Hier ein Beispiel, dass das auch anders geht :
Ein Badepass als Lösung
Die Gemeinde Hermeskeil hat eine Lösung gefunden, die nach Meinung von Bürgermeister Hülpes hervorragend funktioniert: Der Badepass für Asylbewerber. In der 5000-Einwohner-Gemeinde gibt es eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, in der zwischenzeitlich 1100 Personen untergebracht waren, derzeit sind es nach seinen Angaben 600.
Nach den schlechten Erfahrungen Anfang Dezember dürfen Flüchtlinge nur noch mit dem Badepass ins Hallenbad. Den bekommen sie erst, nachdem sie an einer Belehrung über Sicherheit, Hygiene und Verhaltensregeln im Schwimmbad teilgenommen haben. Die Baderegeln wurden in Arabisch, Farsi, Englisch und andere Sprachen übersetzt und an die Asylbewerber verteilt.
Woran erkennt man einen Flüchtling?
"Seitdem gehen weniger Flüchtlinge ins Schwimmbad und die, die da sind, benehmen sich", sagt Hülpes. "Damit haben wir erreicht, dass unsere einheimischen Badegäste nicht abgeschreckt wurden und weiter unser Hallenbad besuchen."
Doch woran erkennt man einen Flüchtling, woher weiß das Personal an der Kasse, wer einen Badepass vorweisen muss und wer nicht? Hermeskeil sei nicht so groß, man kenne sich, antwortet Hülpes auf diese Frage. Und: "Im Zweifelsfall sind wir großzügig", will heißen: Im Zweifelsfall werde eher einmal zu wenig nach dem Badepass gefragt als einmal zu viel. Mit Gruppen junger Männer sei es im Schwimmbad eben generell schwierig, sagt der Bürgermeister, auch pubertierende Schülergruppen wüssten sich oft nicht zu benehmen. Dass unangemessenes Verhalten im Schwimmbad kein exklusives Problem neu angekommener Flüchtlinge ist, zeigt auchdiese Reportage aus dem Neuköllner Columbia-Bad aus dem Jahr 2014.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/integration-badepass-fuer-fluechtlinge-1.2821133