Wir leben in einem freien Land!?

@nodoc

Das meinte ich auch nicht mit "Neandertaler". :P:

@nodoc
Ich glaube es war nur eine Metapher :D

El_Gato schrieb:Willst du, daß irgendwann nur noch ungebildete Neandertaler rumlaufen?

Du meinst so wie heute?

Mal ganz ehrlich ich habe hier nicht gesagt, dass ich die Möglichkeit auf Bildung abschaffen möchte. Ich bin lediglich für eine Bildung auf freiwilliger Basis.

@OrganicWaste

Jedes dumme Kind würde sich dann gegen Bildung entscheiden. Wünschenswert? Nope.

@El_Gato
@deponianer

Ich weiß. ;) Mir war gerade danach.

@OrganicWaste
Wenn Kinder freiwillig entscheiden könnten, würden sie den ganzen Tag Trickfilme gucken ^^

Als erwachsener zu lernen ist allerdings schwieriger, somit ist es am besten die Kinder in die richtige Richtung zu "lenken" um ihnen wenigstens die wichtigste Materie zu lehren, bevor diese "Lernbonus" verschwindet.

El_Gato schrieb:Jedes dumme Kind würde sich dann gegen Bildung entscheiden. Wünschenswert? Nope.

Diese "dummen Kinder" bleiben auch im heutigen Bildungssystem dumm. Und ich glaube, wenn weniger die Schule mit realitätsfremden Zwang assoziieren würden, würden mehr Kinder gerne lernen und ihre kindliche Neugier behalten.

@OrganicWaste

Das Schulsystem an sich ist ziemlich scheisse, da geb ich dir Recht. Dennoch würde ich die Schulpflicht nicht abschaffen. Ich würde den Schulen sagen daß sie aufhören sollen, irrelevanten Dreck zu lehren.

@deponianer

deponianer schrieb:Wenn Kinder freiwillig entscheiden könnten, würden sie den ganzen Tag Trickfilme gucken ^^

Also in meiner Altersklasse konnten damals viele kaum erwarten Lesen zu lernen oder haben sogar geprahlt, wie gut sie schon lesen konnten. Nur diese Begeisterung neue Fähigkeiten zu lernen wird einem schnell ausgetrieben.

@OrganicWaste

Das ist wieder so ein Wespennest thema, damit kommst du in dieser abgerichteten Wetter-Gessellschaft nicht weit.
Hier wirst du nur von klein auf, nur auf Arbeiten getrimmt. Viele leute hier sind noch nicht so weit mit ihrem horizont um über den tellerrand zu schauen. Hier wird einfach nur passiv alles hingenommen was ein vor die füße geworfen wird, hinterfragen ist nicht erwünscht und stößt meist auf ablehnung oder typische sätze das es in anderen Ländern beschissener wäre. Klar ist es in anderen ländern gefährlicher, bedrohlicher medizinisch unterversorgt etc...., aber das macht dieses gezähmte HamsterRad/Goldfischglas leben hier auch nicht besser. Alles strotz hier nur vor Doppelmoral. Es ist einfach auf eine andere art beschissen. Ein haufen alter Weltfremder leute in anzügen entscheiden über unsere köpfe hinweg was für "uns" das beste ist. Die massenmedien (Meinungsmaschenerie) bombadieren ein nur mit scheiße zu und versuchen in gewisse richtungen zu lenken.

@Baumrinde
Superbeitrag. Genau so sehe ich das auch. Und wenn man in Deutschland in die Gesichter der Menschen schaut, sieht man nur noch Verbitterung und Depression. Die Fröhlichkeit ist in diesem regelkonformen Land völlig abhanden gekommen.

@inspektor
@Baumrinde
@OrganicWaste
Wenn du immer nur in deinen Spiegel schaust wundert mich das nicht. :) hier hat doch jeder die Freiheit das zu tun was er will. Das viele das nicht tun liegt nicht an der Gesellschaft sondern an der eigenen Faulheit. Und das wird dann dem Staat und der Gesellschaft vorgeworfen, das man selber zu faul ist. Aber das passt ja auch ins Bild, anderen die schuld zu geben ist eben viel einfacher.

@McMurdo
Wie soll man in einem regulierten und saturierten Land aus dem Nichts ins Risiko gehen? Da ist das Scheiterten schon vorprogrammiert.

@inspektor
Das nennt sich die selbst erfüllende Prophezeiung. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wenn du von vornherein nicht dran glaubst wird das auch nichts, ist doch klar.

@inspektor
Das nennt sich die selbst erfüllende Prophezeiung. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wenn du von vornherein nicht dran glaubst wird das auch nichts, ist doch klar.

OrganicWaste schrieb: Ich bin lediglich für eine Bildung auf freiwilliger Basis.

Das funktioniert aber nicht. Bzw. es führt für die Betroffenen zu schlechteren Lebensbedingungen.

Du regst Dich darüber auf, dass Menschen nicht frei sind? Das lässt sich nicht abstreiten. Menschen unterliegen einer Vielzahl von Zwängen, inneren wie äußeren. Diese sind eine Folge des Umstandes, dass wir zusammen mit anderen Menschen leben und dass damit unsere Freiheit stets die Unfreiheit anderer bedeutet. Und sie liegt darin begründet, dass wir nur mäßig gut darin sind, rationale Entscheidungen zu treffen.

Wenn wir also unbeschränkte persönliche Freiheit hätten, ginge das auf Kosten anderer und es ginge auf Kosten unseres objektiven Wohls. Deswegen muss man hier - wie sonst auch - eine Abwägung der unterschiedlichen menschlichen Bedürfnisse treffen.

Baumrinde schrieb:Ein haufen alter Weltfremder leute in anzügen entscheiden über unsere köpfe hinweg was für "uns" das beste ist.

Geh halt in die Politik und ändere das, statt nur darüber zu jammern. Hier hast du nämlich die Möglichkeit dazu. Dann nutze sie auch.

inspektor schrieb:Und wenn man in Deutschland in die Gesichter der Menschen schaut, sieht man nur noch Verbitterung und Depression.

Komisch. Ich sehe eher glückliche Menschen um mich herum, die genießen, nicht für abweichende Meinungen verhaftet zu werden. Scheint wohl eine Frage der persönlichen Wahrnehmung zu sein, was man in der Welt so sieht.

@OrganicWaste

Du scheinst aber mies drauf zu sein :D
Warum auch immer.

Weisst du, zu deinen Vorwürfen kann ich eigentlich nur folgendes sagen:

Es gibt verschiedene Grade von Freiheit.
,,Freiheit" als metaphorischer Begriff ist umfassend. Aber eine so umfassende Definition macht das Leben in einer Gesellschaft unmöglich, denn die Freiheit des einen bedeutet die Einschränkung des anderen, womit die umfassende Freiheit bereits aufgehoben ist.

In Gesellschaften haben wir also partielle Freiheiten, Freiheiten in bestimmten Bereichen, unterschiedliche Grade von Freiheiten.
Übrigens hindert dich niemand daran, dir einen Ort in der Natur zu suchen oder auf dem Meer, wo du ,,völlig frei leben" kannst.
Es gibt immer noch genügend Orte, die so dünn- oder unbesiedelt und abgelegen sind, dass einen da effektiv niemand in seiner Freiheit stört.

Der Haken an der Sache: Dort bist auch DU für ALLES verantwortlich!
Da gibt es keinen Arzt, wenn du krank bist. Wenn ein Räuber vorbeikommt, gibt es keine Polizei, die du rufen kannst und keinen Richter, der den Räuber dann verurteilt. Es gibt auch keinen Supermarkt, in welchem du Essen kaufen kannst. Keine Arbeit, um Geld zu verdienen, mit dem du Essen kaufen könntest.
Keinen Strom, keine Heizung, möglicherweise kein fließendes Wasser, keine Smartphones, keine PCs und keine MACs.
Auch keine Autos oder Flugzeuge oder Fahrräder, kein TV, Radio, Kino...


Um es kurz zu machen: Wenn du in der Gesellschaft bleibst, dann offenbar, weil du die ganzen Annehmlichkeiten deiner Gesellschaft auch nutzen willst. Wenn du das tust, dann musst du dich damit anfreunden, dass es in Gesellschaften keine absolute Freiheit gibt.
Oder du suchst dir eine einsame Malediveninsel oder ein nettes Plätzchen im Regenwald von Costa Rica.

El_Gato schrieb:ein Schulgebäude zu besuchen um dort Aufgaben zu erledigen, die andere für richtig und wichtig halten ohne eine andere Möglichkeit zu haben?

Nun, mein Schulbesuch hat mich dazu befähigt, eine Menge Wissen und Fertigkeiten anzusammeln, mit denen ich mein Leben weitgehend selbstständig gestalten kann.
Die Zahl meiner möglichen Berufe hat sich dadurch enorm erhöht und ich kann mich über zahllose Themen mit anderen unterhalten.
Ich bin in der Lage, nachzurechnen, ob mir ein Verkäufer richtiges Wechselgeld gegeben hat oder ob sich ein Handyvertrag auch für mich lohnt.

Und ich kann unter anderem diesen Text hier verfassen ;)

Ich weiss, dass ich keine Reinigungsmittel trinken sollte, weil ich Chemieunterricht hatte und mir deshalb die Giftstoffe bekannt sind.

In genug Ländern der Welt sind Kinder übrigens gezwungen, von früher Kindheit an mit auf den Feldern oder im Bergwerk oder der Fabrik zu arbeiten.
Dein ,,erzwungener" Schulbesuch ist also ein absolutes first world-/Wohlstandsproblem.

El_Gato schrieb:Oder wenn euch täglich von euren Einkäufen und von eurem selbst erarbeitetem Lohn gewaltsam etwas weggenommen wird, um damit Sachen zu finanzieren, über die ihr keinerlei Macht habt?

Also möchtest du persönlich bestimmen, wieviel Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser man braucht und was die kosten dürfen? Wieviele Staatsanwälte, Richter und Gefängnisse?
Welche Straßen saniert werden sollen, wie es mit sozialm Wohnungsbau aussieht, mit Umweltschutz, mit Verhandlungen anderer Staatschefs und Milliarden weiteren Aufgaben?

Dafür wird nämlich ein Teil deines ,,selbst erarbeiteten Lohns" verwendet. Die Steuern.
Oder glaubst du, die aufgezählten Dinge und all die anderen Gemeinschaftsaufgaben fallen einfach so vom Himmel oder laufen von alleine und endlos? :D

El_Gato schrieb:wenn ihr von ausgebildeten „Staatsdienern“ gewaltsam entführt werdet, weil ihr eurem Körper gewisse Substanzen zuführen möchtet, die weniger gefährlich sind als deren Feierabendschnaps?

1. Sind nicht alle Staatsdiener Säufer.

2. Wahrscheinlich spielst du auf`s Kiffen an. Aus meiner Sicht muss man das auch nicht unbedingt kriminalisieren.

Nichtsdestotrotz gilt noch: Es handelt sich um verbotene Substanzen. Willkürliche Verbote, ja, aber das liegt in der Natur der Sache, weil reine Objektivität eine Illusion ist und es immer auf Willkür basiert, wenn man Rauschmittel legalisiert oder illegalisiert.

Die Alternative dazu wäre entweder, jegliches Rauschmittel zu verbieten (also selbst Schmerzmittel für leidende Patienten) oder aber alles zu erlauben. Egal, was das Zeug mit den Menschen macht, was die für Wahnvorstellungen entwickeln, aufgrund derer sie Menschen verletzen oder zu geistigen und körperlichen Wracks würden.

Ein Hoch auf die absolute Freiheit? Eher nicht ;)

@kleinundgrün

kleinundgrün schrieb:Geh halt in die Politik und ändere das, statt nur darüber zu jammern. Hier hast du nämlich die Möglichkeit dazu. Dann nutze sie auch.

Nee, Verantwortung übernehmen ist doch Scheiße, das soll mal jemand anders machen, warum denn man selbst und überhaupt, die blöden Bonzen lassen einen doch eh nicht in ihren Club, also braucht man das gar nicht erst zu versuchen... :D

@Kc
Genau das ist das Problem. Viele derjenigen, die sich über fehlende Freiheiten beschweren, nutzen nicht mal die, die sie haben.
Sobald man mehr machen müsste, als nur sich aufzuregen, ist das schon keine Option mehr.

Ich verstehe vollkommen, wenn man über Entscheidungen von Politikern oder anderen Entscheidungsträgern erbost ist.
Aber dann muss man es eben besser machen. und zum Glück ist Deutschland ein Land, in dem man das tun darf und nicht für den Versuch der Opposition inhaftiert wird.

borabora schrieb:Dann gilt das ja wohl für alle, nicht wahr? Und wer bitte soll eine Zahnbehandlung bei Dir durchführen oder dich operieren?
Denn Ärzte müssen auch zur Schule gehen...

Das erinnert mich an die Stelle in The Stand von King, in der sie versucht haben, Mark den Blinddarm rauszunehmen und er elendig verreckt ist, weil keiner ein richtiger Arzt war. Das war so schrecklich, und die Vorstellung, wie das bei einem selbst wäre. Und dabei ist es nur eine Fiktion und Apokalypse. Aber genau so wärs halt.