Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
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Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
16.04.2015 um 12:37So und folgender Artikel erhellt jetzt einiges. klar wird das von einigen, die uns Ostdeutsche permanent in eine rechte Ecke drücken wollen, wieder negiert.
http://www.politplatschquatsch.com/2011/12/das-gibts-in-keinem-russenfilm.html
http://www.politplatschquatsch.com/2011/12/das-gibts-in-keinem-russenfilm.html
Je weiter sie in die Vergangenheit rutscht, desto mysteriöser wird die DDR. Zahlreiche Gerüchte umschwirren ihre Geheimnisse, viele Zeitzeugen, die sich noch selbst erinnern, glauben nach der zehnten ZDF-Erklärsendung über das, was war, dass es wohl doch anders gewesen sein muss. Vielleicht gab es sie wirklich, die "Jahresendflügelfiguren"? Vielleicht wurde tatsächlich getopft? Vielleicht verehrte wirklich ein ganzes Land insgeheim einen Bartbarden wie Wolf Biermann?
Nur dass mit der Ausländerfeindlichkeit, das wollen sich die ehemaligen Untertanen des Reichs des Bösen nicht nachsagen lassen. Hierbei handele es sich um Verleumdung, gepaart mit einem großen Maß an Ignoranz und Böswilligkeit, sagen Betroffene. Es habe in der DDR nicht nur kaum Ausländer gegeben, sondern auch keine Ausländerfeindlichkeit, nicht einmal das Wort habe existiert. Dass westliche Medien dennoch seit zwei Jahrzehnten versuchen, den gut ausgebildeten DDR-Menschen einzureden, sie hätten stets gedacht, dass Vietnamesen von den Fidschi-Inseln stammen und sie deshalb "Fidschis" genannt, ist ein klarer Beleg für die westliche Deutungshoheit über die ostdeutsche Geschichte. Denn in Wirklichkeit verhalte es sich ganz anders, wie PPQ-Leser Kurt als sachkundiger Experte beschreibt.
Der Begriff "Fidschis" müsse eigentlich "Vietschis" geschrieben werden, weil die damit bezeichnete Gruppe ja aus Vietnam kam. Historiker glauben, dass die falsche Schreibweise durch einen Hör-Schreib-Fehler eines "Spiegel"-Redakteurs in die Welt gekommen ist. Aus diesem Artikel mit dem Titel "Nahe am Pogrom", der aus dem Jahr 1990 datiert, hätten sich alle anderen Medien seitdem bedient. Hier findet der Sprachforscher die erste schriftlich niedergelegte Erwähnung des Wortes, vo hier aus nahm eines der größten Missverständnisse der deutsch-deutschen Geschichte mit einer Zwangsläufigkeit seinen Lauf, wie sie unter Ignoranten üblich ist, die voneinander gegenseitig alles Schlimme glauben.
Dabei ist die Logik, mit der DDR-Bürger ihre vietnamesischen Gäste bezeichneten, sehr leicht nachvollziehbar, denn sie hielten es mit allen ausländischen Mitbürgern so. Wo der Türke im Westen zum "Kanaken" und der Kongolese zum "Nigger" wurde, streichelte der internationalistische geschulte Ostdeutsche seine Gäste verbal mit Verniedlichungs-Is. "Ein schwarzer Gastarbeiter wurde nur dann "Kohle" genannt, wenn er aus Angola kam", erinnert sich Zeitzeuge Kurt. Böswillig sei das nicht, auch wenn hier das Kose-I ausnahmsweise nicht zur Anwendung komme: "Im Sächsischen ist phonetisch kein Unterschied zwischen g und k."
Kam der schwarze Gastarbeiter dagegen aus Mocambique, tauchte das Standard-Kose-I wieder auf: "Dann war er ein "Mosi". Kubaner hießen "Gubbis", wobei das sächsische "G" das "K" ersetzte. Außerdem habe es noch "Algis" gegeben, die "logischerweise aus Algerien kamen" und das Kose-I erhielten, obwohl sie immer Westgeld hatten und damit leichtes Spiel dabei, die nach exotischer Romantik ebenso wie nach harten Devisen ausgehungerten DDR-Mädchen in der Disko abzuschleppen. Schlägereien mit Algis waren häufig, der Grund aber waren nicht deren Herkunft, sondern ihr Erfolg bei den Frauen.
Erstaunlicherweise habe es keine "Bulgis", "Romis", "Tscheskis", "Polskis" oder "Wessis" gegeben, meint Kurt. Letztere waren allerdings ja schon "Bundis", wobei das Kose-I hier nicht aus Sympathie, sondern aus Gründen der ostdeutschen Ordnungsliebe vergeben worden sein dürfte.
Daneben habe es eigentlich nur noch "Ruskis" gegegeben, die kamen seien öffentlich nur als Fahrer von Ogneopasno-Lastern vorgekommen oder am "Tag der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft" in Form des "Russenfilms". Jener prägte den Sprachgebrauch einer ganzen Ost-Generation, wie der Experte erinnert. Der "Russenfilm" sei ein vaterländischer Kriegsfilm aus den Mosfilmstudios gewesen, dessen Handlung wie in einem "Spiegel"-Artikel um der propagandistischen Wirkung willen derart haarsträubend war, dass daraus der Ausdruck "Das gibts in keinem Russenfilm" entsprang, mit dem eine völlig absurde Begebenheit kommentiert wurde.
Hier setzt auch die Theorie des DDR-Spezialisten an, die die überdurchschnittlich hohe Ausländerfeindlichkeit erklärt, die seit der Übergabe der 14 Bezirke an die Verwaltung durch Niedersachsen, Bayern und Schwaben entstand. "Die schulklassenweise Zwangsvorführung von solchen antifaschistischen Heldenepen hat wahrscheinlich zu einer Überreaktion geführt und die Jugend dem deutschen Faschismus in die Arme getrieben."
Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
16.04.2015 um 12:38Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
16.04.2015 um 12:41Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
16.04.2015 um 12:41Noch'n Zitat:
Warum ich das nicht mehr hören will: "Fidschi"
Verfasst am 13. November 2008 - 18:35 Seite druckenSeite drucken
Wer kennt das nicht: "Das meinte ich doch nicht soo..." oder "Sei doch nicht so empfindlich...". Gerade unter Jugendlichen - aber nicht nur dort - ist der Umgang mit Sprache oft unachtsam. Da werden Schimpfwörter über den Schulhof geschmettert und in Redewendungen rassistische Stereotypen bedient, ohne darüber nachzudenken. Oft ist den Betreffenden auch nicht klar, wo das Wort eigentlich herkommt. Oder Beschimpfungen werden gezielt ausgesprochen, um dem Gegenüber klar zu machen, dass man ihn für minderwertig hält. Von dort ist es oft nur noch ein kleiner Schritt zu konkreten Taten.
Netz gegen Nazis hat zu diesem Thema eine Serie erstellt: „Warum ich das nicht mehr hören will!“ Hier geht es nicht darum, Schimpfwörter zur Diskussion zu stellen, sondern Menschen, die nicht darüber hinweg hören wollen, die Gelegenheit zu geben, zu erklären warum. Denn wie der deutsche Schriftsteller Victor Klemperer in seinen „Notizen eines Philologen“ schrieb: „Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Hong Nga Nguyen Vu ist Kommunikationswissenschaftlerin am Medienforschungsinstitut der Universität Zürich. Sie ist in Vietnam geboren und hat in der DDR gelebt.
"Das Wort "Fidschi" ist als Schimpfwort gedacht, das ich nicht hören möchte. Es wurde zuerst gebraucht, um vietnamesische und überhaupt asiatische Facharbeiter in der ehemaligen DDR zu diskriminieren. Aufgekommen ist es, als viele Menschen aus diesen Ländern in den 1970er, 1980er Jahren angeworben wurden und in die DDR kamen. Es ist ja eigentlich gar kein Schimpfwort, sondern bezieht sich auf Menschen aus einer bestimmten geographischen Region, den Fidschi-Inseln. Dennoch wurde und wird es aus Unwissenheit oder Ignoranz generell als Bezeichnung für asiatisch aussehende Menschen gebraucht.
Meine Eltern kommen aus Vietnam. Mein Vater hat in der DDR studiert und später dort gearbeitet. Ich bin erst später mit meiner Mutter nachgezogen und habe eigentlich nur ein halbes Jahr vor der Wende dort gelebt. Ich habe es auch schon auf der Straße erlebt, dass mir rechtsextreme Skins das nachgerufen haben, um mich zu beschimpfen. Als Kind fragt man sich natürlich was das soll, ich habe damals ja noch nicht so gut Deutsch gesprochen und nicht verstanden, was die damit meinten. Aber es war klar, dass es abwertend gemeint war.
Ich lebe jetzt in Zürich, das eine sehr internationale Stadt ist, sehr multikulturell und hier habe ich das noch nicht erlebt. Davor habe ich in London gelebt, das ist noch ganz anders, weil es dort so viele unterschiedliche Ethnien gibt, dass dir sowieso nicht auffällt, wer Ausländer ist. Jeder kommt irgendwo her und dadurch relativiert sich die Herkunft. Das ist in Deutschland ja eher nicht so. Dort erlebe ich es oft, wenn ich irgendwo hinkomme, dass mir die Leute sagen: "Du sprichst ja so gut Deutsch." Und ich sage dann: "Entschuldigung, ich bin Deutsche." Viele haben hier einfach die Wahrnehmung, wenn jemand ausländisch aussieht, ist er auch ein Ausländer, das ist in London nicht so. Da wird kein Unterschied nach dem Aussehen gemacht und in der Schweiz ist das auch weniger. Also Deutschland hat in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf."
Hintergrund: Wo kommt das Wort eigentlich her?
"Fidschi" bezeichnet eine Inselgruppe im Südwestpazifik beziehungsweise die Einwohner dieses Inselstaates und deren Sprache. Die Bezeichnung wird aber auch als Schimpfwort für asiatisch aussehende Menschen benutzt. Der Duden führt es euphemistisch auf als "salopp abwertende" Bezeichnung von jemand, "der aus Indochina stammt, besonders Vietnamese".
Obwohl es seitens der DDR-Regierung keine Ausländerfeindlichkeit geben durfte, avancierte das Wort "Fidschi" dort zu einem Schimpfwort, nachdem die ersten Vertragsarbeiter vor allem aus Vietnam 1980 in die DDR kamen. Sie wohnten meist isoliert in Arbeiterwohnheimen, denn eine Integration in die DDR-Gesellschaft war ausdrücklich nicht erwünscht. So war der Arbeitsaufenthalt auch nur für drei bis fünf Jahre vorgesehen – doch viele blieben auch noch bis nach 1990. Dort mussten sie erleben, wie sich der aufgestaute Ausländerhass in pogromartigen Ausschreitungen eines rassistischen Mobs entluden: Im August 1992 steckte eine Gruppe Neonazis unter dem Applaus hunderter Schaulustiger ein Wohnhaus, in dem überwiegend Vietnamesen lebten, in Rostock-Lichtenhagen in Brand.
Als diskriminierendes Schimpfwort hat es bis heute eine traurige Aktualität behalten und wird auch inzwischen als diskriminierende Beleidigung asiatisch aussehender Menschen überhaupt gebraucht – vor allem vor dem Hintergrund gewalttätiger Übergriffe hat es eine erschreckende Präsenz:
Im August 1999 traten in Eggesin (Mecklenburg-Vorpommern) sieben Neonazis zwei Vietnamesen fast tot. Dabei skandierten sie den Refrain eines Liedes der rechtsextremen Band Landser "Fidschi, Fidschi, Gute Reise". Die Bundesanwaltschaft leitete damals auch die Ermittlungen ein gegen die Neonaziband, die sich auch selbst gern als "Terroristen mit E-Gitarre" bezeichnet.
Am 6. August 2008 wurde ein vietnamesischer Zigarettenhändler in Berlin-Marzahn ermordet: Ein deutscher Rassist hatte ihn zunächst festgehalten und dann die Polizei angerufen mit der Frage : "Regelt ihr das oder muss ich das selbst erledigen?" Noch bevor die Polizei eintraf, stach der Täter mit einem Messer auf den jungen Mann ein. Dieser starb wenige Stunden später an seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der Täter hatte bereits vor diesem Mord gegen die "Fidschis" gehetzt. Trotzdem spekulierten die Nachrichtenagenturen zuerst über Revierkämpfe in der Zigaretten-Mafia. Polizei und Medien versuchten diesen rassistischen Mord als Tat eines psychisch Kranken herunterzuspielen.
Aufgezeichnet und erstellt von Pamo Roth.
Quelle: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/warum-ich-das-nicht-mehr-hoeren-will-teil-4-fidschi
Warum ich das nicht mehr hören will: "Fidschi"
Verfasst am 13. November 2008 - 18:35 Seite druckenSeite drucken
Wer kennt das nicht: "Das meinte ich doch nicht soo..." oder "Sei doch nicht so empfindlich...". Gerade unter Jugendlichen - aber nicht nur dort - ist der Umgang mit Sprache oft unachtsam. Da werden Schimpfwörter über den Schulhof geschmettert und in Redewendungen rassistische Stereotypen bedient, ohne darüber nachzudenken. Oft ist den Betreffenden auch nicht klar, wo das Wort eigentlich herkommt. Oder Beschimpfungen werden gezielt ausgesprochen, um dem Gegenüber klar zu machen, dass man ihn für minderwertig hält. Von dort ist es oft nur noch ein kleiner Schritt zu konkreten Taten.
Netz gegen Nazis hat zu diesem Thema eine Serie erstellt: „Warum ich das nicht mehr hören will!“ Hier geht es nicht darum, Schimpfwörter zur Diskussion zu stellen, sondern Menschen, die nicht darüber hinweg hören wollen, die Gelegenheit zu geben, zu erklären warum. Denn wie der deutsche Schriftsteller Victor Klemperer in seinen „Notizen eines Philologen“ schrieb: „Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Hong Nga Nguyen Vu ist Kommunikationswissenschaftlerin am Medienforschungsinstitut der Universität Zürich. Sie ist in Vietnam geboren und hat in der DDR gelebt.
"Das Wort "Fidschi" ist als Schimpfwort gedacht, das ich nicht hören möchte. Es wurde zuerst gebraucht, um vietnamesische und überhaupt asiatische Facharbeiter in der ehemaligen DDR zu diskriminieren. Aufgekommen ist es, als viele Menschen aus diesen Ländern in den 1970er, 1980er Jahren angeworben wurden und in die DDR kamen. Es ist ja eigentlich gar kein Schimpfwort, sondern bezieht sich auf Menschen aus einer bestimmten geographischen Region, den Fidschi-Inseln. Dennoch wurde und wird es aus Unwissenheit oder Ignoranz generell als Bezeichnung für asiatisch aussehende Menschen gebraucht.
Meine Eltern kommen aus Vietnam. Mein Vater hat in der DDR studiert und später dort gearbeitet. Ich bin erst später mit meiner Mutter nachgezogen und habe eigentlich nur ein halbes Jahr vor der Wende dort gelebt. Ich habe es auch schon auf der Straße erlebt, dass mir rechtsextreme Skins das nachgerufen haben, um mich zu beschimpfen. Als Kind fragt man sich natürlich was das soll, ich habe damals ja noch nicht so gut Deutsch gesprochen und nicht verstanden, was die damit meinten. Aber es war klar, dass es abwertend gemeint war.
Ich lebe jetzt in Zürich, das eine sehr internationale Stadt ist, sehr multikulturell und hier habe ich das noch nicht erlebt. Davor habe ich in London gelebt, das ist noch ganz anders, weil es dort so viele unterschiedliche Ethnien gibt, dass dir sowieso nicht auffällt, wer Ausländer ist. Jeder kommt irgendwo her und dadurch relativiert sich die Herkunft. Das ist in Deutschland ja eher nicht so. Dort erlebe ich es oft, wenn ich irgendwo hinkomme, dass mir die Leute sagen: "Du sprichst ja so gut Deutsch." Und ich sage dann: "Entschuldigung, ich bin Deutsche." Viele haben hier einfach die Wahrnehmung, wenn jemand ausländisch aussieht, ist er auch ein Ausländer, das ist in London nicht so. Da wird kein Unterschied nach dem Aussehen gemacht und in der Schweiz ist das auch weniger. Also Deutschland hat in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf."
Hintergrund: Wo kommt das Wort eigentlich her?
"Fidschi" bezeichnet eine Inselgruppe im Südwestpazifik beziehungsweise die Einwohner dieses Inselstaates und deren Sprache. Die Bezeichnung wird aber auch als Schimpfwort für asiatisch aussehende Menschen benutzt. Der Duden führt es euphemistisch auf als "salopp abwertende" Bezeichnung von jemand, "der aus Indochina stammt, besonders Vietnamese".
Obwohl es seitens der DDR-Regierung keine Ausländerfeindlichkeit geben durfte, avancierte das Wort "Fidschi" dort zu einem Schimpfwort, nachdem die ersten Vertragsarbeiter vor allem aus Vietnam 1980 in die DDR kamen. Sie wohnten meist isoliert in Arbeiterwohnheimen, denn eine Integration in die DDR-Gesellschaft war ausdrücklich nicht erwünscht. So war der Arbeitsaufenthalt auch nur für drei bis fünf Jahre vorgesehen – doch viele blieben auch noch bis nach 1990. Dort mussten sie erleben, wie sich der aufgestaute Ausländerhass in pogromartigen Ausschreitungen eines rassistischen Mobs entluden: Im August 1992 steckte eine Gruppe Neonazis unter dem Applaus hunderter Schaulustiger ein Wohnhaus, in dem überwiegend Vietnamesen lebten, in Rostock-Lichtenhagen in Brand.
Als diskriminierendes Schimpfwort hat es bis heute eine traurige Aktualität behalten und wird auch inzwischen als diskriminierende Beleidigung asiatisch aussehender Menschen überhaupt gebraucht – vor allem vor dem Hintergrund gewalttätiger Übergriffe hat es eine erschreckende Präsenz:
Im August 1999 traten in Eggesin (Mecklenburg-Vorpommern) sieben Neonazis zwei Vietnamesen fast tot. Dabei skandierten sie den Refrain eines Liedes der rechtsextremen Band Landser "Fidschi, Fidschi, Gute Reise". Die Bundesanwaltschaft leitete damals auch die Ermittlungen ein gegen die Neonaziband, die sich auch selbst gern als "Terroristen mit E-Gitarre" bezeichnet.
Am 6. August 2008 wurde ein vietnamesischer Zigarettenhändler in Berlin-Marzahn ermordet: Ein deutscher Rassist hatte ihn zunächst festgehalten und dann die Polizei angerufen mit der Frage : "Regelt ihr das oder muss ich das selbst erledigen?" Noch bevor die Polizei eintraf, stach der Täter mit einem Messer auf den jungen Mann ein. Dieser starb wenige Stunden später an seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der Täter hatte bereits vor diesem Mord gegen die "Fidschis" gehetzt. Trotzdem spekulierten die Nachrichtenagenturen zuerst über Revierkämpfe in der Zigaretten-Mafia. Polizei und Medien versuchten diesen rassistischen Mord als Tat eines psychisch Kranken herunterzuspielen.
Aufgezeichnet und erstellt von Pamo Roth.
Quelle: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/warum-ich-das-nicht-mehr-hoeren-will-teil-4-fidschi
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16.04.2015 um 12:44@Gute_Luise
Es ist für normale Leute immer noch neutral.Ahh.. klar, es avancierte also nur für die unnormalen Leute zum Schimpfwort und diese lebten ihre Sprache auch seperat aus. Wenn es ein normaler Mensch zu einem Vietnamesen sagt, kann er sich also nicht beleidigt fühlen; weil es dann ja keinen beleidigenden Charakter mehr haben kann. Ich Dummerchen.. :)
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16.04.2015 um 12:48@Gute_Luise
vincent schrieb:Es ist für normale Leute immer noch neutral.
«Neger» sei eine wertneutrale Bezeichnung,Sag mal, hast Du eins an der Waffel?
so wird dieser Sprachgebrauch im konkreten
Fall mit einiger Wahrscheinlichkeit dennoch
als rassistisch taxiert werden. In diesem Falle
wäre es verfehlt, auf das Unschuldsempfinden
der Täterseite abzustellen.http://www.ekr.admin.ch/pdf/FRB_Rechtsratgeber_rassistische_Diskriminierung.pdf
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16.04.2015 um 12:48Ja, der böse politisch korrekte Maulkorb. Ganz harmloses faschistisches und rassistisches Gedankengut wird von der bösen gutmenschelnden Gedankenpolizei verfolgt und geächtet. Der ängstliche Faschist traut sich nicht mal mehr auf die Strasse und flüstert nur noch hinter vorgehaltener Hand im Darkroom "Holocaustlüge", aus Angst, sofort standrechtlich erschossen zu werden. Niemand traut sich mehr, etwas gegen Nigger, Fidschis, Kanacken, Zigeuner, Jidden, Krüppel oder Schwule zu sagen oder deren Ausrottung betreiben zu wollen. Nirgends. Schrecklich, diese Demokratie! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
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16.04.2015 um 12:49Dem Faschisten, der einem Menschen mit der seiner Meinung nach falschen Hautfarbe den Schädel mit seinen Springerstiefeln eintritt, ist es auch egal, ob er einen Afrikaner, einen Schwarzen, einen Farbigen, einen Neger, einen Nigger, ein Brikett oder einen Bimbo tottrampelt.
Hautsache, der ist tot.
Hautsache, der ist tot.
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16.04.2015 um 12:50@vincent
@aseria23
Den Artikel zu lesen wäre jetzt zu viel verlangt, was?
@Doors
Ich kenne den Artikel und streite es nicht ab, das es Rechte jetzt auch als Schimpfwort gebrauchen. Ist aber genau wie mit Russe. Sollen wir alle Wörter die Rechte missbrauchen, aus unserem Sprachschatz entfernen?
Hier wird sich der Tenor nicht ändern. Wessis sind eben die Guten und Ossis die Bösen.
Was bedeutet ein Zeitzeuge, wenn man hinterher Geschichtsklitterung betreiben kann?
@aseria23
Den Artikel zu lesen wäre jetzt zu viel verlangt, was?
@Doors
Ich kenne den Artikel und streite es nicht ab, das es Rechte jetzt auch als Schimpfwort gebrauchen. Ist aber genau wie mit Russe. Sollen wir alle Wörter die Rechte missbrauchen, aus unserem Sprachschatz entfernen?
Hier wird sich der Tenor nicht ändern. Wessis sind eben die Guten und Ossis die Bösen.
Was bedeutet ein Zeitzeuge, wenn man hinterher Geschichtsklitterung betreiben kann?
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16.04.2015 um 12:51Für mich als ollen Wessi sind Ossis sowieso alle Westrussen.
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16.04.2015 um 12:55@Doors
Du unterschlägst die Polen!
Aber es ist auch mein Humor! Einem türkischem Freund in Hamburg, erzählte ich das ich nun in Polen lebe (gemeint ist SA).
Doors schrieb:Für mich als ollen Wessi sind Ossis sowieso alle Westrussen.Das ist schon wieder rassistisch! Erinnert mich an einen DDR-Witz, der mit der Pointe endete: Zwischenfall, an der Deutsch-Chinesischen Grenze!
Du unterschlägst die Polen!
Aber es ist auch mein Humor! Einem türkischem Freund in Hamburg, erzählte ich das ich nun in Polen lebe (gemeint ist SA).
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16.04.2015 um 12:57@Gute_Luise
Nö, hab alle Artikel hier gelesen. Und wie sieht es bei dir mit der Nutzung deines Hirns aus; schaffst du das bald mal? :)
Nö, hab alle Artikel hier gelesen. Und wie sieht es bei dir mit der Nutzung deines Hirns aus; schaffst du das bald mal? :)
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16.04.2015 um 13:06@Gute_Luise
Was sagst Du denn zu dem Artikel einer betroffenen, wie sie sich unter der Bezeichnung fühlt?
Was sagst Du denn zu dem Artikel einer betroffenen, wie sie sich unter der Bezeichnung fühlt?
Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
16.04.2015 um 14:12Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
16.04.2015 um 14:17Gute_Luise schrieb:Die DDR war nun mal Links, aber nicht umsonst heißt es: Kommunisten sind nur rot lackierte Faschisten!Du lügst schon wieder.In der DDR sind Leute zu Hauf wegen Linksabweichlerei in den Bau gegangen
Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
16.04.2015 um 15:14@Warhead
in der zone gab es keine "echten linken"!
obwohl man sich "Kommunist" nannte.
du warst entweder pro SED, oder deren gegner.
und rechte gab's da eigentlich auch nicht - konnte ja nicht sein.
rechte gab's immer nur im westen und die hiessen da faschisten.
deswegen wurde die mauer in der zone "Antifaschistischer Schutzwall"
genannt.
aber das ist stoff für einen anderen Fred!
was genau meinst du mit "linksabweichlerei"?
in der zone gab es keine "echten linken"!
obwohl man sich "Kommunist" nannte.
du warst entweder pro SED, oder deren gegner.
und rechte gab's da eigentlich auch nicht - konnte ja nicht sein.
rechte gab's immer nur im westen und die hiessen da faschisten.
deswegen wurde die mauer in der zone "Antifaschistischer Schutzwall"
genannt.
aber das ist stoff für einen anderen Fred!
was genau meinst du mit "linksabweichlerei"?
Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?
16.04.2015 um 15:19Ich weiß nicht, was es da noch zu diskutieren gibt...
- 22 Jahre Forschung degradiert zu "das kann sich jeder aus den Fingern saugen".
- Zeitgenössische Autoren zählen nicht, da sie eh alle Rassisten waren und auch nicht wissen konnten, dass man das Wort "irgendwann so negativ sieht" und gelten trotzdem als Voraussetzung für einen Beweis
- Die Ansicht wird durch einen Wiki-Artikel gestützt, in dem das Gegenteil steht, was dann aber als Unsinn abgetan wird
Man könnte @Gute_Luise in einen Glaskasten stecken und als Anschauungsmaterial in einen Vortrag zum Thema "Bestätigungsfehler" mitnehmen (obwohl...ich bin mir nicht mal sicher, ob man das überhaupt "Bestätigungsfehler" nennen kann, wenn gar keine Informationen existieren, die die eigene Ansicht stützen, sondern lediglich Satzfetzen missgedeutet werden).
Selbst wenn hier jemand Gobineau persönlich ausbuddelt, um es zu erklären, wird es trotzdem falsch sein.
- 22 Jahre Forschung degradiert zu "das kann sich jeder aus den Fingern saugen".
- Zeitgenössische Autoren zählen nicht, da sie eh alle Rassisten waren und auch nicht wissen konnten, dass man das Wort "irgendwann so negativ sieht" und gelten trotzdem als Voraussetzung für einen Beweis
- Die Ansicht wird durch einen Wiki-Artikel gestützt, in dem das Gegenteil steht, was dann aber als Unsinn abgetan wird
Man könnte @Gute_Luise in einen Glaskasten stecken und als Anschauungsmaterial in einen Vortrag zum Thema "Bestätigungsfehler" mitnehmen (obwohl...ich bin mir nicht mal sicher, ob man das überhaupt "Bestätigungsfehler" nennen kann, wenn gar keine Informationen existieren, die die eigene Ansicht stützen, sondern lediglich Satzfetzen missgedeutet werden).
Selbst wenn hier jemand Gobineau persönlich ausbuddelt, um es zu erklären, wird es trotzdem falsch sein.
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16.04.2015 um 15:26@Warhead
@Alienpenis
@cejar
@Fierna
Ziemlich vermessen, das ihr, die diese Bezeichnung gar nicht mal kanntet, nun glaubt die Deutungshoheit zu haben.
@Alienpenis
Alienpenis schrieb:was genau meinst du mit "linksabweichlerei"?Ich dachte schon nur ich würde diesen Satz nicht verstehen.
@cejar
cejar schrieb:Was sagst Du denn zu dem Artikel einer betroffenen, wie sie sich unter der Bezeichnung fühlt?Das habe ich schon geschrieben.
Gute_Luise schrieb:Ich kenne den Artikel und streite es nicht ab, das es Rechte jetzt auch als Schimpfwort gebrauchen. Ist aber genau wie mit Russe. Sollen wir alle Wörter die Rechte missbrauchen, aus unserem Sprachschatz entfernen?Du unterschlägst, das es ihr hinterher gerufen wurde. Hätte man ihr "Ey, Vietnamesin!" hinterher gerufen, wäre es genauso beleidigend gewesen. Hättest du alle Artikel gelesen, wüßtest du das VC die amerikanische Abkürzung für die Eigenbezeichnung Viet Cong war.
@Fierna
Ziemlich vermessen, das ihr, die diese Bezeichnung gar nicht mal kanntet, nun glaubt die Deutungshoheit zu haben.
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16.04.2015 um 15:28@Fierna
Fierna schrieb:Die Ansicht wird durch einen Wiki-Artikel gestützt, in dem das Gegenteil steht, was dann aber als Unsinn abgetan wirdVerlinke mal! Ich finde nichts.