Ist Sex mit einer betrunkenen Person schon Vergewaltigung?

Kältezeit schrieb:für mich ist Sex mit einer betrunkenen Person auch nicht per se eine Vergewaltigung, auch, wenn die Person es im nüchternen Zustand und klarem Kopf hinterher bereuen sollte.

Fuer mich auch nicht. Alkohol enthemmt nunmal.

Kältezeit schrieb:In Paris z.B. wurden wir auch gewarnt, unsere Handtaschen gut zu verschließen und am Besten am Bauch gehalten zu tragen. Man kann gewisse Gefahren nunmal minimieren, sicherlich aber nie ganz ausmerzen.

Die Frage ist dann eben, was passiert, wenn die Handtasche geklaut wird oder etwas rausgeholt wird. Sagt dann jemand "Haettest Du sie vor dem Bauch getragen, waer das nicht passiert!"? Glaub ich eher nicht! Es ist nunmal Fakt, dass nirgendwo so haeufig eine Mitschuld beim Opfer gesucht wird wie bei einer Vergewaltigung!

Darum reagiere ich auf solche Sachen extrem sensibel!

@Alarmi
Ja, aber so war es nicht gemeint.

..meiner Tochter werde ich - sollte sie in das Alter kommen - auch gewisse Verhaltensweisen und Vorsichtsmaßnahmen an die Hand geben, damit sie selbst Risiken minimieren kann. Genau wie ich ihr versuche zu erklären, wie sie sich im Straßenverkehr zu verhalten hat. Läuft sie auf dem Bürgersteig, minimiert sie nunmal die Gefahr, überfahren zu werden. Wenn sie auf der Straße fährt mit ihrem Rolli, dann steigt die Gefahr, dass ein Autofahrer sie übersieht.

Niemals aber würde ich ihr die Schuld geben oder ihr Schuld einreden, sollte doch etwas passieren. Aber sie kann durchaus lernen, eine gewisse Eigenverantwortung für sich und ihren Körper zu übernehmen. Nur auf die äußeren Umstände hat sie keinen Einfluss, auf sich selbst aber schon.

@Kältezeit
Da wuerde ich dann aber eben allgemein ueber Alkohol reden, und das keinesfalls in irgendeiner Weise mit Vergewaltigungen verbinden. Volltrunken zu sein ist ja nun nicht nur deswegen kein besonders erstrebenswerter Zustand.

Alarmi schrieb:Da wuerde ich dann aber eben allgemein ueber Alkohol reden, und das keinesfalls in irgendeiner Weise mit Vergewaltigungen verbinden. Volltrunken zu sein ist ja nun nicht nur deswegen kein besonders erstrebenswerter Zustand.

Richtig.

Kältezeit schrieb:Im betrunkenen Zustand verhalten sich Menschen eben nunmal... anders. Der "Vergewaltiger" von @L3aa hatte sicherlich auch einiges intus?
Was es nicht wirklich besser macht oder rechtfertigt, aber Alkohol enthemmt nunmal.


Der beste Schutz dagegen ist, selbst nicht so viel zu trinken, damit man irgendwie noch Herr der Lage ist und sich ggf. bei einem tätlichen Übergriff wehren kann bzw. wenigstens noch in der Lage dazu ist, zu kommunizieren, dass man nicht will. Eigenverantwortung nennt man das.

Ja er war sehr betrunken, aber das rechtfertigt trotzdem nicht was er getan bzw versucht zu tun hat.

Ich stimme dir vollkommen zu, wenn du sagst ich hätte nicht so viel trinken sollen. In dieser Situation habe ich mich jedoch „zu wohl gefühlt „ da ich fasst alle Leute auf der Party kannte und eigentlich eine Freundin und ein Kumpel immer bei mir waren. Für die Zukunft merke ich mir: Egal wo ich bin, ich trinke immer nur so viel, dass ich noch klar im Kopf bin und auf solche Situationen richtig reagieren kann.

L3aa schrieb:Ja er war sehr betrunken, aber das rechtfertigt trotzdem nicht was er getan bzw versucht zu tun hat.

Nein - aber Alkohol enthemmt leider.

Mir sind bis dato auch immer nur betrunkene Männer negativ aufgefallen. Oder eben Frauen.

Und ja, ich kenne das, dass man in geselliger Runde gerne einen hebt und dann letztlich doch zu viel intus hat. Normalerweise passiert dann ja auch nichts. Dich hat leider der ungünstigste Fall getroffen.

@Kältezeit

gebe ich dir vollkommen recht...hab ja nun auch schon ein paar betrunkene Frauen auf Partys usw.. erlebt...und ja man wundert sich doch wie "anders" bzw. enthemmter ,manche dann da drauf sind.... also da ist bei vielen nichts mehr mit "fass/Mach mich ja nicht an" usw...

Soll jetzt aber auch keine Rechtfertigung oder sonst was sein, einfach nur ne Feststellung.

Ich seh es ja auch schon als halbe Vergewaltigung, aber meiner Meinung nach ist es die doch erst bei einer tatsächlichen Penetration oder nicht? Kenne jetzt da die rechtlichen Zusammenhänge und Feinheiten nicht genau, aber meine es gibt noch mal Abstufungen.
Also bspw. zwischen versuchter Penetration und tatsächlicher usw...

egal…es ist jedenfalls nicht richtig wie er sich verhalten hat, das steht fest.

@knopper

In dem oben geschilderten Fall von @L3aa gab es aber eine Penetration.

L3aa schrieb am 28.03.2018:uf jeden Fall habe ich dem Moment aber nichts mehr dagegen gemacht und er hatte kurz seinen (*youknow*) in meinem Mund.

@L3aa

Du solltest dir wirklich überlegen, ihn anzuzeigen. Wer sowas einmal macht und damit durchkommt, wird es vermutlich wieder tun. Diese Grenze wurde einmal überschritten, man ist damit durchgekommen, also was solls? Scheint zumindest nicht selten das Denken solcher Menschen zu sein.

@Becky

hm ich hatte es anders gelesen.
Kann natürlich sein das dass auch schon darunter zählt.
(sorry wenn ich es jetzt noch mal zitiere.)

L3aa schrieb am 28.03.2018: ... xD Auf jeden Fall habe ich dem Moment aber nichts mehr dagegen gemacht und er hatte kurz seinen (*youknow*) in meinem Mund.

knopper schrieb:Ich seh es ja auch schon als halbe Vergewaltigung, aber meiner Meinung nach ist es die doch erst bei einer tatsächlichen Penetration oder nicht?

Na er hat sie doch penetriert! Ist doch egal in welche Koerperoeffnung! Sie sagte, er haette seinen Penis in ihren Mund gesteckt!

knopper schrieb:Kann natürlich sein das dass auch schon darunter zählt.

Und was heisst 'auch schon'? Warum soll das weniger schlimm sein als die Penetration der Vagina? Das werden einige noch deutlich schlimmer finden!

Alarmi schrieb:Nein, es hat sich aus einer Diskussion in einem anderen Thread entwickelt und ich dachte, dass es wichtig genug ist um es als alleinstehendes Thema zu behandeln. Ich trinke selbst nicht genug, dass mir das passieren koennte.

Ist auch gut so. Bleib weiterhin brav. Für den Alkohol sorge ich schon genug.

@knopper
Ich finde den Fall, der hier diskutiert wird, sowieso sehr schwierig.

Aber ich weiss nicht, wie ich meine Meinung kundtun kann, ohne dass es wieder direkt als VictimBlaming abgestempelt wird. Nur so viel: das Öffnen des Mundes bei einem ihm sich nähernden Penis, kann wohl als Zustimmung verstanden werden.

Kann sein, dass sich @L3aa vergewaltigt fühlt. Einfach nachzuweisen, ob es wirklich eine war, ist es nicht.

Aaaalso ich erzähle jetzt mal etwas sehr persönliches von mir.

Mit 14 Jahren habe ich meine ersten Erfahrungen mit Alkohol gemacht, ich weiß auch das es sehr früh ist, ich bereue auch sehr viel, vorallem einen Abend.
Ich war mit meinem ex weg und habe deutlich zu viel getrunken.
Zuhause wollte er dann unbedingt Sex, ich wollte einfach nur schlafen und meine Ruhe da es mir entsprechend auch nicht so gut ging.
Das störte ihn allerdings nicht weiter und obwohl ich mehrmals sagte ich möchte nicht machte er sich ans Werk. Wehren könnte ich mich nicht, mein ganzer Körper war einfach schlaff.
Lange wollte ich darüber nicht reden, habe auch sehr lange gedacht es sei ok gewesen, wir waren ja in einer Beziehung.
OK war es sicher nicht, dessen bin ich mir heute bewusst, leider viel zu spät. Meiner Meinung nach ist das Missbrauch.
Er hat die Situation ausgenutzt obwohl ich mehrmals sagte ich möchte es nicht.
Achja falls jemand darauf eingeht, mehr Details zu dem was er getan hat sind denke ich nicht nötig.
Es hat mich lange beschäftigt und fertig gemacht, heute kann ich damit leben, trotzdem bin ich vorallem durch diese Situation der festen Überzeugung das das ausnutzen so einer Situation Missbrauch ist.

Kältezeit schrieb:Nur so viel: das Öffnen des Mundes bei einem ihm sich nähernden Penis, kann wohl als Zustimmung verstanden werden.

Ja das ist eine schwierige Sache, die ganzen Tipps hier "ganz eindeutig, zeig das an", so leicht ist es eben nicht.

Zum ersten wird eine objektive Beweisbarkeit nun unmöglich sein, (Abwehr)Verletzungen hat es scheinbar nicht gegeben und dass eine Penetration stattfand wird ja gar nicht bestritten werden.

Das nächste ist dann eben das subjektive, will Frau/Mann es in diesem Moment nicht und zeigt das auch (so dass es der andere in seiner Situation auch begreifen kann) oder ist es ein nachträgliches Bereuen, dann wäre es eben keine Vergewaltigung.

Ist es in diesem Fall zu einer verbalen oder körperlichen Nötigung gekommen ? (Los mach mit, sonst ....) Wenn nicht, sieht es schwierig aus.


Nur soviel, wenn man so etwas zur Anzeige bringt, dann wird eine sehr detailierte Aussage notwendig sein, der andere wird natürlich auch angehört. Dann wird eine Aussage wie "naja irgendwie hab ich mitgemacht, obwohl ich es glaub ich nicht wollte, aber ich war auch sehr betrunken und weiß es gar nicht mehr genau" nicht zu einer (ggf. sogar mehrjährigen) Bestrafung führen.

Bruderchorge schrieb:Ja das ist eine schwierige Sache, die ganzen Tipps hier "ganz eindeutig, zeig das an", so leicht ist es eben nicht.

Zum ersten wird eine objektive Beweisbarkeit nun unmöglich sein, (Abwehr)Verletzungen hat es scheinbar nicht gegeben und dass eine Penetration stattfand wird ja gar nicht bestritten werden.

Das nächste ist dann eben das subjektive, will Frau/Mann es in diesem Moment nicht und zeigt das auch (so dass es der andere in seiner Situation auch begreifen kann) oder ist es ein nachträgliches Bereuen, dann wäre es eben keine Vergewaltigung.

Ist es in diesem Fall zu einer verbalen oder körperlichen Nötigung gekommen ? (Los mach mit, sonst ....) Wenn nicht, sieht es schwierig aus.


Nur soviel, wenn man so etwas zur Anzeige bringt, dann wird eine sehr detailierte Aussage notwendig sein, der andere wird natürlich auch angehört. Dann wird eine Aussage wie "naja irgendwie hab ich mitgemacht, obwohl ich es glaub ich nicht wollte, aber ich war auch sehr betrunken und weiß es gar nicht mehr genau" nicht zu einer (ggf. sogar mehrjährigen) Bestrafung führen.

Ja eben, deswegen finde ich das auch schwierig. Ich bin auch minderjährig und habe kurz vor meinem Abitur andere Sorgen. Ich denke ich habe aus dieser Sache wichtige Sachen für mich gelernt und mittlerweile geht es mir viel besser damit und ich muss nicht mehr die ganze Zeit daran denken.

Nüpfead schrieb:Bleib weiterhin brav

Hat mit brav weniger zu tun als mit der Tatsache, dass es mir schlecht wird bevor ich wirklich betrunken bin und mir der meiste Alkohol eh nicht schmeckt.

Kältezeit schrieb:das Öffnen des Mundes bei einem ihm sich nähernden Penis, kann wohl als Zustimmung verstanden werden.

Erinnert mich an den Richter in den USA (oder war es Kanada?) der im Prozess zum Vergewaltigungsopfer sagte "Warum haben Sie nicht einfach die Knie zusammen gelassen?"

Dass sowas auch durch Druck entstehen kann oder man einfach ueberrumpelt wird, kannst Du Dir da nicht vorstellen??

Alarmi schrieb:Dass sowas auch durch Druck entstehen kann oder man einfach ueberrumpelt wird, kannst Du Dir da nicht vorstellen??

Doch, aber ich sehe diese hier beschriebene Szene eben nicht als so eindeutig, wie einige Andere.
Also auch für den vermeintlichen Vergewaltiger nicht.

Wie gesagt, geht es nicht darum, @L3aa ihr schlechtes, nachträgliches Gefühl abzusprechen, zumal beide ja auch noch "erwischt" wurden und das die empfundene Scham nur noch erhöht.
Aber wenn ich - überrumpelterweise - positiv auf einen "Annäherungsversuch" reagiere, wie kann dann mein Gegenüber wissen, dass ich das eigentlich garnicht möchte?

Und da sind wir wieder beim leidigen Thema, wer eigentlich für den jeweils Anderen die Verantwortung trägt. Und da bleibe ich bei meiner Meinung: Jeder für sich selbst - das ist sicherer und minimiert einfach gewisse Risiken.

Bruderchorge schrieb:Nur soviel, wenn man so etwas zur Anzeige bringt, dann wird eine sehr detailierte Aussage notwendig sein, der andere wird natürlich auch angehört. Dann wird eine Aussage wie "naja irgendwie hab ich mitgemacht, obwohl ich es glaub ich nicht wollte, aber ich war auch sehr betrunken und weiß es gar nicht mehr genau" nicht zu einer (ggf. sogar mehrjährigen) Bestrafung führen.

Und das ist auch gut so ..

Kältezeit schrieb:Doch, aber ich sehe diese hier beschriebene Szene eben nicht als so eindeutig, wie einige Andere.Also auch für den vermeintlichen Vergewaltiger nicht.

Er hat ihr die Hose runtergezogen, sie hat die Hose wieder hochgezogen! Das war eindeutig und bedeutet nicht "Ich will zwar nicht voegeln, aber ich wuerde Dir einen blasen!" Ich bitte Dich!