Ist Sex mit einer betrunkenen Person schon Vergewaltigung?

L3aa schrieb:Ich wünsche das keiner anderen und hoffe, dass es nie wieder vorkommen wird.

Ich wünsche dir das auch von Herzen.
Und wie gesagt: vllt willst du ihm das irgendwann mal mitteilen. Dann tu das bitte!

Ich habe einmal-zum Glück-nur einmal-erlebt,daß mich ein junger Mann unbedingt betrunken machen wollte,nur um mich ins Bett zu bekommen.
Echt übel...............

Nur wenn die betrunkene Person eine Frau ist.

@Venom
@knopper
Das war keine versuchte, sondern eine vollendete Vergewaltigung!

@L3aa
Zeig das Arschloch an!

@Alarmi, wie kommst Du eigentlich auf das Thema. Ist Dir so etwas widerfahren?

@Nüpfead
Nein, es hat sich aus einer Diskussion in einem anderen Thread entwickelt und ich dachte, dass es wichtig genug ist um es als alleinstehendes Thema zu behandeln. Ich trinke selbst nicht genug, dass mir das passieren koennte.

Im betrunkenen Zustand verhalten sich Menschen eben nunmal... anders. Der "Vergewaltiger" von @L3aa hatte sicherlich auch einiges intus?
Was es nicht wirklich besser macht oder rechtfertigt, aber Alkohol enthemmt nunmal.


Der beste Schutz dagegen ist, selbst nicht so viel zu trinken, damit man irgendwie noch Herr der Lage ist und sich ggf. bei einem tätlichen Übergriff wehren kann bzw. wenigstens noch in der Lage dazu ist, zu kommunizieren, dass man nicht will. Eigenverantwortung nennt man das.

Kältezeit schrieb:Eigenverantwortung nennt man das.

Victim Blaming nennt man das!

... hoffentlich nicht.

Alarmi schrieb:Victim Blaming nennt man das!

Nein, das, was ich geschrieben habe, ist kein Victim Blaming. Ich sage nicht, dass eine betrunkene Person selbst daran schuld ist, wenn ihr Widerwärtiges widerfährt - ich denke aber, dass man gewisse Risiken womöglich minimieren kann, wenn man es nicht ganz so übertreibt.

Die Schuld liegt eindeutig beim Täter, ich jedoch habe wenigstens bessere Chancen, mich zu wehren, wenn ich noch Herr meiner Selbst bin. Verstanden?

Kältezeit schrieb:Die Schuld liegt eindeutig beim Täter, ich jedoch habe wenigstens bessere Chancen, mich zu wehren, wenn ich noch Herr meiner Selbst bin. Verstanden?

Ich habe verstanden, was Du sagst, aber es laeuft dennoch auf ein Victim Blaming hinaus. Das Opfer hoert "Wenn Du nicht soviel getrunken haettest, haettest Du Dich wehren koennen". Und glaube mir, das ist das letzte, was es hoeren sollte, denn es wird die Schuld sowieso schon bei sich suchen! Siehst Du doch an dem Beitrag von @L3aa.

Alarmi schrieb: Das Opfer hoert "Wenn Du nicht soviel getrunken haettest, haettest Du Dich wehren koennen".

Wenn dem so wäre, müsste auch jedem, der Frauen Selbstverteidigungskurse anbietet bzw. vorschlägt, Victim Blaming unterstellt werden. Es ist nunmal so, dass man gewisse Gefahren minimieren kann - bedeutet aber noch lange nicht, dass man Schuld daran trägt, was passiert, wenn man es nicht tut.

Das sind Feinheiten, die man aber auch nur erkennt, wenn man nicht gleich die Victim-Blaming-Keule auspackt.

Alarmi schrieb:Das Opfer hoert "Wenn Du nicht soviel getrunken haettest, haettest Du Dich wehren koennen".

Das ist nicht gesagt. Ich kann auch im nüchternen Zustand gelähmt sein und mich daher nicht zur Wehr setzen können.

Kältezeit schrieb:Das ist nicht gesagt. Ich kann auch im nüchternen Zustand gelähmt sein und mich daher nicht zur Wehr setzen können.

Richtig. Wie sinnvoll ist es dann, anzumerken, man haette es vielleicht mit weniger Alkohol vermeiden koennen? Man kann auch das Risiko vermindern, indem man gar nicht auf Partys geht, nur bei Tageslicht das Haus verlaesst, etc. pepe.....

@Alarmi
Gehört nunmal zu meiner persönlichen Eigenverantwortung, mich im öffentlichen Raum nicht derart volllaufen zu lassen, dass ich überhaupt nichts mehr auf die Reihe bekomme. Dafür aber, hab ich nie einen Selbstverteidungskurs besucht.

Alarmi schrieb:Ich habe verstanden, was Du sagst, aber es laeuft dennoch auf ein Victim Blaming hinaus. Das Opfer hoert "Wenn Du nicht soviel getrunken haettest, haettest Du Dich wehren koennen". Und glaube mir, das ist das letzte, was es hoeren sollte, denn es wird die Schuld sowieso schon bei sich suchen! Siehst Du doch an dem Beitrag von @L3aa.

Das ist aber eine Tatsache.
Der Selbstschutz-Gedanke wird komplett verdrängt. Realistischer Weise wird es immer Menschen geben, die Hilflosigkeit ausnutzen.
Man muss das offen kommunizieren. Die Verdrängung dieser Tatsache hatte schon viele Opfer zur Folge, sie hilft daher niemandem. Nur weil etwas nicht sein darf, bedeutet das nicht, dass es nicht ist.

@RedBird
@Kältezeit
In Gesellschaft passiert es manchmal, dass man einen ueber den Durst trinkt. Kommt sogar vor, dass man es gar nicht bemerkt, weil jemand immer wieder nachschenkt, weil mehr Alkohol im Mix ist als man denkt, weil man keine Erfahrung hat.

Ich glaube, jeder von uns wird an irgendeiner Stelle mal davor gewarnt, zuviel zu trinken. Und zwar nicht nur im Zusammenhang mit Vergewaltigungen! Hinterher den moralischen Zeigefinger zu heben bringt aber niemandem etwas!

Und witzigerweise hoere ich diese Sache auch immer nur dann, wenn jemand vergewaltigt wurde. Kein Mensch kaeme auf die Idee, einem Mann, der ausgeraubt oder ueberfallen oder beklaut wurde mit sowas zu kommen!

Alarmi schrieb:Und witzigerweise hoere ich diese Sache auch immer nur dann, wenn jemand vergewaltigt wurde. Kein Mensch kaeme auf die Idee, einem Mann, der ausgeraubt oder ueberfallen oder beklaut wurde mit sowas zu kommen!

Weil ausgeraubte Männer so wichtig sind wie Herren-Beachvolleyball. Vergewaltigungen sind viel medienwirksamer.

@RedBird
Ich meine auch eher im privaten Umfeld als in den Medien!

@Alarmi
Um mal den Schwenk zum eigentlichen Thema zu schaffen: für mich ist Sex mit einer betrunkenen Person auch nicht per se eine Vergewaltigung, auch, wenn die Person es im nüchternen Zustand und klarem Kopf hinterher bereuen sollte. Wenn eine aktive Teilnahme stattfand, dann kann man mMn nicht von Vergewaltigung sprechen.

Alarmi schrieb:Und witzigerweise hoere ich diese Sache auch immer nur dann, wenn jemand vergewaltigt wurde. Kein Mensch kaeme auf die Idee, einem Mann, der ausgeraubt oder ueberfallen oder beklaut wurde mit sowas zu kommen!

In Paris z.B. wurden wir auch gewarnt, unsere Handtaschen gut zu verschließen und am Besten am Bauch gehalten zu tragen. Man kann gewisse Gefahren nunmal minimieren, sicherlich aber nie ganz ausmerzen.



Und wenn dein Umfeld Vergwaltigungsopfern die Schuld gibt, dann würde ich das mal überdenken.

Alarmi schrieb:@RedBird
Ich meine auch eher im privaten Umfeld als in den Medien!

Wenn jemand besoffen auf dem Gehweg einpennt und beklaut wird, ist er selbst Schuld. Victim-Blaming?