@DickOK, ich denke so kann man das stehen lassen.
Ich glaube, dass man mit der Ur-Angst vor "Fremden" und der konservativen Einstellung dazu viel mehr Leute an spricht die sich damit bestätigt fühlen und mit Hetzen, als mit Weltoffenheit und Gleichheit zu glänzen.
Man muss dazu selbst nicht mal Ausländer sein, da reicht es schon mal in eine kleines Provinzdorf zu fahren und zu kucken wie die Leute reagieren wenn man sich mit denen als vermeidlich "Fremder" unterhalten will.
Ich glaube, dass viele Menschen die sich dadurch bestätigt fühlen, trotzdem nicht unbedingt oder ausschließlich rechtsorientiert sind oder sein müssen.
Es ist nämlich genauso leicht jemanden entsprechend politisch ein zu sortieren, der nur eine ablehnende Haltung zu einem einzigen rechts publizierten Thema hat obwohl er eigentlich überhaupt nicht politisch motiviert ist und auch nicht zur Wahl geht.
Ihm wird aber damit gleichzeitig das Recht genommen, seine Meinung frei Kund zu tun, ohne das ihm selber ein Leid oder eine üble Nachrede widerfährt.
Beispielsweise sind die Leute in meinem kleinen Ort fast geschlossen gegen ein Asylbewerberheim da die Angst vor herrscht, dass Asylbewerber Unruhe in den kleinen Ort bringen, die Angst vor Straftaten besteht und eben Andersartigkeit abgelehnt wird obwohl die in der Mehrheit alten Leute politisch 80% Sozialdemokraten wählen (das erkennt man am Wahlregister) Nur 3 von 551 Einwohner haben Republikaner gewählt und Wahlbeteiligung lag bei über 70%.
Ich akzeptiere diese Meinung völlig, die kennen das dort nicht anders. Ich hingegen habe 6 Jahre in der Großstadt studiert, ich bin weltoffener und habe dazu eine andere Meinung obwohl auch nicht politisch begründet.
Ich glaube deshalb, dass viele Landeier zu unrecht zur rechts konservativen/radikalen Bevölkerung abgestempelt werden obwohl die an sich gar keine politische Motivation und Einstellung haben.
Das sind die selben Bürger die dann sagen "Ich bin genauso gleich wie der Bürgermeister und hierarchische Systeme lehne ich ab!" ...also ein politisches ad absurdum.
Medial findet dazu keine Hinterfragung, sondern nur eine Hexenjagt auf Rechte und Nazis statt.
Da wurde ein Asylbewerberheim abgebrannt und rechtsextreme Tendenzen gesucht, die radikalen werden vermeidlich alle in dem kleinen Ort vermutet. Anstatt zu hinterfragen wird die Headline in der großen B-Tageszeitung formuliert und die Hakenkreuzflaggen in den Vorgärten gesucht und eben nicht erkannt das die Bürger aufgrund einer Urangst reagiert haben.
Die Klugen und Dummen gleichsam nutzen dies als Propaganda und Hetze für ihre Zwecke aus, und die bürgerliche Mitte ist hin und her gerissen, entscheidet sich dann aber meist für "öffentliche" oder "salonfähige" Version, da es ein einfacher Weg ist der ja als Moralisch richtig erachtet wird wenn er öffentlichen Zuspruch findet.
Interessant ist auch die Beeinflussung einer solchen aufgebrachten Bürgerschaft und wie dies zum Teil auch ausgenutzt wird die Leute in eine Richtung zu lenken. Zu so etwas gibt es auch gezielt Experimente.
Hier reicht es eben aus wenn Bauer A im Ort etabliert ist, seine Meinung kund tut und zack zack Bohnensack sind alle anderen seiner Meinung. Ich habe dies bei der Bürgerversammlung zum Themenabend Notunterkunft für Asylbewerber komplett gedreht und wie durch Zauberhand ist nach einem 10min Vortrag plötzlich wieder so etwas wie "soziale Gerechtigkeit" "Menschlichkeit" und "Offenheit gegenüber Fremden" zum Vorschein gekommen. Der Stammtischprolet hat klein bei gegeben ohne das Beleidigt wurde oder unsachlich diskutiert wurde. Das ist leider nicht überall so und nicht jeder wird auch gleich "gehört". In den köpfen der älteren Landbevölkerung ist dieses Lehensherren-Prinzip noch tief verwurzelt und die Meinung einzelner ganz oft die Meinung aller.
Ich versuche niemals jemanden von seiner Meinung ab zu bringen, im Gegenteil ich möchte erreichen, dass die Leute selbständig anfangen Themen und Meinungen in zwei Richtung zu erörtern und vor allem ganz wichtig Empathie! Sich in die Lage anderer hinein versetzen...
Damit kann man auch in seinem kleinen Umfeld ein Stück bessere und gerechtere Welt erzeugen.
Mich macht dies Thema trotzdem oft traurig :-( Wir Menschen könnten so viel mehr schaffen...
LG Lovara