Extrem freche Kinder - Woher kommt's?

@ramisha

ramisha schrieb:Meine Kinder hatten Spielkameraden, Kindergartenfreunde, Schulkameraden, die auch bei
uns zuhause verkehrten, deren Eltern ich kannte und mit einer Mutter verband mich sogar
eine gute Freundschaft.

Es bleibt nicht aus, dass du auch die anderen Kinder wahrnimmst, wie sie im Spiel oder im
Umgang mit den Eltern sind und wie die Erwachsenen sie durch ihre Erziehung und ihr Verhalten beeinflussen. Das geschieht ganz automatisch, ich habe es mir nicht zu Hobby erhoben und ich bin auch kein bisschen stolz darauf, dass meine Prognosen (die ich für mich behielt), zum größten Teil richtig waren.

Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass du keine Kinder außer deinen eigenen kennst. Und spreche dir auch gar nicht ab, dass du auch andere beurteilen kannst.

ramisha schrieb:In Ermanglung anderer "Objekte" steht momentan bei mir eine 6jährige im Fokus,
intelligent, sehr von sich überzeugt und etwas altklug, was wunder, wenn bei
gegebenen Anlässen Mama, Papa, Oma, Opa, einige Tanten und auch Freunde
oder Bekannte dem Kind mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen, als es gut ist.
So geht es z.B. nicht an, dass Gespräche zu verstummen haben, wenn das Kind
gerade eine Idee von sich geben muss oder alle - obwohl gerade gemütlich
auf der Terrasse versammelt - ins Kinderzimmer zu kommen haben, um die
neuesten Ballettschritte zu bewundern.

So und ähnlich geht es weiter und ich kann heute schon vorausahnen, wie sich
das Kind mal fühlen wird, wenn seinen Wünschen nicht nachgekommen wird
und es mal auf Widerstand stößt. Und klar gibt es da verschiedene Faktoren,
die die weitere Entwicklung entscheidend beeinflussen.

Das siehst du völlig richtig.
Ähnlich läuft das beispielsweise bei meiner Nichte; dazu darf sich allerdings jeder äußern außer mir, weil ich als Erzieherin zu Erziehung halt leider nichts sagen kann...

Was ich damit sagen will

raitoningu schrieb:
Mich ärgert nur, wenn jemand anscheinend von den eigenen Kindern auf fremde schließt

stimmt nicht!

Doch, wenn du die Erziehungskompetenz fremder Eltern an Supermarktkassen aufgrund des Verhaltens ihrer Kinder beurteilen willst, tust du das anscheinend schon.
Ich würde mir das anhand so einer Momentaufnahme nicht anmaßen.
Du magst da aufgrund deiner Erfahrungen mit den eigenen und Kindern aus deinem Bekanntenkreis in neun von zehn Fällen richtig liegen - trotzdem kannst du nicht wissen, ob es im konkreten Fall tatsächlich Versäumnisse in der Erziehung gab.

Weil Kinder immer intelligenter sind als ihre Eltern.
So ist das nun mal mit der Evolution.

Wenn die Eltern dann nicht wissen, wie sie mit den zwar noch kleinen, aber dennoch intelligenteren/weiterentwickelten Kindern umgehen müssen, dann werden die Kleinen erst mal frech, und mit zunehmendem Alter verlieren sie komplett den Respekt vor den "Alten". Dann wird´s komisch.

@raitoningu
Ich gehe davon aus, dass Eltern, die ihre Kinder in der Öffentlichkeit nicht "im Griff" haben,
auch zuhause die Zügel schleifen lassen. Und damit empfehle ich nicht gleichzeitig die
Einführung der Prügelstrafe - ganz im Gegenteil, denn meine Kinder wurden ganz ohne
körperliche Züchtigung erwachsen und auch mit seelischem Druck wurde nicht erzogen.
Es geht also!

@Phantomeloi

Phantomeloi schrieb:Weil Kinder immer intelligenter sind als ihre Eltern.
So ist das nun mal mit der Evolution.

Äh, Blödsinn?!

ADHS??Wer ruft nach mir??
Nie Probleme gehabt,jedenfalls nicht mit Erwachsenen,von denen war das Haus jede Woche voll,da lernt man sich für beser,ja gar geschliffen zu benehmen.Wenn ich nervte,der Mensch der mit meiner Mutter zusammen war,das war Sprössling einer Schokoladendynastie,alle zwei Wochen kam ab Werk ne Kiste mit Pralinen und Lindtschokolade.
Im übrigen,ich lernte schwimmen bevor ich richtig laufen konnte,das hattea zur Folge das ich öfter von den Bullen zu Hause abgeliefert wurde,nämlich von der Wasserschutzpolizei,weil ich gerade mal wieder quer durch die Havel planschte und jede Fahrrinne kreuzte die sich kreuzen lässt.
Lesen und schreiben konnte ich mit fünf,beim Einschulungstest schwärmte der Schulpsychologe über meine goldene Zukunft,er sollte sich irren,Lehrer sollen den Kindern lesen und schreiben sie beibringen,das haben sie gelernt.was sie tun sollen wenn der junge Scholar schon des Lesens und Schreibens mächtig ist,das haben sie nicht gelernt,da sind sie hilflos,selbiges gilt für Mengeenlehre.
Die Lehrerin versuchte mir lesen und schreiben wieder abzugewöhnen,da ging ich naewusstürlich über Tische und Bänke.Unbewusst mobbte die mich dann und hetzte die Klasse gegen mich auf.Wenn Stress gab hiess es ich würde provozieren.
Klar provozierte ich,als einziger Brillenträger der Schule war ich die ideale Zielscheibe.Mir die Brille vom Kopf zu reissen,draufzulatschen,sich dran ergötzen wie ich rot anlief und nen Wutanfall bekam,das war ne Art Volkssport.
Fürs Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen ist das nicht unbedingt die beste Therapie,zudem ich ohnehin im Zustand permanenter Spannung und Disbalance war.Selbst wenn mir was gelang,ich fühlte mich Scheisse..."Kannst du denn nie glücklich sein,bist du denn nie zufrieden hiess es ständig.
Ich hab seitdem den Lehrstuhl in der Disziplin "Grandios Scheitern"inne
Mit 38 wurde ich diagnostiziert

@raitoningu
Dann überlege mal:

Würden sich die Kinder nicht weiter-, sondern zurück entwickeln .... wo wäre die Menschheit dann jetzt? Beim Primaten. Ganz genau.

@Phantomeloi
Nur, weil Oma kein ipad hast, ist sie nicht dämlicher als ihr Enkel!
So ein Quatsch!

@Warhead

Warhead schrieb:ADHS??Wer ruft nach mir??

Deine Geschichte?! Sag´ ich ja, du warst zu intelligent, oder deine Eltern/Lehrer waren dir einfach nicht gewachsen.

Intelligente Kinder verstehen nicht, dass Erwachsene sie nicht verstehen. Wie soll ein Kind das denn verstehen? Es liegt doch an den Erwachsenen, zu erkennen, dass ein Kind den weiter-entwickelten Verstand hat und haben muss. Das tut aber dem Erwachsenen "weh", denn mit diesem Wissen müsste man Kinder ernst nehmen. Das ist "anstrengend".

@ramisha
Was hat ein Durchschnittskind vor 100 Jahren mit ca. 7 Jahren gewusst?
Und was weiß es heute in Relation zu vor 100 Jahren.
Überleg mal.

@ramisha

ramisha schrieb:Ich gehe davon aus, dass Eltern, die ihre Kinder in der Öffentlichkeit nicht "im Griff" haben,
auch zuhause die Zügel schleifen lassen

Aber genau das ist Quatsch. Wie kann man denn bitte von einer Situation auf alles andere schließen?

Wie schon ein paar Mal erwähnt sind Kinder auch irgendwann in der Trotzphase, in der sie sich einfach ausprobieren. Da kann es schon mal vorkommen, dass das dann ausgerechnet im Supermarkt ausgetestet wird.

Ich würde mich ganz schön vor den Kopf gestoßen fühlen, wenn man mir aufgrund von einer einzigen Situation vorwerfen würde meine Kinder nicht im Griff zu haben.

@Phantomeloi

Phantomeloi schrieb:Was hat ein Durchschnittskind vor 100 Jahren mit ca. 7 Jahren gewusst?
Und was weiß es heute in Relation zu vor 100 Jahren.
Überleg mal.

Galt die Ansprache mir?

@ramisha

ramisha schrieb:Ich gehe davon aus, dass Eltern, die ihre Kinder in der Öffentlichkeit nicht "im Griff" haben,
auch zuhause die Zügel schleifen lassen.

Das trifft nur eben wirklich nicht in allen Fällen zu.

ramisha schrieb:Und damit empfehle ich nicht gleichzeitig die
Einführung der Prügelstrafe - ganz im Gegenteil, denn meine Kinder wurden ganz ohne
körperliche Züchtigung erwachsen und auch mit seelischem Druck wurde nicht erzogen.
Es geht also!

Das meine ich - du gehst von deinen Kindern aus.

Beispiele: Eine Kollegin hat eine mittlerweile 7-jährige Tochter, die nicht gerade einfach ist.
Das Kind war bereits während der Schwangerschaft so unruhig und hat sie ständig getreten, dass wir gewitzelt haben, ob sie es nicht schon pränatal auf Ritalin einstellen lassen sollte.
Nach der Geburt war es dann ein Schreibaby; in den ersten Monaten hat man bei Telefonaten meist kein Wort verstanden. Meine Kollegin hat nie geraucht, ernährt sich gesund, ist selbst ziemlich relaxed und sicher keine "Überpädagogin". Trotzdem war ihre Tochter schon lange vor ihrer Geburt relativ "anstrengend".
Meine Cousine hat zwei Kinder. Tochter im Vorschulalter; Sohn - mein Patenkind - jetzt ein Jahr alt.
Beide leben unter den gleichen Voraussetzungen. Tochter tut quasi seit ihrer Geburt alles, um im Mittelpunkt zu stehen, während du den Kleinen die meiste Zeit fast gar nicht bemerkst. Der sitzt mit Begeisterung still in einer Ecke und beschäftigt sich alleine.

Was ich damit sagen will. Nicht alles ist anerzogen. Nur, weil etwas bei deinen Kindern funktioniert hat, funktioniert es nicht bei jedem Kind. Auch du hättest Pech haben und Kinder bekommen können, die du trotz aller Konsequenz nicht immer "im Griff" hast.

@Phantomeloi
Nee, sorry, immer noch Unsinn.
Du weißt nicht so richtig, wie Evolution funktioniert, oder?

raitoningu schrieb:Was ich damit sagen will. Nicht alles ist anerzogen. Nur, weil etwas bei deinen Kindern funktioniert hat, funktioniert es nicht bei jedem Kind. Auch du hättest Pech haben und Kinder bekommen können, die du trotz aller Konsequenz nicht immer "im Griff" hast.

Das kommt auch noch dazu.

Haben im Waldkindergarten ein Kind, das wohl in jeder Regeleinrichtung als Kind mit ADHS eingestuft werden würde. Er ist einfach sehr aufgedreht und braucht sehr, sehr viel Bewegung. Dieses Bedürfnis kann im Waldkindergarten gestillt werden. Wäre er in einem Regelkindergarten gäbe es sicher so einige Probleme mit ihm.

Es kommt also auch immer ganz auf das Kind an.

@ahri

Gut, alles in Ordnung, alle Kinder trotzen (bis auf meine - unverständlicher Weise).
Ich bin inkompetent und belehrungsresistent und habe mit meiner Erziehungsmethode
einfach nur Glück gehabt, weil meine Kinder willenlos und daher leicht führbar waren. ;-)
Für mich ist an dieser Stelle die Diskussion ausgereizt.

@raitoningu
Kann natürlich auch angeboren sein, wie ein Kind sich entwickelt und ob es ein "schwieriges"
wird oder nicht. Ich wünsche jedenfalls allen Eltern die Kinder, die sie sich wünschen und den
Kindern die Eltern, die sie zu selbständigen, zufriedenen Erwachsenen werden lassen und
die gern an ihre Kindheit zurückdenken.

@ramisha

Das hast jetzt du gesagt, nicht ich ;)

Ich spreche dir nirgends deine Kompetenz ab, aber man kann einfach nicht von einer Situation auf alle anderen Lebensbereiche schließen. Versteh auch nicht wie man zu so einer Ansicht kommen kann, wenn ich ehrlich bin.

Aber gut du kannst natürlich denken wie du willst :)

@ramisha
Hier behauptet doch gar keiner, dass du inkompetent bist!
Wie ich schonmal geschrieben habe: Du bist bestimmt eine gute Mutter und es hat auch keiner gesagt, dass deine Kinder nur "gelungen" wären, weil du Glück hattest. Dazu hast du selbstverständlich einen erheblichen Teil beigetragen.

Ich würde mir nur wünschen, dass du fremden Eltern nicht aufgrund von Momentaufnahmen ihre Erziehungskompetenz absprichst, obwohl du die Hintergründe nicht kennst. Das ist nicht fair, denn nicht jedes Kind "funktioniert" gleich.

Es hängt aber schon sehr von den Eltern ab, wie sich das Kind entwickelt. Wenn ich nun mal im Supermarkt die noch nicht mal gekaufte Flasche aufmache, nur weil mein Kind sagt, dass es Durst habe und nicht noch 10 Minuten warten kann bis es gekauft ist, dann läuft ganz schön was schief.

Ich möchte jetzt nicht Gewalt verherrlichen, aber ich als Einzelkind, dass schon von Kindheit an geschlagen wurde, habe es nicht anders gelernt. Ihr hättet sehen sollen wie die Kinder in der Grundschule geschaut haben als ich gesagt habe:" wenn das meine Mutter wüsste würde sie mich tot schlagen". Erst dann habe ich gemerkt, dass es nicht völlig normal ist, geschlagen zu werden. Und ich muss sagen, ich denke wenn das alles früher nicht gewesen wäre, würde ich jetzt nicht so sein wie ich bin. und mit meinen 17 Jahren mit einer Ausbildung als Bankkauffrau bin ich schon sehr stolz auf mich und meine Eigenständigkeit.

Fazit: Man muss den Kindern schon zeigen wer hier wen erzieht. Man muss das Kind ja nicht gleich mit einem Gürtel oder ähnlichen schlagen, aber die ein oder andere "Respektschelle" hat noch keinen Kind geschadet bzw.die Zukunft verbaut. Und wenn ich schon daran denke wie heute 11 jährige Kinder mit einem iPhone rumrennen, dreht es mir den Magen um. Früher War man mit 6 oder 7 im Wald oder auf Spielplätzen, hat sich kleine Hütten aus Holz gebaut oder ähnliches.

@chrissi.jacky

chrissi.jacky schrieb:Und ich muss sagen, ich denke wenn das alles früher nicht gewesen wäre, würde ich jetzt nicht so sein wie ich bin. und mit meinen 17 Jahren mit einer Ausbildung als Bankkauffrau bin ich schon sehr stolz auf mich und meine Eigenständigkeit.

Cool. Ich kenne Leute, die nie geschlagen wurden und sogar studiert haben.

chrissi.jacky schrieb:Fazit: Man muss den Kindern schon zeigen wer hier wen erzieht. Man muss das Kind ja nicht gleich mit einem Gürtel oder ähnlichen schlagen, aber die ein oder andere "Respektschelle" hat noch keinen Kind geschadet bzw.die Zukunft verbaut. Und wenn ich schon daran denke wie heute 11 jährige Kinder mit einem iPhone rumrennen, dreht es mir den Magen um.

Wenn ich lese, wie du hier versuchst, Gewalt als Erziehungsmittel zu verteidigen, dreht sich mir der Magen um.

Ich habe sehr oft mit Kindern zu tun, die geschlagen werden. Und ich kann dir versichern, "Respekt" lernt man dadurch nicht. Außer du verwendest das Wort synonym mit Angst.

Schläge oder körperliche Gewalt sind im allgemeinen kein guter Weg um Kinder zu Erziehen. Schläge richten meistens eher Schaden an, als dass sie ihn beseitigen.

Was will man denn damit bewirken?! Dass das ungewünschte Verhalten des Kindes nicht mehr auftritt. Ein Verhalten wird nicht mehr so oft gezeigt, wenn es beim Kind unangenehme Konsequenzen auslöst. Aber durch Schläge wird das Kind das verhalten nicht mehr zeigen, weil es Angst hat und nur schwer Selbstbewusstsein entwickeln kann (Selbstbewusstsein zu erlangen ist übrigens eines der Hauptziele für jedes Kind). Aber will man das? Ist es nicht viel sinnvoller, dass das Kind etwas nicht mehr tut, weil es tatsächlich VERSTEHT, dass es nicht gut ist?!

Kann das irgendwie nicht nachvollziehen, wie man das gut heißen kann.