von Mann und Frau im Dienst tragen zu dürfen?

@Thaddeus
Quark, es ging doch ganz klar nur um das Argument der Hitzigkeit.

Das Schöne ist, dass man immer schon vorher weiß, was genau passiert, wie die gesamte Bevölkerung reagiert, man kann Unsicherheiten und Ängste schüren, einfach nur, weil jemand sein Haar bedeckt......weil es nämlich Hijab heisst und nicht Kopftuch......obwohl es nur ein Kopftuch ist.
Noch schöner ist, dass die, die die ganze Zeit davon reden, dass die Burka nicht geht, weil man ja das Gesicht sehen will, jetzt gegen ein Kopftuch argumentieren, weil es ja "den" Islam darstellt. Ich betone noch einmal, wenn ein Kopftuch zu der Uniform gehören würde, dann kann jede Polizistin dieses tragen. Und schon ist es nur ein Teil der Uniform.

@Thaddeus
nein, sondern die hitzige Diskussion als Argument für irgendwas zu nehmen, das wird, verständlicherweise, angeprangert

Kältezeit schrieb:Es ginge für mich einfach nicht, mich als Ungläubige standesamtlich von jemandem trauen zu lassen, der ein Kopftuch trägt.

Da würde ich mich einfach in meinem Nichtglauben beschnitten fühlen, nenn es bescheuert, ist aber so.

Nein, das ist nicht bescheuert, das ist dein Recht hier nach dem Grundgesetz.
Relgionsfreiheit bedeutet nämlich nicht nur, dass sich religiöse Menschen in jedem Unsinn darauf berufen können sondern, dass man hier auch als Atheist Rechte hat.
Die negative Religionsfreiheit kann man nämlich direkt aus dem Grundgesetz ableiten und die besagt nicht weniger, als dass mich niemand zu religiösen Handlungen zwingen kann und ich mich auch nicht unnötig mit Religion konfrontieren lassen muss (Nein, liebe Mitleser, darauf könnte ihr euch nicht berufen, wenn euch jemand mit Kopftuch oder Burka auf der Straße begegnet oder jemand mit Kopftuch an der Lidlkasse sitzt...bleibt halt zu Hause oder fahrt 20km in den nächsten Rewe), aber genau das ist bei Behörden der Fall.

Die Polizei braucht keine Kopftücher. Es geht hier ganz explizit um Hijabs, denn die religiöse Bedeutung gibt der Stammtischdebatte ja erst die Grundlage. Insofern ist die Signalwirkung und Bedeutung untrennbar mit der Forderung verbunden.

Wenn ein Hijab nicht aus Religiösen Gründen getragen wird, könnte man ja im öffentlichen Raum darauf verzichten, nehm ich mal an.

Tussinelda schrieb:Das Schöne ist, dass man immer schon vorher weiß, was genau passiert, wie die gesamte Bevölkerung reagiert, man kann Unsicherheiten und Ängste schüren, einfach nur, weil jemand sein Haar bedeckt......weil es nämlich Hijab heisst und nicht Kopftuch......obwohl es nur ein Kopftuch ist.

Ja, genau. Und ich finde die Form der Swastika einfach so toll und mal sie auf irgendwelche Wände und meine Jacken. Außerdem ist es doch ein tolles Glückssymbol. Ey, manchmal frage ich mich wirklich, wo der Realitätsbezug ist.
Btw.. ich will nicht Hakenkreuze mit dem Kopftuch vergleiche oder die NS-Zeit mit dem Islam. Es geht mir um die Wahrnehmung von Symbolen.

@vincent
die Realität ist, dass es sich um ein Kopftuch handelt, dass jeder tragen kann ohne deshalb als islamistisch gelten zu müssen oder übertrieben gläubig.

Wobei das Verbot der Swastika ziemlich hirnrissig ist, wenn man nicht mal mit durchgestrichenen Hakenkreuzen demonstrieren kann. Ein weiteres Beispiel für politische Korrektheit goes boink.

Tussinelda schrieb:..obwohl es nur ein Kopftuch ist.

Und warum wird es getragen? Um dem Kopf vor Kälte zu schützen oder vor Regen?

Wundert mich, das nicht das Beispiel kam, das man im Winter teilweise Kopfbedeckungen trägt

@Tussinelda
Eben, soll jeder privat anziehen was er will. Kopftuch, Burka, Burkini oder auch nur ein String. Mir egal..
Aber eine Uniform mit dutzenden einzelnen Regel, und die müssen dann eben für alle Religionen und Ideologien einfgeführt werden, führt nicht nur den Sinn der UNIform ad absurdum sondern verletzt die Neutralität. Zum hundersten mal.

Tussinelda schrieb:die Realität ist, dass es sich um ein Kopftuch handelt, dass jeder tragen kann ohne deshalb als islamistisch gelten zu müssen oder übertrieben gläubig.

Und damit entfällt dann der Grund, warum es in die Polizeiuniform integriert werden sollte, um bestimmte Beamte von anderen Beamten optisch abzugrenzen.

Zumal ich immer noch bezweifle, daß die Sonderregeln beim Kopftuch aufhören können, wenn man konsequent Staatsdienst und Religion zu vereinen versucht.

@Tussinelda
Ach ja, auf welcher Grundlage willst du überhaupt eine Änderung der Dienstuniform dann durchsetzen, wenn du dich nicht auf die Religionsfreiheit beziehst, da es ja nur irgendein beliebiges Stück Stoff wäre. Einfach so? Oder ist das ein Recht auf Mode, individuelle Freiheit? Irgendwie muss man es ja trotzdem begründen.

@vincent
Ich frage mich sowieso, was die Arbeit mit der Religionsfreiheit zu tun hat. Früher gab es nie Probleme damit.

@Niederbayern88
Heutzutage gibt es halt die Linke Bahnhofsklatscher Fraktion. Sagt man etwas gegen den toleranten Islam ist man gleich ein Nazi. ;)

Die Polizei braucht Leute mit Migrationshintergrund. Denn meist bringen die ein großes Wissen über die für Deutsche fremde Kultur mit, das kann hilfreich sein. Mal von Fremdsprachenkenntnissen ganz abgesehen. Die Frage ist, ob man tatsächlich bereit ist, dafür die Trennung von Staatsgewalt und Religion aufzugeben und religiöse Symbole in die Uniform zu integrieren.
Und ob man durch diese Änderung tatsächlich erreicht, dass der Anteil der Polizisten mit Migrationshintergrund steigt.
Ich glaube nämlich kaum, dass es einen signifikanten Anteil junger Frauen gibt, deren einziges Hindernis für den Polizeidienst der Hijab ist.

@Niederbayern88

Den Gläubigen wird das Recht eingeräumt, zu beten. Ist ja tagsüber bei den Moslems so, soviel ich weiß.

Einige Firmen haben dafür Räume zur Verfügung gestellt, glaube ich.

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Die Polizei braucht Leute mit Migrationshintergrund

Achso. Klingt logisch weil sie wissen mitbringen das stimmt. Aber wie war es dann früher?

@Juvenile
Ich sag nix zu einem Bahnhofsklo :D