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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

1.295 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Tiere, Jagd ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 11:43
..
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ist dir unbenommen.
Es würde wahrscheinlich auch zu weit führen das jetzt für dich aufzudröseln, deshalb setze einfach für "waidwund" "tödlich getroffen" ein.
Ändert nichts in der Sache, aber wenn dich das zufrieden stellen kann ist es für mich völlig i. O..
Aquila non captat muscas.
Gerade Du solltest es besser wissen. Indes, ich nehme es Dir nicht übel, ist halt Killefit im Internet, jeder Thread ist eine Bühne, auch für Dich (für uns alle), eh klar. Was ich (wie immer) am Ende einsehen muss, das ist, dass, außer ein bisschen Hinweispieksen (und Erkenntnisse über Menschen mitnehmen), schlicht nicht mehr drin ist. Ich sehe, was ich sehe und derjenige, der sich seine Sicht rechtfertigen will, der sieht halt was er / sie sehen will. Niemand kann gezwungen werden. Durch ein bisschen Getippsel ändert man gar nichts, das ist nur Zeitvertreib, so wie das Schießen auf Tiere oder Tratsch im Treppenhaus, lediglich mit dem Unterschied, dass beim Tratschen nur rufgemordet wird. Den Einen interessiert nur sein Steak auf dem Teller, den Nächsten, ob die Bude irgendeines Internetpromis nun endlich abgerissen wurde; oder Frau Schmitz mit dem Hausmeister gebumst hat. Man kann niemanden zwingen, sich mal Gedanken zu machen, wie es wohl in einem Tier (ist eh nur ein wandelnder Braten) aussieht. Hauptsache schmeckt! Ist halt so. Und der Massenmörder ist natürlich ein Psychopath, eh klar. Alles hübsch geordnet in den Hirnen. So what? Schleifchen drum.

Und Du konntest mich ein bisschen dissen und hattest Spaß dran. Ist doch auch was wert. Und jetzt habe ich Dir sogar eine Vorlage geliefert, damit Du nochmal nachtreten kannst. Gern geschehen. ;-)

LG Mina


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 11:45
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:...oder Frau Schmitz mit dem Hausmeister gebumst hat.
Hast du dazu was Genaueres? :D


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 12:54
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:. Man kann niemanden zwingen, sich mal Gedanken zu machen, wie es wohl in einem Tier (ist eh nur ein wandelnder Braten) aussieht.
Weniger ist manchmal mehr. Für mich kommen Tiere, die ich esse, auch nur aus dem Kühlregal oder werden von Metzger hergestellt. Mag sein, dass das pervers ist. Würde ich einer Gegend leben, welche es erfordert, dass ich Hand anlege, wäre es möglicherweise anders gekommen. Ich bin sogar so ein doppelmoralisches Arschloch, dass es mir sogar schlecht wird, wenn ich nur einen Fisch ausnehme, ihn aber auf meinen Teller und in der Verarbeitung sehr respektiere und mitunter auch mit ihm verrückterweise kommuniziere. Wenn ich mir so manche Tierdokus ansehe, ärgere ich mich darüber hinaus auch noch über die tierischen, unmenschlichen Praktiken und sehe den Menschen im Vergleich im Vorteil.

Trotzdem berührt mich das punktuell vom Menschen zugefügte Leid an Tieren definitiv. Doch ist auch der reine Naturzustand kein Glücksversprechen, der Drang zu Hilfe aber menschlich und verständlich. Ich bin da an der Seite Uli Krugs:
Befreit könnten die Tiere bloß sein, wenn sie keine Tiere mehr sein müssten: Denn Dispens von Grauen und dauernder Angst, entweder zu verhungern oder gefressen zu werden, ist gerade nicht das, was die nur ironisch so zu bezeichnende freie Wildbahn bietet, in dem die Zwecke der Tiere lediglich als Lebensmittel füreinander bestimmt sind. Was das heißt, hat der Wiener Bioethiker Franz Wuketits vor Jahren plastisch formuliert: »Die in manchen Diskussionen über Tier­ethik mitschwingende Romantik ist absolut fehl am Platz. Die meisten von uns machen sich keine Vorstellung davon, was sich in der Natur ­jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde abspielt, wie viele Tiere von anderen aufgefressen, in Teile zerrissen, zertrampelt, erwürgt, erdrückt, aufgespießt oder mit Gift besprüht werden.«
Anstatt diese Aporie, in die allein schon die Rede von der »Befreiung« von Tieren führt, zu reflektieren, leugnet die Tierrechtsbewegung sie nicht nur, sondern projiziert den von Wuketits treffend charakterisierten Naturzustand auf den Kulturzustand, affirmiert den einen und dämonisiert den anderen. Nicht mehr geht es dem Tierrechtler darum, dass Tiere durchs menschliche Recht möglichst vor Quälerei durch menschliches Zutun geschützt werden sollen, nein, die Ideologie der Tierrechtsbewegung, der Antispeziesismus, addiert die Tiere, in diesem Sprech: »die tierlichen Individuen« in toto zu den anderen, bereits etablierten Opfergruppen des weiß-männlichen Herrschaftsprinzips, jenes Bösen sui generis, das über die freundliche Natur und die vermutlich noch freundlicheren naturnahen Tribalgesellschaften hereingebrochen sei.
https://jungle.world/artikel/2019/25/warum-tiere-keine-rechte-haben


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 13:21
..
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Zitiert: Befreit könnten die Tiere bloß sein, wenn sie keine Tiere mehr sein müssten: Denn Dispens von Grauen und dauernder Angst, entweder zu verhungern oder gefressen zu werden, ist gerade nicht das, was die nur ironisch so zu bezeichnende freie Wildbahn bietet, in dem die Zwecke der Tiere lediglich als Lebensmittel füreinander bestimmt sind. Was das heißt, hat der Wiener Bioethiker Franz Wuketits vor Jahren plastisch formuliert: »Die in manchen Diskussionen über Tier­ethik mitschwingende Romantik ist absolut fehl am Platz. Die meisten von uns machen sich keine Vorstellung davon, was sich in der Natur ­jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde abspielt, wie viele Tiere von anderen aufgefressen, in Teile zerrissen, zertrampelt, erwürgt, erdrückt, aufgespießt oder mit Gift besprüht werden.«
[..]

Quelle: https://jungle.world/artikel/2019/25/warum-tiere-keine-rechte-haben
Setze für "Tier" noch "plus Mensch" ein und Du hast den Ist-Zustand des Planeten. Es lebe der Fatalismus. Passt schon alles wie es ist.

Blubb. Immer das Gleiche. Einfach nur ermüdend. Guten Appetit. Und hoffe, dass Du es "nie selbst" machen musst.


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 13:30
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Setze für "Tier" noch "plus Mensch" ein
Dann bitte ich zumindest darum, dass du mir erklärst, warum deiner Meinung nach zwischen Tier und Mensch kein Unterschied besteht.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Und hoffe, dass Du es "nie selbst" machen musst.
Dann kotze ich dreimal, aber ich würde mich sicher gewöhnen...


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 13:42
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Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Dann bitte ich zumindest darum, dass du mir erklärst, warum deiner Meinung nach zwischen Tier und Mensch kein Unterschied besteht.
Okay. Bei mir läuft das unter kosmischer Gerechtigkeit, dass der Mensch, im Umgang mit anderen Menschen, genau so eine Pottsau ist, wie er mit den anderen Tierarten umgeht. Da ist Mensch stringent. Immerhin. Mensch reißt Mensch genauso gerne den Hintern auf, wie er das mit anderen Tierspezies tut. Laut Deinem Zitat, sollte man da nichts romantisieren. Das tue ich indes auch nicht. Das ist im Übrigen mit ein Grund, warum ich sehr konsequent irgendwelche rührseligen Spendenaufrufe u. ä. verweigere. Ich mag nicht in die kosmische Gerechtigkeit reinpfuschen. Ist ja alles gut, wie es ist. Alles prima. :-)
Und jetzt habe ich wirklich keine Lust mehr.

Einen schönen Tag noch.

LG Mina


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 14:23
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Habt doch einfach mal einen Hintern in der Hose. Vielleicht müsst Ihr dann auch nicht mehr auf Tiere schießen, um Euch mächtig zu fühlen. Diese (Selbst)Lügerei ist auch nicht gut fürs Selbstwergefühl.
Es mag sein, dass es Menschen gibt, welche so "geil" auf töten sind.
Aber das sicher nicht als Allgemeinbild der Jäger*innen gültig.


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 15:11
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:Es mag sein, dass es Menschen gibt, welche so "geil" auf töten sind.
Gibt es bestimmt.
Zitat von CherymoyaCherymoya schrieb:Aber das sicher nicht als Allgemeinbild der Jäger*innen gültig.
Jepp, so sehe ich das auch.
Pauschal allen "Nichtberufsjägern" niedere Motive zu unterstellen greift entschieden zu kurz.
So wie du nicht hingehen solltest und Menschen, die nebenberuflich bei der Tafel arbeiten, pauschal unterstellen solltest sie würden sich am Leid der Bedürftigen ergötzen (solche Menschen gibt es bestimmt auch) oder Menschen, die nebenberuflich den Wald säubern von dem Mist den Andere liegengelassen bzw. weggeschmissen haben, sie würden sich gerne im Dreck suhlen (auch das gibt es) , so unsinnig ist es allen nebenberuflichen Jägern zu unterstellen sie würden ihren Sadismus ausleben.
Irgendwo sollte da ein Fensterchen aufgehen und beim Blick hinaus sollte die Erkenntnis möglich sein dass Pauschalurteile mehr falsch als richtig machen und Menschen in ihrer Freizeit halt auch mal Dinge tun, die sie nicht mit Freude erfüllen, von deren Notwendigkeit sie aber überzeugt sind.
Wäre schön wenn man sich darauf einigen könnte.

But it ain't over 'til the fat lady sings. :)


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 15:47
..

*seufzt*
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Wäre schön wenn man sich darauf einigen könnte.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Irgendwo sollte da ein Fensterchen aufgehen
Ich mache Dir jetzt mal eines auf. Du hast den Denkfehler drin, zu glauben, ich würde irgendwelche Einzelpersonen aburteilen. Was Du nicht zu verstehen scheinst - oder ich habe es nicht deutlich genug gemacht - das ist, dass es um psychische Mechanismen geht.

In diesem Post hier Beitrag von MarinaG. (Seite 58) - spreche ich etwas an, was die Argumentation rund macht. Jetzt einmal ganz sachlich:

Menschen, die in einem Schlachthof arbeiten (zum Bespiel), verrohen psychisch, damit sie diese Arbeit tun können. Nicht weil sie "böse" sind, nicht weil sie "Ärsche" sind, sondern, weil das ein psychisch immanenter Mechanismus ist, damit Menschen solche Anforderungen bewältigen können. Wie ich schrieb, tritt dieser Mechanismus in Kraft, wenn man Dinge nur oft genug tut - und das tut er, damit man sie tun kann. Das sollte soweit klar sein. Das bedeutet, je öfter jemand auf Tiere schießt, um so normaler wird ihm das erscheinen. Er wird sich, genau wie die Mitarbeiter im Schlachthof (siehe ggf. mein daraus Zitiertes), nicht als grausam wahrnehmen, weil er sonst nicht tun könnte, was er tut. Das ist ein systemimmanenter Abwehrmechanismus der Psyche. Das ist normal.

Der gleiche Mechanismus greift, wenn man z. B. Fleisch im Supermarkt kauft und (generell Fleisch) verzehrt. Man kann das nur tun, wenn man gewisse Dinge schlichtweg ausblendet. Man wird sich sicherlich nicht als grausam ansehen, nur weil man etwas isst, das angeboten wird. Man denkt nur nicht mehr zu sehr darüber nach, man negiert das Leiden und die Haltungsbedingungen. Und, um es dem Konsumenten leichter zu machen, erfinden die Werbestrategen viele bunter Siegel, um dem Kunden zu suggerieren, dass alles in Ordnung wäre. Dafür kann man dann noch ein paar Euros mehr verlangen und alle sind zufrieden. Selbstlügen des Konsumenten + Marketinglügen der Strategen. Eine verlogene Konstellation, die indes funktioniert, weil der Kunde gerne glauben will.

Das alles führt zu einem Gewöhnungseffekt der Psyche, die sich immer und grundsätzlich dessen bedienen wird, was sie ohnehin bereits kennt. Und das wiederum schlägt sich im sozialen Umgang der Menschen untereinander nieder. Mobbing das negiert wird. Soziale Kälte, Selbstlügen, Ghosting, Tratsch, Aggressionen .. all das hängt zusammen, weil es Teil dessen ist, was wir mittlerweile als normal verinnerlicht haben. Wir sehen uns nicht mehr an, was da tatsächlich geschieht und wie es sich auswirkt. Stattdessen salbadern wir und suchen Rechtfertigungen. Das Getöse von Differenzierung mag im Einzelfall greifen, aber auf dieser, der fundamentalen, psychischen Ebene, greift es nicht. Dort verrohen wir - alle - weil wir es gewöhnt sind, uns Dinge schön zu lügen oder schön lügen zu lassen.

Darüber kann man nachdenken, muss man indes nicht. Ich habe das lange und intensiv getan, auch aufgrund meiner Ausbildung, weil mich die Psyche interessiert. Und das ist das Ergebnis. Wir haben uns eine verrohende, toxische Umwelt erschaffen, die wir uns schön lügen. Wir morden lächelnd. Unsere Alten sind sicher, sauber und sediert. Die Verteilung Opfer und Täter ist klar geregelt. Aber wehe, wehe es kommt jemand daher und sagt, wir sind alle Sadisten, weil wir nicht mehr spüren können, was wir da tun. Dann ist das eine Art Skandal. Und das, genau das, rächt sich. Das ist das, was ich "kosmische Gerechtigkeit" nenne. Wir ernten was wir säen. Immer, jeder, jeden Tag. Insofern stimmt es - alles prima - wenn man so will.

Und jetzt habe ich viel mehr dazu gesagt, als ich es eigentlich wollte. Werde mich darüber indes jetzt nicht grämen und wünsche dennoch einen schönen Tag.

LG Mina


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 16:22
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:..

*seufzt*
..

*Montiert gerade gerade eine neue Platte auf seinen Schreibtisch...* ;)

Mag sein dass wir aneinander vorbei schreiben, aber ich sehe in dem, was du da geschildert hast, keinen Automatismus. Bestimmt ist es in vielen Fällen so dass man Teile der Arbeit oder der Umgebung ausblenden muss um seine Arbeit vernünftig machen zu können. Die Verrohung, die du da gerne ins Feld führst, kann ich beim besten Willen als Automatismus nicht akzeptieren.
Der Schlachthausmitarbeiter kann sich durchaus bewusst sein was er da macht und trotzdem seine Arbeit tun ohne zu verrohen. Man muss weder Schlachthausmitarbeiter noch als Chirurg oder Zahnarzt verrohen um seine Arbeit machen zu können. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten dass das noch nicht einmal förderlich wäre. Was du benötigst ist eine gewisse professionelle Distanz, aber du musst jederzeit wissen was du tust, wie und warum du es machst.
Versteh mich nicht falsch.
Ich würde ja fast Alles unterschreiben was du hier beigetragen hast, aber ich wehre mich gegen die Pauschalität deiner Aussagen. In Köln sagt man: Jeder Jeck is anders. Da ist was dran und das gilt auch für Schlachthausmitarbeiter, Chirurgen, Zahnärzte, Menschen die Bahnhofstoiletten säubern und ...und...und...
Man macht seine Arbeit, drückt die Stechuhr und aus die Maus.
Es mag Menschen geben die im Schlachthaus verrohen und Mitarbeiter von Entsorgungsbetrieben die auch privat von Unrat und Schmutz umgeben sind,

aber-sicher-nicht-alle.



Einfach nicht alle in einen Sack stecken, darum geht es mir.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Werde mich darüber indes jetzt nicht grämen...
Bloss nicht, das gibt nur Falten. Die sehen nur bei einem jungen Shar-Pei süss aus. :P:


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 16:47
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Jeder Jeck is anders.
Hmm, ist für mich irgendwie kein Argument in dieser Diskussion. Nur, weil gewisse Bräuche kulturell und rechtlich gewachsen sind, heißt es noch lange nicht, dass diese nicht krank sein können. Empfindsame Tiere so lange durch den Wald zu hetzen, bis sie fast von selbst erschöpft in sich zusammenbrechen, nur um dann nochmal ordentlich nachknallen zu können mit der Flinte, Stichwort "Treibjagd", hat für mich auf jeden Fall auch eine psychopathische Komponente, da kann ich die Argumentation von @MarinaG. schon durchaus nachvollziehen.


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 17:00
Zitat von unkultiviertunkultiviert schrieb:Empfindsame Tiere so lange durch den Wald zu hetzen, bis sie fast von selbst erschöpft in sich zusammenbrechen,....
So sieht das aus wenn die Beutegreifer in der Natur jagen. Das ist dann natürlich nicht krank sondern -> natürlich. Man müsste das gehetzte Tier mal fragen ob es lieber mit einem schnellen Schuss erlöst werden möchte oder lieber noch lebend Teile aus dem Körper gerissen bekommen möchte.
Aber gerne kannst du psychopathische Komponenten sehen wo immer du möchtest.


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 17:35
..
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Einfach nicht alle in einen Sack stecken, darum geht es mir.
Ich kann Dir darin nur bedingt entgegen kommen. Wir hatten das ja bereits, ich habe diesen Förster in der weiteren Verwandtschaft, der ein solches "Seelchen" ist, dass er sich rührend um Tiere kümmert und vermutlich Tage sein Gewissen geißelt, wenn ihm mal ein Schuss misslingt. Indes - und das finde ich stark - er delegiert die Abschüsse nicht, sondern sagt, auch das gehört zum Job. Auf der Ebene kann ich das respektieren und akzeptieren. Allerdings bin ich mir relativ sicher, dass er eine Ausnahme darstellt. Ich bin mir relativ sicher, dass Menschen, die nicht innerhalb dieser als Normalität empfundenen Abstumpfung agieren, allesamt Ausnahmen sind. Bei einem Großteil der Leute, dürften die Mechanismen, die ich beschrieb, latent und effektiv greifen.

Der "professionelle Abstand", ach Herr Dentist, da sagst Du was:
And the Oscar goes to..

Das spärliche Publikum war entzückt. Wie im alten Rom. Der Delinquent hatte zu viele abseitige Daumen. Lasst die Löwen rein. Frau X, danke. Ich schaue in diese unendlich müden Augen, die verwässert wirken. Vermutlich haben sie zu viel geweint in letzter Zeit. Nun haben sie Genugtuung. Darum geht es. Einzig und allein. Eine Form von Rache, vermeintliche Gerechtigkeit, ein gnädiger Absch(l)uss. Es hätte vermutlich gern noch etwas mehr sein dürfen. Ich? Ich habe nur meine Arbeit getan. In gewohnter und geschätzter - zu meinem Glück - gut bezahlter Akribie. Mich geht das alles nichts weiter an. Ich stelle Fakten fest, bereite sie auf und stelle sie dar. Damit bin ich fertig damit.

Steige in meinen Wagen und fahre in mein kleines Seitenstraßenuniversum zurück. Mache Feuer im Kamin. Es ist nun sehr kalt geworden. Koche Tee, füttere die Hunde und fahre den PC hoch. Hier sind wir also. Hallo Frau Seltsam, dann erzählen sie mal. ..

Sie dürfen das. Ihnen wurde grünes Licht erteilt. Also, entspannen sie sich und tun das, was sie viel zu lange nicht getan haben. Denken sie darüber nach, was sie da eigentlich tatsächlich tun. Und vor allen Dingen, was es mit ihnen tut. Was tut es, Frau Seltsam? Tut es weh? Sie müssen jetzt nicht weinen. Wir wissen das doch längst. Aber vielleicht sollten sie ja weinen. Vielleicht ist es das, was ihnen fehlt und wonach das schwarze Ding verlangt, wenn es so sehr brüllt und sie in die Knie zwingt. Er ist so leicht verlangt, dieser professionelle Abstand. Diese aalglatte Distanz, die es ermöglicht, dass man das Schreckliche ausspricht, so als würde man ein Kochrezept verlesen.

Wir dürfen nur froh sein, dass Folter und Todesstrafe hierzulande offiziell Geschichte sind. Sonst hätte das schwarze Ding mich längst verschlungen und als Haufen humanen Unrats erbrochen. Wie mögen sich die Kollegen fühlen, die Leute mit ihrer Faktenaufbereitung in den Tod schicken? Ich habe es mir sagen lassen und mein Herz schlug bang in mir, während ich äußerlich ungerührt war. So. Aha. Ja, das ist natürlich immanent. Ja, ja. Ich ahne, wie sich die Beamten gefühlt haben, die die Deportationen koordiniert haben. Lächle, trinke noch ein Schlückchen und hoffe, mich bald ohne größeres Aufsehen entfernen zu können.
Quelle: https://www.allmystery.de/themen/uc167511#id31648219

Ich bin doch nicht besser. Es ist mir nur gewahr (geworden). ;-) Ich habe hingeworfen. Ich habe das nicht mehr gepackt, was Menschen sich gegenseitig antun. Und dann behaupten sie oft noch, das hätten sie aus Liebe getan. So eine Scheiße kommt dabei heraus, belügt man sich selber nur lange und intensiv genug. Ich selbst wurde mir bewusst, mich als Teil einer Rachejustiz wieder zu finden, die nicht auf Resozialisierung abstellt, sondern darauf, vermeintliches Unrecht zu vergelten. Ich war Teil eines Problems. Daraufhin quittierte ich.

Ende der Selbstlüge. Konsequenzen. Damit wurde ich auch zu einer Ausnahme, weil ich den Mechanismus erkannte und mich entzog, zumindest was diesen Kontext anging. Und seitdem beschäftigte ich mich intensiv mit dieser Art Verlogenheit, die die Normalität darstellt.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:So sieht das aus wenn die Beutegreifer in der Natur jagen. Das ist dann natürlich nicht krank sondern -> natürlich. Man müsste das gehetzte Tier mal fragen ob es lieber mit einem schnellen Schuss erlöst werden möchte oder lieber noch lebend Teile aus dem Körper gerissen bekommen möchte.
Aber gerne kannst du psychopathische Komponenten sehen wo immer du möchtest.
Sind wir denn genau so, wie ein Raubtier, das seine Beute hetzt? Haben wir nicht die Wahl, im Gegensatz zum Raubtier, das seiner Natur folgt? Ist das auch unsere Natur?

LG Mina


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 17:55
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SORRY!
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Quelle: Link führt zum falschen Post
Quellenkorrektur (Editzeit leider abgelaufen): https://www.allmystery.de/themen/uc167511

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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 18:12
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Ich kann Dir darin nur bedingt entgegen kommen.
Mein Gott bist du zäh. :)
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Sind wir denn genau so, wie ein Raubtier, das seine Beute hetzt?
Natürlich nicht. Wo immer möglich wird man wohl einen anderen Weg gehen.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Ist das auch unsere Natur?
Man kann sich natürlich darüber unterhalten wie dick die Tünche der Zivilisation eigentlich ist und wie leicht sie abgewaschen wird.
Da bin ich auch relativ schmerzfrei SpoilerEiswürfel pinkeln und so....
Zurück zur Jagd.
Mich überzeugen die Argumente/Behauptungen halt nicht zur Gänze. Im Moment ist die Jagd hier notwendig. Gerne kann man darauf hinarbeiten sie überflüssig zu machen bzw. so weit zu reduzieren dass sie von Berufsjägern erledigt werden kann. Ich stelle mir das schwierig vor, aber Versuch macht kluch.
Man muss doch mit den Bedingungen umgehen wie sie sich hier momentan stellen.
Wenn ein vernünftiges Konzept existiert wie man vertretbar ohne Jagd auskommen kann, dann stelle das vor. Bis dahin kann man vielleicht hier und da an den Rahmenbedingungen schrauben, mehr aber auch nicht.


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 18:35
..
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Mein Gott bist du zäh. :)
Ach komm, das magst Du. ;-)
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Natürlich nicht. Wo immer möglich wird man wohl einen anderen Weg gehen.
MinaHarkness schrieb:
Und das glaube ich eben nicht. Ich glaube, das läuft so ähnlich, wie diese tollen Umfragen, wenn Leute gefragt werden, ob sie Billigfleisch kaufen und natürlich tut das kein Mensch. Alle kaufen nur "gutes" Fleisch, von "glücklichen" Tieren. Da fragt man sich, wieso die Billigschnitzel immer als Erstes weg sind. Es wird negiert. Die Wenigsten würden auch zugeben, dass sie Pornos schauen, aber es ist ein Riesengeschäft. Das kannst Du beliebig fortsetzen. Ich denke, es wird in großen Teilen schöngeredet.
Man kann sich natürlich darüber unterhalten wie dick die Tünche der Zivilisation eigentlich ist und wie leicht sie abgewaschen wird.
Da bin ich auch relativ schmerzfrei Spoiler
Eiswürfel pinkeln und so...
.
Selbstbeherrschung oder Souveränität, gehen nicht automatisch mit Selbstlügen einher. ;-)
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Zurück zur Jagd.
Mich überzeugen die Argumente/Behauptungen halt nicht zur Gänze. Im Moment ist die Jagd hier notwendig. Gerne kann man darauf hinarbeiten sie überflüssig zu machen bzw. so weit zu reduzieren dass sie von Berufsjägern erledigt werden kann. Ich stelle mir das schwierig vor, aber Versuch macht kluch.
Man muss doch mit den Bedingungen umgehen wie sie sich hier momentan stellen.
Wenn ein vernünftiges Konzept existiert wie man vertretbar ohne Jagd auskommen kann, dann stelle das vor. Bis dahin kann man vielleicht hier und da an den Rahmenbedingungen schrauben, mehr aber auch nicht.
Wir sind uns darin weitestgehend einig. Natürlich habe ich kein besseres Konzept. Darum ging es mir im Wesentlichen auch gar nicht; wie ich wiederholt schrieb. Ich bin halt so eine Psychotante, die gerne auf die Mechanismen dahinter hinweist. Kennst mich doch langsam. ;-) Indes bilde ich mir ein, dass, wenn so manch einer sich im stillen Kämmerlein mal reflektieren würde, sich doch einiges verbessern könnte.

LG Mina


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 18:59
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Man müsste das gehetzte Tier mal fragen ob es lieber mit einem schnellen Schuss erlöst werden möchte oder lieber noch lebend Teile aus dem Körper gerissen bekommen möchte.
Man könnte das gehetzte Tier auch fragen, ob es überhaupt gehetzt werden möchte, ob nun vom natürlichen Fressfeind oder von einer Gruppe wildgewordener Drückjäger. Wenn das Tier sich dann als guter Interviewpartner erweist, könnte man es auch fragen, ob es nicht einen ausgeprägten Überlebensinstinkt besitzt, wie die meisten seiner Artgenossen.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Man kann sich natürlich darüber unterhalten wie dick die Tünche der Zivilisation eigentlich ist und wie leicht sie abgewaschen wird.
Ja, vollkommen richtig. Deshalb sollte man sich Gedanken darüber machen, ob "kulturelle" und "zivilisatorische" Gegebenheiten (wie z.B. die Treibjagd) weiterhin als ein moralisch-valides Mittel zur Freizeitgestaltung dienen können.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Mich überzeugen die Argumente/Behauptungen halt nicht zur Gänze. Im Moment ist die Jagd hier notwendig.
Warum ist sie notwendig? Kannst du das belegen?


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Ist die Jagd (auf Tiere) legitim oder nicht?

17.03.2022 um 20:24
@MarinaG.
Mach selbst einfach mal einen Kurs bei z. Bsp. den örtlichen Jägerschaften, bestehe die Jägerprüfung und begleite für 1 Jahr in Wald und Forst einen Jäger.
Nur damit Du weißt, worüber Du schreibst und Dir dann eine wirklich fundierte Meinung bilden kannst.
Und niemand wird Dich in dieser Zeit zwingen, selbst ein Wildtier zu erlegen.
Kaufe Dir ordentliche Literatur zum Lernen für die Prüfung, z. B. Den Krebs „ Vor und nach der Jägerprüfung“.
Das sind knapp 900 Seiten Lernstoff, dazu kommen in Niedersachsen etwa 2600 schriftliche Fragen, die Du beantworten können solltest.Nebst Schiessprüfung und mündlicher Prüfung.
Dabei wird Dir die Erkenntnis wachsen, dass es nicht darum geht, einfach wehrlose Tiere abzuknallen, wie Du es hier fälschlicherweise behauptest.
Waffenhandhabung und Schiessprüfung sind nur ein kleiner Teilbereich der Jägerprüfung.
Es geht auch um Naturschutz, Hege, Wildkrankheiten, Anlage von Hecken, Wildäckern, Jagdrecht, Schonzeiten und anderes mehr.
Als Jäger braucht es etwa 4 Ansitze bis man ein Stück Wild erlegt, ein Reh oder Schwarzwild zum Beispiel.
Da sich gerade das Schwarzwild rasant vermehrt, stehen wir Jäger unter ziemlichem Druck, ausreichend Tiere zu erlegen, wegen der Schweinepest, die sich leider auch auf Hausschweine beim Bauern überträgt.
Zudem gibt es genug unwissende Spaziergänger in Wald und Flur, deren essbare Hinterlassenschaften auch Wildschweine anlocken.
Nur selten räumen die Leute, ihre Picknicküberreste wieder ein, leider ist das so.
Wenn Du gegen „ Hobbyjäger“ bist, beantworte die Frage, woher der Staat noch mehr Geld für Berufsjäger in den Landesforsten nehmen sollte. Befasse Dich mit den Forstreformen der 80 er Jahre in Deutschland.
Alleine in Niedersachsen sind bis heute gut 35 Prozent der Forstämter aus Sparzwang, ersatzlos gestrichen worden.
Viele studierte Forstwirte und Forstwissenschaftler mussten sich andere Jobs suchen.
Der Staat benötigt die „ Hobbyjäger“ leider dringend, denn die wenigen Forstbeamten schaffen es nicht, die forstlichen Abschussquoten zu erfüllen.
Sie haben auch noch andere Aufgaben, wie Holzernte und Verkauf, Neuanpflanzungen etc.

Was denkst Du wer Nachts aus dem Bett steigen muss, um angefahrenes Wild nachzusuchen, wenn das Wild, welches gerne Nachtaktiv ist, von einem PKW erfasst wurde?
Der Hobbyjäger, bzw. Revierpächter oder seine Begeher.
Deiner Meinung nach sollte also das angefahrene Stück Wild alleine qualvoll verenden oder Schwerstbehindert weiter leben und nicht erlegt und von Schmerzen befreit werden.
Es macht wahnsinnig viel Spaß nachts nach Fallwild mit Hund zu suchen, manchmal mehrere Stunden, besonders wenn man noch einem zivilen Job nachgeht, da man eben gerade nicht von der Jagd lebt und um 7.00 Morgens aufstehen muss.

Achja und vor den Drückjagden im Herbst und Winter musst Du einen aktuellen Schiessnachweis erbringen, damit eben nicht Ungeübte einfach auf Wildtiere schiessen, oder ihren angestaubten Repetierer nur für die Drückjagd aus dem Waffenschrank holen.
Man muss also regelmäßig zum Schiessstand, damit man tatsächlich ein guter Schütze wird und Fehlschüsse möglichst vermieden werden.


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17.03.2022 um 20:48
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@Rotmilan
Du bist ergo von Deiner Sache überzeugt. Du bist Jäger, ich Psychologin. Das sollte im Grunde als Erklärung ausreichen. ;-)

LG Mina


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17.03.2022 um 21:46
Was würdest Du sagen, wenn Du wüsstest, dass ich Jägerin und Psychologin bin?


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