Sexuelle Übergriffe auf Frauen am Kölner Bahnhof

@Issomad
Ich sag ja, dort ist momentan ganz viel los. Es waren schon Monate vorher Warnungen vor Trickdieben unterwegs. Deswegen finde ich es seltsam, dass es mir so normal vor kam aber groß darüber Berichtet wurde. Denke mal das hat einfach grad gepasst, dadurch das es in Köln so schlimm war.

@MatthiasM

MatthiasM schrieb:Tja, dann müssen sich die Zeitungen eben die Mühe machen jeden Kommentar einzeln zu prüfen, oder mal nachprüfen ob an den Kommentaren vielleicht nicht doch was dran ist.

Das ist dann ein Haufen Arbeit und was passiert nach einer Löschorgie? Es kommen immer Leute nach, die in die gleiche Kerbe hauen, ein Fass ohne Boden.

Wenn sachliche Äußerungen gelöscht werden, ist das natürlich nicht ganz in Ordnung.
Jedoch meinen viele, mit Beleidungen und Gewaltaufrufen ihre Sicht darzustellen. Dass man dann sagt "so jetzt Schluss damit" ist daher nicht verwunderlich.

@Oneironaut

Der Konjunktiv bedeutet im diesen Fall ja nicht, dass die Taten nicht stattgefunden haben.

@Golfkrank
Schon die normalen Kommentare sind seit 5-6 Jahren unterträglich, da kann ich mir vorstellen was unter solch einem Artikel erst gepostet wenn schon in normalen Artikeln über LGBT oder arbeitenden Flüchtlingen überall was von Gesocks und linkfaschistischem Diktaturstaat steht.

@Ocelot

Den letzten Absatz stimme ich voll und ganz zu.

@Sixtus66

Yap! So sieht es wohl aus.

Sixtus66 schrieb:Schon die normalen Kommentare sind seit 5-6 Jahren unterträglich

Uninteressant!
Es zählt einzig die Frage, ob die Kommentare wegen des Inhalts oder doch wegen der darin thematisierten Protagonisten abgeschaltet werden.
Es wird wohl keiner annehmen, dass es dabei um die Qualität der Kommentare geht.

Selbstjustiz ist zwar nicht zu begrüßen, aber solche Aktionen wird es in Zukunft wohl vermehrt geben, wenn die Polizei nicht für Sicherheit sorgen kann.

@Issomad

Ich glaube das auch. Der Schritt zum privaten Wachschutz kommt bestimmt noch.
Dann wird in den sogenannten "besseren Gegenden" abends Streife gefahren, damit die Bewohner beruhigt schlafen können und ihr Eigentum geschützt ist. Am Stadtrand haben wir dann die no Areas. Das wird was.
nach diesem Modell werden In Südafrika die Siedlungen für weißen angelegt. Hinter Mauern, mit Wachschutz an der Einfahrt.
Rein kommt man nur mit Anwohner- oder Besucherausweis. Und abends und nachts gibts Kontrollen.

lycka schrieb:Am Stadtrand haben wir dann die no Areas.

Dieser Vorfall hat sich aber am Hauptbahnhof abgespielt... Das ist mitten in der Area!!!

Das Problem ist ja, dass man in einer Menschenmenge(!) keinen *Abstand* halten kann... Ausserdem sollte man Taschendiebstahl, welches ganz klar auch ein Verbrechen ist nicht mit dieser Geschichte vergleichen sollte.

@Schnuffeline

Danke für den Link. :) http://www.emma.de/artikel/drei-stunden-koelner-hauptbahnhof-331147

Ich erlaube mir mal den hier direkt sichtbar zu machen. Keine Ahnung ob das jetzt erlaubt ist. Hoffe, das noch mehr Leute den Mut finden ihre Erlebnisse zu schildern, wie es diese junge Frau gemacht hat. Nur so, kann man den Tatsachenverweigerern scheinbar den Wind aus den Segeln nehmen.

Die Polizei hat von Weitem zugeschaut…“

Selina, 26, hat mit ihrer Freundin an Silvester drei Stunden am Kölner Hauptbahnhof verbracht. Was die Frauen erlebt haben, macht sie immer noch fassungslos. Das Schlimmste, sagt Selina, Versicherungsberaterin von Beruf, waren die Hilflosigkeit und Schutzlosigkeit. Und die Unsicherheit danach: Soll ich anzeigen?

„Ich war mit meiner besten Freundin und noch ein paar anderen in einer Bar in Köln Silvester feiern. Wir kommen aus Koblenz und wollten in derselben Nacht noch zurück. Um 3.45 Uhr sind wir am Hauptbahnhof angekommen - wenige Minuten später ging unser Zug, wir waren spät dran. Wir sind also durch den Hauptbahnhof gerannt, um den Zug nicht zu verpassen. Auf der Treppe zum Bahnsteig sind wir dann schon von einer Gruppe Männer angepöbelt worden. Aber ich war so in Eile, ich habe das gar nicht so richtig ernst genommen. Bis klar war: Wir haben den Zug verpasst! Und der nächste kommt erst in drei Stunden.

Also haben wir erstmal den Info-Schalter in der großen Eingangshalle gesucht, weil wir unser Ticket umbuchen wollten. Der Mann hinter dem Schalter hat uns völlig entgeistert angeschaut und gefragt: „Was macht ihr denn hier?! Seht ihr nicht, was hier los ist?!“ Von den Randalen zuvor hatten wir ja gar nichts mitbekommen.

Sie haben uns
als 'Schlampe'
oder 'Bitch'
beschimpft

Ich war an dem Abend total nüchtern. Und als ich mich umgesehen habe, fiel mir das erste Mal auf, dass an dem Bahnhof auch um vier Uhr morgens immer noch hunderte Männer rumlungerten. Aber was sollte schon passieren?! dachte ich. Also haben meine Freundin und ich in der Bahnhofshalle auf unseren Zug gewartet. Und dann ging es los.

Einige Männer haben uns umstellt und uns beobachtet. Andere haben uns mehrfach angesprochen. Wenn wir sie weggeschickt haben, haben sie uns als ‚Schlampe’ oder als ‚Bitch’ beschimpft. Die meisten sprachen kein Deutsch. Sie sind an uns vorbeigelaufen und haben uns angefasst – und als wir woanders hingegangen sind, sind sie uns gefolgt. Wir standen uns gegenüber, nahe beieinander. Sara bat mich permanent, sie anzuschauen, griff nach meinen Händen und wollte mich festhalten. Mir standen die Tränen in den Augen!

Ich bin normalerweise nicht auf den Mund gefallen, aber ich hatte solche Angst, dass ich lieber die Klappe gehalten habe. Wir konnten ja auch nirgendwo hingehen, um die Zeit hat am Bahnhof kein Café mehr offen. Und die Polizei, ja... Die habe ich natürlich gesehen. Die waren auf den gesamten Bahnhof verteilt, in unserer Nähe waren höchstens acht Beamte. Die haben uns von Weitem mitleidig dabei zugeschaut, wie wir versucht haben, diese Männer abzuwehren. Aber gekommen ist keiner von diesen Polizisten, eingegriffen hat schon gar keiner.

Keiner von den zuschauenden Polizisten hat eingegriffen

Nach 15 Minuten sind wir dann raus auf den Bahnhofsvorplatz gegangen und haben uns neben einen Sicherheitsbeamten gestellt. Der hat gefragt: „Was tut ihr hier?! Nehmt euch lieber ein Taxi!“ Dann hat er uns in einen anderen Bereich des Bahnhofs gebracht, an dem nicht so viel los war. Da haben schon fünf Jungs gewartet, die bestohlen worden waren. ‚Passt mal auf die Mädchen auf!’ hat der Sicherheitsmann noch gesagt. Das haben sie getan, bis viertel nach sechs Uhr morgens. Dann sind wir in ein Café, das öffnete. Einem der Typen ist das Handy geklaut worden, aber von den Übergriffen auf Frauen hatten diese Männer nichts mitbekommen. Ich hätte ja auch niemals gedacht, dass mir so etwas jemals passiert!

Am schlimmsten waren die Hilflosigkeit und die Schutzlosigkeit. Wir konnten uns nicht wehren! Das habe ich auch den Polizisten bei der Koblenzer Polizei erzählt, bei denen ich gestern Anzeige erstattet habe. Die hatten von den Vorfällen in Köln gar nichts mitbekommen. Das mussten die doch wirklich erst Mal googeln! Zu der Anzeige habe ich mich durchgerungen, als ich die ganzen Berichte über die Übergriffe gelesen habe. Eigentlich hatte ich nicht vor, zur Polizei zu gehen. Aber mittlerweile finde ich es wichtig, dass Betroffene erzählen, was ihnen passiert ist. Und sich auch zeigen!

Klar habe ich Angst davor, dass mich jetzt dann jemand rassistisch findet. Aber ich bin selbst multikuli, meine Ur-Oma kommt aus Kroatien, meine Oma ist aus Österreich und ein angeheirateter Onkel ist Rumäne. Und wenn es deutsche Männer gewesen wären, dann würde sich doch auch niemand über die Empörung wundern!"

@ Sixtus66:

Eine echte Demokratie muss aber die Meinungen seiner Bürger aushalten können.

Wenn einer sachlich schreibt er mag keine Flüchtlinge aufnehmen, dann ist das halt so.

Derzeit findet Zensur statt. Genug Gesetze gibt es ja, man müsste sie nu auch mal anwenden.

@niurick
Anfangs wurden nur hetzerische Kommentare gesperrt - irgendwann dann alles weil die Dinger in Fluten kamen. Diejenigen die ich sah beinhalteten btw. keine Top Secret News die von der Öffentlichkeit geheim werden müssten sondern waren tatsächlich einfach nur rassistisch oder schwulenfeindlich (oder antisemitisch, je nach dem um welchen Artikel es ging).

@MatthiasM
Ich rede auch nicht von solchen Kommentaren sondern Hetze. "Ich glaube nicht dass wir das mit den Flüchtlingen hinbekommen" ist keine Hetze.

Ich bin jemand, der sich von Vorurteilen fern hält... Aber ich muss eins mal los werden, nach all den Jahren, wo in Deutschland Silvester gefeiert wird...Wieso passiert es gerade jetzt, wo es so eine Menge an Flüchtlinge bei uns gibt?...Nebenbei bemerkt, spreche ich nicht alle Flüchtlinge an...Ich rede nur von denen, die es in meinen Augen nicht verdient haben hier zuflucht zu bekommen.

Finde es traurig...dass sowas ausgenutzt wird...Wirklich.

@MatthiasM

MatthiasM schrieb:Wenn einer sachlich schreibt er mag keine Flüchtlinge aufnehmen, dann ist das halt so.

sachlich hier liegt das Problem. Selbst wenn der Großteil der Kommentare sachlich ist, kriegt man nur etwas von den unsachlichen mit. Sie spielen sich zu sehr auf. Und dann hat man keinen Bock, nachdem man mit Weltfremden diskutiert habt.

Ocelot schrieb:Das ist dann ein Haufen Arbeit und was passiert nach einer Löschorgie? Es kommen immer Leute nach, die in die gleiche Kerbe hauen, ein Fass ohne Boden.

Wenn sachliche Äußerungen gelöscht werden, ist das natürlich nicht ganz in Ordnung.
Jedoch meinen viele, mit Beleidungen und Gewaltaufrufen ihre Sicht darzustellen. Dass man dann sagt "so jetzt Schluss damit" ist daher nicht verwunderlich.

Prinzipiell haben die Betreiber natürlich Hausrecht und können davon auch Gebrauch machen. Andererseits ist das aber natürlich schon ein Armutszeugnis, wenn Beiträge nur deshalb gelöscht werden, weil z.B. Schwächen des Artikels aufgegriffen werden.

Und genau aus diesem Grund lassen viele Online-Zeitungen deshalb auch kritische Beiträge zu, weil ihnen auch klar ist, dass sie sonst an Glaubwürdigkeit einbüssen. Kommentare mit Aufruf zum Gewalt oder mit Unwahrheiten werden sowieso gelöscht.

Emodul

nodoc schrieb:Keiner von den zuschauenden Polizisten hat eingegriffen

Schau dir einfach mal die beiden von mir 2 Seiten zurück verlinkten Videos an, dann verstehst du auch wieso.

Emodul

@Happyeyes
Deswegen muss man direkter und sofort gegen sowas einschreiten bevor es sich festsetzt. Ich habe nie schlechte Erfahrungen mit Ausländern gemacht und will nicht dass die hunderte von denen, die ich kannte oder kenne, mit diesen Deppen da assoziiert werden.