Wieso gibt es Gefühle wie Enttäuschung?

Hallo allmy!

Meine junges Hirn ist gestern Abend etwas komisches gekommen.

Wieso gingen aus der Evolution Gefühle wie Enttäuschung oder Trauer hervor?
Ich kann verstehen dass es das Gefühl "Schmerz" gibt, denn es bewahrt uns davor, eine uns schädigende Handlung weiterzuführen.

Man könnte Enttäuschung als Interpretation von Schmerz sehen, aber letztendlich wirkt sich diese doch im Grunde genommen nur negativ auf Psyche und Physis aus. Generell sollten doch aus der Evolution eher Dinge entstehen, die einem selbst Vorteile bringen. Gefühle wie Liebe und Freude sind nachvollziehbar, denn sie wirken sich positiv auf den ganzen Organismus aus. Betrachtet man dagegen die Eifersucht, wirkt diese, vergleicht man unsere Gefühlswelt mit der eines einfacheren Tieres, z.B einer Maus, meiner Meinung nach irrational.

Jetzt ist meine Frage: Welchen Nutzen haben solche Gefühle?

enttäuschungen machen einen wachsamer glaube ich, man schaut sich die nächste person dan etwas genau er an , bevor man sich auf sie einlässt^^nmss

@Poison92

Erfahrungen verstärken die Persönlichkeit egal ob negative oder positive, jede Erfahrung kann dich etwas lehren. ;)

@ kurosagi : Der Meinung wäre ich aber auch . Aus was negativem folgt meistens immer was positives ;-)

Enttäuschungen bewahren uns beim nächsten mal davor unsere Fehler zu wiederholen und gewisse Dinge lieber noch einmal zu überdenken.

Poison92 schrieb:Wieso gingen aus der Evolution Gefühle wie Enttäuschung oder Trauer hervor?

enttäuschungen und trauer produzierst du dir selbst ...

frag dich mal warum du enttäuscht bist, dieses gefühl entsteht aus deiner erwartungshaltung die du persönlich hast weil irgendetwas nicht deinen vorstellungen entspricht, du menschen oder situationen falsch eingeschätzt hast .... legst du deine erwartungshaltung ab wirst du auch nicht mehr enttäuscht werden können.

wenn du zb. jemanden hilfst aus der motivation heraus dass dieser mensch dir dankbar sein soll oder du dir ebenfalls von diesen menschen hilfe erwartest, dann hast du eine erwartungshaltung eingenommen ... wird diese erwartung nicht erfüllt wirst du enttäuscht sein. daher - egal was du tust verknüpfe niemals einen erwartung daran sondern handle aus reiner überzeugung, aus freien willen ohne dir etwas dabei zu erwarten und du wirst nicht mehr enttäuscht werden können :)

ungefähr das selbe gilt für trauer .... es ist reine kopfsache trauer zuzulassen oder nicht. die menschen neigen dazu schönen situationen oder verstorbenen menschen nachzutrauern weil viele nicht gelernt haben zu akzeptieren und loszulassen und so das gefühl entwickeln man hätte ihnen etwas weggenommen wodurch trauer entsteht. würde man seine sichtweise ändern und nicht das beklagen was man verloren hat/was vergangen ist sondern dieses gefühl durch dankbarkeit ersetzen indem man sich an die positiven aspekte erinnert indem das man sich sagt "ich bin dankbar dafür einen teil meines lebens mit diesen menschen verbracht haben zu dürfen" dann wird diese leere/trauer durch dankbarkeit ersetzt.

alles reine einstellungssache :)

Poison92 schrieb:Jetzt ist meine Frage: Welchen Nutzen haben solche Gefühle?

Jedes einzelne Gefühl hat einen nutzen die Liebe ( wenn sie erwidert wird )macht uns glücklich .
Die Enttäuschung- lässt uns wachsamer werden , dass wir daraus lernen und an unserer Erwartungshaltung arbeiten -(wer viel erwartet wird enttäuscht )
Die Trauer - hilft uns Verluste aufzuarbeiten und macht uns wiederum stark .. Usw alle Gefühle ob positiv oder negativ machen uns zu den Menschen die wir sind .

@Poison92
Ich gebe meinen Vorrednern Recht, was sie angeführt haben.
Zu dem Wort "Enttäuschung", ist aber folgendes zu sagen:
Ich gebe einem Mitmenschen einen Vertrauensvorschuss, indem ich mir von ihm nur ein positives
Bild mache, quasi halte ich mehr von ihm, als dieser ist.
Wenn ich nun von ihm ent -täuscht bin, sagt das mir, dass ICH mich getäuscht habe und genau
diese ENT - TÄUSCHUNG will mir helfen, mich zu freuen und zu lernen, nicht so schnell über
Grenzen hinaus zu vertrauen.
Hoffentlich habe ich es gut genug erklärt.

Liebe Grüße
fremde

Freude macht nur in Wechselwirkung mit der Trauer Sinn, beides ist nunmal ein und die selbe Skala, nur halt eben die verschiedenen Enden davon.

Mit anderen Attributen verhält es sich genauso.

Entäuschungen schützen einen nicht davor, die gleichen Fehler nochmal zu begehen.
Ich bin auch nicht entäuscht über andere, eher über mich selbst, weil ich wieder zu viel erwartet habe
-----------
Man ist nicht enttäuscht von dem,


was ein anderer tut oder nicht tut,


sondern nur über die eigene Dummheit,


etwas anderes erwartet zu haben...
---------

Natürlich kann man auch entäuscht sein, weil man eine Stelle nicht bekommt ,
oder der Urlaub ins Wasser fällt.
Es gibt viele Arten von Entäuschung

Wie kann ich mit einer Enttäuschung besser umgehen ?
Die Enttäuschung ist um so größer , je wichtiger es für mich war , dass der Wunsch sich erfüllt , oder wie wichtig der Mensch für mich war
Ich kann die Enttäuschung abschwächen, wenn ich die Bewertung verändere .
Mir überlege, ob es für mein ganzes Leben so unendlich wichtig war, oder nur eine unangenehme Erfahrung

Die letzte Enttäuschung war nicht lebenswichtig für mich.
Es war dumm, etwas anderes erwartet zu haben.
Also weg damit

Jetzt mal allemein

Poison92 schrieb:Generell sollten doch aus der Evolution eher Dinge entstehen, die einem selbst Vorteile bringen.

Oder die keinen Selektionsnachteil bringen. Ich bin sicher, es gibt Theorien zu der Emotion, wollte nur einwerfen, dass Evolution weder zielgerichtet noch immer gewinnbringend ist.

Ich glaube dass Enttäuschung kein echtes Gefühl ist.

Echte Gefühle sind glaube ich sowas wie Hunger und Durst und warm und kalt und Angst und Frieden.

Wenn was echt ist schaue ich immer bei meinen Kindern und die haben ja keine Enttäuschung.

Und wie Enttäuschung entsteht, das haben die Anderen ja schon erklärt.
Das hat ja mit Denken zu tun.

Ich glaube der Evolution ist es egal ob wir Enttäuschung haben, weil das ja die Weiterentwicklung nicht stört und auch nicht positiv beeinflusst.

Was die Evolution macht hat ja nie mit dem Menschen persönlich zu tun sondern immer nur ob eine Spezies weiterlebt und wie sie weiterlebt.
Ist ja egal ob die Biene traurig ist oder fröhlich oder enttäuscht ist Hauptsache sie kümmert sich um die Blumen.

lieben Gruß

Enttäuschung mag sich zwar negativ auf Körper und Psyche auswirken, doch kann sie
uns auch bewusst machen, das wir für bestimmte Dinge im Leben
mehr tuen müssen, als wir eigentlich dachten. Vielleicht ist gerade nach einer Enttäuschung das
Glücksgefühl, weil man etwas doch geschafft hat, umso größer

@Poison92
Ich meine, die Überschrift ist falsch gewählt. Enttäuschung sollte eher unter den Begriff Emotivität geführt werden. Dann bekommst du eine andere Sicht auf deine gestellte Frage.

@Rapurzel
Da glaubst du richtig. :)

Poison92 schrieb:Generell sollten doch aus der Evolution eher Dinge entstehen, die einem selbst Vorteile bringen.

Eigentlich nicht.
Außerdem ist die Sichtweise, was positiv und was negativ ist, Ansichtssache.
Glück und Enttäuschungen sind letztendlich physikalische Prozesse. Ist es etwas positives, wenn es schneit und kälter wird? So pauschal kann man das nicht sagen...

Wieso gingen aus der Evolution Gefühle wie Enttäuschung oder Trauer hervor?
(...)
Jetzt ist meine Frage: Welchen Nutzen haben solche Gefühle?

Ob oder in wie weit die Fähigkeit Gefühle zu entwickeln von der Evolution beeinflusst werden kann, ist mir unbekannt. Zumindest fällt mir gerade keine Emotion ein, die im Laufe der Zeit verschwunden sein sollen.
Wie dem auch sei: Trauer und Enttäuschung sind Folgen anderer Emotionen. In diesen Fällen vielleicht Liebe und Vorfreude.
Meine persönliche These dazu ist, dass es (wie so oft in der Psychologie) um die Frage nach einem halbwegs gesunden Mittelmaß geht. Zu viel Idealisierung bzw. übermäßige Vorfreude sorgen für eine Erwartungshaltung, die oftmals jenseits der Realität sind. Da ist es nur praktisch, wenn man einen Gegenpol hat, der sich Enttäuschung nennt, der einen ein Stück weit wieder auf den Boden der Tatsachen holt.
Die Trauer hilft uns auch zu differenzieren. Die Vorstellung, Alles und Jedem lieben zu können, mag ja durchaus verlockend sein, aber welchen Wert hätte diese Zuneigung noch, wenn es bei einem Verlust keine entsprechende Reaktion darauf gäbe?
Ein sehr guter Freund oder mir (auf emotionaler Ebene) nahestehender Verwandter hat es verdient, dass ich traurig werde, wenn er aus meinem Leben verschwindet. Sei es, dass er umzieht, stribt oder in dem Moment, indem man merkt, dass man nicht mehr soviel Zeit mit ihm verbringen kann und es einem nicht egal ist.

Poison92 schrieb:Generell sollten doch aus der Evolution eher Dinge entstehen, die einem selbst Vorteile bringen.

hallo @Poison92

Wer sagt denn, dass Gefühle wie Enttäuschung, Trauer und (seelischer) Schmerz uns nicht auch Vorteile bringen? Unsere Gefühle bereichern das Mensch-sein. Du empfindest etwas. Negative Gefühle sowie die positiven werden als Erfahrung abgespeichert. Im besten Fall wirst du aus deinen Gefühlen etwas für deine Zukunft lernen. Wenn du immer wieder aus ähnlichen Situationen heraus enttäuscht wirst, dann hast du eventuell selbst noch nicht erkannt, dass du selbst verantwortlich bist, ob du enttäuscht wirst oder nicht. Das hat nichts damit zu tun, ob du nach (etlichen) Enttäuschungen gefühlsmäßig erkaltest, sondern vielmehr ob du bereit bist, Gefühle zuzulassen und zu reflektieren. Ich denke, dass es bei dem besonderen Gefühl Trauer auch zutrifft. Trauer zuzulassen und sie empfinden ist vorteilhafter (um bei deiner Wortwahl zu bleiben) als dieses Gefühl zu negieren. Gefühle entstehen meines Wissens aus einer chemischen Reaktion im Gehirn, aber was du daraus machst, ob du aktiv oder passiv den Gefühlen begegnest, liegt an dir. :)

Das ganze kommt natürlich auch daher, dass es sonst Gefühle, wie Liebe und Freude auch nicht geben würde. Würde enttäuschte Liebe nicht so weh tun, dann würde es natürlich auch nie so wunderschön sein können.

Wozu sind Gefühle gut? Sie helfen, eine Situation summarisch zu bewerten, sie bestimmen Präferenzen und Handlungsziele, sie mobilisieren Geist und Körper schnell und effektiv. Manchmal quälen sie uns auch damit, daß sie diese Funktionen gerade nicht zu erfüllen scheinen, etwa wenn wir nur das vage Gefühl haben, daß etwas nicht stimmt, oder in einem Konflikt hin- und hergerissen sind. Aus evolutionärer Perspektive sind Gefühle nicht dazu da, uns glücklich zu machen oder ethische Ziele zu befördern, sondern weil sie unsere Vorfahren dazu veranlaßten, Dinge zu tun, die ihrem Schutz, ihrem Überleben und letztlich ihrer Fortpflanzung dienten: zur rechten Zeit zu fliehen, anzugreifen, sexuell aktiv zu werden, die rechte Nahrung zu suchen und vieles mehr.

Man sollte vielleicht besser die Frage stellen was Gefühle sind.

Wahrscheinlich für mich ist, dass das erste Gefühl eines Lebewesens Hunger ist, und die Befriedigung nach Erhalt der Nahrung das zweite.
Dann lernt man den Unterschied zwischen Wärme und Kälte, bequem und unbequem, Stress und Ruhe - Geborgenheit, usw.

Letztendlich basieren Gefühle für mich auf dem was zuerst der Körper fordert, und später die Kombination von Körper und Geist.

Die Zufriedenstellung eines Menschen beruht auf Dingen die von außen in den Körper und Geist gelangen, ebenso wie im Umkehrschluß die Unzufriedenheit.

Damit basieren Gefühle für mich auf auf Grundbedürfnissen, zuerst denen des Körpers und später der Kombination von Körpergrundbedürfnissen, und den selbst erschaffenen Bedürfnissen des Geistes (dabei dreht es sich in der Hauptsache um körperliche Bedürfnisse und positive Aufmerksamkeit die einem Lebewesen entgegengebracht wird).

Enttäuschung ist somit das Wissen des Geistes das das Gefühl der Zufriedenheit nicht so erreicht wird wie erwartet.

Liebe ist im Sinne von Geben die Bereitschafft einem anderen Menschen das Gefühl der Liebe (höchste Aufmerksamkeit) zu geben, und im Sinne von Empfangen, das Gefühl die höchste Aufmerksamkeit eines anderen Menschen zu genießen.

Lässt diese Aufmerksamkeit nach, stellt sich Enttäuschung ein. Schafft man es einen gleichbleibenden Zustand der gegenseitigen Aufmerksamkeit zu erreichen, so führt man ggf. eine glückliche Ehe.

Gefühle wie Liebe sind deshalb auch geben und nehmen, da sie nur im Austausch einen Zustand der Zufriedenheit und Geborgenheit bewirken, denn einseitige Liebe ist schmerzhaft.

Ich glaube das sich alles um diesen Zustand der Zufriedenheit dreht, und Gefühle dabei helfen diesen zu erreichen.