Asylanten in Turnhallen und Vereine ohne Turnhallen

Ich versuch mal das Thema weiterzuführen.

In Österreich hat sich an den Orten wo es viele Flüchtlinge gibt entscheidend die Kriminalstatistik geändert...

Sie ist gesunken...
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20151209_OTS0130/mikl-leitner-zu-asyl-oesterreich-steht-vor-grossen-herausforderungen

@Kayla
hast du den link von mir gelesen? Bei uns in Österreich ist in den flüchtlingsgebieten die verbrechensrate gesunken. Wie schaut bei euch aus?

@interrobang

Liegt doch auf der Hand. Besorgniserregend, so sieht's aus. Egal was da abgeht, es bereitet einigen Bürgern immer irgendwelche Sorgen. Dort sind ja auch dunkelhäutige Menschen, da muss man sich ja Sorgen machen. Muss man wissen und verstehen...

@interrobang
ich kenne keine Statistiken zu Verbrechensraten rund um flüchtlingsunterkünfte

es könnte sich mit dem decken, was ich vorhin ansprach:
statt Flüchtlinge nach Religion getrennt unterzubringen um religiös motivierte Gewalt zu verhindern, setzt man vielmehr auf Prävention, Konfliktbewältigung, Ansprechpartner, Polizeipräsenz und Strafgesetzbuch

man weiß um die "explosive Stimmung" in Massenunterkünften. und tut was. nicht immer ausreichend, nicht immer recht zeitig, nicht überall.

das zeigt aber erheblich mehr und nachhaltige Wirkung als das Dauergejammer "besorgter" Bürger.

nicht zu vernachlässigen sind (in D) die Anschläge ausländerfeindlicher oder rechtsradiklaer Kräfte.

diese haben zugenommen im gleichen Ausmaß, wie die Flüchtliingszahlen stiegen (4x mehr Flüchtlinge als 2014, 4x mehr Anschläge/rechte Gewalt)

die Zahl von Brandanschlägen stieg dagegen von 6 (2014) auf 65 (2015)

völlig inakzeptabel!

@FF
@lawine
@peekaboo
@interrobang
@Bone02943
@all

Möchte mal auf den Aspekt des Lagerkollers (von dem schon viele user hier schrieben) zu sprechen kommen.
Unter den Bedinungen einer Massenunterkunft finde ich diesen nur zu verständlich.
(ich würde so ein Leben ganz und gar nicht aushalten...).

Nur worüber ich immer mal so sinnierte: Muss man - wenn man frustriert ist (auch SEHR frustiert ist) deswegen zwangsläufig aggressiv und gewalttätig werden?
Bzw. ist dies vielleicht eher Charaktersache, wer in solchen Ausnahmesituationen aggressiv wird?
Vermutlich eher cholerische Menschen, könnte ich mir vorstellen, oder was meint Ihr?

Könnte mir desweiteren zudem auch vorstellen, dass dies mehr ein männliches "Ding" ist (sorry für diese UNGEWOLLTE Zweideutigkeit, mir fällt keine bessere Umschreibung ein ;) ) ... so wegen Testosteron meine ich?
Es sind doch hauptsächlich die Männer welche ausrasten...


Das ist jetzt alles nicht als Kritik an Männern gemeint, also keinesfalls wertend, sondern nur als Feststellung gedacht. Mich interessiert dazu Eure Meinung?

meine Meinung (These)
je nachdem ob hauptsächlich Männer oder Frauen in einem Massenquartier untergebracht sind, geht die Gewalt dementspechend eher von Frauen oder Männern aus.
ich glaube nicht, dass vergleichbare Mengen Frauen in einer Massenunterkunft friedlicher beieinander wohnen würden
die Streitaustragungsart wäre vermutlich anders (schlagen, spucken, klauen, Kleider zerstören, Haare abschneiden)

@lawine

lawine schrieb:ich glaube nicht, dass vergleichbare Mengen Frauen in einer Massenunterkunft friedlicher beieinander wohnen würden

Da wäre mal ein Vergleich von Frauenknast mit einem Männerknast interessant ;)

Könnte mir dennoch vorstellen, dass das Testosteron schon eine ziemliche Rolle spielen könnte. Zumindest ist ja der biologische Unterschied vorhanden und dem Testosteron wird nun mal nachgesagt, dass es Aggression begünstigt. :)

@Optimist

Ist ja nicht nur der Lagerkoller, dazu kommen unbehandelte Kriegstraumata - da wurden duzenden Gewaltexzesse erlebt, die sicher zu Abstumpfungen führen...

@cejar
ja, so wirds wohl sein.

@Optimist
Vermutlich bekommt man jeden irgendwann so weit, dass er ausrastet.
Frauen sind weniger beteiligt, weil weniger Frauen in den Unterkünften untergebracht sind.
Den Vergleich mit Gefängnisssen finde ich unpassend, dort kommt es schon aufgrund dessen, das niemand dort freiwillig ist und man nicht einfach hinaus spazieren kann, zu Aggressionen- die dann aber durch strenge Regeln, Arbeitsangebote und Diszipilnierungsmassnahmen in Schach gehalten werden.
In Deutschland gibt es in den Zellen auch nicht sechzehn Leute, wie in der Notunterkunft in Hamburg, die sich 30qm teilen. Von Toiletten ist dort gar nicht die Rede, die sind vermutlich außerhalb.
Andernorts teilen sich Hunderte zumindest vorübergehend drei Klos.

Da muss man noch nichtmal irgendwie traumatisierte sein, wenn man auf so engem Raum und unter solchen Bedingungen monatelang ausharren muss.

Erstaunlich wie für vieles immer eine "Entschuldigung " gesucht und gefunden wird.

Ich würde es einfach mal mit Benehmen versuchen. Ich denke das Thema könnte ganz anders aussehen wenn dies so wäre und selbst die Kritiker sehen das unsere Gastfreundschaft nicht mit Füßen getreten wird.

Lagerkoller hin oder her. Das es den Menschen nicht gut geht sollte jedem klar sein. Immerhin kommen sie aus einem Kriegsgebiet und haben mit Sicherheit auch schon Dinge gesehen die kein Mensch sehen sollte. Meiner Meinung Nach berechtigt dies jedoch noch lange nicht dazu sich wie ein A....Loch zu verhalten.

Wie mir dieses Gutmenschen Getue aufm Sack geht.

Reminos schrieb:Wie mir dieses Gutmenschen Getue aufm Sack geht.

Du glaubst gar nicht, wie es mir und vielen anderen auf den Sack geht, wenn eine differenzierte Betrachtung eines Sachverhaltes als "Gutmenschen Getue" diffamiert wird.

@Reminos

Wäre dir ein "Schlechtmenschen Getue" aka. Ausländer Raus! lieber? ;)

Wir waren mal mit 3 Klassen auf Abschlussfahrt in Italien und selbst dort gab es Stress. Dabei waren wir gerade mal wenige Tage da, sry aber ich verstehe da jeden der mit völlig Fremden über teilweise Monate eine Unterkunft teilen muss, ohne mal Privatsphäre zu haben, und es ihn/ihr stresst.

@Reminos
Lebe mal bitte eine ungewisse zeit unter ähnlichen bedingungen und zeige, wie lange du dich unter kontrolle hast bzw wie lange du dich benehmen kannst. So ganz ohne rückzugsmöglichkeit und ähnlichem zusammen mit 100 anderen menschen.

Hier wird nichts entschuldigt oder sonst etwas. Unter diesen bedingungen ist es einfach ein völlig normales verhalten für einen menschen. Unter solchen umständen ist aggression einfach normal und zwar mehr oder weniger bei jedem. Wie verhälst du dich, wenn deine nerven blank liegen und du keinerlei rückzugsort hast, um aus provokanten und beschissenen situationen entkommen zu können? Dir gehn die ganzen gutmenschen ja schon auf den sack, wenn du in deinem stillen kämmerlein lediglich via internet mit ihnen kommunizierst. Wie wird das denn erst, wenn du 24/7 auf engstem raum mit ihnen jede minute teilen müsstest? Kuschelkurs ist da nicht lange auch bei dir nicht.

@gastric

Wie schon endlose Male angeführt u. zu lesen, haben diese Menschen Schreckliches erlebt u. das hinterlässt Spuren.

gastric schrieb: wenn deine nerven blank liegen und du keinerlei rückzugsort hast, um aus provokanten und beschissenen situationen entkommen zu können?

Genau deshalb u. wegen vielem Anderen sollten unsere Politiker endlich dafür sorgen, das die Menschen genau aus dieser Situation herauskommen.

Doch zur Zeit gibt es wohl keine andere Möglichkeit...unglaublich eigentlich.

@gastric

Das mag ja alles so stimmen wie du es schreibst. Es sagt auch niemand das sie in einer Luxusvilla wohnen. Natürlich sind die Umstände nicht die besten, aber eben die besten Umstände die zur Zeit von unseren Regierung nur so machbar ist.

Im internationalem Vergleich ist Deutschland noch sehr gut aufgestellt. besser geht immer. Diese Turnhallen, sind NOTunterkünfte, das wissen auch die die dort eine zeitlang verharren müssen. Danach werden diese ja auf die Gemeinden verteilt. NRW baut teilweise diese Notunterkünfte wieder ab, weil der Ansturm nachgelassen hat. Diese Lager sollten auch als NOTunterkünfte verstanden werden und als nichts anderes.

Traumatische Erlebnisse und Benehmen und Dankbarkeit schließt sich meiner Meinung nach nicht aus. Sicherlich wird es immer Spannungen geben. Aber ich bekomme es momentan aufgrund meiner familiären Situation mit. Mutter und Schwester helfen bei der Verteilung von essen. Was die teilweise erzählen ist weder zum Lachen noch zum schmunzeln, sondern einfach nur ohne benehmen. Sicherlich nicht alle!! Aber viele.

Wenn ich jetzt in ein anderes Land flüchten müsste, ich wäre dem
Land welches mich aufnimmt schon so unendlich dankbar. Ich würde aber ein Teufel tun mich über das Essen zu beklagen noch über die Unterkünfte. Ich wäre einfach nur froh das Leben meiner familie und mein eigenes in Sicherheit zu wissen. Gerade DANN haben dort Aggressionen keinerlei platz. Auch nicht unter den Flüchtlingen.

Vielleicht ist es diesmal etwas genauer rübergekommen.

@Reminos
Aus zivilisierter sicht würde ich dir ja recht geben. Menschen in notsituationen sind aber grundsätzlich menschen und aus menschlicher sicht ist aggression unter solchen umständen nunmal normal. Da kannst du noch so sehr beschreiben, wie du es handhaben würdest, wenn du in der situation wärst. Du wirst (wie jeder andere hier auch) ein vollkommen anderes verhalten an den tag legen, wenn es soweit ist. Egal, ob du hier jetzt schreibst, du würdest nicht am essen meckern (ich würde allein schon aufgrund von unverträglichkeiten und allergien :P: ) und wärst total ruhig und lieb und dankbar und alles. Es ist leicht das zu schreiben und dahingehend auch von anderen zu erwarten, aber eine vollkommen andere sache, wenn man selbst betroffen ist. Die wahre natur des menschen zeigt sich erst wieder, wenn man in betreffender situation ist. Zumindest das weiß ich aus eigener erfahrung.

Reminos schrieb:Was die teilweise erzählen ist weder zum Lachen noch zum schmunzeln, sondern einfach nur ohne benehmen. Sicherlich nicht alle!! Aber viele.

Was meinst du denn mit "ohne Benehmen"?

Reminos schrieb:Wenn ich jetzt in ein anderes Land flüchten müsste, ich wäre dem
Land welches mich aufnimmt schon so unendlich dankbar.

Wie fast alle hier auch.

Reminos schrieb:Ich würde aber ein Teufel tun mich über das Essen zu beklagen noch über die Unterkünfte.

Das würde ich dann gern mal von dir hören, wenn du nach China oder so hättest flüchten müssen und man dir, Schlange, Hirschpenis, Skorpion oder halb ausgebrütete Kücken im Ei serviert. ;)

Des weiteren will ich nicht wissen, wie sich dein Rücken meldet, wenn dieser etliche Tage oder Wochen auf dem harten Boden schlafen musste.

Reminos schrieb:Ich wäre einfach nur froh das Leben meiner familie und mein eigenes in Sicherheit zu wissen. Gerade DANN haben dort Aggressionen keinerlei platz. Auch nicht unter den Flüchtlingen.

Und für deine Familie heißt das dann Endstation? Du würdest nicht das best mögliche für deine Familie und Kinder wollen?