Enttäuschungen in der Freundschaft

@katniss

Über kleine Fehler seh ich weg. Ich bin auch nicht fehlerfrei.

Enttäuscht man mich aber mehr als einmal tief, ziehe ich einen Schlusstrich, ende.

Mit dem Begriff "Freundschaft" geht man viel zu leichtfertig um und auf totales Unverständnis stößt man bei mir, wenn ich z.B. als Anzeige in der Zeitung lese "Freundin gesucht". Na gut, viele suchen auf diese Weise auch einen Ehepartner, aber bei beiden Suchanzeigen ist nicht gewährleistet, dass man auf Dauer auch fündig wird.

Ich kenne das nur zu gut. Auch ich bin schon sehr sehr oft von Freunden enttäuscht worden und kann relativ schwer damit umgehen. Meistens denke ich dann wochenlang über die Sache, also die Enttäuschung die vorgefallen ist nach und ziehe mich auch erst einmal komplett zurück. Ich muss mir immer von allen Sagen lassen ich solle doch keine Erwartungen stellen, dann würde ich auch nicht enttäuscht werden. Aber geht das wirklich? Eine Freundschaft komplett ohne irgendwelche Erwartungen?

Enttäuschungen gehören zum Leben dazu.
Angenommen man sperrt sich gegen alles, weils ja schief gehen könnte/ man enttäuscht werden könnte/ man verletzt werden könnte... Was ist das dann noch für ein Leben?

Ich könnte die Treppe herunterfallen, also bleibe ich im Bett liegen. Ich könnte in den Keller gehen um die frisch gewaschene Wäsche zu holen... aber was, wenn ,am da eome riesige Kellerspinne sieht?
Ich könnte mir nen Job suchen... aber was, wenn ich Absagen bekomme? Das würde mich ja enttäuschen.
Ich könnte mir eine Wohnung suchen... aber was, wenn ich keine finde die passt?
Ich könnte ein Liebesbeziehung eingehen... aber was, wenn meine Avancen nicht erwieder werden, ich einen Korb kassiere (oder noch schlimmer: Was, wenn ich in dieser Beziehung betrogen/ verarscht werde).
Ich könnte den Führerschein machen... aber was, wenn ich dann irgendwann mal einen Unfall habe.
Ich könnte mit dem Flugzeug verreisen... aber was, wenn das Flugzeug abstürzt.
Ich könnte zum Arzt gehen um herauszufinden ob ich mir eine Krankheit einbilde oder tatsächlich krank bin... aber was, wenn aus den 50 Prozent Unsicherheit eine 100 Prozent Gewissheit wird und mir gesagt wird ich sei krank.

Wenn man sich vor etwas sperrt, weil es passieren könnte das man irgendwann vielleicht enttäuscht wird/ sich verletzt/ man traurig wird - dann kann man sich gleich daheim einschließen und den Schlüssel wegschmeißen

slobber schrieb:Enttäuschungen gehören zum Leben dazu.

... aber jeder normal denkende Mensch versucht, sie zu verhindern.

@ramisha

jeder "normal denkende" Mensch?

Wenn man für 5 Pfennig nachdenkt, erkennt man das es nie ganz ohne irgendwelche Enttäuschung im Leben geht. Und wenns die Enttäuschung ist das mir jemand im Supermarkt das letzte Päckchen Lieblingskekse wegschnappt.

Vertrauen gehört ebenso zum Leben dazu.
Das Vertrauen in die eigene Person und in andere Menschen, Tiere, Situationen.

@slobber

Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man mir im Supermarkt meine Lieblingskekse vor der Nase wegschnappt, oder ob ich meinen Gatten innflagranti im Ehebett mit der Nachbarin erwische. Das Risiko, keine Kekse mehr zu bekommen, gehe ich kaltlächelnd ein, das Risiko, einem stadtbekannten Fremdgeher aufzusitzen, würde ich auf alle Fälle vermeiden wollen.

("Fremdgeher" kannste auch durch Alkoholiker, Asozialem, Dieb, Autoknacker, Trickbetrüger usw. ersetzen.)

@ramisha
Für mich bleibt es sich gleich.

Denn, wenn ich es nicht versuche, dann kann ich zwar nicht enttäuscht werden - aber genauso kann ich auch keine positiven Erfahrungen machen.

Gut, das mit den positiven Erfahrungen hinkt jetzt mit den Beispielkeksen... Aber die waren auch eher ein Beispiel für "Enttäuschung im kleinsten Maß"

Also, angenommen man geht keine Beziehung ein, weil man vermeiden will das man von dem Partner vielleicht mal betrogen werden könnte.
Dann betrügt man sich selbst um viele Erfahrungen und gute Erlebnisse.

Es gibt doch keine Garantie darauf das man tatsächlich enttäuscht wird
Nee, ich gehöre offenbar nicht zu den Leuten die - aus Angst vor einer Enttäuschung - garkein Risiko eingehen wollen im Leben

....sind mitunter das prägenste was man erleben kann.
Eine Enttäuschung in diesem Bereich lässt einen vorsichtig werden für zukünftige Freundschaften.

@SeahwksHeart - genauso ist es bei mir. Aus "Angst" vor weitere Enttäuschungen fällt es mir schwer mich für neue Bekanntschaften/Freundschaften zu öffnen und ich bin sehr zurückhaltend. Das Problem ist dann, dass mich viele für arrogant halten, was aber natürlich völlig falsch ist.

slobber schrieb:Also, angenommen man geht keine Beziehung ein, weil man vermeiden will das man von dem Partner vielleicht mal betrogen werden könnte.
Dann betrügt man sich selbst um viele Erfahrungen und gute Erlebnisse.

Ich habe oben von Risiken gesprochen, die viele eingehen, weil sie meinen, jemanden ändern zu können oder dass es doch garnicht so schlimm mit ihm sein könnte und auf diese Erfahrung (Enttäuschung) sollte man gerne verzichten. Und man muss nicht unbedingt alles selbst am eigenen Leibe erfahren!

@Venom

Oje :( das machen nationalistische Gruppen auch, Männer zu Frauenhasser??? Und das man Abstand zu Frauen nehmen soll? Wie vereinbart sich das denn mit ihrem "Glauben an die reine Familie"?

Durch deinen Beitrag, verstehe ich jetzt einen ehemaligen Freund von mir ... nach Jaaahren wird mir so einiges klar, ich bin schockiert! Das ist ja hochgradige Manipulation und scheinbar ist deine gute, sensible Seele in die Brüche gegangen.

Das ist so schade. Es tut mir leid für dich, für alle die so enttäuscht wurden von "Freunden".

@kuhnee

Dein Beitrag von 14.28 Uhr hat ne Gänsehaut bei mir hinterlassen. Da steckt alles drin, alles was sein kann und alles was man sein lassen kann.
Man kann einen Menschen 20 Jahre lang kennen und auch nicht kennen.

Hut ab!

"... only human, born to make mistakes"

Ist wohl auch eine Sache der Difinition von "Freunschaft". Ich persönlich unterscheide da eher zwischen "Bekannten" und "Freunden". Ersteres ist ein relativ großer Kreis mit denen ich auch vieles unternehme und teile, gegenseitige Gefallen oder Hilfeleistungen gehören auch dazu, aber wirklich enttäuschen können sie mich eigentlich nicht weil ich nicht wirklich viel erwarte. OK beim Umzug sollten sie auch mal mit anpacken ;-). Ein Freund ist für mich mehr und die paar "echten" Freunde die ich habe würden mich NIEMALS absichtlich enttäuschen oder gar hintergehen! In diesen Freundeskreis kommt man aber nicht von Heute auf Morgen, das sind lang gewachsene Freundschaften die sich auch schon unter schwerer Last bewiesen haben, nicht nur von einer Seite. Diese Freunde kennen mein Innerstes, meine Bekannten das was ich meine ihnen anvertrauen zu können, und klar ich bin auch für meinen "Bekanntenkreis" nicht nur zum "Kinderhüten" da aus dem Einem oder Anderem könnte ja vielleicht auch ein Freund werden.

Keine Erwartungen haben und wenn etwas Positives passiert, sich darüber freuen. @katniss

Negative Dinge so schnell wie möglich abhacken, nachtragend sein oder Nachtrauern bringt nichts nur verschwendete Zeit.

Komischerweise erinnere ich mich lieber an die positiven Dinge einer Freundschaft, als an das negative, was natürlich dazu gehört und man daraus lernen kann/sollte.

Wahrscheinlich liegt es an mir, ich mag es, wenn man mit mir ehrlich umgeht.
Geschmalze ist nicht so mein Ding.

@Venom

Moin
Ich bin mal indiskret und frage mich wie es wirklich in einer braunen vereinigung zu ? stimmt das was das Fernsehen zeigt?

@Venom

Moin
Ich bin mal indiskret und frage mich wie es wirklich in einer braunen vereinigung zu ? stimmt das was das Fernsehen zeigt?

@Jonny32
Nabend Jonny, ich war kein Neonazi, sondern Nationalist und zwar ein serbischer.

@Venom
Für jeden kommt die Zeit sich zu outen. Gibt schlimmeres.

Enttäusschungen wird es immer geben, allein schon deshalb, weil man an irgendjemandem (insgeheim) gewisse Erwartungen stellt/wünscht, die nicht oder nur unzureichend erfüllt werden.
Vorprogrammiert also...