Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

@emz
Immerhin zählt ihr nicht als piefke :D

Und im deutschen Krieg waren wir soweit ich weiß verbündete gegen die preussen.

@interrobang

interrobang schrieb:Immerhin zählt ihr nicht als piefke :D

Ach, das war mir noch gar nicht aufgefallen.

Ich komm ja aus der Oberpfalz und da soll es tatsächlich ein Gebiet in der Nähe von Wien geben, wo heute noch unser g'scherter Dialekt gesprochen wird.

Überhaupt, meine Vorfahren stammen bunt gewürfelt aus den Gebieten der einstigen k. und k. Monarchie.

Eine gute Frage.

Wir leben offensichtlich in einer Zeit und unter Bedingungen, wo es sich nicht mehr so einfach sagen lässt, wer Deutscher ist.
Es gibt viele Kriterien, die von vielen Menschen aufgestellt werden.

Da gibt es optische Kriterien, doch sind die bei Weitem nicht ausreichend. Man muss sich nur einmal in einer belebten Fußgängerzone umgucken, wie unterschiedlich die Menschen aussehen.
Verschiedene Farben, verschiedene Physiognomien, Geschlechter, Körperformen, Größen...

Was man natürlich identifizieren kann, sind typische Merkmale für Nationalitäten und Ethnien.
Es gibt Eigenschaften, die man mehr mit afrikanischstämmigen Menschen (innerhalb des Raums ,,Afrika" auch wieder sehr variabel) verbindet, mit asiatischstämmigen Menschen (ebenfalls sehr variabel im asiatischen Raum), mit Südeuropäern, mit Nordeuropäern, Südamerikanern, Inuit...

Aber ein sicherer Hinweis, zu welcher Nationalität jemand gehört, ist das Äußere in keinster Weise.

Lässt sich vielleicht die Sprache als das Kriterium heranziehen?
Auch hier würde ich ,,Nein" sagen - Sprachen sind zwar eindeutig Teil einer Identität und bieten Hinweise auf Herkunft, Nationalität und Ethnie, können jedoch von allen Menschen gelernt werden.
Ich kann kantonesisches Chinesisch lernen, doch macht mich das nicht zum Chinesen.

Die Sprache ist es also auch nicht.

Also ist vielleicht entscheidend, was im Ausweiß, im Pass steht?

Nein, auch das ist ungenügend. Denn eine Staatsbürgerschaft kann man wechseln oder verlieren.
Und jemand kann in einem Land geboren und aufgewachsen sein, die Staatsbürgerschaft des Landes besitzen - und sich doch keineswegs als ein Angehöriger der Gesellschaft, des Landes, des Volkes betrachten.

Die Staatsbürgerschaft allein lässt einen nur rechtlich, auf dem Papier, zum Deutschen werden.

Sind es die Wertvorstellungen, die einen zum Deutschen machen?
Auch die sind so variabel, wie nur sonst irgendwas. Und warum sollte es deutscher sein, wenn der eine hilfsbereit ist, während der andere rücksichtslos nur seinen eigenen Vorteil verfolgt?


Ich denke, zum Deutschen macht es einen, wenn man Teil der Gemeinschaft geworden ist, die die selben Grundwerte teilt und die gleiche Sprache spricht.

Für mich sind DIE Kennzeichen des Deutschseins:

-deutsche Sprache
-Bekenntnis, Wertschätzung und Achtung des dt. Grundgesetzes

Diese beiden Punkte stellen aus meiner Sicht die Basis für das Deutschsein dar.

@Kc
Und was ist mit der Kultur? Mit der Tradition? Sowas zeichnet JEDES Land aus aber Deutschland nicht?

emz schrieb:Überhaupt, meine Vorfahren stammen bunt gewürfelt aus den Gebieten der einstigen k. und k. Monarchie.

Meine übrigens auch, deshalb bin ich auch in Schlesien geboren, wohne aber schon seit fast 30 Jahren in Franken. Hab übrigens zu beiden eine gute Verbindung, kann auch noch gut Schlesisch (ist so ein bömisch-schächsich-tschechischer Ableger, heute mit starkem polnischen Einfluss. Abgefahrener Shit, denke ich manchmal, wenn ich das so "aus der Ferne" betrachte :D )

Niederbayern88 schrieb:Und was ist mit der Kultur? Mit der Tradition? Sowas zeichnet JEDES Land aus aber Deutschland nicht?

Doch, auch Deutschland, aber doch nicht den Deutschen als solches, oder?

Geht doch darum, wann man ein Deutscher ist, und das ist man dann eben auch nicht gleich, wenn man bestimmte Traditionen pflegt. Oder wärst du bereit jeden als Deutschen zu akzeptieren, wenn er einwandfrei Jodeln kann?

Wobei das für den Einbürgerungstest eigentlich ganz sympathisch wäre. :D

@Niederbayern88

Niederbayern88 schrieb:Und was ist mit der Kultur? Mit der Tradition? Sowas zeichnet JEDES Land aus aber Deutschland nicht?

Dann erklär uns mal was deutsche Kultur und Tradition ist.

Ich bin gespannt...

@King_Kyuss
Wikipedia: Kultur Deutschlands
Ist doch relativ einfach. Die ganzen Werke die die deutsche Kultur in der Vergangenheit gebracht hat. Beethoven, Goethe usw.

@King_Kyuss

Gibt unter dem hashtag #WhatMakesYouGerman
Bei Twitter ganz lustige Beispiele, teilweise ironisch und lächerlich, teilweise erkennt man sich selbst oder Bekannte darin. :)

@Niederbayern88

Niederbayern88 schrieb:Ist doch relativ einfach. Die ganzen Werke die die deutsche Kultur in der Vergangenheit gebracht hat. Beethoven, Goethe usw.

Und was haben du oder ich dazu beigetragen? Bzw. was bringt es uns das Beethoven ein Deutscher war?

Ich fühle mich deshalb jetzt nicht besonders der klassischen Musik zugetan.

Niederbayern88 schrieb:Beethoven, Goethe usw.

Tja früher ein Land voller Dichter und Denker, heute eher ein Land der Spekulanten und Bänker. ;)

Hatte auch schon hier gefragt, was einen besonders "deutsch" macht ausser die Geburtsurkunde, da kam dann auch nix zu..

@Vymaanika

Vymaanika schrieb:Tja früher ein Land voller Dichter und Denker, heute eher ein Land der Spekulanten und Bänker.

Eher das Land der Wutbürger und Xenophoben :X

Wenn man auf sein Eigenes Land (nicht der negative Kram) nicht Stolz sein kann / darf, sollte das für jedes andere Land und Leute gelten.

@King_Kyuss

King_Kyuss schrieb:Und was haben du oder ich dazu beigetragen?

Was hat das bitte mit der Kultur zu tun? Meinst ich lebe seit tausenden von Jahren und war damals dabei?

@MiaJinn

Wieso darf man den auf den einen Teil stolz sein und muss sich für anderes nicht schämen? Kann man sich da nehmen, was man lustig ist und den Rest ignoriert man?

@Niederbayern88

Was tragen denn Beethoven und Goethe zu deiner Identität bei? Hast du die ganzen Werke gelesen? Hörst du Beethoven?

@MiaJinn

MiaJinn schrieb:Wenn man auf sein Eigenes Land (nicht der negative Kram) nicht Stolz sein kann / darf, sollte das für jedes andere Land und Leute gelten.

Sehr seltsame Ausdrucksweise imo.

Wieso sollte man auf ein land stolz sein?

Ich bin auf meine Familie stolz, vlt. auch auf meine Freunde wenn sie etwas erreicht haben...auch auf mich selbst aber wieso sollte ich auf ein Land stolz sein?

Wir sind ja kein kollektiv oder sowas.

@Niederbayern88

Niederbayern88 schrieb:Was hat das bitte mit der Kultur zu tun? Meinst ich lebe seit tausenden von Jahren und war damals dabei?

Deswegen frage ich ja wieso ich stolz auf Beethoven sein sollte, bzw. auf Deutschland stolz sein, da er hier her kommt.

@King_Kyuss

Als gibt es Fremdenfeindlichkeit nur in Deutschland..

Das findest du überall..

Und das ist eher der geringe Anteil von Menschen als die Mehrheit.

@King_Kyuss
Weil er einer der herausragenden Musikinterpreten damals waren und tausende inspiriert hat mit der Musik die wir sogar noch heute hören?

@Niederbayern88

Niederbayern88 schrieb:Weil er einer der herausragenden Musikinterpreten damals waren und tausende inspiriert hat mit der Musik die wir sogar noch heute hören?

Und was hat das mit mir oder Deutschland zu tun?

Fierna schrieb:Wieso darf man den auf den einen Teil stolz sein und muss sich für anderes nicht schämen? Kann man sich da nehmen, was man lustig ist und den Rest ignoriert man?

Also bei dem Beißreflex den manche hier an den Tag legen, sobald man die Weltkriege auch nur am Rande erwähnt, glaub ich, dass es besser ist etwas mehr selektieren zu dürfen. :D

@King_Kyuss
Ach weißt du was. Wenn du immer nur fragst was dieses und jedes mit Deutschland oder dir oder der Klobrille zu tun hat, ist eine Diskussion nicht möglich mit solchen ignoranten wie dir die von nichts eine Ahnung haben aber gerne andere nerven mit der Fragerei. Dann gibt es eben KEIN deutschland, dann gibt es eben kein "deutsch sein" mir jetzt echt egal m