tynkabel
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2004
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Ist Terry noch am Leben?
22.03.2005 um 10:34hey
Vielleicht habt ihr ja auch schon von dem Schicksal der 41 jährigen Terry aus den USA gehört. Falls nicht, hier ein Zeitungsartikel:
Schicksalsfrage der Komapatientin wird in den USA zum Politikum
Die Uhr zeigt 71 Minuten nach Mitternacht, als ein müder US-Präsident George W. Bush - aus dem Osterurlaub zurück nach Washington geeilt - das soeben vom US-Kongress verabschiedete Eil-Gesetz unterzeichnet. Es verfolgt nur ein Ziel: Die am Freitag gestoppte künstliche Ernährung für die 41-jährige Koma-Patientin Terri Schiavo wieder aufzunehmen - und so die Schwerkranke „vor dem sicheren Hungertod zu retten“, so der republikanische Politiker Tom DeLay.
Ein Bundesgericht in Tampa (Bundesstaat Florida) befasst sich seit Montagmorgen mit der neuen Rechtslage, die nun eine Entfernung von Nahrungssonden als mögliche Verletzung der verfassungsmäßigen Rechte eines Patienten einstuft. Wann eine Entscheidung fallen wird, ist noch offen. Eine erste Anhörung der Beteiligten war gestern Abend für 21 Uhr MEZ angesetzt. Es wird erwartet, dass sich im Verlauf der nächsten Tage dann noch mehrere Instanzen bis hin zum Obersten Gerichtshof, dem Supreme Court, mit der Problematik befassen werden.
Die nächtliche Aktion der Abgeordneten, die mit 203 zu 58 Stimmen die Grundlage für ein erneutes juristisches Tauziehen legten, stieß beim Ehemann der seit 1990 im Koma liegenden Frau auf harsche Kritik. „Dies ist ein trauriger Tag für Terri und alle Menschen in Amerika“, sagte Michael Schiavo, „weil die Regierung über alle privaten und persönlichen Angelegenheiten hinweg trampelt. 20 verschiedene Richter haben sich mit dem Fall bereits beschäftigt. Bush sollte sich dafür schämen.“
Michael Schiavo versucht seit nunmehr sieben Jahren, seine Frau „in Würde sterben zu lassen“, wie er sagt - weil Terri ihm stets versichert habe, sie wolle nicht künstlich am Leben gehalten werden. Die Eltern Terris vertreten jedoch die Position, ihre Tochter zeige durch bestimmte Reaktionen und Reflexe immer noch Gehirntätigkeit, und auch eine Verbesserung ihrer Lage sei durch Therapie und gute Pflege langfristig möglich - eine Ansicht, der mehrere medizinische Gutachter jedoch in der Vergangenheit widersprochen haben.
„Bitte, bitte helfen sie meinem kleinen Mädchen“, appellierte die Mutter noch am Sonntag kurz vor der Abstimmung an die Kongress-Mitglieder. Nach dem Votum dankte die Schwester von Terri dann den Politikern: „Wir haben nun wieder Hoffnung, dass die Gerichte dem Willen des Kongresses folgen und das Leben von Terri retten werden.“ Ihr Vater berichtete zudem, seine Tochter habe „ein großes Lächeln“ gezeigt, als dieser ihr einen Ausflug und ein gemeinsames Frühstück in Aussicht gestellt habe.
Für neue Aufregung in der Debatte um das Schicksal der in einem Hospiz in Florida von Polizisten abgeschirmten Schwerkranken sorgt auch ein Strategiepapier republikanischer Politiker, über das jetzt US-Medien berichteten. In dem Memorandum wird das „große politische Potenzial dieses Themas für den nächsten Wahlkampf“ beschworen - ein deutlicher Hinweis darauf, dass man im Bush-Lager die Abtreibungs-Debatte und die damit eng verbundene Frage des Wertes menschlichen Lebens in den Mittelpunkt der innenpolitischen Auseinandersetzung stellen will.
Die Verabschiedung des neuen Gesetzes in der Nacht zu Montag fand zwar die Mehrheit des Repräsentantenhauses und des Senats, doch Kritiker fanden sich vor allem im liberalen Spektrum. „Niemand von uns hier in Washington weiß doch, was die Wünsche von Terri Schiavo waren“, so der Demokrat Barney Frank, „es wurde deshalb nach politischer Interessenlage und nicht im Interesse der Patientin abgestimmt.“
Ich frage mich nun, wie kann man es verantwortet diese Frau weiter so "leben" zu lassen?
Tja, und nun mischt sich Bush auch noch.......
Gott hat den Menschen erschaffen, weil er vom Affen enttäuscht war. Danach hat er auf weitere Experimente verzichtet.
Mark Twain, 1835-1910
Vielleicht habt ihr ja auch schon von dem Schicksal der 41 jährigen Terry aus den USA gehört. Falls nicht, hier ein Zeitungsartikel:
Schicksalsfrage der Komapatientin wird in den USA zum Politikum
Die Uhr zeigt 71 Minuten nach Mitternacht, als ein müder US-Präsident George W. Bush - aus dem Osterurlaub zurück nach Washington geeilt - das soeben vom US-Kongress verabschiedete Eil-Gesetz unterzeichnet. Es verfolgt nur ein Ziel: Die am Freitag gestoppte künstliche Ernährung für die 41-jährige Koma-Patientin Terri Schiavo wieder aufzunehmen - und so die Schwerkranke „vor dem sicheren Hungertod zu retten“, so der republikanische Politiker Tom DeLay.
Ein Bundesgericht in Tampa (Bundesstaat Florida) befasst sich seit Montagmorgen mit der neuen Rechtslage, die nun eine Entfernung von Nahrungssonden als mögliche Verletzung der verfassungsmäßigen Rechte eines Patienten einstuft. Wann eine Entscheidung fallen wird, ist noch offen. Eine erste Anhörung der Beteiligten war gestern Abend für 21 Uhr MEZ angesetzt. Es wird erwartet, dass sich im Verlauf der nächsten Tage dann noch mehrere Instanzen bis hin zum Obersten Gerichtshof, dem Supreme Court, mit der Problematik befassen werden.
Die nächtliche Aktion der Abgeordneten, die mit 203 zu 58 Stimmen die Grundlage für ein erneutes juristisches Tauziehen legten, stieß beim Ehemann der seit 1990 im Koma liegenden Frau auf harsche Kritik. „Dies ist ein trauriger Tag für Terri und alle Menschen in Amerika“, sagte Michael Schiavo, „weil die Regierung über alle privaten und persönlichen Angelegenheiten hinweg trampelt. 20 verschiedene Richter haben sich mit dem Fall bereits beschäftigt. Bush sollte sich dafür schämen.“
Michael Schiavo versucht seit nunmehr sieben Jahren, seine Frau „in Würde sterben zu lassen“, wie er sagt - weil Terri ihm stets versichert habe, sie wolle nicht künstlich am Leben gehalten werden. Die Eltern Terris vertreten jedoch die Position, ihre Tochter zeige durch bestimmte Reaktionen und Reflexe immer noch Gehirntätigkeit, und auch eine Verbesserung ihrer Lage sei durch Therapie und gute Pflege langfristig möglich - eine Ansicht, der mehrere medizinische Gutachter jedoch in der Vergangenheit widersprochen haben.
„Bitte, bitte helfen sie meinem kleinen Mädchen“, appellierte die Mutter noch am Sonntag kurz vor der Abstimmung an die Kongress-Mitglieder. Nach dem Votum dankte die Schwester von Terri dann den Politikern: „Wir haben nun wieder Hoffnung, dass die Gerichte dem Willen des Kongresses folgen und das Leben von Terri retten werden.“ Ihr Vater berichtete zudem, seine Tochter habe „ein großes Lächeln“ gezeigt, als dieser ihr einen Ausflug und ein gemeinsames Frühstück in Aussicht gestellt habe.
Für neue Aufregung in der Debatte um das Schicksal der in einem Hospiz in Florida von Polizisten abgeschirmten Schwerkranken sorgt auch ein Strategiepapier republikanischer Politiker, über das jetzt US-Medien berichteten. In dem Memorandum wird das „große politische Potenzial dieses Themas für den nächsten Wahlkampf“ beschworen - ein deutlicher Hinweis darauf, dass man im Bush-Lager die Abtreibungs-Debatte und die damit eng verbundene Frage des Wertes menschlichen Lebens in den Mittelpunkt der innenpolitischen Auseinandersetzung stellen will.
Die Verabschiedung des neuen Gesetzes in der Nacht zu Montag fand zwar die Mehrheit des Repräsentantenhauses und des Senats, doch Kritiker fanden sich vor allem im liberalen Spektrum. „Niemand von uns hier in Washington weiß doch, was die Wünsche von Terri Schiavo waren“, so der Demokrat Barney Frank, „es wurde deshalb nach politischer Interessenlage und nicht im Interesse der Patientin abgestimmt.“
Ich frage mich nun, wie kann man es verantwortet diese Frau weiter so "leben" zu lassen?
Tja, und nun mischt sich Bush auch noch.......
Gott hat den Menschen erschaffen, weil er vom Affen enttäuscht war. Danach hat er auf weitere Experimente verzichtet.
Mark Twain, 1835-1910