@shionoro shionoro schrieb:Das problematischste finde ich allerdings ist die offen zur schau gestellte uneinsichtigkeit des umfeldes des täters die ihn zum opfer stilisiert.
Ist leider oft so. Da setzt dann einfach das Denken bei den Angehörigen aus, die sehen nur:,,Mein lieber Sohn/Neffe/Mann/Bruder kommt auf längere Zeit hinter Gitter, ich darf ihn nur sehr eingeschränkt sehen, wie wird es ihm da wohl ergehen, hoffentlich wird er nicht fertiggemacht...".
Das sieht man ja auch bei diesen asozialen Ehrenmorden oder anderen ,,Ehrverbrechen", speziell wenn die Täter aus gewissen, kulturellen Kreisen stammen.
Die gehen dann einfach ab, die Angehörigen, bei denen hört das normale Denken auf.
Natürlich wissen die eigentlich auch oft, dass das Verhalten falsch war, auch in der Türkei, in Serbien oder sonstwo gäbe es richtig Ärger (und zwar viel mehr, als in Deutschland), wenn jemand eine Frau oder einen älteren Mann einfach totschlagen würde. Nur in den ganz krassen, streng traditionell-muslimisch geprägten Ländern, wo Frauen nichts gelten, ist das anders.
Man sollte nicht zu viel darauf geben auf diese Wutausbrüche kurz nach dem Urteil, das sind eher Zeichen für absolute Hilflosigkeit der Betreffenden.
@Deepthroat23 Ich bin leider keine junge, hübsche Frau, kA, ob die da einen Vorteil haben
:DWie dem auch sei: Man kann nicht immer wissen, wie jemand drauf ist, ob er irgendwelche körperlichen Gebrechen hat oder so.
Wir müssen uns von dem Denken verabschieden, dass Menschen in jeder Situation ruhig, überlegt und gewaltfrei handeln, jede ihrer Taten und deren Folgen im Voraus bedenken.
Das ist nicht der Fall. Wenn einen die Wut packt, dann setzt das rationale Denken aus.
Ich bin mal mit dem Fahrrad zur Schule gekommen und in der Einfahrt hupte mich so ein Lehrer an, weil ich nicht schnell genug wegkam und nicht hörte (ich bin schwerhörig). Ich fragte, was das solle, da kamen blöde Sprüche, was mich so erboste, dass ich ihn als blödes Arschloch betitelt hab, wir haben uns etwas angeschrien, dann wollte er `ne Anzeige machen...
:DObjektiv ,,richtig" wäre es gewesen, drüber zu stehen und einfach zur Seite zu gehen.
Hab ich aber nicht gemacht, nicht nachgedacht, nicht rational richtig gehandelt.
Rationalität gibt es nur bis zu einem gewissen Grad, irgendwann wird man wieder ,,menschlich"
;)Wie gesagt, man muss nicht notwendigerweise annehmen, dass ein gewöhnlicher Schlag schon tödliche Folgen hat.
Kann man auch gar nicht.
Würde man permanent darüber nachgrübeln, welche Auswirkungen das eigene Handlen auf andere Menschen hat, stünde man auch unter andauerndem Stress, immer die ,,beste Variante" zu nehmen.
Das kann kein Mensch leisten.
Es kommt in diesem Fall halt der enthemmende Alkohol zusammen, eine (die Vorstrafen lassen das vermuten) gewisse Neigung zu Gewalt, spontane Wut aufgrund von Beleidigungen, die das logische Denken und Handeln ausschaltet, das gipelt in dem Schlag und dem leider unglücklichen Fall der Frau.