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Ist die Schule nicht überflüssig? Zumindest kann man das System ändern

210 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Musik, Schule, Kunst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist die Schule nicht überflüssig? Zumindest kann man das System ändern

23.03.2016 um 04:58
@Casa_blanca
Ich habe mich mal darüber informiert, was man alles machen muss, um mit so einer Prüfung zum Geschichtsstudium an der Uni Wien zugelassen zu werden. Da ich mich sowieso den halben Tag lang mit Geschichte beschäftige, scheint das für mich sogar besser geeignet zu sein als die Abiturprüfung... ich überlege sogar, noch Astronomie als zweites Fach dazuzunehmen, da das das Fach ist, mit dem ich mich die andere Hälfte des Tages lang beschäftige. Ganz sicher bin ich mir diesbezüglich aber noch nicht.


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23.03.2016 um 05:02
@CountDracula
Es gibt hier eine weitere Möglichkeit, an die Matura im zweiten Bildungsweg zu kommen, das ist der Besuch eines Abendgymnasiums. Wird üblicherweise auch berufsbegleitend gemacht und ist nicht minder steinig.

Die normale Matura eröffnet allerdings sämtliche Möglichkeiten im Studienbereich, mit Latein dazu eigentlich alle Fächer.


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23.03.2016 um 05:04
@Casa_blanca
Die Möglichkeit gibt es hier in DE auch. Allerdings ist das für mich keine wirkliche Alternative, da ich mit der Schule aufgehört habe, weil ich mit dem System hier so extrem unzufrieden bin...

Für mich gibt es vielleicht noch die Möglichkeit, mein Nichtschülerabitur zu machen. Allerdings nicht hier in Niedersachsen; hier muss man für ein Nichtschülerabitur eine Fernschule besuchen, und die kann ich mir nicht leisten. Ich werde aber mal in den Nachbarbundesländern nachfragen, wie es dort aussieht.


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23.03.2016 um 05:10
@CountDracula

Aber bei der Studienberechtigungsprüfung ist eine berufliche Vorbildung für die angestrebte Studienrichtung Voraussetzung. Weiters ist mit dieser Berechtigung ein Wechsel so gut wie ausgeschlossen.

Welche Vorbildung für das Fach Geschichte könntest du denn vorweisen?


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23.03.2016 um 05:13
@Casa_blanca
„Um zur Studienberechtigungsprüfung zugelassen werden zu können, ist der Nachweis einer eindeutig über die Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht hinausgehende erfolgreiche berufliche oder außerberufliche Vorbildung für das angestrebte Studium zu erbringen. Sollten diesbezüglich keine Unterlagen vorgelegt werden können, so besteht die Möglichkeit diesen Nachweis über ein Eignungsgespräch zu erbringen.“ (Quelle: https://www.univie.ac.at/igl.geschichte/griesebner/studienberechtigung.htm , Stand: 23.03.2016, 05:11 Uhr)
Es geht also auch außerberuflich :) und mich da so über Geschichte zu informieren, dass ich mehr weiß, als in der Schule gelehrt wird, schaffe ich. Auf bestimmten Gebieten habe ich jetzt schon eine Vorbildung, die über das in der Schule vermittelte Wissen hinausgeht.

Allerdings versuche ich im Moment auch, einen Ausbildungsplatz zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv, zu bekommen. Das ist so ähnlich wie Archivar. Dann könnte ich auch eine berufliche Vorbildung nachweisen.


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23.03.2016 um 21:18
Es interessiert niemanden was du kannst, solang es nicht auf dein Papier steht.

Du bist jung, mit 15 war ich geistig weiter als die anderen aber im Vergleich zu jetzt rotzehohl. Du wirst dich noch geistig verändern aber solange solltest du aus der Tasche deiner Mutter Leben .


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24.03.2016 um 01:54
Das Schulsystem unterbindet jegliche freie Entfaltung und Kreativität.
Wievielen Kindern und Jugendlichen hat man die träume genommen
indem man sie mit einer Zahl zwischen 1 und 6 beurteilt hat.

Danke, den Rest meiner Gedanken spar ich mir.

€-€+€- $=£=??!∆™


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24.03.2016 um 06:19
Zitat von ewenementewenement schrieb:Das Schulsystem unterbindet jegliche freie Entfaltung und Kreativität.
Wievielen Kindern und Jugendlichen hat man die träume genommen
indem man sie mit einer Zahl zwischen 1 und 6 beurteilt hat.
In der heutigen Gesellschaft ist es unabdingbar den Kindern beizubringen das Leistung mit Erfolg und dementsprechend Belohnung eingeht.
Ohne die Beurteilung von 1-6 oder von 0-15 wäre es nicht möglich besondere Talente oder Neigung zu entdecken und zu fördern bzw. im späteren Verlauf diese geförderteren Talente für sich zu nutzen.
Jedes Kind hat die Möglichkeit sich in einem Gebiet zu entfalten und sich dort zu profilieren.
Natürlich hängt es an den Eltern und an dem Lehrer dieses System auch sinnvoll zu nutzen und anzuwenden.
Aber von denen ist ja nicht die Sprache. :)


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24.03.2016 um 06:35
Zitat von LirathielLirathiel schrieb:Ohne die Beurteilung von 1-6 oder von 0-15 wäre es nicht möglich besondere Talente oder Neigung zu entdecken und zu fördern bzw. im späteren Verlauf diese geförderteren Talente für sich zu nutzen.
Wenn das wahr wäre, könnte ich heute Englisch nicht mal auf rudimentärem Niveau sprechen.


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24.03.2016 um 06:37
Zitat von GimGim schrieb:Wenn das wahr wäre, könnte ich heute Englisch nicht mal auf rudimentärem Niveau sprechen.
Vielleicht hätte ich erwähnen sollen das sich Neigungen und Interessen natürlich auch außerhalb der Schule entwickeln können. :D
Sollte sich deine Neigung für Englisch währenddessen entwickelt haben, dann wäre es mir ein Rätsel weswegen du dein Talent nicht auch in der Schule genutzt hast. ;)


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24.03.2016 um 06:45
@Lirathiel

Ich habe meine mittlere Reife mit einer 5 in Englisch erlangt, weil der Schuluntericht weder praxisnah noch frei ist, sondern nur der Stoff abgearbeitet wird, genauso wie @ewenement es sagte. Lernen um des lernen Willens ist nicht gefragt, nur reinstopfen, Klassenarbeit, vergessen, ohne dass es irgendeinem Sinn oder Ziel dient, außer zu zeigen, dass man in möglichst kruzer Zeit möglichst viel sinnlosen Scheiß in sich reinfressen kann.

Englisch habe ich dann erst noch der Schule gelernt - weil es nötig war, um nicht als ahnungsloser Idiot daneben zu stehen, wenn englisch gesprochen wurde. Es gab also einen kausalen Zusammenhang zwischen "Englisch" und "nutzvoll", und nicht nur "ihr müsst das lernen, weil wir euch das sagen".

Heute spreche ich Englisch auf relativ hohem Niveau, ohne das mich irgendwer dazu hätte zwingen müssen, sondern weil ich sprachlich einigermaßen begabt bin und ich Englisch aus eigenem Antrieb in eigener Geschwindigkeit lernen konnte.


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24.03.2016 um 06:59
Zitat von GimGim schrieb:Ich habe meine mittlere Reife mit einer 5 in Englisch erlangt, weil der Schuluntericht weder praxisnah noch frei ist, sondern nur der Stoff abgearbeitet wird, genauso wie @ewenement es sagte. Lernen um des lernen Willens ist nicht gefragt, nur reinstopfen, Klassenarbeit, vergessen, ohne dass es irgendeinem Sinn oder Ziel dient, außer zu zeigen, dass man in möglichst kruzer Zeit möglichst viel sinnlosen Scheiß in sich reinfressen kann.
Zitat von LirathielLirathiel schrieb:Natürlich hängt es an den Eltern und an dem Lehrer dieses System auch sinnvoll zu nutzen und anzuwenden.
Aber von denen ist ja nicht die Sprache. :)
Liegen diese Fehler nicht mitunter auch an den Lehrern ? Ich bin natürlich dazu gewillt mich von meiner Meinung abbringen zu lassen, solange die Argumentation dies zulässt. :D
Ich hatte nie das Gefühl davon unglaublich überlastet zu sein, oder den Stoff "reingedrückt" zu bekommen. Auch die Kinder meiner Schwester geben dieses Bild nicht wieder. Im Gegenteil sie freuen sich auf die Schule, und genauso sehr wird dies auch von den Mitschülern so praktiziert.
Eine davon ist 7, die andere ist 14.
Beide sind keine "1er" Musterschüler, sondern liegen im vollkommenen Durchschnitt. Sie lernen viel in der Schule, und kommen früh in den Kontakt mit Medien und deren Benutzung. Sie erledigen Ihre Hausaufgaben innerhalb von 1-2 Stunden nach der Schule, und können sich danach mehr als genug frei entfalten und Erfahrungen sammeln.
In dieser Schule scheint das System also gut zu klappen.
(Nein, keine Waldorfschule ;))


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24.03.2016 um 07:12
Zitat von LirathielLirathiel schrieb:Liegen diese Fehler nicht mitunter auch an den Lehrern ?
Das ist natürlich möglich. Wenn die Noten wie in meinem Fall mies sind, allerdings auf verschiedenen Schulen und mit verschiedenen Lehrern, ist da irgendwas komisch. Noch komischer wirds, wenn andere Leute ähnliche Erfahrungen gemacht haben, sei es in Englisch oder anderen Fächern.

Ich streite nicht ab, dass inkompetante Lehrer nicht auch ihren Teil dazu beitragen. Tatsächlich ist bereits bekannt, dass wir unabhängig vom Schulsystem auch eine ganze Anzahl sehr übler Lehrer haben, was wohl wiederum daher rührt, dass wir von ihen zu wenige und zu schlecht ausbilden und dass sie dann auch noch mies bezahlt werden.

Wenn die Kinder deiner Schwester gute Erfahrungen mit der Schule machen ist das natürlich erfreulich. Das der Großteil dass so sieht, bezweifle ich aber, da der Leistungsdruck vor allem an Gymnasien extrem ist und der logische Zusammenhang zwischen Lernen und dessen Sinnhaftigkeit fehlt.

Aber selbst wenn man davon ausgeht, dass die Schule dieser Kids tatsächlich nicht dem üblichen Klischee von Zwang und überanforderung entspricht, so stellt sich doch die Frage, ob es nicht doch was besseres geben kann. Und die Antwort lautet meiner Meinung nach ja. Sie erfordert allerdings geistig reife und verantwortungsvolle Erwachsene, wo wir beim eigentlichen gesellschaftlichen Problem wären. Im Prinzip wäre Lernen durch Spielen und innerhalb der Familie in meinen Augen die bessere Alternative, wobei dies aber eben mit der gesellschaft, in der wir leben, kollidiert.

Vielleicht solltest du dir das mal anschauen:

Youtube: Unschooling – wenn spielen Schule macht | Lernen ohne Schule | Reportage | SRF
Unschooling – wenn spielen Schule macht | Lernen ohne Schule | Reportage | SRF
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.



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24.03.2016 um 07:35
Zitat von GimGim schrieb:Das ist natürlich möglich. Wenn die Noten wie in meinem Fall mies sind, allerdings auf verschiedenen Schulen und mit verschiedenen Lehrern, ist da irgendwas komisch. Noch komischer wirds, wenn andere Leute ähnliche Erfahrungen gemacht haben, sei es in Englisch oder anderen Fächern.

Ich streite nicht ab, dass inkompetante Lehrer nicht auch ihren Teil dazu beitragen. Tatsächlich ist bereits bekannt, dass wir unabhängig vom Schulsystem auch eine ganze Anzahl sehr übler Lehrer haben, was wohl wiederum daher rührt, dass wir von ihen zu wenige und zu schlecht ausbilden und dass sie dann auch noch mies bezahlt werden.

Wenn die Kinder deiner Schwester gute Erfahrungen mit der Schule machen ist das natürlich erfreulich. Das der Großteil dass so sieht, bezweifle ich aber, da der Leistungsdruck vor allem an Gymnasien extrem ist und der logische Zusammenhang zwischen Lernen und dessen Sinnhaftigkeit fehlt.

Aber selbst wenn man davon ausgeht, dass die Schule dieser Kids tatsächlich nicht dem üblichen Klischee von Zwang und überanforderung entspricht, so stellt sich doch die Frage, ob es nicht doch was besseres geben kann. Und die Antwort lautet meiner Meinung nach ja. Sie erfordert allerdings geistig reife und verantwortungsvolle Erwachsene, wo wir beim eigentlichen gesellschaftlichen Problem wären. Im Prinzip wäre Lernen durch Spielen und innerhalb der Familie in meinen Augen die bessere Alternative, wobei dies aber eben mit der gesellschaft, in der wir leben, kollidiert.

Vielleicht solltest du dir das mal anschauen:
Sehr schön geschrieben und argumentiert !
Ich kann kein Gegenargument finden um deine Meinung nur im geringsten auszuhebeln. :D
Den Zeit- und Lernaufwand eines Gymnasiasten kann ich leider nicht einschätzen, mir selber fehlt hier die Erfahrung, deswegen schließe ich mich deiner Meinung mal blindwegs an.

Das Video werde ich mir anschauen und mich danach noch einmal meine Meinung hier kundtun ;)


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24.03.2016 um 08:05
Zitat von LirathielLirathiel schrieb:Sehr schön geschrieben und argumentiert !
Ich kann kein Gegenargument finden um deine Meinung nur im geringsten auszuhebeln.
Bring mich doch nicht in Verlegenheit <3.
Zitat von LirathielLirathiel schrieb:Den Zeit- und Lernaufwand eines Gymnasiasten kann ich leider nicht einschätzen, mir selber fehlt hier die Erfahrung, deswegen schließe ich mich deiner Meinung mal blindwegs an.
Naja, der Lerndruck bezieht sich heute vor allem aufs Gymnasium. Ich weiß auch von Eltern, die ihre Kinder absichtlich nicht dorthin schicken, um sie eben diesem Druck nicht auszusetzen. Andererseits wird das Abitur heute schon fast überall als Universalabschluss betrachtet, darunterliegende Abschlüsse werden immer geringer geschätzt. Selbst für viele Ausbildungen wird heute Abitur statt mittlere reife verlangt.

Dass diese Entwicklung zu nichts gutem führt dürfte dabei klar sein. Früher konnte man mit der mittleren Reife durchaus gute Ausbildungen machen, "ganz früher" war sogar noch der Hauptschulabschluss etwas wert. Heutzutage ist der Hauptschulabschluss mehr ein Armutszeugnis, mit dem man in der Gesellschaft praktisch als Versager dasteht.


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24.03.2016 um 08:52
Ja, ich konnte zu meiner Zeit auch noch die Schule ohne vernünftigen Abschluss verlassen und entgegen den Einschätzungen meiner Lehrer ist trotzdem "etwas aus mir geworden", wenn ich mir Position und Gehaltsabrechnung zu Zeiten meines "Karriereklimax" so anschaue.

Aber leider ist dies lange her.Damals konnte ich mir aus einem Dutzend vom Arbeitsamt angebotenen Lehrstellen noch eine aussuchen und viele der damaligen Chefs hatten aufgrund ihrer eigenen Biografie mit Krieg und Kriegsfolgen selber keine vernünftige Ausbildung, sondern waren häufig irgendwelche Seiteneinsteiger. Da wurde weniger auf die Zeugnisse geguckt, als mehr darauf, ob man bereit war, zuzupacken.
Das ist lange her, länger als die meisten Allmys leben. Schnee von gestern. Langweilige Erzählungen alter Männer.

Im Jahre 2005 sah ich eine Sendung im Fernsehen, in der der Vorsitzende der Hamburger Friseurinnung betonte, dass sie für die Ausbildung zum/r FriseurIn das Abi als Voraussetzung verlangen, weil nach seinen Aussagen alle anderen BewerberInnen untauglich seien, mangelnde Allgemeinbildung hätten und kaum des Lesens und Schreibens mächtig wären. (Sinngemäß)

Nun weiss ich aus Geprächen mit anderen "Leitenden" aus den unterschiedlichsten Branchen, dass kaum noch ein Betrieb ausbilden mag, was einerseits daran liegt, dass Ausbildung in Zeiten erhöhter Wertschöpfung ein lästiges Hindernis ist. Ich habe selbst mal Leute ausgebildet, und weiss, wie wenig man da selbst schafft, wenn man dauernd etwas erklären muss.
Aber andererseits wird auch immer wieder die mangelne Qualifikation und Leistungsbereitschaft der Auszubildenden bzw. schon der BewerberInnen beklagt.

Ein Bewerbungsschreiben, gerichtet an ein Unternehmen in der Medienbranche, auf einen Ausbildungsplatz als Verlagskaufmann/-frau, das pro Zeile zwei Rechtschreibfehler enthält und auch in sich ziemlich zusammen gestottert wirkt, ist natürlich allemal ein Grund, den Bewerber bzw. die Bewerberin gleich vor der Tür stehen zu lassen.

Die Agentur meiner Frau bietet hierzulande zwei Ausbildungsplätze an: Webdesign/Werbekaufmann/-frau. Wenn sie mir von Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgesprächen erzählt, kommt mich manchmal leichtes Gruseln an. Wenn Menschen, die sich für einen Beruf entscheiden, in dem es darum geht, etwas zu vermarkten und zu "bewerben", nicht einmal in der Lage sind, dies mit sich selbst zu tun, im Vorstellungsgepräch ausser dumpfen Lautäusserungen nichts von sich geben etc., dann wundert mich nichts.

Zum Vergleich: In ihrer Filiale in Dublin bietet meine Frau 6 Traineeplätze (bei gleicher Mitarbeiterzahl wie in HH) und die BewerberInnen sind nach ihren Aussagen deutlich qualifizierter und leistungsbereiter. Da es sich um ein international agierendes Unternehmen handelt, verlagt sie dort neben Englisch noch eine zweite fliessende Fremdsprache. Das bringen die dort locker. Hier können viele BewerberInnen noch nicht einmal deutsch, und das auch ohne"Migrationshintergrund".

Die Schuld ist sicher nicht ausschliesslich bei den Jugendlichen zu suchen, aber nur immer auf die anonymen anderen zu deuten: Die Schule,Gesellschaft, Eltern, Zeiten, Wetter etc. hilft auch nicht weiter.

PS: Wenn Friseusen jetzt Abi brauchen, muss man als Manta-Fahren dann Dipl.-Ing. sein?


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24.03.2016 um 09:04
Zitat von DoorsDoors schrieb:PS: Wenn Friseusen jetzt Abi brauchen, muss man als Manta-Fahren dann Dipl.-Ing. sein?
Ne, dafür reicht der Schweiger immer noch.


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24.03.2016 um 09:15
@Doors

die zeit die du beschreibst kenn ich nicht, da ich dafür zu jung bin :D

aber das stimmt zu 100%, heute einen festen guten Arbeitsplatz zu finden ist verdammt schwer!
die Voraussetzungen die man mit bringen soll, auch wenn es sich um eine "normale" stelle ohne führungsverantwortung handelt sind sehr sehr hoch.

allein deswegen ist man schon gezwungen irgendwelche Weiterbildungen zu machen, ob man will oder nicht, um so überhaupt die Chance zu bekommen eingeladen zu werden.

dem Arbeitgeber wäre am liebsten wenn du 25 jahre bist, ein mit sehr gut abgeschlossene masterstudium hast, 10 jahre Berufserfahrung und natürlich fliesend englisch sprichst, nur um eine stelle zu besetzen die von den tatsächlich benötigten Fähigkeiten jemand mit mittlerer reife kann.....

aber Hauptsache du hast ein papier, wo drauf steht das du .... bist und theoretisch .... kannst.
die eigentliche Arbeitsleistung ist dabei totale Nebensache

schon traurig :/


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24.03.2016 um 11:28
Zitat von LirathielLirathiel schrieb:In der heutigen Gesellschaft ist es unabdingbar den Kindern beizubringen das Leistung mit Erfolg und dementsprechend Belohnung eingeht.
Nein, ist es nicht. Das ist nur in unserer heutigen westlichen Gesellschaft so. Und in der Hinsicht hat die wirklich Tomaten auf den Augen.
Zitat von LirathielLirathiel schrieb:Ohne die Beurteilung von 1-6 oder von 0-15 wäre es nicht möglich besondere Talente oder Neigung zu entdecken und zu fördern bzw. im späteren Verlauf diese geförderteren Talente für sich zu nutzen.
1. Schulnoten sind bewiesenermaßen nicht objektiv. Man hat mal das folgende Experiment gemacht: Eine Deutsch-, eine Mathe- und eine Englischklausur hat man an je 100 Fachlehrer im ganzen Land verteilt, ohne ihnen vorher die Gewichtung der Aufgaben oder irgendwelche Informationen über denjenigen, der sie geschrieben hat, zu geben. Obwohl es immer die gleichen Klausuren waren, haben die Lehrer unterschiedliche Noten gegeben. Von 1 bis 6. Es war alles dabei.

2. Schulnoten haben rein gar nichts mit Intelligenz zu tun. Hast Du schonmal von Underachievern gehört? Das sind Menschen, die eigentlich viel mehr leisten könnten, als in der Schule von ihnen verlangt wird. Aber dadurch, dass sie permanent unterfordert sind, verlieren sie die Lust am Lernen. Dadurch lernen sie weniger. Ergo: Sie haben durchschnittliche bis schlechte Noten, obwohl sie eigentlich viel mehr erreichen könnten.


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24.03.2016 um 11:32
Nein, ist es nicht. Das ist nur in unserer heutigen westlichen Gesellschaft so.
Na, da schaue man sich mal die rauhen Sitten an arabischen, asiatischen oder afrikanischen Schulen an - oder im untergegangenen Sozialismus. Dagegen ist Schule hier eher eine Art Freizeitpark.

Hat sich was mit dem "bösen Westen", der auf Leistung drillt - koste es was (bzw. wen) es wolle.


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