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Geschlechtsidentität im Kindesalter

979 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Frauen, Frau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:25
@OddThomas
Ich verstehe immer noch nicht, wo das Problem liegt. Solange sich das Kind als Junge bezeichnet, sage ich 'er'. Wenn es dann wieder Mädchen sein möchte, sage ich wieder 'sie'. So einfach ist das.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:28
@CountDracula
Tja, da gehen unsere Ansichten auseinander.
Ein 5 jähriges Mädchen ist für mich ein 5 jähriges Mädchen.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:31
@OddThomas
Okay, Bettina


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:36
@ahri
Ich habe auch nie behauptet, dass es zwingend eine Phase sein muss, sondern für mich auf eine hindeutet und es für mich wahrscheinlicher ist.

Aber wie du richtig sagst, bedarf es Zeit, um das wirklich feststellen zu können.
Und da dieser Zeitraum hier nicht gegeben ist, ist es für mich erstmal eine Phase. Und zwar eine die noch nicht lange andauert. ;)


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:37
Vielleicht ganz interessant. In meinem ehrenamtlichen Jahr vor meiner Ausbildung hatte ich auch einen Jungen in meiner Kindergartengruppe, der sich immer deutlich mehr als Mädchen identifiziert hat, als als Junge. Das ging von der deutlichen Benennung der Bevorzugung von Beschäftigungen, die mädchentypisch sind (Spielen und Interesse an Barbies, Feen, Prinzessinnen, Nagellack, Rosa usw.) und damit verbunden auch der bewussten Zuordnung als mädchentypische Interessen ("Mädchen spielen mit sowas/machen sowas, also will ich das auch") bishin dazu, dass er sich auch selbst einen Mädchennamen gegeben hat und beim geschlechterspezifischen Zuordnen ("Mädchen gegen Jungs", Umkleidekabinen, usw) bei den Mädchen zugeordnet werden wollte.

Das war auch keine kurzzeitige Phase, sondern laut den Eltern ein Zustand, der bereits seit 1 - 2 Jahren anhielt. Dann stellt sich natürlich die Frage wie damit umgehen? Die Eltern fragen sich was für ihr Kind gut ist, da sie es nicht in eine bestimmte Richtung drängen wollten und insofern hat sich natürlich auch die Frage gestellt, inwieweit man auf die Wünsche des Kindes eingeht.

Der Aspekt, dass der Wunsch nach bewusst zugeordneten mädchentypischen Dingen vorliegt stellt da auch weniger ein Problem im Alltag dar, schwierig wurde es dann allerdings doch bei der Frage wie man mit dem Namenswunsch und der geschlechtsspezifischen Zuordnung umgeht.

Mein Jahr war dann leider auch zu Ende, so dass ich zwar einige Gespräche und Handlungskonsequenzen mitbekommen habe, aber nicht weiß wie die Lage aktuell ist, da das schon einige Jahre her ist. Das Kind dürfte inzwischen 12 - 13 Jahre alt sein. Hier war aber auch damals ein wichtiger Aspekt, dass man dem Kind seine Wünsche im Bezug auf die seiner Zuordnung nach mädchentypischen Dinge so annimmt und ihn diese auch ausleben lässt, das stellt hierbei auch weniger das Problem dar, bei dem Namens- und Zuordnungswunsch allerdings war das gar nicht so einfach, denn auch hier wurde dann zunächst beobachtet, ob das lediglich ein "spaßiger Wunsch" des Kindes ist oder ob das Kind darunter leidet, dass sein Umfeld ihn weiterhin offiziell als Jungen identifiziert. Das Kind hatte augenscheinlich allerdings keine großen Probleme damit, dass man ihn trotzdem mit seinem Jungennamen angesprochen hat, auch wenn nach Aussprache des Wunsches bezüglich des Jungennamens oder der geschlechtsspezifischen Zuordnung und deren Ablehnung immer mal wieder ein "Oh man schade, aber okay" kam. Der Wunsch war also nicht lediglich spaßiger Natur, sondern durchaus ernst gemeint, allerdings wurde auch akzeptiert, dass nicht allen Wünschen nachgekommen werden kann.

Und genau so sollte man bei solchen Fällen vorgehen. Wünsche, so weit es möglich ist, akzeptieren und annehmen, aber eben auch beachten, inwieweit das Wohlbefinden des Kindes beeinflusst ist oder gar Schaden nimmt.

Da man aber eben nicht immer davon ausgehen kann, dass es sich um Transsexualität handelt, sollte man dem Kind auch klar machen, dass es gewisse gesellschaftliche Konventionen gibt, die man nicht einfach nach spontaner Lust und Laune heraus ändern kann. Auch so etwas müssen Kinder lernen und akzeptieren. Transsexualität ist keine kurze Phase.

Im Vordergrund sollte dabei trotz allem immer das Wohlbefinden des Kindes stehen. Und wenn man bemerkt, dass es eben doch keine Phase ist, sondern dass da mehr dahinter steckt und das Kind unter den aktuellen Umständen und Gegebenheiten leidet, dann sollte man das auch auf keinen Fall unterbinden.

Und ganz ehrlich, auch wenn ich es natürlich nicht wirklich beurteilen kann und hier im Forum angekreidet habe, dass man nicht vorausschauen kann, ich hab noch kein Kind gesehen, dass sich so sicher war, dass es eigentlich ein Mädchen ist und bei dem diese Phase über so einen Zeitraum angedauert hat und ich könnte mir gut vorstellen, dass er eben auch damals schon wusste, dass er langfristig kein Junge sein möchte. Ist natürlich lediglich eine Vermutung meinerseits.

Wär mal interessant zu wissen, wie das heute bei ihm so aussieht.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:37
@CountDracula
Du kannst mich ruhig Thomas nennen, denn so heiße ich auch nicht mal.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:38
@OddThomas
Nein, ich nenne Dich Bettina.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:39
@OddThomas

Darf ich dich auch nennen, wie ich will? :troll:

Sorry, OT :shot:


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:41
@ahri
Gib ihr einen weiblichen Namen. Misgendering kann Spaß machen.^^


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:42
@OddThomas
Ich nenne dich Kim :troll:


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:49
@ahri
Du darfst mich auch weiterhin Gott nennen, oder mein Gebieter. Kein Thema.
Aber Spaß beiseite.
Das Verhalten in dem von dir beschriebenen Fall finde ich zielführender, als sofort zu tätscheln.
Auch mal sagen, dass er eben rein biologisch ein Junge ist und er das (zumindest in dem Alter ) auch akzeptieren muss.
Dass man eben nicht einfach mal so sein Geschlecht ändern kann.
So ist halt die Realität.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:50
@OddThomas
Du weißt, dass Geschlecht und Geschlechtsidentität zwei Paar Schuhe sind?


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:56
@CountDracula
Was du nicht sagst. Da wäre ich ja von alleine niemals drauf gekommen. ^^
Ändert ja nichts daran, dass er biologisch ein Junge ist und das auch akzeptieren muss. Soll ja mittlerweile schon älter sein und evtl hat es sich bei ihm ja auch herausgestellt, dass er sich als Mädchen identifiziert. Trotzdem ist er biologisch ein Junge, dass muss er einsehen.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:58
@OddThomas
*Sie. Eine Person, die sich als weiblich identifiziert, als 'er' zu bezeichnen, ist grausam. Das ist genau das Misgendering, was ich eben beschrieben habe, Bettina.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 01:59
@OddThomas

:D
Such ich mir später noch aus, bevor ich die Gute Nacht SMS schreib.

Hier wird ja immer ganz groß betont, dass man das Kind möglichst nicht beeinflussen sollte, aber wenn wir mal ehrlich sind, es ist meiner Meinung nach schwer bis gar nicht möglich dem Kind zu begegnen, komplett ohne es zu beeinflussen. Eben weil die Geschlechtsidentität nichts ist, was man wie seine Unterhosen wechselt, sondern dass eine Entscheidung dahingehend schwerwiegend und eher dauerhaft ist und man Kinder in der Regel zwar demokratisch mitbestimmen lässt, aber ihnen gleichzeitig eben auch Grenzen setzt, denn sonst könnte man sich die Erziehung auch gleich sparen.

Deswegen ist meine Meinung dazu: Wünsche annehmen und ausleben lassen, soweit möglich, dem Kind jedoch auch klar machen, dass gewisse Dinge eben schwerwiegende Veränderungen wären und man diese nicht einfach so nebenbei mal im Alltag ändern kann. Sowas kann man dem Kind ja auch kommunizieren und erklären. Aber wie gesagt, wäre der Leidensdruck - auch bei einem Kindergarten oder Grundschulkind - bereits so groß, dass es sich massiv auf die Psyche des Kindes auswirkt, wenn es weiterhin mit seinem biologischen Geschlecht identifiziert wird, dann sollte man auch hier bereits Handlungsmöglichkeiten in Betracht ziehen.

Kann man eben schwer pauschal beurteilen.

@CountDracula
Zitat von CountDraculaCountDracula schrieb:*Sie. Eine Person, die sich als weiblich identifiziert, als 'er' zu bezeichnen, ist grausam.
Es ist nicht grausam, nur weil du es als grausam empfindest, sondern erst dann, wenn die betroffene Person es selbst als grausam empfinden würde.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 02:04
@ahri
Zitat von ahriahri schrieb:Es ist nicht grausam, nur weil du es als grausam empfindest, sondern erst dann, wenn die betroffene Person es selbst als grausam empfinden würde.
Was die meisten Transgender tun. Die allermeisten. Dieses Gefühl, dass man nicht als 'richtiger Mann' oder 'richtige Frau' empfunden wird ist für die meisten furchtbar... stell Dir mal vor, Du hättest einen Penis und hießest mit Geburtsnamen Heinrich. Dann würdest Du mir sagen, dass Du Dich als Frau fühlst und bei einem weiblichen Namen genannt werden möchtest. Trotzdem würde ich Dich noch Heinrich nennen. Weil Du ja dieses Ding da unten hängen hast, würde ich sagen, dass ich Dich niemals als Frau sehen würde.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 02:05
@ahri
Das mache natürlich nicht nur ich so, sondern so ziemlich jeder andere in Deinem Umfeld auch. Es würden Dich alle Heinrich nennen und als Mann bezeichnen, jeden Tag.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 02:06
@CountDracula

Und wenn es einen starken Leidensdruck verursacht, so habe ich bereits geschrieben, dass die Gegebenheiten wieder ganz anders aussehen, als bei einem Kind, wie im von mir beschriebenen Fall, oder etwa nicht?!


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 02:07
@ahri
Du weißt niemals, wie stark der Leidensdruck für die betroffene Person ist. Nicht jeder spricht offen darüber. Auch für Kinder kann der Leidensdruck enorm sein.


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Geschlechtsidentität im Kindesalter

12.08.2016 um 02:08
@ahri
Man weiß es eben nicht so genau. Warum also sollte ich meinem Kind der Gefahr einer psychischen Erkrankung aussetzen, wenn sich das so einfach vermeiden lässt?


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