Hartz 4 und Weihnachten

@Kc

Bei uns werden nur nützliche Dinge geschenkt. Bei meinem Kind waren es Sachen, die sowieso gebraucht werden. Kleidung, Malsachen und kleine Helferlein, die bei seiner Förderung hilfreich sind.
Ich habe ebenfalls etwas Nützliches bekommen, verschenkt habe ich nur Kleinigkeiten (Süßigkeiten, den einen oder anderen Film), zumindest an die "Großen" :D

@Kc

MUSS man UNBEDINGT (teure) Geschenke kaufen ?

Wie meine Frau zu sagen pflegt: Nur die Geste zählt...
Von daher schenken wir in unserer Familie ( außer die Kinder ) nichts. Und wenn... dann ist für ein Geschenk das ganze Jahr genug Zeit und nicht nur auf Weihnachten beschränkt.

@Kc

Gwyddion schrieb:MUSS man UNBEDINGT (teure) Geschenke kaufen ?

Muss man natürlich nicht, meine Ausgaben für Weihnachtsgeschenke beliefen sich dieses Jahr auf genau 31,00€. ;)

Kc schrieb:Was ist mit menschlichen Werten? Mit Mitmenschlichkeit? Nur materieller Besitz und Konsum machen nicht glücklich

Da ich selbst kein Christ bin, ist Weihnachten für mich ein reines Familienfest. Nettes zusammen sein, traditionelles Essen und der eine oder andere Schluck Glühwein, das macht Weihnachten für mich im wesentlichen aus.

mfg
kuno

@Becky

Mache ich auch immer so :Y:

Wenn Weihnachten oder auch Geburtstage vor der Tür stehen, gucke ich nicht:,,So, was kostet denn wieviel...", sondern ich schaue, was der Person gefallen könnte. Und wenn ich denk, dass sie sich zum Beispiel am meisten über einen Besuch freuen würde oder etwas selbstgebasteltes, dann gibt es einen selbstgemachten Gegenstand, einen selbstgemachten Kuchen oder sonstwas. Und ich hab noch nie gehört:,,Das ist ja ein blödes Geschenk." Auch nie hinterher oder über Dritte.

@Gwyddion
@kuno7

Ich denke, durch diese extreme Ausrichtug auf materiellen Besitz und Konsum geht uns heute auch viel Lebensqualität verloren.

Ständig wird uns überall verkauft, von Unternehmen, Werbung, Politikern, Banken, dass wir eigentlich nur Spaß haben und glücklich sein könnten, wenn wir möglichst schnell möglichst viel von möglichst allem Zeug kaufen.
Ob uns das selbst wirklich gefällt oder nicht, spielt da gar keine Rolle.

Das muss man erstmal begreifen, was wirklich zählt, was einen wirklich glücklich macht.

Das meiste Zeug kaufen wir, weil wir DENKEN, das müsse so sein. Weil wir DENKEN, wir müssen kaufen und konsumieren, damit andere uns mögen.
Wir kaufen nicht für uns, zu unserem Wohlbefinden, sondern für andere.


Für mich steht beispielsweise fest: Ich mag sinnliche Erfahrungen, ich mag Natur, Glauben, Reisen, den Umgang mit Menschen, Kunst - was mich dagegen nicht anmacht, sind großes Haus, Auto etc.

@Kc

Kc schrieb:Für mich steht beispielsweise fest: Ich mag sinnliche Erfahrungen, ich mag Natur, Glauben, Reisen, den Umgang mit Menschen, Kunst - was mich dagegen nicht anmacht, sind großes Haus, Auto etc

Da sind wir total einer Meinung. Könnte ich geschrieben haben... :)

Luxus kann nicht mein Bestreben sein und von der Werbe-Indoktrinations-Industrie lasse ich mich nicht vereinnahmen.
Gottseidank denkt meine jetzige Frau genauso. Meine frühere hat gerne das Geld zum Fenster rausgeworfen.. gerne auch das Geld anderer Leute ( mich eingeschlossen ).

Ich hatte schon Phasen im Leben, da hatte ich quasi nichts.. aber genug Lebensfreude. :)

Kc schrieb:Ich denke, durch diese extreme Ausrichtug auf materiellen Besitz und Konsum geht uns heute auch viel Lebensqualität verloren.

Soll der Hartzer nun dankbar sein, dass ihm aufgrund der geringen Leistungen eine Menge Lebensqualität geschenkt wird?

Sollen die Kinder von Hartzern, wenn nach den Ferien alle von weihnachten erzählen und was sie geschenkt bekommen haben, zu den anderen Kindern sagen: "Ätsch, ihr armen Konsumkrüppel, ich habe nur eine Orange bekommen und nicht diesen megageilen Elektroscheiß, auf den ihr Konsumkrüppel so abfahrt. Hurra"

Ein bisschen weniger Egozentrik, dafür mehr Realismus und Pragmatismus täte dieser äh Diskussion ganz gut.

@Groucho

Ich glaub du hast die Intentionen der hier postenden User ein wenig missverstanden. Niemand will sagen, dass Armut sexy ist und glücklich macht, sondern dass das streben nach immer mehr, größer, besser usw. nicht wirklich glücklich macht, naja die meisten jedenfalls.

Groucho schrieb:Sollen die Kinder von Hartzern, wenn nach den Ferien alle von weihnachten erzählen und was sie geschenkt bekommen haben, zu den anderen Kindern sagen: "Ätsch, ihr armen Konsumkrüppel, ich habe nur eine Orange bekommen und nicht diesen megageilen Elektroscheiß, auf den ihr Konsumkrüppel so abfahrt. Hurra"

Vielleicht nicht so extrem, aber man sollte als Eltern schon darauf achten, seinen Kindern Werte zu vermitteln, die nicht vom Bankkonto abhängen und versuchen zu vermitteln, dass es nicht nur auf den Preis eines Geschenks ankommt.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Ich glaub du hast die Intentionen der hier postenden User ein wenig missverstanden.

Nein, habe ich nicht. Im Gegensatz zu denen bleibe ich nur on topic und werde nicht "philosophisch"

kuno7 schrieb:Vielleicht nicht so extrem, aber man sollte als Eltern schon darauf achten, seinen Kindern Werte zu vermitteln, die nicht vom Bankkonto abhängen und versuchen zu vermitteln, dass es nicht nur auf den Preis eines Geschenks ankommt.

Da stimme ich dir zu, aber da diese Aussage keiner meiner anderen Aussagen widerspricht, war das jetzt ein wenig überflüssig.

@Groucho

Groucho schrieb:Nein, habe ich nicht. Im Gegensatz zu denen bleibe ich nur on topic und werde nicht "philosophisch"

Na bei Äußerungen wie...

Groucho schrieb:Soll der Hartzer nun dankbar sein, dass ihm aufgrund der geringen Leistungen eine Menge Lebensqualität geschenkt wird?

...muss man aber davon ausgehen, denn sowas wurde mit keiner Silbe zum Ausdruck gebracht.

mfg
kuno

Ich denke, durch diese extreme Ausrichtug auf materiellen Besitz und Konsum geht uns heute auch viel Lebensqualität verloren.

Soll der Hartzer nun dankbar sein, dass ihm aufgrund der geringen Leistungen eine Menge Lebensqualität geschenkt wird?

Gibt es denn vielleicht auch was dazwischen? Kann es denn sein, dass der Hartz 4 Empfänger ganz andere Aspekte an Weihnachten sieht, die ihn glücklich machen?
Ich glaube schon, dass sich der Blickwinkel mit weniger Geld verändert und man ganz andere Dinge als wichtig empfindet.

kuno7 schrieb:denn sowas wurde mit keiner Silbe zum Ausdruck gebracht.

Nein, aber die ganze Zeit unterschwellig suggeriert - sonst wären diese beiträge in diesem Thread komplett ot - und das wollte ich mal dezidiert auf den Punkt bringen.
Für den Fall, dass dem einen oder anderen nicht ganz klar ist, was seine Äußerungen in der Realität bedeuten.

@Groucho

Groucho schrieb:Nein, aber die ganze Zeit unterschwellig suggeriert

Ne, eben nich, deshalb schrieb ich ja, du hast das falsch verstanden.

Groucho schrieb: sonst wären diese beiträge in diesem Thread komplett ot

Wieso OT, ALG2 Bezieher haben halt weniger Geld als der Durchschnittsdeutsche und da sind Beiträge, die zeigen, dass man auch mit wenig Geld für Geschenke ein schönes Weihnachtsfest haben kann, auch wenn man sich teurere Geschenke leisten könnte, schon sehr nahe am Thema.

Groucho schrieb:Für den Fall, dass dem einen oder anderen nicht ganz klar ist, was seine Äußerungen in der Realität bedeuten.

Ja, oder du hast diese einfach nur falsch interpretiert.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:sondern dass das streben nach immer mehr, größer, besser usw. nicht wirklich glücklich macht, naja die meisten jedenfalls.

Das kann man leicht behaupten wenn man die Möglichkeit hätte und sich jedoch dagegen entscheidet. Jemand der wenig hat, hat umso weniger Möglichkeiten, die Frage stellt sich da erst gar nicht.

@Kc

Kc schrieb:Das meiste Zeug kaufen wir, weil wir DENKEN, das müsse so sein. Weil wir DENKEN, wir müssen kaufen und konsumieren, damit andere uns mögen.
Wir kaufen nicht für uns, zu unserem Wohlbefinden, sondern für andere.

Doch eigentlich kaufen wir nur für uns, auch wenn es nicht für uns ist.

Aber es dient unserem wohlbefinden sich nichts nachsagen lassen zu müssen.

Die Schenkkultur in den Wohlstandssaaten ist doch längst zu einem Wettbewerb verkommen.

Da geht es nicht um eine Geste sondern um Quantität.

Irdendwann schmeisst man den ganzen den ganzen Scheiss sowieso in die Tonne weil das Kinderzimmer so zugemüllt ist das die Insassen gar nicht mehr wissen womit sie zuerst spielen sollen.

@Eya
Es scheint aber an ganz vielen Punkten, und damit meine ich jetzt nicht nur das Geld, so zu sein, dass wir glauben, dass die Dinge, die wir nicht haben, und glücklich machen würden, wenn wir sie hätten.
Geld nehmen wir da gerne als erstes, was uns zum Glück fehlt. Wie Becky aber schon zu ihrer Situation schrieb, die ganzen Sorgen hätte sie auch mit zehn Mal mehr Geld.

@Ilvareth
Nein darum geht es nicht, es geht darum nicht ständig Angst haben zu müssen, morgen kein Geld für Nahrung, Kleidung oder sonstiges haben zu müssen. Ständig Sorge tragen zu müssen in schwierigen Situationen finanziell nicht gewachsen zu sein und dazu zählt auch Weihnachten. Es ist etwas anderes wenn ich weniger Geld ausgebe als mir möglich ist oder nur soviel um nicht zu hungern.

Heijopei

So schlimm kann es nicht sein.
Ich kenne einen Fall (im Kollegenkreis) da trennt sich der Mann von seiner alleinerziehenden Freundinnen weil die nicht zu ihm ziehen will mit der Begründung das sie sich wirtschaftlich verschlechtern würden wenn sie die Leistungen gestrichen bekommt.
Das läuft dann wohl unter eheähnlicher Gemeinschaft oder so.

Also scheint es doch lukrativer zu sein als mit einem Durchschnittseinkommen Netto von 2500Euro im Monat klarkommen zu müssen.

Und ich gehe mal davon aus dass das kein Einzelfall ist.

@Heijopei
Zuviel Bildzeitung gelesen wa? Das ist mit der allergrößte Schwachsinn den ich in diesem thread gelesen habe.

Ich weiß selbst wie es ist wenn man von so wenig Geld leben muss.

Was ist das für ein Beispiel das du da anführst?
Schonmal daran gedacht das die Frau sich nicht abhängig machen will? Sie hat nämlich gar kein eigenes Einkommen mehr wenn sie bei deinem Kumpel da einzieht.
Ich finde darüber sollte man sich kein Urteil erlauben wenn man nicht selbst in der Situation ist!

Vom Amt abhängig zu sein ist sicher alles andere als angenehm. Es geht einem mit 2500 € im Monat ganz sicher besser als von alg2 zu Leben.

@Ilvareth
Ich kann nicht editieren..

Meiner Meinung nach ist das hier wie @Groucho meinte, blanker Hohn den Menschen gegenüber die einfach keine Möglichkeit haben. Wenn ich genug verdiene kann ich mich hinstellen und sagen "or Geld allein macht nicht glücklich" und "teure Geschenke sind unnötig" weil ich es mir leisten kann. Wer es sich kaum bis gar nicht leisten kann würde sich einfach nur verarscht vorkommen bei solchen herzlosen Kommentaren.

Gunjah schrieb:Was ist das für ein Beispiel das du da anführst?
Schonmal daran gedacht das die Frau sich nicht abhängig machen will? Sie hat nämlich gar kein eigenes Einkommen mehr wenn sie bei deinem Kumpel da einzieht.

Das geht einer jeden Frau so die sich an einen Mann bindet und ein Kind mitbringt oder sie gemeinsam eins mit ihm zeugt .
Das hat auch etwas mit vertrauen zu tun und inwieweit man sich zu dem Mann bekennen will.

OT:
Dein Ton gefällt mir nicht, wenn du dich mit mir fetzen willst sags direkt und wir ersparen uns das geplänkel.

Eya schrieb:Wer es sich kaum bis gar nicht leisten kann

DAS genau ist doch der Punkt! Einige schaffen es offensichtlich, sich die Geschenke für ihre Lieben zu leisten, andere mit dem gleichen Geld aber nicht.
Dass das einfacher ist mit nem schönen 13. Gehalt, ist klar.
Und da das Geld das gleiche ist, kann sich die Frage, ob das klappt oder nicht, sich ja doch nur in erster Linie an den handelnden Personen entscheiden.