Dawnclaude schrieb:Hier geht es um Machtgefühle und sexuelle Erregung durch die eigene Kontrolle jemanden zum sterben zu bringen.
Man muss vielleicht gar nicht mal so weit gehen. Eventuell hat er selber schlichtweg nicht gerafft wie ernst es ihr ist.
Wenn ich das richtig lese, dann hat sich das Ganze ausschließlich digital und via Videotelefonie/-chat abgespielt.
Online sind mir schon viele Menschen begegnet, die so ihre Geschichten erzählt haben. Lange Gespräche im Chat, über Telefon und andere Medien. Menschen, die ich nie gesehen habe und vermutlich auch nie sehen werde.
In den Gesprächen wurden viele Tipps über Lebenslagen gegeben und Meinungen ausgetauscht. Und trotz der sehr vertrauten Gespräche war ich bis zum Schluss bei den Meisten der Meinung, dass sie einfach Kuhmist erzählt und/oder viel zugedichtet haben.
Entsprechend habe auch ich je Person kleinere Fallen gestellt, um zu gucken in welche Richtung das geht.
Nein, ich habe nie dabei was gemacht was andere hätte schaden können.
Aber was ist, wenn er selber von einem Spiel aus ging? Wenn er den Ernst der Lage einfach nicht gecheckt hat? Wenn er dachte, dass sie nur wieder einer der jungen Emomädels (sagt man das heute noch, oder ist das out?) ist?
Wir kennen nicht den gesamten Gesprächsverlauf. Wir sehen nur Momentaufnahmen, Eindrücke ihrer Familie und das meinungsmachende Geschreibsel eines Schmierenblattes. Ihre Mutter ist aufgewühlt und klammert sich an jeden Strohhalm. Zu Recht. Ich würde auch Himmel und Hölle in Bewegung setzen den Typen zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen, wenn er das wirklich so verzapft hat.
Aber wir sehen hier nur Fetzen. Wir wissen nicht mal ob er in letzter Sekunde geschnallt hat das es ihr verdammt ernst ist und sie deswegen telefoniert haben. So wie wir nicht wissen ob er es wirklich nur aus dem puren Lustgewinn und der Gier gemacht hat.
@Aniara Aniara schrieb:Solchen Leuten muss man einfach nur helfen, ich weiß nicht, warum ich das überhaupt begründen muss...
"Müssen" beinhaltet aber Zwang.
Man sollte versuchen zu helfen. Man sollte als Angehöriger alles in Bewegung setzen raus zu finden warum und wieso der jenige keinen anderen Weg fand. Man sollte versuchen diese Probleme aufzuarbeiten und abzustellen.
Aber wenn einem Menschen absolut nicht zu helfen ist, weil er es nicht will, was willst du dann machen? Muss man ihn dann einsperren und anketten, damit er sich nicht selber tötet?
Ich bin nicht ProSelbstmord, so lang es noch Therapiemöglichkeiten gibt. Steht ein Mensch aber am Abgrund von den man ihn schlichtweg nicht mehr wegziehen kann, dann sollte man ihn nicht an Ketten hängen nur damit er nicht springt.
Denn ab einem gewissen Zeitpunkt hält man Menschen nur noch weil man selber mit dem Verlust nicht klar kommen würde.
ps: Hallo. ;P