@Kristderheilan Nichts, aber wirklich nichts ist für die Ewigkeit. Alles hat eine gewisse Halbwertszeit. Bei Beziehungen besonders heikel da diese von vielen Faktoren beeinflusst werden (auch wenn man sich gemeinsam komplett einigelt.... vielleicht sogar grade deshalb, schließlich kann dann nicht mehr woanders gefrustet werden oder ein Ausgleich gefunden werden).
Es ist hart jemanden zu verlieren, je länger die Beziehung umso härter (meiner Meinung nach).
Doch auch wenn es weh tut (der Körper sich aktuell noch in der Entwöhnungsphase befindet - vergleichbar mit einem kalten Entzug), setzt man sich damit auseinander dann wird es mit der Zeit weniger schmerzhaft. irgendwann beginnt man klarer zu sehen, bemerkt all die negativen Punkte der vergangenen Beziehung, erinnert sich an schlimme Worte oder fehlendes "Irgendwas", bemerkt die Fehler die von beiden Seiten irgendwann in der Zeit gemacht wurden. irgendwnan kommt der Moment in dem man sagt "okay, es war eh nur noch eine Frage der Zeit... und so gesehen möglicherweise längst überfällig".
Beispiel:
Als ich vor über 16 Jahren mit meinem damaligen Freund (nach fast 4 Jahren Beziehung) die Beziehung beendete,... nun ich war dann die Böse. Ich war das Schwein das total ungerecht und gemein handelte, das einfach alles hinschmiss, eine egoistische Kuh die ab sofort vom halben Dorf nicht mal mehr mit dem Hintern angeschaut wurde. Er war sehr sehr nachtragend, noch einige Jahre später.
Doch ich hatte nur das gemacht was unweigerlich sowieso irgendwann passiert wäre. Die Beziehung hatte damals schon Risse ohne Ende. Er war phasenweise unglücklich, ich war phasenweise unglücklich, man befand sich im Umbruch und nebenbei merkte ich das ich es nicht mochte gemeinsam mit ihm "eingeigelt" zu sein. Ich wollte Sozialkontakte, doch wusste ich auch das er dies nicht tolerierte. Gut, es gab später Zeiten da bereute ich es.... aber meist wusste ich das meine Entscheidung genau richtig war. Ich entwickelte mich weiter, er entwickelte sich in eine andere Richtung weiter, wir hielten einander nicht mehr auf.
Und genau da ist der aktuelle springende Punkt: Man bekommt die Chance sich weiter zu entwickeln, ohne durch emotionale Bande und Gewohnheit aufgehalten zu werden. Man sieht sich plötzlich einem breiten Spektrum an Möglichkeiten gegenüber stehen. Möglichkeiten die einem vorher verwehrt blieben aus diversen beziehungstechnischen Gründen und weil vorher die Prioritäten rund um die Beziehung aufgebaut waren.
Reisen, Sprachen lernen, Sozialkontakte knüpfen, andere Kulturen kennenlernen, eigene Fähigkeiten entdecken/ ausbauen, Praktikas, Studium, ein anderer Arbeitgeber, ein neues Aufgabengebiet, ein Umzug.... viele viele Türen stehen einem offen. Man hat endlich die Möglichkeit auch Möglichkeiten zu nutzen, ohne durch emotionale Bande (wie beispielsweise eine Beziehung) am aktuellen Aufenthaltsort festgebunden zu sein.