@FeminineFeminine schrieb:Ich denke zur Zeit sehr viel über den Tod nach und deswegen fühle ich mich auch so bescheiden!
!!!Ich halte das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit für sehr wichtig.
Wie man allerdings zu diesem Bewusstsein gelangt - dafür gibt es viele Wege.
Dass wir sterben werden, wissen schon die Kinder.
Allerdings ist ein Wissen, dass nur im Intgellekt angesiedelt ist, nicht gleichzusetzen mit dem Bewusstsein.
Bewusstsein über etwas und das Wissen darüber sind nicht immer das Gleiche.
Es gibt Menschen, die brauchen nicht extra an den Tod zu denken, weil die eigene Vergänglichkeit ihnen fast jede Minute ihres Lebens bewusst ist. Sie haben ihre Vergänglichkeit soweit integriert, dass sie ein wesentlicher Teil ihres Daseins ist. Sie ist im Grunde ständig - im Hintergrund - präsent. Dieses Bewusstsein ist ein Teil ihrer Persönlichkeit.
Und dadurch fließt sie in ihr Fühlen, Denken und Handeln mit ein.
Ich selbst halte das Ende des eigenen Lebens für eines der allerschwierigsten Dinge, mit denen der Mensch fertig werden muss.
Solange man nicht akut mit dem baldigen Ende konfrontiert ist, ist alles noch viel leichter. Man denkt aus der bequemen Position des noch nicht aktuell Betroffenen über das Ganze nach.
Man weiß zwar, dass es - unerwartet - auch in den nächsten Minuten oder Stunden geschehen kann, aber fast immer sieht man sich in einer mehr oder weniger "fernen" Zeit sterben - je nach aktuellem Alter vielleicht sogar erst in 40-50 Jahren.
Das "Wissen", dass es auch heute geschehen könnte, wirkt dann eher wie eine Phantasie oder "um der Genauikeit halber Gedachtes..".
Es gibt furchtbare Schicksale auf der Welt. Diesbezüglich existiert im Leben nicht dire allergeringste Gerechtigkeit.
Es gibt Schicksale, die das eigene Ende eher als das geringere Problem erscheinen lassen.
Jenseits solch furchtbarer Schicksale aber erscheint mir das eigene Ende als etwas äußerst, maximal Schmerzhaftes. Etwas absolut Endgültiges. Kein "noch einmal", kein "zurück", nichts. Das Licht, die Stimmen, das Spüren, das Riechen, das Weinen, das Lachen, die Traurigkeit, die Freude, die Sehnsucht, die Lust - alles beendet. Nichts. Für immer. Kein zurück, kein "bitte nochmal", keine Wunscherfüllung. Nichts.
Man verschwindet. Wird es das Universum noch 10, 100, 100.000 Billionen Jahre geben? Vielleicht. Man wird nicht sein. Nie mehr. Nie wieder.
Angesichts dessen, scheint mir, wissen wir oft nicht das Leben zu schätzen, es zu würdigen, uns unseres Daseins zu erfreuen.
Wir verlieren uns viel zu oft an Problemen, die wir uns gegenseitig bescheren, statt und des Lebens zu erfreuen.
Die eingangs zitierte Bescheidenheit, die dem
Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit entrpringt - in ihr liegt Weisheit.
Sie ist "Sprache" angesichts einer Wahrheit.