Nach derzeitigem Kenntnisstand band die Jagdgesellschaft des Zahnarztes ein totes Tier an ein Auto, um Cecil aus dem Nationalpark zu locken. Außerhalb des Parks ist die Jagd legal. P. schoss dann mit Pfeil und Bogen - manche Quellen sprechen auch von einer Armbrust - auf Cecil, tötete das Tier aber nicht. Erst 40 Stunden nach der nächtlichen Aktion entdeckten die Jäger den Löwen und erschossen ihn mit einem Gewehr. Anschließend wurde Cecil gehäutet und geköpft. Zudem wurde vergeblich versucht, sein mit einem GPS-Sender versehenes Halsband zu zerstören. Forscher des von der Oxford-Universität unterstützten Hwange Lion Research hatten es ihm angelegt.
"Der traurigste Teil von Cecils Tod ist, dass der rangnächste Löwe Jericho nun höchstwahrscheinlich alle von Cecils Jungen töten wird, damit er seine eigene Blutlinie in die des Weibchens einfügen kann", schrieb der Vorsitzende der Umweltorganisation Zimbabwe Conservation Task Force (ZCTF), Johnny Rodrigues. "Das ist bei Löwen das Standardverfahren."
http://www.spiegel.de/panorama/getoeteter-loewe-in-simbabwe-us-jaeger-wird-zur-hassfigur-a-1045805.html45.000 hat Walter Palmer - der Zahnarzt - für den Kill hingeblättert.
@Mao1974Ich schließe mich dir vorbehaltlos an. Nicht nur, dass der Typ eine Art aus der Roten Liste tötete (und das nicht zum ersten Mal!), sondern auch die Art, wie er es tat, ist absolut unmenschlich. Sich danach noch versucht in Unschuld zu sühnen und sich lediglich wegen des 'Promi-Status' des Tieres zu entschuldigen, ohne sich der eigenen Tat bewusst zu sein - das ist abartig.
Den Shitstorm hat er verdient. Er wurde vom Jäger zum Gejagten, und das zu Recht.
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Was die Doppelmoral in der Bevölkerung hinsichtlich der Intensivtierhaltung angeht: abgepackte Schnitzel, fertig gebratene Hähnchenschenkel und verarbeitete Formwürstchen werden für das Gehirn nicht als lebendige Wesen wahrgenommen, sondern als Ware. Alles, was vor der Fertigung dieser 'Ware' geschah, ist viel zu abstrakt. Das Gehirn kann damit nix anfangen, deshalb sind wir auch nicht emotional involviert, wenn wir uns im Supermarkt oder Imbiss Fleisch kaufen. Meiner Meinung nach muss man das berücksichtigen, bevor man eine kollektive Doppelmoral unterstellt. Gerade die meisten derjenigen, die Schlachtereien mal von innen und bei der Arbeit gesehen haben, essen wohl nie wieder Fleisch. Etwas real im Hier und Jetzt zu sehen und wahrzunehmen ist etwas komplett Anderes als vollkommen lebensferne Bilder aus der Erzählung von in Käfigen und Ställen eingepferchten Tieren, deren Elend kaum beschreiblich ist.