EnyaVanBran schrieb:Aber als in der ersten Coronawelle auch unser Betrieb für 2 Monate dicht war, haben wir zu schätzen gelernt, was es heißt, Arbeit zu haben. Also ja, man sollte zumindest hin und wieder innehalten und darüber nachdenken, dass es eigentlich auch ganz anders aussehen könnte.
In Streiks sehe ich auch immer den Vorteil darin, dass sie die Gesellschaft wachrütteln und so vieles, was für selbstverständlich wahrgenommen wird, gar nicht so selbstverständlich ist, weil Menschen hinter jedem stehen und mitverantwortlich für unser Leben sind - ob nun erfüllt oder nicht.
Ja, unser Leben wird von so vielen verschiedenen arbeitenden Menschen beeinflusst bzw. sind wir von ihnen abhängig. Beim absoluten Luxus wie jeden Morgen frische Brötchen kaufen und essen zu können angefangen bis hin zu absolut Unverzichtbarem.
@nairobi Ich hoffe meine Mutter hatte ein erfülltes Leben bis zum Beginn ihrer Krankheit mit 63. Ab da ging nichts mehr so wie gewohnt und es wurde Jahr für Jahr schlimmer und letztes Jahr kurz vor ihrem 69.Geburtstag ist sie gegangen, worüber ich noch nie gesprochen bzw. geschrieben habe und bis heute mehr oder weniger auch verdrängen will, dass sie nicht mehr da ist. Lasse mir das auch nicht anmerken wie sehr sie mir fehlt.
Und anstatt das gerade als Ansporn zu nehmen das eigene Leben noch sinnvoll oder auch nur abwechslungsreich zu gestalten, führen Krankheit und Tod bei mir immer zu genau Gegenteiligem: Wozu sich noch groß Ziele im Leben setzen? Wozu überhaupt so viel Aufwand im Leben betreiben - ist es doch grundsätzlich nicht sehr lange und wieder schneller vorbei als man denkt und kann durch Unfälle oder Krankheiten sogar noch schneller zu Ende sein. Und mitnehmen in die ewige Dunkelheit kann man auch nichts.
Mir ist bewusst, dass es irgendwie verrückt ist so zu denken.
Auf der anderen Seite aber, wenn ich bedenke, was mich mittlerweile schon zufrieden stimmt oder sogar bereits glücklich macht und ich darin durchaus sowas wie Erfüllung sehen kann - dann ist es nicht so tragisch so zu denken und sich auch keine großen Ziele mehr zu setzen.
Ps.
Sowohl
Gib niemals auf und kämpfe für deine Ziele als auch zu lernen
loszulassen und zu akzeptieren nicht alles haben oder auch erreichen zu können kann zufrieden machen.