Warum muss man sich heutzutage für alles entschuldigen?

@DarkOrb
Mittlerweile gibt es viele Gruppen im Internet. Und die Leute verstecken sich gerne in diesen Gruppen, um dann als Gruppe auf jemanden rumzuhacken, was sie sich alleine nicht trauen würden.
Im Grunde genommen müssen wir uns alle für alles entschuldigen, weil die Leute schon immer Angst vor Konfrontationen hatten, jetzt aber ganz leicht als große Gruppe meckern können.

@allmotlEY

Ich als Frau wünschte mir hin und wieder auch das manche frauen sich etwas zurückhalten

Nur denke nicht alle Männer sind schwul.

Oder so extrem sexualisiert das sie finden das Frau alles verstecken muss.

Da muss Mann sich behersschen. Und ich gehe davon aus das können die meisten.
Ich mag auch die moderne zeit, bisschen gemischt mit alte Welt.

Ein nettes lachen, bein, oder schulter oder Haare, brustansatz, ist doch was schönes.

Denke immer wenn es ein Gott gibt. Ist er schwul? Weil er Frauen verstecken will?

Warum geht es bei Frauen so ums Aussehen?

Bei Männern wird das doch auch nicht thematisiert.

Verstecken - zeigen ... Schwul ... Was soll das? Warum wird bei Frauen alles sexualisiert?

Mit dieser Logik kann ich nichts anfangen.

Die hier schon genannte "Empörungsindustrie" mit ihren Shitstorms im Netz geht mir auch auf den Zeiger. Man wartet ja förmlich nur auf irgendwelche Skandälchen, darauf dass jemand etwas falsches sagt oder tut, um dann im Hashtag-Kanon loszuwettern. Eine bedenkliche Entwicklung im Social Media Bereich. Bekannte Marken, Große Firmen oder prominente Persönlichkeiten stehen da natürlich besonders im Fokus.
Gerade umstrittene / vielkritisierte Personen können heute im Grunde gar nichts mehr richtig machen - ich erinnere mich da nur an die letzte "Wetten Dass"-Sendung (seit einiger Zeit ja auch unter kritischer Echtzeit-Beobachtung in den sozialen Netzwerken). Da wurden die vermeintlichen "Fehltritte" vom Lanz schon herbei getwittert, noch bevor sie passierten.
Aber im Grunde kann es jeden treffen, der sich mal irgendwie "verplappert" und das dann von der falschen Person gesehen und geteilt wird. Auffällig ist dass man mit der Zeit auch immer die gleichen Netz-Wutbürger sieht, die zu wirklich allen Themen ihre Empörung virtuell kundtun. Manche müssen unglaublich viel Zeit haben. ;-)

Political Correctness ist ein zweischneidiges Schwert. Sie wird einerseits oft übertrieben, wie von @Kc beschrieben. Andererseits wird sie einem (als Kampfbegriff) auch gerne reflexartig vorgeworfen, sobald man versucht zu differenzieren oder deeskalieren. Kommt immer drauf an in welchem Umfeld man sich bewegt - aber neben der "Nazi-Keule" gibt es beispielsweise auch die "Gutmenschen-Keule". Das wird in Diskussionen um politische Korrektheit gerne ausgeblendet.


Allerdings sollte man nicht jede Kritik oder Nachfrage als Nötigung zur Entschuldigung oder Rechtfertigung missverstehen. Ich zB finde es immer gut, wenn man seine Meinung begründet. Und wenn ich etwas nicht verstehe, hinterfrage ich es gerne mal. Im Grunde macht das Diskussionen ja auch aus. Leider wird das gerne fehlinterpretiert. Viele sehen ihre Meinungsfreiheit allein schon durch kritisches Hinterfragen eingeschränkt.


Die Sache mit den Beinen wäre mir vermutlich gar nicht aufgefallen. Ich achte auf sowas nicht.

deja-vu. schrieb:...um dann im Hashtag-Kanon loszuwettern.

Wenn ich den Hashtag #Aufschrei schon lese könnte ich meinen Kopf nehmen und gegen die Wand kloppen.

allmotlEY schrieb:Warum geht es bei Frauen so ums Aussehen?

Bei Männern wird das doch auch nicht thematisiert.

Verstecken - zeigen ... Schwul ... Was soll das? Warum wird bei Frauen alles sexualisiert?

Mit dieser Logik kann ich nichts anfangen.

Also moment, die Politikerin hat sich doch nun mal extra so angezogen, um ihre beine zu präsentieren und legt es ja auch darauf an.
Genauso gut kann man also eher sagen, warum sexualisieren sich Frauen gerne. ;)
Die kamerafahrt hätte dich ja nicht interessiert, wenn sie ein Hosenanzug angehabt hätte.

DarkOrb schrieb:Ich hätte noch viel mehr Beispiele. Was meint ihr warum das so ist? Vor einigen Jahren war es noch nicht so schlimm. Ich habe das Gefühl dass es erst in den letzten 3-4 Jahren erst so richtig schlimm geworden ist.

Früher war es der gemeine Mob mit den Fackeln und Mistgabeln, später die Versammlung an öffentlichen Orten. Jetzt sind die öffentlichen Orte quasi im Internet mutiert, so dass sie teilweise dafür genutzt werden.
Vor einigen Jahren, waren diese Orte noch nicht so beliebt, hatten noch nicht so viel Bedeutung.
Jetzt sind halt die Mistgabeln die Worte. Immerhin nen Ticken besser geworden, sie werden nur noch verbal aufgeknüpft. :D

SICH entschuldigen geht sowieso nicht. Man kann den Anderen um Entschuldigung BITTEN und er kann es annehmen oder auch nicht. Ich finde, diese Unsitte, SICH mal eben schnell zu entschuldigen vollkommen unmöglich. Ist sie ja auch. Eine Modeerscheinung.
Und nein, nicht jeder Kleinkram ist eine Entschuldigung wert. Man schaut einfach über den kleinen Fauxpas hinweg, daß z.B. ein Nachrichtensprecher sich räuspern muß und gut.
Zu den Beinen der Dame - ich finde es nicht schlimm, wenn die Kamera die Beine zeigt, die eh für Jedermann sichtbar waren. Schöne Beine, fertig. Und wer denken will, daß sie nur aus Beinen besteht und "ne geile Braut" ist, der tut es mit oder ohne extra Kameraschwenk sowieso.

Die Menschen haben heute keine wirklichen Probleme, also suchen sie sich welche. Viele erstricken einfach in ihrem trostlosen, langweiligen Dasein und wollen eine Ablenkung finden, etwas, über das sie sich echauffieren können. So haben sie zumindest einige Stunden oder Tage einen Aufreger, bevor ihnen wieder langweilig wird und sie sich etwas neues suchen müssen. Aufgrund der politischen Korrektheit bleibt den Medien und der Politik gar nichts anderes übrig, als sich dann für jeden Scheiß zu entschuldigen.

DarkOrb schrieb:Warum muss man sich heutzutage für alles entschuldigen?

Naja, als Einzelperson muss man das ja auch nicht wegen jeder Kleinigkeit.
Nur haben die meisten Leute Angst aufzufallen, aus der Reihe zu tanzen und am Ende alleine
dazustehen. War aber wohl schon immer so..

Nur kommts mir auch so vor als ob alles immer spießbürgerlicher wird.
Die kleinste verbale Entgleisung ist "Der Skandal schlechthin".
Da rutscht irgendeinem Politiker, Promi oder was weis ich.. mal was intelligentes raus,
er hat nen schlechten schlechten Tag und ist versehentlich mal ehrlich,
schon steht der kleingeistige Lynchmob bereit und man fällt gleich winselnd auf die Knie und bittet
um Verzeihung.
Peinlich sowas.

@neonbible

neonbible schrieb:Die Menschen haben heute keine wirklichen Probleme, also suchen sie sich welche. Viele erstricken einfach in ihrem trostlosen, langweiligen Dasein und wollen eine Ablenkung finden, etwas, über das sie sich echauffieren können. So haben sie zumindest einige Stunden oder Tage einen Aufreger, bevor ihnen wieder langweilig wird und sie sich etwas neues suchen müssen. Aufgrund der politischen Korrektheit bleibt den Medien und der Politik gar nichts anderes übrig, als sich dann für jeden Scheiß zu entschuldigen.

Dem stimme ich zu.

Wir haben in der ,,westlichen Welt" mittlerweile viele first-world-problems, gefühlte Probleme, über welche Menschen in anderen Teilen der Welt eigentlich nur lachen können, da es bei denen oft lebensbedrohlich ist.

Aber bei uns stört man sich daran, dass von Katja Suding die Beine mitgefilmt werden.
Uh, wie sexistisch...muss doch nicht sein...warum trägt die nicht eine Burka? Ach nee, Burka geht ja wieder zu weit, das machen ja nur Islamistinnen :D

Albern, wenn Frauen der politischen Korrektheit wegen verstecken müssen, dass sie Frauen sind.


Manchmal hab ich den Eindruck, dass der Deutsche erst richtig zufrieden ist, wenn er sich mindestens einmal am Tag über irgendwas aufregen konnte :D

Ich habe gerade ein sehr schönes Beispiel für den Sinn einer Entschuldigung erlebt.

Am Freitag hat mich mein Chef ungerechtfertigt angefahren, und eben hat er sich dafür entschuldigt. Hätte er das nicht getan, dann hätte es eine Welle gegeben, und der Wochenstart wäre "ungesund" geworden.

So kann man wieder unverkrampft und vernünftig miteinander umgehen.

Es macht immer dann Sinn, wenn etwas schief gelaufen ist und es gehört zum menschlichen Miteinander.

--

blue_ schrieb:
Warum geht es bei Frauen so ums Aussehen?

Bei Männern wird das doch auch nicht thematisiert.

Verstecken - zeigen ... Schwul ... Was soll das? Warum wird bei Frauen alles sexualisiert?

Mit dieser Logik kann ich nichts anfangen.

Also moment, die Politikerin hat sich doch nun mal extra so angezogen, um ihre beine zu präsentieren und legt es ja auch darauf an.
Genauso gut kann man also eher sagen, warum sexualisieren sich Frauen gerne. ;)
Die kamerafahrt hätte dich ja nicht interessiert, wenn sie ein Hosenanzug angehabt hätte

Vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Warum unterstellt man Frauen etwas wegen ihrer Kleidung? Warum ist Kleidung bei Frauen ein Thema und bei Männern nicht?
Würde man deiner Logik folgen, könnte man auch folgern, wenn eine Frau vergewaltigt wird, ist sie selber schuld, sie hat es ja gewollt oder provoziert.

Wenn eine Frau sich wie eine Frau kleidet, wird da oft etwas hineininterpretiert. Bei Männern ist das nie ein Thema, aber scheinbar ist diese unterschiedliche Behandlung so geringfügig, dass sie, insbesondere von Männern, die mit dem Kopf denken, so munkelt man, gar nicht bemerkt wird.

Die Kamerafahrt hat mich nicht interessiert. Sie hat mich unangenehm berührt.

@DarkOrb

Ja, da hast Du Recht mit Deiner Frage.

Hier ein aktueller Fall:

Ausgangslage:

Naina hatte mit einer Twitter-Nachricht, wonach die Schule nicht genug auf das wirkliche Leben vorbereite, eine Diskussion im Netz und auch auf politischer Ebene angestoßen. «Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann 'ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen», hatte sie am vergangenen Samstag gepostet.

Ende der Geschichte:

Nach dem Wirbel um ihren Twitter-Beitrag zur Schulbildung hat eine Kölner Schülerin ihren Account vorläufig stillgelegt. «Dieser Hass hier auf Twitter ist so heftig, ihr widert mich an. Sagt Bescheid wenn ihr wieder normal seid.

Und das Mädchen hat ja auch noch recht! Eine Grundausbildung bezüglich Umgang mit Geld, würde ggf. vielen helfen ihr Geld sinnvoll ein zu setzen.

Doch wer will das schon..., den Konsumenten schlau machen? Hinterher legt der sein Geld wirklich noch sinnvoll an...

Stell Dir mal vor das würden alle so machen...

@TangMi

Ja, da hast du Recht. Das ist halt das deutsche Schulsystem. Lieber Algebra (was man später eh kaum mehr braucht) anstatt wirklich wichtige Dinge welche man für das ganze Leben braucht.

allmotlEY schrieb:Warum unterstellt man Frauen etwas wegen ihrer Kleidung? Warum ist Kleidung bei Frauen ein Thema und bei Männern nicht?
Würde man deiner Logik folgen, könnte man auch folgern, wenn eine Frau vergewaltigt wird, ist sie selber schuld, sie hat es ja gewollt oder provoziert.

Wenn eine Frau sich wie eine Frau kleidet, wird da oft etwas hineininterpretiert. Bei Männern ist das nie ein Thema, aber scheinbar ist diese unterschiedliche Behandlung so geringfügig, dass sie, insbesondere von Männern, die mit dem Kopf denken, so munkelt man, gar nicht bemerkt wird.

Also ja, ich geb dir natürlich Recht. DAss Medien Frauen grundsätzlich sexueller darstellen als Männer. Das sieht man ja nun regelmäßig bei der Bildzeitung oder in sonstigen medien, wo meist Frauen angeblichtet werden und keine männer. So ist die Gesellschaft tatsächlich aufgebaut , japp.
Ist sicher nicht für jedermann toll, nachvollziehbar.
Man kann das aber unterschiedlich betrachten und akzeptieren (oder auch nicht ;)). Aus meiner Sicht ist die Frau das schönere Geschlecht, was z.b. zu Präsentationszwecken einfach besser passt.
Aber es gibt ja auch Männer, deren unterschwellige Botschaft immer der Sexapeal ist David Beckham, diverse Schauspieler wie George Clooney etc. Selbst Sean Connery immer noch. ^^ Wenn man über diese Personen redet und nicht irgendwas über Sex erwähnt, ist das schon sehr selten.
Natürlich kommt es seltener vor bei Männern.
In Privatsendern übertreibt man es regelmäßig, deshalb find ich das bei einer Politiksendung dann eher belustigend, dass ein bisschen Bein direkt anstößig wirkt. Während man
bei Bild z.b. es gewohnt ist Pralle Brüste direkt neben irgendwelchen Leichen stehen zu haben. ;)

@allmotlEY

du regst dich über einen "kameraschwenk" auf, bei dem man "bein" sieht?

das ist lächerlich.

Dawnclaude schrieb: Aus meiner sicht ist die Frau das schönere Geschlecht, was z.b. zu Präsentationszwecken einfach besser passt.

da hat der Dawnclaude völlig recht.

es gibt nix schöneres anzuschauen.

und wem das nicht passt, der guckt einfach nicht hin.

@Kc
@Dawnclaude
@Alienpenis

Zum Glück kann man verschiedene Ansichten zu einem Thema haben. Die einen kriegen es sachlich hin, dafür gibt es ein :Y: an dich @Dawnclaude
und die anderen halt nicht.

Ich komme drüber weg. ;)

Hab das mit dem Kameraschwenk auch mitbekommen und fands nicht schlimm.
Ich hab mich Prächtig über den "Braunhemdgate-Shitstorm amüsiert.
Wir leben halt in einer Zeit, in der man wegen allem möglichen stunk machen kann. ich vermute, dass es einigen einer abgeht, wenn die dann genug stunk gemacht haben, dass sich irgendwer entschuldigt.

@allmotlEY

allmotlEY schrieb:und die anderen halt nicht.

von dir möchte ich auch kein :-) haben!

@Alienpenis

Lehne nichts ab, was dir nie angeboten werden wird. Davon abgesehen streite ich mich nicht mit Penissen.

Wenn einem was nicnht gefällt, ob nun Beine von der FDP (was war das noch?) Minarette auf Seifenpulver (Vallah, das macht weiss!), oder das Gequatsche irgendwelcher Hollywood-Schnepfen - dann sollte man das Maul aufreissen. Das gleiche Recht auf freie Meinungsäusserung, das für Politdarstellerinnen, Waschmittelproduzenten oder Pseudopromis gilt, gilt auch für mich. Ob ich mich nun vor ALDI Süderlügum ankette, im Internet shitstorme, zum Boykott aufrufe oder mich selbst verbrenne, das möchte ich dann schon selbst entscheiden. Wenn mein Protest erfolg hat, dann freut's mich natürlich. Okay, mit gewissen Einschränkungen bei Selbstverbrennung.

Gibt eben viele Leute die kein Rückgrad haben und vor anderen kuschen.