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"Gutmensch" - Ein Unwort?

260 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2015, Unwort, Gutmensch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Doors ehemaliges Mitglied

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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 14:52
@schtabea

Jeder Euro, den wir für lokale Aktivitäten ausgeben, fehlt andernorts. Das ist schon klar. Ein paar Hunderter für eine Stromversorgung in Nicaragua fehlen kranken illegalisierten Flüchtlingskindern in Frankreich. Ein paar Hunderter für Obdachlose in Dublin fehlen einem Frauenhaus in Kiel. Eine Stunde für die örtliche BI fehlt bei einem Artikel über Bandenkriege in Gaza. Eine Spende für den Verein Jordtsand kommt zwar Seevögeln zugute, fehlt aber bei einem Infostand gegen Atomenergie.

Ich fürchte, um die individuelle Abwägung des eigenen Einsatzes seiner Mittel wird man nie herum kommen. Die Verantwortung hat man halt zu tragen. Auch das ist Politik.

Ich werde nicht die ganze Welt retten können.

"Ein Mann traf ein kleines Mädchen, das am Strand auf und ab lief. Ein Sturm hatte über Nacht tausende von Seesternen ans Ufer getrieben. Das Mädchen hob immer wieder welche auf und warf sie zurück ins Meer. Der Mann fragte sie: "Warum tust du das? Hier liegen tausende von Seesternen herum und sie alle werden sterben. Du kannst unmöglich alle retten. Selbst wenn du hier den ganzen Tag Seesterne aufsammelst, es wird letzten Endes keinen Unterschied machen."
"Vielleicht stimmt das, was du sagst...", antwortete das Mädchen, hob einen weiteren Seestern auf und warf ihn sanft zurück ins Meer, "...aber für DIESEN HIER macht es einen Unterschied.""


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 14:55
Zitat von schtabeaschtabea schrieb:Doch ! Das Geld, welches Du Bettlern gibst, kannst Du eben nur einmal ausgeben. Und NUR darüber spreche ich gerade.
Konkret : Wenn Ihr 20 Euro im Monat einer Hilfsorganisation spendet und einen Euro Bettlern, dann halte ich es für besser 21 Euro an Hilfsorganisationen zu spenden.
Das ist aber falsch gedacht. Ich habe kein Budget, das ich für solche Dinge ausgebe und nicht überschreite.
M.a.W., wenn ich den einen EUR "auf der Straße" ausgebe, hat das nicht zur Folge, dass ich 20 statt 21 EUR für eine Hilfsorganisation spende. Sondern dass ich einen EUR weniger für mich habe.
Schließlich spende ich ja nicht alles, was ich gerade so entbehren kann.

Es ist sicher richtig, dass in einem Staatshaushalt so ein Budget besteht, aber bei mir nicht. Insofern passt das Beispiel mit den Bettlern nicht ganz, auch wenn ich verstehe, worauf Du hinaus willst.

Aber darüber hinaus ist es eben die Frage, wo das Geld sinnvoll angelegt ist. Sicherlich könnte man eine Rangliste anlegen und diese von oben herab abarbeiten. Aber das würde natürlich dazu führen, dass ich meiner hutzeligen Nachbarin, die von einer schmalen Rente lebt, gar nicht mehr helfen kann, weil sie trotz ihres wenigen Geldes noch deutlich besser da steht, als ein hungerndes Kind in einer Bürgerkriegsregion.
Spendenbereitschaft ist nicht immer mathematisch definierbar.


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Rao ehemaliges Mitglied

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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 15:02
Beim "Gutmenschen" geht es nicht speziell um Flüchtlinge, sondern generell um "gutwillige" Blauäugigkeit. Die meistens, da die "gutwilligen" Aktionen vorher nicht gut durchdacht waren, andere schädigen.
Wenn etwa jemand an Bettler spenden will, soll er doch - auch wenn er damit, wenn der Bettler ein Auftragsbettler aus Rumänien ist, nur das organisierte Verbrechen samt einem schwerreichen Oberbonzen in Rumänien finanziert, der Bettler auf der Straße behält nämlich nichts von dem Geld, das wird ihm täglich abgenommen, und wenn er zuwenig einnimmt, wird er von seinem Kapo verprügelt. Manchmal werden auch Kinder vorgeschickt, das eine bettelt, das andere zieht den Leuten von hinten unbemerkt den Geldbeutel aus der Tasche. Oder sie spionieren Wohnungen für Einbrechertrupps aus. Alles schon passiert, die Polizei ist ständig hinter diesen Leuten her. Und "Gutmenschen" schmeißen ihnen dann noch extra Geld nach, damit der Bonze in Rumänien sich den nächsten vergoldeten Mercedes leisten kann. (wo isn hier der K**kübel... mirisübel...)
Die echten einheimischen Bettler kennt man mit der Zeit, weil man sie immer wieder sieht, am sichersten geht man mit der kleinen Spende bei Straßenmusikern und Straßenkünstlern, denn da honoriert man die Leistung, egal wie groß oder klein sie sein mag.


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Doors ehemaliges Mitglied

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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 15:06
@Rao

Wenn ich einem Junkie die Kohle für den nächsten Schuss gebe, landet das Geld über kurz oder lang bei organisierten Kriminellen. Wenn ich einem Hungrigen das Geld für Brot gebe, landet das Geld bei einem ausbeuterischen Bäckereikonzern und der Steueranteil kommt einem afghanischen Kollateralschaden aus einem G 36 zugute.

Wenn ich Kohle an Oxfam gebe, zahlen die Nutten damit - die absolute Sicherheit, dass mein Geld da landet und bleibt, wo ich es hin haben möchte, gibt mir niemand.


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Rao ehemaliges Mitglied

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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 15:12
Geld hat die wichtige Eigenschaft zu wandern. Wo es stillsteht, kann es nichts bewirken. Weder negativ noch positiv. Man sollte sich also fragen, wo es sich positiv auswirken kann (bei jemandem der Hunger hat) oder bei einem Süchtigen, der aus persönlicher Dummheit die organisierte Kriminalität füttert. Ein Gutmensch macht sich um sowas aber keine Gedanken, weil er für mögliche Folgen seiner Handlungen blind ist. Ganz besonders weil sie meistens andere treffen, wie etwa Beschaffungskriminalität.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 15:19
Zitat von RaoRao schrieb:Man sollte sich also fragen, wo es sich positiv auswirken kann
Nur kann man diese frage nicht beantworten.

Vielleicht bewirkt der eine Euro bei "organisierten Bettler", dass er heute nicht totgeschlagen wird. Vielleicht auch nicht.
Vielleicht hat der Junkie mit dem einen Euro gerade genug Geld, sich den goldenen Schuss zu setzen, vielleicht ist es der eine Euro für die Busfahrkarte zum Entzug.

Es ist schwer, so etwas zu beurteilen und es ist leicht, Gründe dafür zu finden, etwas nicht zu machen.

Nach wie vor ist "Gutmensch" eine pauschale Verunglimpfung, die dem Nutzer dieses Wortes erspart, die Sache differenziert betrachten zu müssen.
Der ist für Ausländer? Ah, ein Gutmensch.
Was, gegen eine Obergrenze? Richtig, auch ein Gutmensch.

So wird dieses Wort verwendet. Es diskreditiert in einer pauschalen Weise Hilfsbereitschaft.

Dabei wäre die Alternative so leicht. Man schaut sich an, was getan wird und wägt für und wider gegeneinander ab.
Aber das setzt eben voraus, dass man sich inhaltlich damit beschäftigt und nicht aus dem Bauchgefühl heraus "wir sind das Volk" schreit.


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Doors ehemaliges Mitglied

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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 15:21
Zum Thema Gutmenschelei pro und contra aus dem Archiv entstaubt:

Natürlich ist die Förderung von Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsprojekten originäre Aufgabe des Staates. Da wir in den letzten Jahrzehnten aber einen deutlichen Rückgang von Fördermitteln feststellen müssen, bleibt entweder, alles liegen zu lassen, oder aber sich privat zu engagieren. Der Verzicht auf staatliche Förderung bewahrt einem zusätzlich noch eine grössere Unabhängigkeit.

Ist halt Pflästerchen kleben am verwesenden Leichnam des globalisierten Spätkapitalismus. Das weiss ich auch.

Ob "Spenden" zwangsläufig systemstabilisierend sind - und kein Geld geben hingegen revolutionär, wie einige gern sagen, erinnert mich fatal an die These der RAF: Widersprüche zuspitzen, dann klappt's auch mit der Revolution.

Ich bin inzwischen der Meinung, dass es nur gerecht ist, wenn ich einen grossen Teil des von mir erarbeiteten Geldes in politische, soziale und kulturelle Projekte stecke.

Ich könnte natürlich sagen, das Geld, das ich in ein Dorf in Nicaragua stecke, dessen EinwohnerInnen ich mich aus meiner Zeit dort sehr verbunden fühle, ist systemstabilisierend, wenn die Leute dort davon eine Schule bauen, eine Wasserleitung und sich Generatoren anschaffen. Ich könnte natürlich auch sagen: Eine Schule ist besser als keine Schule. Sauberes Wasser ist besser als keins und Strom ist besser als Finsternis. Oder wäre Unwissenheit, verdrecktes Wasser und Dunkelheit revolutionär, zumindestens revolutionsfördernd?

Sollte man illegalisierten afrikanischen Migrantenkindern in Paris lieber keinen Sprachunterricht und keine warmen Mahlzeiten, keine Gesundheitsversorgung zukommen lassen, weil es revolutionärer ist, sie sprachlos, hungrig und krank sein zu lassen?

Sollte man keine Frauenhäuser in Schleswig-Holstein und Hamburg mitfinanzieren, weil es revolutionärer ist, wenn Frauen von ihren Partnern vergewaltigt und zusammengeschlagen werden?

Sollen Obdachlose in Dublin lieber auf der Strasse liegen, weil Schlafplätze, Therapieangebote bei Suchtproblemen oder kostenlose Gesundheitsversorgung konterrevolutionär sind, weil sich nur der erheben kann, der nichts zu verlieren hat?


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Rao ehemaliges Mitglied

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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 15:24
@kleinundgrün
Oder "wir schaffen das", Merkel. Ohne Hirn und Verstand und ohne Regeln Ausländer ins Land zu lassen, obwohl von vornherein klar war, daß sich darunter eben nicht nur anständige Flüchtlinge befinden, sondern auch kriminelles Pack. Und Leute, die mit den völlig andersartigen Verhältnissen in Deutschland nicht zurechtkommen. Das ist typisch "Gutmensch", ausbaden wenn es schiefgeht sollen es andere, Hauptsache wir stehen erst mal gut da.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 15:28
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich bin inzwischen der Meinung, dass es nur gerecht ist, wenn ich einen grossen Teil des von mir erarbeiteten Geldes in politische, soziale und kulturelle Projekte stecke.
Spendest Du dabei blind drauflos, oder erkundigst Du Dich erst, welchen Ruf die Hilfsorganisation hat und ob am Ende auch tatsächlich was nützliches für die Hilfsbedürftigen bei rauskommt?


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 15:39
Zitat von RaoRao schrieb:Oder "wir schaffen das", Merkel.
Nun, ich bin kein Freund ihrer Politik. Aber in der Tat, Deutschland ist stark genug, so etwas zu stemmen.
Hilfe ist nicht umsonst. Sie kostet geld und sie kann dem Helfenden sogar schaden. Wenn ich jemandem aus einem brennenden Auto rette, schlägt der mich vielleicht nieder und raubt mich aus. Nicht wahrscheinlich, aber es bedeutet grundsätzlich ein Risiko.

Aber die Alternative wäre, nicht zu helfen. Oder gewaltige Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, bevor man hilft. Sich den Typ im brennenden Auto erst mal genau anzusehen. Ihn vielleicht über Herkunft und Motivation zu befragen. Blöd ist, dass das Auto in der Zwischenzeit halt weiter brennt.
Und ich wäre sehr glücklich, läge ich in dem Auto, wenn der andere erst hilft und dann fragt, auch wenn das für ihn riskanter ist.

Also wäge ich verschiedene Aspekte ab. Eigene Risiken, eigene finanzielle Aufwendungen und was ich erreiche. Und wenn ich reich bin, kann ich mehr ausgeben und wenn ich bereit bin, bestimmte Risiken zu tragen, mache ich das.
Zitat von RaoRao schrieb:obwohl von vornherein klar war, daß sich darunter eben nicht nur anständige Flüchtlinge befinden, sondern auch kriminelles Pack. Und Leute, die mit den völlig andersartigen Verhältnissen in Deutschland nicht zurechtkommen.
Ja. So sieht das aus. Und was wäre die Alternative?
Unser Leben besteht aus vielen Risiken, die Aufnahme von Flüchtlingen ist ein weiteres. Die Frage ist nur, ob es ein akzeptables Risiko ist oder nicht.
Zitat von RaoRao schrieb:ausbaden wenn es schiefgeht sollen es andere
Eigentlich nicht. Wir als Deutsche bezahlen das. Mit Geld und mit Risiken.
Einzelnen mag der Preis zu hoch sein, aber so ist das eben, wenn man mit 80 Mio. anderen zusammen lebt. Da ist die eigene Meinung nicht das Maß der Dinge.

Ich stelle mir in solchen Situationen vor, wie es für mich wäre, wäre mein Haus weg, meine Stadt und die einzige Hoffnung für mich und meine Familie wäre eine schnelle und einigermaßen menschenwürdige Hilfe.
Ich wäre sehr glücklich darüber.

Leider kann man nicht das Leben anderer leben - manchmal würde viel Hass sich einfach auflösen, wenn man die andere Seite wirklich mal erleben würde.
Da das nicht geht, hilft vielleicht etwas Phantasie oder Empathie. Und etwas weniger Zorn an der einen oder anderen Stelle.


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 15:41
@Rao

Die Menschen in Nicaragua kenne ich meiner Zeit dort persönlich - und ich habe ihnen mein Leben zu verdanken.
Den illegalisierten Kindern in Frankreich helfen die Mitarbeiter der Firma meiner Frau, auch die kenne ich.
Meine Frau hat eine ganze Zeit in einem Arbeitskreis der Frauenhäuser in SH gearbeitet, lange genug, um dort persönliche Kontakte zu knüpfen.
In der Organisation für Obdachlose in Dublin sass sie lange Zeit im Vorstand.
Ärzte ohne Grenzen hat mich seinerzeit mal aus dem Libanon rausgeholt. Dafür bin ich ihnen bis zum meinem Lebensende finanziell erkenntlich.
Andere, meist lokale Instututionen kenne ich durch persönliche Kontakte oder ehrenamtliche Mitarbeit - und wenn ich bei denen die Kasse prüfe, dann weiss ich, wo mein Geld bleibt.
Im Internet gibt es seriöse Portale, in denen Hilfsorganisationen geprüft werden - und die Medien sind voll davon. Wer sich informieren will, der kann es.

Ein beispiel:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/transparenz-ranking-von-50-top-spenden-organisationen-2016-a-1123483.html

Noch mal zum Thema "Das liebe Geld":

Ich sehe Geld durchaus auch als Waffe im politischen Kampf an.

Ich finanziere von meinen Steuergeldern den Krieg in Afghanistan, d.h. mein Geld tötet dort Menschen. Ich unterstütze durch meine Steuergelder eine korrupte, kriminelle Atomindustrie. Von den Schäden durch meine Konsumgewohnheiten will ich gar nicht erst reden. Mein Telefon tötet Kinder, mein Auto Eisbären und meine Heizung ruiniert das Klima.

Alles, was ich tun kann, ist Pflästerchen kleben, so eine Art moderner Ablasshandel:
Ich sorge dafür, dass die Einwohner eines Kaffs in Nicaragua Strom haben, ihe Kinder Schulbücher und Stifte und alle eine Gesundheitsversorgung. Ein Teil unseres Familieneinkommens geht drauf für Obdachlose in Dublin, für misshandelte Frauen in Schleswig-Holstein, für ein paar BIs, Kultur- und Öko-Projekte. Meine Kids kümmern sich um Flüchtlingskinder, helfen beim Spracherwerb und den Hausaufgaben. Die MitarbeiterInnen der französischen Filiale des Unternehmens meiner Frau sind verpflichtet, einen Teil ihrere Arbeitszeit sozialen Projekten zu widmen, u.a. kümmern sie sich um illegalisierte Flüchtlingskinder, organisieren Bildungsangebote und medizinische Versorgung. Das ist alles scheinbar viel - aber letzlich doch zu wenig.

Betroffenheit allein reicht nicht aus, wenn ihr kein konkretes Handeln folgt, auch wenn es letztlich nur einen gutmenschelnden Alibi-Charakter hat. Derjenige, dem man hilft, dem hat man geholfen, weil es kein anderer tut. Dankbarkeit sollte man für Selbstverständlichkeiten allerdings nicht erwarten.

Früher habe ich von meinem in Doppelschichten im Hafen erarbeiteten Geldern Reisen finanziert, u.a. in den Libanon, nach Algerien, nach Ägypten, um für das, was man heute wohl "Alternativpresse" nennen würde, über Befreiungsbewegungen, Guerilla, Bürgerkriege, Folteropfer und untergetauchte Nazis zu berichten. Weil es sonst vielleicht keiner getan hätte - und weil niemand Geld dafür ausgegeben hätte. Es ging und geht mir nach wie vor darum, mit dem Geld, dass wir mit unserer Arbeit verdienen oder verdienten, politische Ziele zu fördern, zu unterstützen, ob es sich nun um Projekte mit "Unterpriviligierten" hierzulande, um Befreiungsbewegungen in der sogen. "3.Welt" oder humanitäre Organisationen handelt. Geld ist allein Mittel zum Zweck und Waffe im politischen Kampf.


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14.02.2018 um 15:49
Apropos: Wir schaffen das (oder die?):

Wir haben in der BRD 1990 rund 17 Millionen Flüchtlinge aus einem anderen Kulturkreis, mit anderer Religion und teils unverständlicher Sprache gewuppt, die auch gleich noch ihr komplett marodes Land mit eingeschleppt haben und die obendrein in nicht geringer Zahl für verbrecherische Organisationen tätig waren, vom Stasischergen bis zum Mauermörder - da werden wir so ein paar weitere Millionen auch noch integriert kriegen.


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14.02.2018 um 15:49
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: Wir als Deutsche bezahlen das. Mit Geld und mit Risiken.
Ja eben. "Die Deutschen" und nicht Merkel persönlich. Darum geht es.
Wer potentielle Folgen persönlich ausbaden wird/muß, kann imho gutmenscheln so lange er will.


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14.02.2018 um 15:53
@Rao

Der Bürger trägt immer die Risiken der Politik. In Zeiten des Kalten Krieges lebte ich mit dem Risiko eines Atomkrieges und bezahlte sogar noch meine Steuergelder dafür. Ich subventioniere Atomkraftwerke, Drecksdiesel und ferne Kriege - da geb ich die Kohle doch lieber für Geflüchtete aus.


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Venom ehemaliges Mitglied

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14.02.2018 um 16:12
Zitat von RaoRao schrieb:Die echten einheimischen Bettler
Wer sind die "echten einheimischen" Bettler? Die selbsterfundenen Biodeutsche?


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14.02.2018 um 16:27
@Rao
Mir ist die Staatsbürgerschaft von nem Bettler egal,im Zweifel ist es besser hier Bettler zu sein als in nem quecksilberverseuchten Drecksslum in Lagos oder Abidan.
Wenn wir deren Lebensumstände und Umwelt ruinieren indem wir unseren Gift und Elektromüll,unseren verseuchten hafenschlick und die fauligen gedärme und Beine von unseren geschlachteten Hühnern dort abladen,dann es ist es nur recht und billig das die Menschen von dort herkommen und ihren Anteil vom guten Leben einfordern,das haben wir ihnen sogar vertraglich zugesichert


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 16:46
Ich muss sagen, dass das Wort für mich eine andere Bedeutung bekommen hat. Ich weiß gar nicht, ob ich es früher benutzt habe, aber es gehörte auf jeden Fall zu meinem Wortschatz.

Hätte man mich früher gefragt, was es in meinen Augen meint, hätte ich wohl gesagt dass sich dahinter jemand verbirgt, der dogmatisch die in seinen Augen "linkeste" (beste) Meinung oder Position annimmt und diese moralisierend und emotional vertritt. Ein bisschen wie die Leute, die jedem der auch nur die Frage stellte, ob man Grenzen nicht kontrollieren könnte damit konfrontierten, dass man dann auf Kinder schießen müsste.

Inzwischen wurde ich selbst schon als Gutmensch diffamiert. Damit ist anscheinend keine Kritik an emotionaler Polemik oder undurchdachte Positionen gemeint, sondern es pathologisiert Menschen zu Naivlingen und zieht jeder humanistischen oder altruistischen Argumentation diese Keule über, anstatt mit Argumentation dagegen zu halten.

Was den "Gutmenschen" angeht; dieses Wort ist genauso verbrannt wie "Heimat" und ich frage mich, ob ich mich damit abfinden soll, weil einfach von außen immer wieder in hysterischer Manier von irgendwelchen Seiten Begriffe mit Bedeutungen gefüllt werden, die ich so nie für mich definiert hatte.

Gleichzeitig kann ich mich dem aber nicht entziehen. Ich will aber halt einfach nichts anfassen oder in den Mund nehmen, wo "die" ihre Finger dran hatten. Also benutze ich solche Worte auch nicht mehr.


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14.02.2018 um 16:56
@cesare
Ich habs nie bzw nur selten benutzt,und wenn dann nur als verächtlichmachende Beschimpfung mit der ich niederträchtige Menschen wie Pazifisten,Esoterikern,oder frühen Ethonopluralisten,..."Neger können sich hier ja gar nicht wohlfühlen,die frieren ja immer,vor allem im Winter!"...meine Wertschätzung um die Ohren donnere


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"Gutmensch" - Ein Unwort?

14.02.2018 um 17:28
Zitat von WarheadWarhead schrieb:"Neger können sich hier ja gar nicht wohlfühlen,die frieren ja immer,vor allem im Winter!"
Echte Deutsche dürften sich hier eigentlich auch nicht mehr so richtig wohlfühlen, angesichts der anhaltenden Klimaerwärmung. Wundert mich das die nicht weiter ins kühlere Klima ziehen. O.o


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Rao ehemaliges Mitglied

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14.02.2018 um 18:01
Ich zumindest bin ein Warmduscher. Wer braucht schon Kälte und Schneematsch auf den Straßen? Deshalb her mit dem Klimawandel. (Klima wandelt sich eh immer, ob mit oder ohne den Menschen, mit Mensch geht es nur schneller.) Mit den Folgen kommen wir als hochtechnologisierte Gesellschaft leichter zurecht als weniger entwickelte Nationen.


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