@Lilith101Wenn ich gerade von Dir lese, dass der Vater die Ferien nicht richtig wahrnimmt, ist das für Kinder sicher sehr traurig. Es ist schade, wenn Kinder das Gefühl haben, ein Elternteil hat sich neu orientiert und ich bin jetzt nicht mehr ganz oben in der Prioritätenliste eines Elternteils. Das tut mir für Kinder leid und findet auch nicht mein Verständnis. Für mich sind die Ferien mit Kindern jedenfalls die Höhepunkte des Jahres. Das führt zwar dazu, dass ich kaum Urlaub nur mit meiner Partnerin habe und ich bin sehr dankbar für ihr Verständnis. Vielleicht hat sie auch deshalb so ein herzliches Verhältnis mit meinem Jüngsten.
Was die Ablehnung des Vaters durch Kinder angeht, gibt es sicher viele Möglichkeiten. Klar, wenn ein Kind den Eindruck hat, der kümmert sich nicht mit ganzem Herzen, ist das ein trauriges Problem im Innenverhältnis Vater-Kind.
Allerdings nehmen Kinder ja auch die Emotionen ihrer Hauptbezugspersonen wahr. Wenn ein Mutter voller Ärger oder auch voller Hass ist, bleibt das nicht unbemerkt, selbst wenn es keine Absicht ist.
Die Idee, die väterliche Großmutter von Deiner Seite aus einzubinden, finde ich erst mal super. Erstens kann das Dir helfen, zweitens bedeutet es, dass Du nicht der massiven Rudelbildung nach Trennung aufgesessen bist, was oft zusätzlichen Schaden anrichtet. Ich hatte mal versucht, meine ExSchwägerin und meinen ExSchwager in etwas mit einzubeziehen. Wir hatten uns nie gestritten, aber die Mutter der Kinder fühlte sich dadurch massiv hintergangen. Ich finde es schade, dass alle diese Menschen mich nun wie einen Gegner behandeln sollen, das wäre nicht nötig.
Da ich auch einen Teil des wöchentlichen Alltags übernehmen konnte, kenne ich die Probleme, die man bekommt, wenn man mal einen wichtigen auf Kinder bezogenen Termin in der Arbeitszeit hat. Mein Chef hat da gar kein Verständnis. Deshalb sage ich ihm lieber, ich muss in die Autowerkstatt. Da hatter nämlich dann Verständnis. Das ist wohl noch so ein überkommenes Rollenmodell: Frau-Kind Mann-Auto. Als Mann hat man es wohl noch schwerer, für gelegentliche kinderbezogene Termine Verständnis zu bekommen, besonders wenn es nichts Amtliches ist.
Dass die Trauben eines alleinigen Sorgerechts sehr hoch hängen, ist jedenfalls auch richtig so. Bis auf Einzelfälle sehe ich keinen Grund, warum ein Elternteil keine Auskunft im Krankenhaus bekommen soll, schulisch nicht mitentscheiden darf und beim Elternsprechtag und Elternabend abgewiesen werden sollte. Das ist ein massiver Eingriff in grundlegende Rechte, das sollte auch nicht einfach möglich sein.