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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

310 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bayern, Zugunglück, Bad Aibling ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
aero ehemaliges Mitglied

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 12:30
Mich stört diese berichterstattung im tv teilweise schon ein wenig.

Einerseits ist es wichtig informationen zu bekommen um auch als unbeteiligter mental solche schockmeldungen aufzuarbeiten zu können, wie man sie beinahe täglich um die ohren gehauen bekommt.


Andererseits werden hier aber auch sich immmer wiederholend techniken der bahn bis ins detail offengelegt, freiliegende wichtige magnetschaltanlagen und ihr funktionsprinzip etc., die zwar nicht jeder so ausführlich kennt, die aber problemlos für manipulationen oder anschläge quasi für jeden zugänglich sind.

Ohne das es eine kritik an die Bahn ist.
Wie sollte man solch einen funktionsapparat wie die deutsche bahn mit über 33.000 km bahnstrecke anders kontrollieren können als es die bahn und private betreiber selber schon machen ?

Allerdings kann ich sagen das der gedanke an ein privates unternehmen mir gestern schon mal kam, kurz nachdem ich von dem unglück erfahren hatte.


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E_M ehemaliges Mitglied

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 12:30
@niurick

Das wäre natürlich ein starkes Stück! Dann könnte man ja heilfroh sein, dass nicht noch mehr passiert ist.
Aktuell misstraue ich den Aussagen der Medien noch, da hier einer schneller als der andere "aus sicheren Quellen" zitiert, die dann dementiert werden. Ich hoffe aber, dass dieser Unfall ganz genau untersucht wird.


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E_M ehemaliges Mitglied

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 12:32
Ich habe noch eine Frage in die Runde: woher wusste man eigentlich genau, wie viele Menschen im Zug waren? Das wird ja nicht registriert, wie in einem Flugzeug.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 12:35
@E_M

Versteh mich nicht falsch, das ist kein Misstrauen gegenüber der Bahn. Das ist meine Erfahrung mit Alltagstrott, Druck und Routine.

Du kommst aus der IT und machst dort deine Erfahrungen. Ich arbeite viel mit den Bereichen Automatisierungstechnik, (Schwer-)Maschinenbau, Robotertechnik usw. Dort ist es tagtägliche Routine, dass Sicherheitsvorschriften ignoriert, missachtet und gebrochen werden, damit ein schnellerer Takt möglich wird. Aus dieser Erfahrung heraus schätze ich es so ein.

Da werden ständig Lichtschranken, Sicherheitsschalter und Sensoren überlistet.


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E_M ehemaliges Mitglied

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 12:38
Zitat von niurickniurick schrieb:Dort ist es tagtägliche Routine, dass Sicherheitsvorschriften ignoriert, missachtet und gebrochen werden, damit ein schnellerer Takt möglich wird.
Das kann natürlich sein, in Zeiten wo nur der reine Profit zählt :-(
Wohin das am Ende führt sieht man dann aber an den Unfällen, die dieses Handeln nach sich zieht.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 13:14
Zur Diskussion und den Presseberichten!

@E_M
fragt mich:
E_M um 12:12

Darf der FDL denn so ohne weiteres das System abschalten? Ohne Absprache, ohne Grund?
Das wird doch sicherlich automatsich protokolliert? Ist das dann nicht schwierig zu verargumentieren? Ist das kein Kündigungsgrund?
Antwort:

Erste Frage - nein, welches system!
Zweite Frage - nein!
Dritte Frage - ja!
Vierte Frage - ja!
Fünfte frage - ja!

Und zu guter letzt ist mir als aktiver FDL noch nicht mal klar WAS er da abgeschalten haben soll? Der Lokführer kann die Indusi ausschalten dann wäre die PZB also die Magneten am Gleis unwirksam gegenüber diesem Fahrzeug. Aber der FDL kann da nix auschalten!



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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 13:21
@E_M
@niurick
Zitat von niurickniurick schrieb:Da reicht schon eine Kranken- oder Urlaubsvertretung, ein erst kürzlich dorthin versetzter Kollege, der logischweise nicht weiß, was sich ansonsten morgens auf der Strecke abspielt.
Zitat von E_ME_M schrieb:Aber gerade, wenn ich Vertretung wäre, würde ich doch keinen Sicherheitsmechanismus absichtlich aushebeln?
Eine Urlaubsvertretung wie in anderen Berufen gibt es in diesem Bereich so nicht. Jeder Fahrdienstleiter muss, bevor er auf einem Stellwerk arbeiten darf, eine Einweisung durchlaufen, in welcher er die örtlichen Besonderheiten und Abläufe sowie gegebenenfalls die Stellwerkstechnik kennen- bzw. erlernen muss. Die Dauer der Einweisung ist je nach Anforderungsprofil des Stellwerks und den persönlichen Voraussetzungen unterschiedlich. Auf einem kleinen Stellwerk kann sie vielleicht nur eine Woche betragen, auf einem großen dagegen bis zu acht Wochen oder länger.

Bevor der Fahrdienstleiter dann auf diesem Stellwerk arbeiten darf, muss er eine örtliche und technische Prüfung ablegen.

Ein Fdl aus Fulda kann also nicht mal eben so in Mainz aushelfen.


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E_M ehemaliges Mitglied

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 13:25
Zitat von niurickniurick schrieb:Schlimmstenfalls zeigen die Ermittlungen, dass dieses Prozedere gang und gäbe ist. Vielleicht ist schon 1.000 mal nichts passiert, und das verändert die Gewohnheiten. Letzte Woche war es noch ein verspäteter Zug, der durchgelassen wurde, da versucht man es demnächst eben mit 2, 3 oder 4 Zügen.
Ich gehe fest davon aus, dass dieses Prozedere keine Premiere hatte.
So weit habe ich überhaupt nicht gedacht in meiner Naivität. sollte sich das so heraus stellen, dann ist natürlich die "Ungeheuerlichkeit" des Abschaltens der Sicherheitssysteme gar nicht mehr gegeben - dann kann man nur froh sein, dass nicht schon eher etwas passiert ist.

@DS79 und @demented

Danke, dass ihr mir das immer so geduldig erklärt! :-)
Nun frage ich mich, ist denn der interne Druck so hoch, dass ein FDL um Verspätungen zu minimieren in der Tat (mehrfach) seinen Job riskiert, in dem er auf diesem Wege einen Zug noch "durchwinkt"?


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 13:41
@E_M
Zitat von E_ME_M schrieb:Danke, dass ihr mir das immer so geduldig erklärt! :-)
gerne doch.... aus der Presse erfährst du doch nur haarsträubende Dinge
Zitat von E_ME_M schrieb:Nun frage ich mich, ist denn der interne Druck so hoch, dass ein FDL um Verspätungen zu minimieren in der Tat (mehrfach) seinen Job riskiert, in dem er auf diesem Wege einen Zug noch "durchwinkt"?
Nein von Druck würde ich nicht sprechen! Es ist ganz klar ein primäres Ziel eines FDL Verspätungen zu vermeiden bzw. zu reduzieren!
Noch vor einigen Jahren konnte er die Disposition in seinem Bereich selber entscheiden und in Absprache mit dem Nachbar-FDL Zugkreuzungen verlegen.
Heute ist so, dass es Bereichsdisponenten gibt und diese das gerne Entscheiden (wollen) und dem FDL vor Ort da gern was vorschreiben!
Vielleicht ist es hier tatsächlich so, dass der FDL Aibling kurzfristig erfahren hat die Kreuzung von Kolbermoor nach Aibling zu verlegen und dadurch Hektik aufkam da er bereits "Durchfahrt" eingestellt hatte. Nun musste er vielleicht Fahrstraßen wieder auflösen und da kommen jetzt wieder Hilfshandlungen gemäß Fahrdienstvorschrift ins Spiel!

Aber alles Spekulatius ;-)


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E_M ehemaliges Mitglied

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 13:44
Aktuell durchsuchen sie ja die Räume des FDL... Was wollen die da finden?
Alle Aktivitäten sind doch sicher auf einem Rechner einzusehen? Gibt es da sonst noch was Aufregendes zu sehen?


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 13:47
@E_M
oh ja, da gibt es viel zu Untersuchen:

Zugmeldebücher
Fernsprechbücher
Stellpult und Zählwerke
Siegel
Vermerke von Technikern in entprechenden Büchern
und vieles weiteres...


vielleicht werden auch Fahrstraßen zum "Schein" eingestellt um den FDL zu entlasten wenn das Unglück doch technisch bedingt verursacht wurde!


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E_M ehemaliges Mitglied

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 13:48
@DS79
Ich google mal nach Bildern, damit ich mir die Räume mal besser vorstellen kann...

Also bei den Bildern gibt es ja sehr moderne und weniger moderne Anlagen... Ich weiß nun nicht, wie es in Aibling ist - aber bei den modernen Anlagen, sieht man da denn nicht auf dem Monitor auch die Züge in Echtzeit?

z.B. hier 1 w 650 c 0.bild


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 13:51
Zitat von E_ME_M schrieb:Danke, dass ihr mir das immer so geduldig erklärt! :-)
Gerne!
Zitat von E_ME_M schrieb:Alle Aktivitäten sind doch sicher auf einem Rechner einzusehen? Gibt es da sonst noch was Aufregendes zu sehen?
Laut @DS79 handelt es sich bei diesem Stellwerk um ein so genanntes Spurplanstellwerk. Ein Tisch oder eine Wand, in denen die Gleise, Signale und Weichen ohne Maßstabstreue integriert sind. Ein Abbild des zu bedienenden Bereiches. (Wikipedia: Stellwerk oder mal bei Googlebildern nach Spurplanstellwerk suchen).

Dort werden Handlungen nicht auf einem Computer aufgezeichnet, da dieser Stellwerkstyp durch Relaistechnik funktioniert. Grundsätzlich muss ein Fdl eine Reihe von Nachweisen selbst führen. Zum Beispiel Gleissperrungen, Weichensperrungen, dass das Freisein der Strecke festgestellt wurde usw. An den Tasten, die Hilfshandlungen ermöglichen, wie z.B. eben ein Ersatzsignal stellen, sind Zählwerke vorhanden, die bei jedem Tastendruck eine Nummer weiter springen. In der Regel muss der Fahrdienstleiter diese Nummer und den Grund für die Betätigung in einen besonderen Nachweis eintragen.

Diese betrieblichen Unterlagen wird sich nun das Eisenbahnbundesamt und die Kripo vornehmen, um den Hergang zu rekonstrurieren. Sind bei den Aufzeichnungen Mängel vorhanden, werden die entsprechend gewertet.


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E_M ehemaliges Mitglied

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 14:01
Na das klingt ja schon ganz anders als heute morgen, als der diensthabende FDL von dem Medien ja quasi schon "überführt" war:
Nach ersten Vernehmungen der Polizei ergibt sich im Zusammenhang mit dem Zugunglück von Bad Aibling derweil kein dringender Verdacht gegen den Fahrdienstleiter. "Wir wehren uns vehement gegen dieses Gerücht", sagte Polizeisprecher Jürgen Thalmeier am Unglücksort im Hinblick auf entsprechende Berichte. Zwar könne ein Fehler oder Vergehen des Diensthabenden auch nicht ausgeschlossen werden; die Ermittlungen stünden noch am Anfang. Doch sei der Fahrdienstleiter bereits unmittelbar nach dem Zusammenstoß zweier Regionalzüge am Dienstag befragt worden. Daraus ergebe sich "noch kein dringender Tatverdacht", betonte Thalmeier.
http://www.focus.de/regional/bayern/zugunglueck-im-news-ticker-bericht-ermittler-durchsuchen-fahrdienstleister-raeume-am-bahnhof-bad-aibling_id_5274215.html


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 14:03
@E_M
Ja, das klingt realistisch. Sie wollen einfach Gerüchten zuvorgreifen. Solange nichts bewiesen ist, ist Unschuldsvermutung angesagt.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 14:05
Eben... man hat sicher schon am gestrigen Tag Untersuchungen im Stellwerk vorgenommen und ein grob fahrlässiges Handeln wäre den Fachleuten/Ermittlern da sofort aufgefallen! Das der FDL vorerst die Aussage verweigert ist richtig und kein Schuldeingeständnis!


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 14:09
Einen faden Beigeschmack erzeugt bei mir die schnelle Aussage gestern, man hätte erst in den letzten Wochen die PZB auf der Strecke grundlegend überprüft!

Wirklich nur Zufall?

Oder gab es in letzter Zeit Störungen in diesem Zusammenhang? Musste wiederholt auf Ersatzsignal gefahren werden? Haben FDL oder TF wiederholt Unregelmäßigkeiten gemeldet?


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E_M ehemaliges Mitglied

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 14:09
@DS79
Wie oft werden die PZB normalerweise geprüft? Wie ist da der Intervall? Monatlich, halbjährlich, jährlich? Immerhin ist das erste Quartal noch recht jung, kann das tatsächlich eine Routineuntersuchung gewesen sein?


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 14:12
@DS79
Soweit ich weiss, hiess es nur, dass sie letzte Woche überprüft wurde. Nicht in den letzten Wochen.
Bei einer Routinekontrolle war das System erst vor einer Woche technisch überprüft worden. Dabei habe es keine Probleme gegeben, sagte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn (DB) für Bayern, Klaus-Dieter Josel, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Bad Aibling.
http://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/fragen-und-antworten-zum-zugunglueck-21705-art1340449.html (Archiv-Version vom 11.02.2016)


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

10.02.2016 um 14:18
@E_M
da muss ich jetzt passen. Beim Intervall der Überprüfung von PZB Einrichtungen an der Strecke fehlt mir das Hintergrundwissen! Ich vermute jährlich oder in noch größeren Abständen!
Bei Fahrzeugen wird es sicher in Zusammenhang mit der Hauptuntersuchungen erfolgen!

dein Bild oben ist ein ausgelagertes ESTW (Unterzentrale oder ESTW-A)!
in Aibling so nicht vorhanden


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