@Tussinelda Okay.
Also:
Du wirst mir sicherlich zustimmen, dass es in vielen Bereichen kulturelle Unterschiede zwischen verschiedenen Ethnien und zwischen Menschen unterschiedlicher Nationalität gibt.
Beispielsweise konsumiert man in Frankreich häufiger Wein, in Deutschland sind viele Menschen eher ein Fan von Bier.
In Äthiopien wird gerne die Kaudroge Kath konsumiert, in Polen eher nicht.
Der kulturelle Hintergrund fördert und lehrt auch bestimmte Werte und Verhaltensweisen.
Diese können für eine größere Affinität zu Taten sorgen, die in einer anderen Kultur als Verbrechen betrachtet werden.
Wenn das der Fall ist, ist es auch relevant, den kulturellen und ethnischen Hintergrund mitzunennen, denn hier wurzeln unter anderem Gründe für eine bestimmte, verbrecherische Tat.
Beispiel:
In Deutschland, in unserer modernen Kultur, bekommen alle gelehrt, grade die Kinder, dass sie Konflikte nicht mit Gewalt lösen sollen.
,,Nur Idioten hauen einfach zu, erstmal reden, erstmal gucken, ob man selbst was falsch gemacht hat. Am besten einen Lehrer oder Erwachsenen holen, damit der das Problem löst. Natürlich auch am besten durch ein freundliches Gespräch, statt eine Strafe."
Die afghanische, traditionelle Kultur ist dagegen stark von einem Ideal des Kriegers und Kämpfers geprägt.
Ein ,,echter Mann" lässt da Beleidigungen oder andere Dinge nicht auf sich sitzen. Man kämpft den Konflikt aus.
Ein Mensch, der in der traditionellen, afghanischen Kultur verhaftet ist und es nicht schafft, sich richtig auf die deutsche (Werte)Kultur in Deutschland einzustellen, wird mit großer Sicherheit Schwierigkeiten bekommen.
Er hat gelernt, bevorzugt mit Gewalt seinen Willen durchzusetzen.
,,Zu Hause macht man das so".
Damit ist die Herkunft Teil seiner Affinität zu Gewalt - WEIL in seiner Herkunftskultur Auseinandersetzungen schneller mit Gewalt gelöst werden und WENN er dieser Kultur verhaftet bleibt.
Eine Affinität, die zu Gewaltverbrechen führen kann.
Er begeht nicht Gewaltverbrechen, weil er Afghane ist.
Seine Verhaftung in der traditionellen Kultur jedoch macht ihn für den Vollzug von Gewaltverbrechen anfälliger.
Wenn ich weiss, dass in der Kultur des Herkunftsland oder der Ethnie diese oder jene Verhaltensweise typisch ist, dann kann ich mir besser erklären, weshalb der Täter sein Verbrechen begangen hat.
Das hilft mir, ihn zu verstehen und Schlüsse zu ziehen, wie ich in Zukunft Gewalttaten von dieser Person oder von traditionell eingestellten Afghanen verhindern könnte.
Wenn ich einfach nur in meine Überlegung mit einbeziehe:,,Junger Mann verdrischt anderen jungen Mann", dann erfasse ich möglicherweise nicht den wahren Grund des Problems.
Ich muss mir auch angucken: Woher kommen Täter und Opfer? Wie sind die drauf? Wer sind sie? Was für einen Hintergrund haben sie?
Ich denke dann vielleicht, dass ,,der arme, kleine Junge bestimmt einfach nur in der Schule geärgert wurde und deshalb seinen Frust rauslassen will", wenn ich mich nicht um die Herkunft kümmere. Damit bin ich aber eventuell auf dem falschen Dampfer.
Und um jetzt mal auf die Roma von eben zurückzukommen:
In Osteuropa führen viele Angehörige dieser Ethnie ein wirklich mieses Leben. Sie kriegen kaum gute Jobs, werden diskriminiert und ausgegrenzt, sie werden nicht gut versorgt, sie haben ,,zu Hause" keine sauberen, modernen Häuser, funktionierende Müllabfuhr und eine Menge Dinge nicht, die in Deutschland normal sind. Und es bleibt ihnen oft gar nichts anderes übrig, als sich irgendwie auch kriminell über Wasser zu halten.
Das macht sie nicht zu schlechten Menschen und heisst weder, dass alle so sind, noch dass sie nicht lernen könnten, sich an die deutschen Gegebenheiten anzupassen.
Aber auch hier sind ethnischer, kultureller, nationaler Hintergrund mit dem Problem verknüpft, den Park zu vermüllen oder zu klauen.
Sie werden in der Heimat diskriminiert und ihre Lebensbedingungen sind mies, WEIL sie Roma sind.
Das führt dazu, dass sie in Verhältnissen leben, die wir hier als sehr unhygienisch und schmutzig betrachten würden.
Und es führt auch zu der vermeintlichen Erkenntnis, dass sie sich eben auch mit kriminellem Verhalten behelfen müssen. Sie bekommen ja keinen guten Job, keine gute Schulausbildung.
Diese negativen Dinge können nach Deutschland importiert werden und führen dann dazu, dass manche Romafamilien ihre Kinder lieber zum Klauen schicken, als in die Schule oder dass sie denken, man könne seinen Müll eben überall hinwerfen oder das zur Verfügung gestellte Haus verwohnen, wie`s einem gefällt.
Auch hier ist es sinnvoll, will man diese Probleme lösen, die Herkunft, die Ethnie, die Kultur zu bedenken.
So, mehr und besser kann ich es dir nun wirklich nicht erklären
:DDas hat nicht im Mindesten etwas mit Rassismus zu tun, es geht um eine lösungsorientierte Haltung.
Für positive Lösungen eines Problems hilft es nicht, die Augen vor Tatsachen zu verschließen, weil sie einem nicht in die Philosophie passen.
Ein Schlüssel lautet Differenzierung.