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Vorbild Polen - Sollte Abtreibung wieder verboten werden?

1.414 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sex, Frau, Schwangerschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vorbild Polen - Sollte Abtreibung wieder verboten werden?

30.04.2018 um 09:04
@xfairyx
Also gut finde ich es definitiv nicht.Weiß auch nicht was gut dran sein soll.

Abgetrieben wird zu 95% (hab jetzt nicht nachgerechnet), weils Unfälle waren.... ist halt passiert und nicht aufgepasst.
Dafür hat man das Existenzrecht eines Menschen weggenommen.

Ja ich glaube an Gott usw. aber ihn möchte ich hier nicht mit einbeziehen oder als Argumentationsgrundlage nehmen.

Es ist sowieso ein Wunder an sich wie jeder Einzelne mit dem Körper gekoppelt ist, viele nennen diese Seele und dieses ist auch bei Ungeborenen vorhanden. Die meißten würden mir zustimmen, dass eine Abtreibung kurz vor der natürlichen Entbindung Mord wäre.

Somit entsteht das Leben und das Recht des Menschen bereits vor der Geburt... Wann genau das ist "Spekulationssache".
Meines Wissens nach gibt es keine wissenschaftliche Möglichkeiten überhaupt herauszufinden, wann das menschliche Leben beginnt.

Also irgendwann zwischen Ejakulat/Eisprung->Befruchtung und der Geburt und da wir nicht wissen wann das genau stattfindet handeln wir sehr unbedacht. Vielleicht ist die moderne Abtreibung der größte Genozid der Menschheitsgeschichte.

Wahrscheinlich nimmt man das Existenzrecht eines Menschen. Ich gehe einfach davon aus, dass hier jeder sein Leben liebt und gerne lebt (also lieber als tot zu sein). Was wäre wenn man abgetrieben werden würde, bevor man geboren wird? Hätte man dann nie existiert? Steht es dem Menschen überhaupt zu über das Existenzrecht eines anderen Menschen zu entscheiden, auch wenn es persönliche Nachteile bedeutet?

Ja es gibt Situationen wo ich nicht in der Haut des Entscheidenden stecken möchte und es vielleicht sogar selbst in Erwägung ziehen würde, aber in dem Umfang wie es heute betrieben wird, kann es unter den genannten Umständen teuflisch sein.

Viele sehen Sex einfach nur als Vergnügen an und vergessen gerne dabei, dass es von der Natur zur Fortpflanzung dient und in erster Linie dafür gemacht ist "Leben" zu machen, was man im nachhinein künstlich wieder abschaffen möchte. Nein ich bin kein Klemmi, ich habe auch Spass an Sex.


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30.04.2018 um 09:09
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Dafür hat man das Existenzrecht eines Menschen weggenommen.
Seh ich nicht so. Wenn keine Absicht bestand ein Kind zu zeugen wurde ihm auch nie eine Existenzberechtigung gegeben. Unfälle bei der Verhütung passieren, sollte dem nicht mehr Beachtung geschenkt werden gibts nur noch Sex mit Kinderwunsch.


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30.04.2018 um 09:11
werde meine meinung trotzdem nicht ändern ^^


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30.04.2018 um 09:12
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Die meißten würden mir zustimmen, dass eine Abtreibung kurz vor der natürlichen Entbindung Mord wäre
Die meisten würden bei einer Rettung sich für ein Frühgeborenes entscheiden und nicht für 100 befruchtete Eizellen aus dem Kühlfach


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30.04.2018 um 09:31
@wichtelprinz
urde ihm auch nie eine Existenzberechtigung gegeben.
Das steht jedem Menschen zu... selbst nach deutschen Gesetz und der meißten anderen Länder. Wobei ungeborene bis zu einer bestimmten Phase nicht mit darunter Fallen.
Dies sind aber politische Debatten und das diese sich irren können, wissen wir alle. Zudem wurde bei der Entscheidung sehr zum Wohl der Mutter entschieden, also hat schon eine gewisse Tendenz.
werde meine meinung trotzdem nicht ändern
Ist in Ordnung... war nicht meine Absicht hier jemanden umzustimmen. Wollte nur meine Gedanken mitteilen.
Die meusten würden bei einer Rettung sich für ein Frühgeborenes entscheiden und nicht für 100 befruchtete Eizellen aus dem Kühlfach
Also erstmal dieses Beispiel entkräftet nicht das Beispiel von mir, sondern wirft eine noch größere Diskussion in den Raum.

Wahrscheinlich hast du recht und ich würde wohl auch so handeln, aber ob es rein ethisch korrekt ist, wissen wir nicht.

Stellen wir uns uns das Frühegeborene und die 100 Eizellen ein paar Jahre später vor, dann gibt es sichtbar auch keinen Unterschied mehr, außer das 100 Kinder viel mehr wie eins sind. Na klar brauch man dafür dann 100 Leihmütter usw., aber die Thematik ist damit nicht geklärt.

Sind befruchtete Eizellen bereits die Grundlage des Menschen und ist die so genannte Seele, bereits an ihr gekoppelt?
Wann fängt diese an? Bei der Befruchtung? in den ersten Stunden/Wochen/Monate?

Solange wir diese Frage nicht beantworten können, handeln wir unverantwortlich.

Es gibt einige Menschen die eine Abtreibung überlebt haben und die fast nicht auf die Welt gekommen wären. Okay das auch in anderen Ländern, die eine längere Abtreibungszeit haben. Aber in diesen Ländern kann man definitiv sagen, dass diese gegen die Natur handeln.

Also ich finde es ist definitv Mord, wenn dieses Leben wie im vorherigen Beispiel genannt, kurz vor der Geburt abgetrieben werden würde... und dies ist auch viele Monate bereits vorher schon der Fall, was lebende Beispiele beweisen. Vor dieser Zeit ist der unentwickelte Mensch nicht lebensfähig, aber es sagt nicht aus, ob dieser im ethischem Sinn ein Mensch oder eine Zellmasse ist.


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30.04.2018 um 10:10
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Wahrscheinlich hast du recht und ich würde wohl auch so handeln, aber ob es rein ethisch korrekt ist, wissen wir nicht.
Rein intuitiv würde ich es als moralisch vertretbar erachten. Ethisch ist nur die Frage nicht die Antwort.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Sind befruchtete Eizellen bereits die Grundlage des Menschen und ist die so genannte Seele, bereits an ihr gekoppelt
Hier stellst Du sowieso schon eine Grundannahme einer Seele in den Raum.
Grundaätzlich kann ein phänomenales Selbstmodel angenommen werden. Ich bezweifle aber, dass dieses schon in den ersten Wochen nach der Befruchtung sehr ausgeprägt vorhanden ist
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Solange wir diese Frage nicht beantworten können, handeln wir unverantwortlich.
Das ist auch wieder eine Behauptung. Man könnte genau so behauptend argumentieren, dass es unverantwortlich ist Kinder auf die Welt zu stellen die man nicht haben wollte.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:dass diese gegen die Natur handeln.
Natur ist ein ganz schräges Argument in anbetracht des in der Natur häufig vorkommenden Infantizids
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Vor dieser Zeit ist der unentwickelte Mensch nicht lebensfähig, aber es sagt nicht aus, ob dieser im ethischem Sinn ein Mensch oder eine Zellmasse ist.
Desshalb ist mMn die Fristenregelung die einzig vernünftige Antwort darauf.


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30.04.2018 um 10:27
@wichtelprinz
Möchte deine Antwort so stehen lassen, nur meine vorherige Aussage etwas korrigieren. Bin seit etwa 24h wach und mir fällt es etwas schwer die richtigen Begriffe zu finden.
Hier stellst Du sowieso schon eine Grundannahme einer Seele in den Raum.
Damit können die meißten was anfangen, denke ich zumindest. Man kann es auch Bewusstsein nennen, ich meine eben den Kern des Menschen.

Wann war der wichtelprinz und wann war er nicht, diesen Übergang meine ich.
dass es unverantwortlich ist Kinder auf die Welt zu stellen die man nicht haben wollte.
Wie wird denn mit Säuglingen gehandelt bei denen es der Fall ist? postschwangerschaftliche Abtreibung?
Das ist ein ganz schräges Argument in anbetracht des in der Natur häufig vorkommenden Infantizids
Jup möchte die Aussage auch revidieren. Natur war der falsche Ausdruck, aber mir fällt gerade kein Begriff ein der es auf den Punkt bringt, was ich eigentlich sagen wollte.
Desshalb ist mMn die Fristenregelung die einzig vernünftige Antwort darauf.
Vielleicht. Diese müssen jedoch mMn wissenschaftlich fundiert sein, aber da wird noch sehr im dunkeln getappt.


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30.04.2018 um 10:43
@Salachrist
Soweit ich es weiß kann man nur bis zur 12.-14. Schwangerschaftswoche "locker" abtreiben. Ab da wirds dann schwieriger, unter anderem gesetzlich. Wenn die Frau also insbesondere früher abtreibt sehe ich überhaupt kein Problem. Ich bin aber auch der Mann, so viel sollte ich da also nicht labern wenn ich selber nicht schwanger sein kann und nicht weiß wie das für eine Frau sein muss.


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30.04.2018 um 11:13
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Damit können die meißten was anfangen, denke ich zumindest. Man kann es auch Bewusstsein nennen, ich meine eben den Kern des Menschen.
Ist halt auch problematisch hier von Kern zu sprechen, insbesondere warum dann nur beim Menschen. Hier schwingt mir dann wieder zu starkt dieses "Krönung der Schöpfung" mit.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Wie wird denn mit Säuglingen gehandelt bei denen es der Fall ist? postschwangerschaftliche Abtreibung?
Sowas sollte eben in einer vernünftigen Gesellschaft mit vernünftigen Regeln nicht vorkommen. Meine Argumente zielen genau auf das, etwas, was mir bei Abtreibungsgegnern fehlt.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Diese müssen jedoch mMn wissenschaftlich fundiert sein, aber da wird noch sehr im dunkeln getappt.
Was stellst Du Dir hierbei als genügend wissenschaftlich fundierte Erkenntnis vor? Was müsste geklärt werden?


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30.04.2018 um 11:50
@wichtelprinz
Ist halt auch problematisch hier von Kern zu sprechen, insbesondere warum dann nur beim Menschen. Hier schwingt mir dann wieder zu starkt dieses "Krönung der Schöpfung" mit.
Man kann es auch als besondere Empathie zur eigenen Art verstehen, wenn man nicht gläubig ist. Insgeheim hält sich jeder für wertvoller als jedes andere Tier. Wäre auf jedenfall mal eine Umfrage wert, aber es wird natürlich auch welche geben die rational antworten. Jeder (Ausnahmen bestätigen die Regel) würde es vorziehen das Kind aus dem brennendem Haus zu retten, anstatt z.B. eines Hundes, selbst die krassesten Peta-Anhänger.

Ich habe auch nicht behauptet, dass Tiere diesen Kern nicht haben. Auch Tiere ohne bewiesenes Bewusstsein, also so glaub ich zumindest. Ich habe keine Ahnung wie ich es nennen soll, aber dort ist halt das Leben an den Körper gebunden.

Auch eine Ameise hat diesen Kern, der den Ameisenkörper antreibt. Dieser war nicht immer existent und vergeht auch irgendwann wieder. Jedes Lebeswesen ähnelt zwar sehr des Anderen, aber jedes Individuum ist einmalig an diesen Körper gebunden und wird es auch nie wieder, wenn man nicht an Reinkarnation glaubt. Der Körper (wenn er zersetzt ist) kann irgendwann jedoch wieder dafür dienen, ein anderes Lebewesen (neues Individuum) am Leben zu erhalten.
Sowas sollte eben in einer vernünftigen Gesellschaft mit vernünftigen Regeln nicht vorkommen. Meine Argumente zielen genau auf das, etwas, was mir bei Abtreibungsgegnern fehlt.
Siehst du Abtreibung als einen Schritt in die vernünftige Gesellschaft?
Was stellst Du Dir hierbei als genügend wissenschaftlich fundierte Erkenntnis vor? Was müsste geklärt werden?
So ganz genau kann ich es nicht erklären. Wenn ich das obige Beispiel nehme, wenn das Individuum mit dem Körper verknüpft ist, fängt es in meiner Ansicht nach an ein Mensch zu sein. Wenn aus xxx Zellen ein neues Lebewesen als Gesamtes entsteht.

Man existierte vorher ja nicht und genau ab diesem Punkt schon und diesen Punkt herauszufinden ist die Aufgabe der Wissenschaft um eine ethisch korrekte Entscheidung bzgl. Abtreibungen zu finden. Sobald Individuen ausgelöscht werden, kann es ethisch unkorrekt sein.

Bezweifle aber das wir in naher Zukunft diese empirischen Möglichkeiten besitzen oder wie in anderen Bereichen der komplexen Wissenschaften uns einfach klare Grenzen gesetzt wurden, die unüberwindbar sind.


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30.04.2018 um 12:13
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Siehst du Abtreibung als einen Schritt in die vernünftige Gesellschaft?
Nein due Fristenregelung.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:So ganz genau kann ich es nicht erklären. Wenn ich das obige Beispiel nehme, wenn das Individuum mit dem Körper verknüpft ist, fängt es in meiner Ansicht nach an ein Mensch zu sein. Wenn aus xxx Zellen ein neues Lebewesen als Gesamtes entsteht
Weiss heisst hier verknüpft? Hier drückt doch was esorherisches durch das ein, vom Kòrper unabhängis "Wesen/Geist/Individuum/" an einen Köper"knüpft.
Für mich ist da aber alles das ein und das selbe, von anfang an und etwickelt sich miteinander.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Bezweifle aber das wir in naher Zukunft diese empirischen Möglichkeiten besitzen oder wie in anderen Bereichen der komplexen Wissenschaften uns einfach klare Grenzen gesetzt wurden, die unüberwindbar sind
Find ich aber eine schlechte Lösung einerseits die Möglichkeiten der Erkenntnis als schwierig bis unmöglich zu bezeichnen und andererseits, wie Du oben geschrieben hast
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Diese müssen jedoch mMn wissenschaftlich fundiert sein,
es an diese zu knüpfen. Es braucht jetzt für Betroffene Lösungen und nicht irgendwelche moralischen Ansprüche die zu erst von "der Wissenschaft" eegründet werden sollte, obwohls von Dir zugegebener massen nicht erwartbar ist das dies in absehbarer Zeit geschiet.

Ich fibds gut das sich jeder in genügender Frist entscheiden kann. Und wer das nicht will der muss es ja auch nicht. Der darf sein Kind bekommen ganz gemäss seunen moralischen Ansprüchen an sich selbst.


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30.04.2018 um 18:45
@Salachrist
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Sind befruchtete Eizellen bereits die Grundlage des Menschen und ist die so genannte Seele, bereits an ihr gekoppelt?
Wann fängt diese an? Bei der Befruchtung? in den ersten Stunden/Wochen/Monate?

Solange wir diese Frage nicht beantworten können, handeln wir unverantwortlich.
Solche pauschalen Verurteilungen lehne ich ab. Jeder Mensch ist für sich und sein Handeln verantwortlich. Es steht eigentlich keinem Außenstehenden zu darüber zu urteilen (Gerichte mal außen vor. Ich rede von moralischen Fragen).
Und gerade die Frage ob man abtreibt oder nicht, ist eine ganz persönliche Angelegenheit.

Stell dir doch mal die andere Seite der Medaille vor. Du bist strikt gegen Abtreibung, aber der Staat schreibt dir vor das du abtreiben musst. Wie würdest du dich in dieser Situation fühlen? Vermutlich sehr schlecht. Und genauso ergeht es Frauen, die abtreiben möchten, aber denen es der Staat verbietet.
Ich kann wirklich nicht verstehen wie man die Entscheidungsgewalt über den eigenen Körper an den Staat abtreten kann.


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Vorbild Polen - Sollte Abtreibung wieder verboten werden?

30.04.2018 um 19:34
Moin,

ich empfinde jede Form von Zwang wenn es um Abtreibungen geht als nicht zeitgemäß.
Das Verbot von Abtreibungen ist meiner Ansicht nach genauso falsch wie Zwangsabtreibungen, ganz egal ob sie rational Sinne ergeben.

Das Recht selbst über den eigenen Körper zu bestimmen ist meiner Ansicht nach eines der fundamentalsten und wichtigsten Menschenrechte überhaupt und das inkludiert eben auch das recht Entscheidungen zu treffen die Anderen nicht gefallen.
Zitat von schtabeaschtabea schrieb:Ich kann nicht verstehen, warum ihr Euch so sehr sträubt, dass Männer in den Entscheidungsprozess einzubinden.
Es geht gar nicht so sehr darum, den Mann aus dem Entscheidungsprozess auszuklammern. Es geht darum, dass ich für meinen Teil diese Pflichtberatungen schon grenzwertig finde.

Bei der Frau steht wenigstens die Frage nach direkter Betroffenheit außer Frage. Aber irgendwelche Pflichtberatungen für den Mann und Strafen bei Nichtantritt, das kannst Du bei unserer Gesetzeslage völlig knicken.

Spätestens wenn es um Pflichttermine und Strafen geht musst man dann NACHWEISEN, dass es sich um den biologischen Vater handelt. Das ist ohne Zellrpoben und DNA-Analysen unmöglich und dann stellt sich auch die Frage wer das zahlen soll UND mit welchem Recht man dann jeden Mann zur DNA Entnahme bestellt den die Schwangere als möglichen Vater angibt bis man den Treffer gefunden hat.
Das verstößt sowas von gegen sämtliche Gesetze die wir haben rund um die DNA-Probenentnahme usw.

Außerdem stellt sich dann auch die Frage wo man da anfängt und wo man aufhört, denn wenn es um die Rolle des Vaters bei der Entscheidung ob abgetrieben wird geht, DANN müsste man bei minderjährigen Schwangeren eigentlich auch die Eltern oder bei dem die junge Frau auch immer wohnt nicht nur als "wäre nett wenn sie mitkommen" anführen sondern verpflichtend einbestellen.

Und während man überlegt wen man noch dazu zerrt entfernt sich das Geschehen immer weiter von der Person die die Entscheidung nicht nur treffen sondern auch damit leben muss.

Ich wär ja dafür diese ganze Beratungssache freiwillig zu machen, aber WENN es schon verpflichtend ist halte ich es für sinnvoll sich auf die werdende Mutter zu konzentrieren und von vorn herein klar zu stellen, dass sie zu dem Gespräch mitbringen darf und so werimmer in ihrer Entscheidung eine so große Rolle spielt, dass SIE es sinnvoll findet ihn oder sie einzubeziehen.
Zitat von schtabeaschtabea schrieb:Das sind Ausnahmesituationen. Dafür muss man sich Regelungen überlegen.
Mir geht es um den Normalfall.
Ich kenn da keine Statistiken,
aber ich würd aber so ausm Bauch heraus mal annehmen, dass bei Schwangerschaften bei denen eine Abtreibung zur Debatte steht der Umstand, dass IRGENDWAS in Partnerschaft, Leben oder den Umständen der Zeugung nicht so ist wie es sein sollte nicht die Ausnahme sondern die Regel ist.
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Zumal Frauen die abtreiben möchten, immer einen Weg finden werden.
Das ist für mich auch der ultimative Grund gegen ein Verbot, denn diese "Wege" enden üblicherweise eher nicht so gut und die die recht zuverlässig gut enden (Abtreibung im Ausland oder bei nem GUTEN Arzt der es schwarz macht) sind dann gewöhnlich nur für die Betroffenen greifbar die über gewisse finanzielle Mittel verfügen.
Zitat von passepartoutpassepartout schrieb:„Ups, schon wieder die Pille vergessen und er mag halt keine Gummis. Egal, lass ich‘s halt wegmachen.“-Extremfälle
Ich glaube es ist save to say, dass es solche Extremfälle zwar geben wird, sie aber doch die Ausnahme darstellen.
Und das ist der Preis der Freiheit:

Wer ein gutes soziales Netz gut findet, der macht auch seinen Frieden damit, dass es auch die Minderheit die nicht arbeiten WILL vor dem Verhungern rettet und wenn man Frauen diese Form der Selbstbestimmung über ihren Körper und ihre Lebensgestaltung (es geht hier ja um mehr als den Körper) zugestehen möchte muss man halt damit leben das ein geringer Anteil dabei sein könnte der diese Freiheit in einem Umfang nutzt für den sie _eigentlich_ nicht gedacht ist.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Weiß auch nicht was gut dran sein soll.
GUT ist generell alles was davon weg führt das andere zu viel Entscheidungsgewalt über die Lebensführung anderer haben.

Legale Möglichkeiten der Abtreibung ist nicht "so toll", weil dabei ungeborenes Leben der Chance auf die Welt zu kommen beraubt wird, sondern weil noch keine Gesellschaft davon profitiert hat die persönlichen Entscheidungen wie jemand sein Leben führen möchte jemand anders als dem mündigen Menschen selbst zu überlassen.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Dafür hat man das Existenzrecht eines Menschen weggenommen.
Nicht weggenommen, man tauscht das "Existenzrecht" von einer noch nicht lebensfähigen Zygote die sich möglicherweise zu einem Menschen entwickeln könnte gegen die Freiheit das nicht andere über die Lebensentscheidungen einer schwangeren Frau entscheiden.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Die meißten würden mir zustimmen, dass eine Abtreibung kurz vor der natürlichen Entbindung Mord wäre.
Das steht zur Diskussion. Mord ist eine krasse Sache, je nach Motiv für die Abtreibung liegt eine Tötung vor wenn das Kind bereits lebensfähig ist, "Mord" ist das eher selten.

Aber DESWEGEN ist solch eine Spätabtreibung ja auch nur unter sehr beschränkten Umständen überhaupt legal und keineswegs so "problemlos" wie die Abtreibung einer Zygote die noch weit davon entfernt ist überhaupt ein aktives Nervensystem zu haben.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Somit entsteht das Leben und das Recht des Menschen bereits vor der Geburt... Wann genau das ist "Spekulationssache".
Spekulationssache ist das keines Wegs. Menschenrechte hat man laut Gesetz sobald man lebend entbunden wurde, früher gibt es nur ab einem klar definierten Zeitpunkt einen Moment in dem man die Rechte des möglicherweise entstehenden Menschenlebens gegen die Rechte der Schwangeren abwägen muss, während es vor diesem Zeitpunkt einzig ihre Entscheidung ist.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Meines Wissens nach gibt es keine wissenschaftliche Möglichkeiten überhaupt herauszufinden, wann das menschliche Leben beginnt.
Das liegt aber nur daran, weil keine Einigkeit darüber besteht was genau vorausgesetzt wird um ein "Leben" als solches gewertet wird.

Über die Entwicklungsstadien, wann das Herz beginnt zu schlagen, wann welche Teile des Nervensystems ihren Dienst aufnehmen, wann Bewegungen keine Reflexe mehr sind sondern vom Kind selbst initiiert, darüber weiß die Embryologie sehr genau Bescheid, das ist einer der Gründe warum Frühchen immer früher auf die sichere Seite gebracht werden können oder überhaupt eine Chance haben.

Für mich wäre es auch in Ordnung, wenn bis zu dem Zeitpunkt zu dem das Kind lebensfähig ist eine Abtreibung legal wäre und nach diesem Zeitpunkt eben eine Einleitung der Geburt bei der das Recht auf das Sorgerecht an dem Krümel aber zumindest in Frage gestellt werden sollte, wenn man sie zu einem Zeitpunkt in Anspruch nimmt zu dem man das Kind durch den frühen Rausschmiss noch aktiv gefährdet.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb: Ich gehe einfach davon aus, dass hier jeder sein Leben liebt und gerne lebt (also lieber als tot zu sein).
Tot sein, also sterben ist etwas ganz anderes als gar nicht erst zur Welt gekommen zu sein.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Viele sehen Sex einfach nur als Vergnügen an und vergessen gerne dabei, dass es von der Natur zur Fortpflanzung dient und in erster Linie dafür gemacht ist "Leben" zu machen
Das ist so nicht korrekt bzw massiv veraltet.
Die Natur hat nicht nur den Sex erfunden um durch die Kombination der Gene vom weiblichen und männlichen Elternteil den Genpool zu erweitern und eine Anpassung an die Außenwelt zu erleichtern.
Zusätzlich hat die Natur praktisch allen Säugetierarten auch noch die anatomischen und physiologischen Gegebenheiten spendiert die dazu führen das Sex als etwas lustvolles erlebt wird.

Bei mehreren Primatenarten hat das Kopulieren auch nicht vorrangig den Zweck des Erzeugens von Nachwuchs sondern dient vor allem dem Abbau von Stress und der Aufrechterhaltung von Harmonie im sozialen Verband.

Und auch wenn viele Menschen das nicht so gerne hören:
Biologisch betrachtet SIND wir Primaten die sich für was Besonderes halten.
Zitat von SalachristSalachrist schrieb:Ich habe auch nicht behauptet, dass Tiere diesen Kern nicht haben. Auch Tiere ohne bewiesenes Bewusstsein, also so glaub ich zumindest. Ich habe keine Ahnung wie ich es nennen soll, aber dort ist halt das Leben an den Körper gebunden.
Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass es beim Menschen mehr gibt als diese Bindung von Körper und Leben. Die Seele ist ein spirituelles Konzept für deren Existenz es keinerlei Beweise gibt.


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03.05.2018 um 08:45
Zitat von off-peakoff-peak schrieb am 20.04.2018:Und warum nicht? Er hat das Problem schließlich zu gleichen Teilen mitbewirkt. Ein Mitzahlen ist wohl das Mindeste.
Und genau das ist ja die Doppelmoral, von der ich sprach. Wird die Entscheidung der Mutter für richtig (pro Kind) befunden, ist der Mann auf einmal in der Unterhaltspflicht, weil er das "Problem" ja mitzuverantworten hat.

Geht es aber darum, Mann in die Entscheidungsfindung mit einzubinden, ist es auf einmal nicht mehr sein Problem (Abtreibung), weil er das Kind ja nicht 9 Monate in seinem Bauch mit sich herumträgt.

Ja, was denn nun? Ist der Mann, mitsamt seiner Spermien, nun mitverantwortlich, oder nicht? Wieso wird hier mit zweierlei Maß gemessen und sich die Argumentation immer so gedreht, wie sie eben gerade passt? :D


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03.05.2018 um 08:49
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ja, was denn nun? Ist der Mann, mitsamt seiner Spermien, nun mitverantwortlich, oder nicht? Wieso wird hier mit zweierlei Maß gemessen und sich die Argumentation immer so gedreht, wie sie eben gerade passt? :D
Verstehe ich auch nicht .. ein Mann hat scheinbar genauso lang Mitspracherecht, wie man es für sich positiv nutzen kann. Traurig! Falsch! Ekelt mich an - gerade wenn es um das Thema "ungeborenes Leben" geht.
Zahlen geht klar aber um Gottes Willen ohne sich weiter einzumischen. Ist schließlich Körper der Frau


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03.05.2018 um 08:54
@Streuselchen
Richtig.

Wenn es zu 100% die alleinige Entscheidung der Frau ist, dann müsste sie auch alle Konsequenzen, auch die Finanziellen, alleine tragen müssen.

Nicht falsch verstehen - bin ich garnicht dafür - die Entscheidung pro oder contra Kind sollte - wenn irgendwie möglich - IMMER gemeinsam getroffen werden .. aber es wäre eben nur geradlinig, wenn man so argumentiert.


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03.05.2018 um 09:03
@Kältezeit
@Streuselchen

Das Problem bei solchen Geschichten ist halt, dass es schwierig bis unmöglich ist, Kompromisse zu finden. Man kann schlecht ein halbes Kind bekommen, genauso wenig kann man ein Kind gegen den Willen des Mannes bekommen und sagen "gut, dann zahlste halt keinen Unterhalt, weil ich das Kind will, du aber nicht". Also klar, "können" kann man das, aber der Gesetzgeber gibt es nicht her, grade bei der Unterhaltsgeschichte. Gibst du als Frau den Vater nicht an, weil du ihn nicht in die Pfanne hauen willst, kann das böse enden.

Und es kommt ja auch durchaus vor, dass sich Männer erst in der Schwangerschaft oder gar erst, wenn das Kind schon da ist, überlegen, dass sie es nicht wollen.

Es gibt so Situationen, in denen man keine Lösung findet, ohne Scherben auf (mindestens) einer Seite zu hinterlassen.


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03.05.2018 um 09:05
@Kältezeit
nee, wäre es nicht, denn es geht ab spätestens der Geburt ja nicht mehr um die Frau, sondern das Kind. Das geborene Kind, das versorgt werden will und da hat man eben eine Verantwortung, als Eltern. Und da besagt dann die Vaterschaft, wer zu zahlen hat.


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03.05.2018 um 09:07
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Wenn es zu 100% die alleinige Entscheidung der Frau ist, dann müsste sie auch alle Konsequenzen, auch die Finanziellen, alleine tragen müssen.
Sehe ich absolut genauso. Wenn die Entscheidung auf Teufel komm raus ohne Zustimmung des Erzeugers getroffen wurde (angenommen man kennt sich jetzt erst so 08/15 und es kommt dann zu einer unverhofften Schwangerschaft), dann muss man als Frau eben schauen, wie man es allein bewerkstelligen kann. Zumindest wenn es um das eigene Gewissen geht und wie man sich durchs Leben egonisiert.
Diese Doppelmoral geht mir auch ganz ganz gewaltig auf den Keks.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Nicht falsch verstehen - bin ich garnicht dafür - die Entscheidung pro oder contra Kind sollte - wenn irgendwie möglich - IMMER gemeinsam getroffen werden .. aber es wäre eben nur geradlinig, wenn man so argumentiert.
Auf Augenhöhe .. richtig. Beiden kommt zu gleichen Teilen Entscheidunfsrelevanz zu. Ich bin da ganz bei dir.
Zitat von BeckyBecky schrieb:Und es kommt ja auch durchaus vor, dass sich Männer erst in der Schwangerschaft oder gar erst, wenn das Kind schon da ist, überlegen, dass sie es nicht wollen.
Das ist dann etwas anderes und hat nur wenig bzw garnichts mit einer Abtreibung zu tun.


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03.05.2018 um 09:14
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Das ist dann etwas anderes und hat nur wenig bzw garnichts mit einer Abtreibung zu tun.
Nicht unbedingt. In den ersten 12 Wochen meiner Schwangerschaft gingen die Äußerungen seinerseits von "klar, kriegen wir irgendwie hin" zu "dieses Kind wird es nicht geben". Aber wirkliche Kommunikation geschweige denn eine Diskussion pro oder contra Kind war nicht möglich.

Was macht frau dann also? Richtig, die Entscheidung alleine fällen und damit die Böse sein. Das ist nämlich die andere Seite der Medaille: die Person, mit der man sich in einer solchen Situation austauschen muss (bzw sollte) lässt das nicht zu. Und ich bin mir sicher, hätte ich das Kind nicht bekommen, wäre ich auch die Böse gewesen in seinen Augen.


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