Emotional am Ende, Depression?

@DieSache

Ich dachte da grade eher an burnout-Syndrom. Damit ist auch nicht zu spaßen, ist ne langwierige Sache da wieder rauszukommen - aber es ist machbar.

@AliceT
Mit meinem Hausarzt hab ich 2014 schon einmal geredet. Ich wurde 4 wochen Krank geschrieben. Wurde zu einem Neurologen überwiesen. Hatte tatsächlich auch Anti-Depressiva bekommen. Mir ging es zeitweise auch besser und ich konnte wenigstens etwas mehr schlafen. Allerdings änderte das ganze ja nichts an meiner Situation. Deswegen lies ich die Tabletten irgendwann auslaufen und ging nicht mehr zum Neurologen dem ich ohnehin jedes mal das Selbe erzählte und von ihm keine Gegenreaktion zurück kam.

Und danach ging es dann auch wieder rasch so weiter wie vorher.

@Sisu
Nett dass du es erwähnst. Ich habe vergessen zu schreiben, dass ich seit Oktober Johanniskrauttabletten einnehme. Diese blieben bis Heute allerdings ohne jegliche Wirkung. In der Apotheke bekam ich ebenfalls ein natürliches Medikament names Neurexan empfohlen. Auch hierbei kann ich leider keine Wirkung feststellen.

Ob ich denn auf das neue wirklich Lust habe ist eine berechtigte und gute Frage. Ich kanns dir nicht sagen, ehrlich. Ich habe aktuell auf nichts Lust. Ich denke primär sehe ich das ganze als meine Rettung aus dieser ganzen Misere an. Allerdings ist das wohl auch das beste was ich tun kann. Ich würde viele Fliegen mit einer Klappe schlagen.

@DieSache
Kein Problem. Genau, ich muss die Zusage abwarten, die wird allerdings bis März/April auf sich warten lassen, leider.

@Perli
Die ganze Situation betrifft mein berufliches sowie mein privates Umfeld. Auf der Arbeit fällt es mir schwer mich zu konzentrieren. Zuhause will ich einfach meine Ruhe haben. Bei einem Arzt war ich 2014 bereits. Ich konnte allerdings mit der behandlungsweise des Arztes nichts anfangen und bin deswegen irgendwann nicht mehr dahin gegangen. Aber ich sage nicht, dass dies eine kluge Entscheidung war.

@slobber

ich halte mich da Mal mit konreteren Vermutungen zurück, will nichts schlimmer rauslesen, als es ist!

Fakt ist @Gh0stface geht es emotional schlecht unter den Umständen die gegeben sind und sollte schaun da wirklich einen Konpf dran zu machen, was zu ändern...wenn der Leidensdruck wirklich erheblich die Lebensqualität beeinflusst, würde ich sagen wäre der Gang zum Arzt angezeigt der kann gegebenenfalls dann eben schauen dass man fachärztlich diagonstiziert.

@DieSache
Ach so, ich hatte es so gelesen und verstanden das du eben doch in eine Richtung "andeuten" wolltest.
Naja, so ist das eben im Internet. Man liest und interpretiert. Selbst bei eindeutigen Sätzen.
Sorry dafür.
Nee, ich wollte ja auch nicht konkret werden bzw. da gleich die Diagnsekeule schwingen. War nur so ein Stichwort das mir einfiel bei der ganzen Beschreibung des TE.

@Gh0stface
Sieh es mal so, du bist einen guten Schritt weiter.
Du hast erkannt das was nicht stimmt, du hast die Ursache soweit eingekreist. Du willst was ändern um deine Lebensqualität zu verbessern.
Sei stolz auf dich und mach weiter auf deinem Weg.
Andere verharren in ihrer Situation lieber.

@Gh0stface

für ne psychosomatische Reha reicht die Zeit leider auch nicht mehr...Murks!

@Gh0stface
Was ist deine Einschätzung, würden sich deine Probleme mit der Weiterbildung lösen lassen?

Oder befürchtest du, sobald mal damit angefangen, dich die "alten" Verhaltens-und Denkweisen wieder einholen würden?

@Gh0stface

was mir sonst noch eingefallen ist (bezüglich Vorgeschichte mit schon behandelter Depression), wäre die Option einer Therapie in einer Tagesklinik...wobei ich eben nicht weiß, wie schlimm für dich der Druck auf Arbeit tatsächlich ist und ob du zu einer solchen Tagesklinik bereit wärst!

@slobber
Ja das stimmt schon. Fühlt sich aber trotzdem irendwie so an, als würde ich ewig auf der stelle treten. Ich hab immerhin auch lange gebraucht mich für die Weiterbildung zu entscheiden. Die idee kam ja ebenfalls nicht von mir selbst.

@Perli
Ich würde es mal so sagen. Ich kann nicht abschätzen ob mich das, was mich nach der Weiterbildung erwartet glücklich macht, mich macht eben im moment ohnehin kaum etwas glücklich. Ich hab irgendwie über die letzten Jahre das gefühl dafür verloren mich einschätzen zu können. Ebenso sehr fällt es mir schwer Entscheidungen zu treffen. Aber ich weiß, dass mich die Weiterbildung von der Schichtarbeit weg bringt und dass ich damit etwas Zeit gewinne um Abstand von all dem Zeug der letzten Jahre zu gewinnen. Zudem würde ich keine 3,5 Jahre verlieren die ich evtl. in eine andere Ausbildung investiert hätte, welche in einem Berufsfeld endet die mich ebenfalls unglücklich macht. Das wiederum lässt sich vlt auch wieder darauf zurück führen, dass ich einfach im moment unfähig bin wichtige Entscheidungen zu treffen.


Ich hoffe du kannst meiner denkweise folgen.

@DieSache
Könntest du mir erklären, wie das mit dieser Tagesklinik funktioniert bzw. was dahinter steckt?

Und evtl. was eine Psychosomatische Reha ist?

@Gh0stface

es gibt Tageskliniken in denen Patienten mit psychischen Störungen/Erkrankungen teilstationär versorgt werden, d.h. sie sind tagsüber dort um ihre Therapie zu machen und um Tagesstruktur zu bekommen und sind über nacht zuhause.

Würde für dich bedeuten du hättest die Möglichkeit über deine Sorgen und Ängste zu reden und mit Hilfe von weiteren Therapieangebote (Ergo, Musik, Kunst) wieder etwas zu dir zu finden, zu Ruhe zu kommen und du wärst für den Zeitraum krankgeschrieben. Weiß natürlich nicht wie es bei dir um solche Tageskliniken bestellt ist und wie lange man da warten muss, wenn du aber einen guten Arzt an deiner Seite hast, dürfte das eventuell mit der Zeit hinkommen bis die Weiterbildung beginnt, vorallem wäre es sinnvoller verbrachte zeit, als nur funktionieren zu wollen und dann kurz vor der weiterbildung eine völlige Erschöpfung zu erleben.

Gibt die Möglichkeit bei psychischen Erkrankungen auch Rehas in Anspruch zu nehmen!

@DieSache
Vielen Dank für diese wirklich ausführliche Erklärung. So etwas kannte ich bis eben nicht. Sollte ich wieder zum Arzt gehen würde ich wohl alles annehmen was dieser mir anbietet. Denn du hast gerade etwas angesprochen, was mir selbst schon etliche male durch den Kopf gegangen ist. Was, wenn ich bis Lehrgangsbeginn noch tiefer in meinem Loch stecke als bisher?
Davon abgesehen, dass ich mir zurzeit sowieso nicht vorstellen kann wie es mir besser gehen sollte würde mir das ganze dann sicher das Genick brechen.

@Gh0stface
Vor allem solltest du positiv gestimmt diese Weiterbildung beginnen und nicht mit Ängsten usw.

Schließlich erfordert so etwas auch deine Konzentration und du möchtest sie bestimmt nicht abbrechen...

@Gh0stface

ich denke eben man sollte schauen dir wirklich zeitnah so gut es geht zu helfen, ist nicht gut, wenn man Leidensdruck hat zu lange zu warten, nur weil man sich davor scheut zu zu geben dass man fertig ist. Manch schwerer Zusammenbruch hätte sich im Vorfeld vermeiden lassen wenn man sich nicht so dem Druck von Außen gebeugt hätte. Wenn dir dein Körper durch Unwohlsein mitteilt, dass etwas nicht stimmt, dann sollte man darauf achten und hören und es nicht von sich wegschieben!

Depressionen sind wirklich keine Erkältung, die von alleine weggeht, dabei braucht man Hilfe. Auch dabei Perspektiven zu entwickeln ist Hilfe mitunter von Nöten, soll heißen man sollte sich damit auseinander setzen was einem nicht gut tut und erkennen lernen was das eigene Befinden verbessert...wer zu lange abwartet und sich keine Hilfe holt, der hockt von Mal zu Mal im tieferen Loch!

@DieSache
Super geschrieben, besser kann man es nicht ausdrücken. Danke ;)

@Perli

mir persönlich ist wichtig, dass man gesellschaftlich endlich anders mit Themen wie Folgen des Leistungsdruck und eingschränkende Erkrankungen umgeht. Dass man Menschen die emotional im Chaos sind ernst nimmt und sie nicht als Schwächlinge und Versager abstempelt, nur weil der Außenstehende nicht einsehen kann, was es bedeutet, wenn man nicht der gesellschaftlichen Leistungserwartung entspricht!

Wir sind Menschen keine Maschinen!

Sollte ich wieder zum Arzt gehen würde ich wohl alles annehmen was dieser mir anbietet. Denn du hast gerade etwas angesprochen, was mir selbst schon etliche male durch den Kopf gegangen ist. Was, wenn ich bis Lehrgangsbeginn noch tiefer in meinem Loch stecke als bisher?
Davon abgesehen, dass ich mir zurzeit sowieso nicht vorstellen kann wie es mir besser gehen sollte würde mir das ganze dann sicher das Genick brechen.

Nee, nicht "sollte ich wieder zum Arzt gehen..." - krieg deinen Hintern hoch und mach das!!! Wenn dir nicht gefallen hat, wie dein bisheriger Arzt dich behandelt hat, dann gehst du eben zu einem anderen.

Ich denke selber, dass du siehst, dass es so nicht weiter gehen kann. Sonst haettest du hier nichts gepostet. Selbst wenn du im Moment Zweifel hast, wie sie dir helfen sollen, lass es die Fachleute wenigstens versuchen. Aber den ersten Schritt musst du machen.

@Gh0stface

Ich denke da auch eher an Burnout. Lass dich krankschreiben, die anderen machens doch auch. Wird dir am Ende eh keiner danken, wenn du stets und ständig parat bist. Die Sache ist die - windet sich das Ausgebranntsein in eine Depression, weil längerfristig unbehandelt, kanns Jahre dauern.

Mach ne Kur und schau dich um, nach einer Weiterbildung bzw Umschulung. Müsste in deinem Alter doch prima zu machen sein. Und blooß nicht wieder was, wo man Schichten machen muss, scheint ja nicht dein Ding zu sein.

Weißt du, es gibt so Leute, die denken immer, es geht nicht ohne sie (kA jetzt, ob du so bist), aber am Ende ist das eine Trugschluss, denn ein Jeder ist ersetzbar.

@DieSache

Danke, das sind echt starke Worte!
Schön, dass es Menschen mit deiner Denkweise doch noch gibt.

@kavinsky
Den Satz hab ich schonmal zu hören bekommen

kavinsky schrieb:Lass dich krankschreiben, die anderen machens doch auch. Wird dir am Ende eh keiner danken, wenn du stets und ständig parat bist.

Ich hab halt immer sofort ein schlechtes Gewissen wenn ich denn mal Krank bin. Und ja, ich weiß im Grunde dass das dumm ist.

Nein, ich gehöre nicht zu der besagten Gruppe von Menschen die denkt es ginge nichts ohne sie. Dass ich in einem so großen Konzern nur eine Nummer bin ist mir durchaus bewusst.

Im gesamten bin ich gerade ziemlich froh, wie positiv und mühevoll ihr euch meinem Problem hier annehmt. Dafür danke ich euch!

@Gh0stface

Das mit dem schlechten Gewissen kennen sicher die meisten, denen es mal so oder ähnlich wie dir ergangen ist, aber
wenn es sich um einen großen Konzern handelt, wird man dein Kranksein schon wirtschaftlich verschmerzen können.

Denn das bist du ja auch schließlich: krank. Ich will dir hier nichts einreden, um Gottes Willen, aber du weißt doch selber, dass es dir nicht gut geht und du nicht mehr so weitermachen kannst.

Gibt es denn in deiner Firma keinen Posten, wo du ohne Schichtarbeit tätig sein könntest? Wenn nicht, solltest du dein Leben in neue Richtungen bahnen. Immerhin bekommst du diese vielen positiven Reaktionen hier nicht zuletzt, weil
man es dir vergönnen möchte, dir die einst eigens gemachten Fehler (oder die von Menschen aus dem näheren Umkreis) zu ersparen. lg

@kavinsky
Nein, du redest mir nichts ein. Wie du sagst, dass etwas nicht mit mir stimmt ist mir bewusst. Und lange halte ich das sicher nicht mehr durch.

Leider stellt sich meine Firma was den wechsel des Posten angeht ziemlich stur. Ich hatte bereits 2 mal versucht auf eine andere Stelle zu kommen was mir allerdings verwehr bliebt. Die Begründung, "Man habe nicht umsonst ne menge Geld in Lehrgänge investiert und neue Mitarbeiter wären im moment nicht tragbar wegen der sehr langen Einarbeitungsphase. Es fehlen ja sowieso schon zu viele". Ich kann das schon en stück weit verstehn aber es brachte mich halt trotzdem nicht weiter.

Mit viel Überwindung konnte ich mich ja bereits dazu bewegen den Versuch zu starten mein Leben in eine für mich bessere Richtung zu lenken. Leider zieht sich das alles so unendlich lange hin. Diese ungewissheit bis dahin macht es für mich eben aktuell noch unerträglicher.

@Gh0stface

Hör zu, du musst handeln, solange du das überhaupt noch kannst. Das muss dir endlich mal bewusst werden.

Insofern du keine Angehörigen hast, die dich da rausboxen werden, musst du endlich begreifen, dass deine Firma
dir kaum bestehen wird, wenn du dann irgendwann beginnst, nur noch zu Hause vor dich hinzuvegetieren.

Die sollten sich mal fragen, warum da schon so viele fehlen ..

Lass dir bloooß kein schlechtes Gewissen von denen einreden und melde dich statt dessen lieber krank. Häng noch
ne fette Kur hintendran, dort erhältst du dann auch gleich psychologische Beratung. Genug Zeit, um dir über deine
berufliche Zukunft klarzuwerden und Kraft zu schöpfen, um das dann auch umsetzen zu können.