Junge Frau in Offenbach ins Koma geprügelt, eure Meinung dazu
20.11.2014 um 13:17@Luminarah
Da hast du Recht.
Vorweg: Ich find das ,,Neuköllner Modell¨ Klasse. Zahlreiche Experten sagen meines Wissens, dass einer der größten Fehler ist, Gerichtsverhandlungen vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen erst sehr viel später nach der Tat stattfinden zu lassen.
Die Betreffenden ziehen dann keine richtige Verbindung mehr zu ihrer Tat, sie empfinden die Gerichtsverhandlung und eine eventuelle Strafe nicht mehr wirklich als Konsequenz ihres Verhaltens, sondern als unverständlich, unfair oder lächerlich.
Und hier kommen wir dann in den Bereich der Strafen.
Die bisher und seit Jahrzehnten beliebte Philosophie von Jugendstrafrecht und der Behandlung junger Erwachsener vor Gericht tendiert ja dazu, möglichst wenig strafen zu wollen.
Es handelt sich um eine antiautoritäre Philosophie, die in jedem Straftäter, grade bei jungen Straftätern, nur das Gute sieht. Man ist grundsätzlich der Meinung, dass der Fehler nicht bei den Jungs und Mädels liege, sondern bei der Gesellschaft, beim Elternhaus, bei den provokant aufgetretenen Opfern, ja die ,,vermeintlichen Täter¨ eigentlich selbst irgendwie Opfer seien.
Statt zu bestrafen und ihnen ,,das Leben zu verbauen¨ und sie in den Knast und damit ,,auf die Verbrecheruni zu schicken¨ versucht man lieber, alle möglichen, pädagogisch-verständnisvollen Maßnahmen zu ziehen. Bis hin dazu, dass es einer Verhöhnung von Opfern selbst bei Gewalttaten gleicht.
Die Hoffnung dahinter ist, wie ich schon in verschiedenen Beiträgen schrieb, dass der 16-Jährige Schläger Johnny durch Milde und gutes Zureden und ein Anti-Aggressionstraining aufwacht, begreift, dass es falsch war und ist, jemanden einfach deshalb zu verdreschen, weil man grad miese Laune hat und er ein gutes Mitglied der Gesellschaft wird.
Viel von diesen Einstellungen der Richter, aber auch der Politik als Instanz, die den gesetzlichen Rahmen des Strafrechts setzt, basiert meiner Meinung nach darauf, dass vor Jahrzehnten während der ,,Alt-68er-Bewegung¨ aktiv und nachhaltig das vorherige, ebenfalls in seiner Absolutivität falsche Schema knallharter, autoritärer Erziehung, also ,,Zucht und Ordnung¨ abgeschüttelt werden sollte.
Statt dem ,,Lausbub¨ Gehorsam einzutrichtern sollte er lernen, schön kritisch gegenüber der konservativen ,,Obrigkeit¨ zu sein, er sollte sich selbst ausprobieren und wenn er ,,Blödsinn machte¨, dann sollte man ihm mit viel Verständnis und Liebe begegnen.
Aber auch die Studien des vielzitierten und aus meiner Sicht ziemlich selbstgefälligen Herrn Pfeiffer trägt dazu einiges bei. Der Witz an dessen Theorien, verkürzt als ,,Strafe bringt gar nichts bei Kriminalität¨ ist, dass dieses Ergebnis vor allem auf Untersuchungen aus Zeiträumen herrührt, in denen es in Deutschland eine ganz andere, gesellschaftliche Struktur gab.
Wo es noch kaum Ausländer, kaum Migranten, kaum bis keine ,,Intensivtäter¨ gab, wo die Umstände in den Städten ganz anders waren, als heute.
Mit anderen Worten: Auch, wenn der Typ das nicht gerne hört, aber man kann seine Theorien heute doch als etwas überholt und veraltet betrachten.
Nun ist es ein gewaltiger Unterschied zwischen knallharter ,,Zucht und Ordnung¨ in Form von harten Strafen und spürbaren, sinnvollen Konsequenzen für das Begehen von Straftaten.
Es stimmt: Einfach nur drakonische Strafen verteilen selbst für relativ kleine Vergehen ist kontraproduktiv und einer modernen, zivilisierten, vernünftigen Gesellschaft nicht angemessen.
Genauso kontraproduktiv ist es, selbst bei Typen, die mit 16 Jahren schon zum 3. Mal wegen Körperverletzung auf der Anklagebank sitzen, noch Bewährungsstrafen, Arreste oder sogar Verwarnungen zu verhängen, weil man ,,dem jungen Mann ja nicht den Lebensweg verbauen will¨.
Der junge Mann lacht sich darüber kaputt und nimmt nicht die Botschaft mit:,,Wie nett, man gibt mir eine Chance, mich zu bessern, ich werde sie nutzen!¨
Er nimmt, wie die Akten von so genannten Intensivtätern und mehrfach vorbestraften/polizeibekannten, jungen Erwachsenen und Jugendlichen zeigen, die Botschaft mit:,,Geil, ich kann machen, was ich will! Idioten verkloppen und die Bullen und der Richter können mir gar nichts! Yeah, ich bin der King!¨
Ich glaube nicht, dass dies die beabsichtigte, pädagogische Wirkung ist.
Man sollte im Strafrecht endlich zu der Einsicht gelangen, dass es viele verschiedene Typen von Tätern gibt.
Manche lassen sich schon von einem Arrest schwer beeindrucken oder einer Verwarnung vom Richter. Aber diese Persönlichkeiten sind kein Problem.
Ein Problem sind die Persönlichkeiten, die ,,wilder, härter¨ sind.
Bei denen freundliches Reden nichts bewirkt, sondern die einfach gewisse Konsequenzen SPÜREN müssen!
Ich bin weit davon entfernt, letztere als schlechte Menschen oder so zu bezeichnen. Ich denke nur, man muss unbedingt realisieren, dass sie anders behandelt und erzogen werden müssen, als die lieben, braven Jungs, die wirklich nur mal einen kleinen Fehltritt gemacht haben.
Strafe darf kein Selbstzweck sein, sie muss einen sinnvollen, durchdachten Zweck haben und in vernünftiger Beziehung zur Tat stehen.
Kinder, Jugendliche und auch junge Erwachsene brauchen einfach ein gewisses Maß an Führung und Orientierung, dazu zählt auch, ihnen angemessene Grenzen zu setzen. Nur so lernen sie wirklich, was sie dürfen und was nicht und warum.
Da hast du Recht.
Vorweg: Ich find das ,,Neuköllner Modell¨ Klasse. Zahlreiche Experten sagen meines Wissens, dass einer der größten Fehler ist, Gerichtsverhandlungen vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen erst sehr viel später nach der Tat stattfinden zu lassen.
Die Betreffenden ziehen dann keine richtige Verbindung mehr zu ihrer Tat, sie empfinden die Gerichtsverhandlung und eine eventuelle Strafe nicht mehr wirklich als Konsequenz ihres Verhaltens, sondern als unverständlich, unfair oder lächerlich.
Und hier kommen wir dann in den Bereich der Strafen.
Die bisher und seit Jahrzehnten beliebte Philosophie von Jugendstrafrecht und der Behandlung junger Erwachsener vor Gericht tendiert ja dazu, möglichst wenig strafen zu wollen.
Es handelt sich um eine antiautoritäre Philosophie, die in jedem Straftäter, grade bei jungen Straftätern, nur das Gute sieht. Man ist grundsätzlich der Meinung, dass der Fehler nicht bei den Jungs und Mädels liege, sondern bei der Gesellschaft, beim Elternhaus, bei den provokant aufgetretenen Opfern, ja die ,,vermeintlichen Täter¨ eigentlich selbst irgendwie Opfer seien.
Statt zu bestrafen und ihnen ,,das Leben zu verbauen¨ und sie in den Knast und damit ,,auf die Verbrecheruni zu schicken¨ versucht man lieber, alle möglichen, pädagogisch-verständnisvollen Maßnahmen zu ziehen. Bis hin dazu, dass es einer Verhöhnung von Opfern selbst bei Gewalttaten gleicht.
Die Hoffnung dahinter ist, wie ich schon in verschiedenen Beiträgen schrieb, dass der 16-Jährige Schläger Johnny durch Milde und gutes Zureden und ein Anti-Aggressionstraining aufwacht, begreift, dass es falsch war und ist, jemanden einfach deshalb zu verdreschen, weil man grad miese Laune hat und er ein gutes Mitglied der Gesellschaft wird.
Viel von diesen Einstellungen der Richter, aber auch der Politik als Instanz, die den gesetzlichen Rahmen des Strafrechts setzt, basiert meiner Meinung nach darauf, dass vor Jahrzehnten während der ,,Alt-68er-Bewegung¨ aktiv und nachhaltig das vorherige, ebenfalls in seiner Absolutivität falsche Schema knallharter, autoritärer Erziehung, also ,,Zucht und Ordnung¨ abgeschüttelt werden sollte.
Statt dem ,,Lausbub¨ Gehorsam einzutrichtern sollte er lernen, schön kritisch gegenüber der konservativen ,,Obrigkeit¨ zu sein, er sollte sich selbst ausprobieren und wenn er ,,Blödsinn machte¨, dann sollte man ihm mit viel Verständnis und Liebe begegnen.
Aber auch die Studien des vielzitierten und aus meiner Sicht ziemlich selbstgefälligen Herrn Pfeiffer trägt dazu einiges bei. Der Witz an dessen Theorien, verkürzt als ,,Strafe bringt gar nichts bei Kriminalität¨ ist, dass dieses Ergebnis vor allem auf Untersuchungen aus Zeiträumen herrührt, in denen es in Deutschland eine ganz andere, gesellschaftliche Struktur gab.
Wo es noch kaum Ausländer, kaum Migranten, kaum bis keine ,,Intensivtäter¨ gab, wo die Umstände in den Städten ganz anders waren, als heute.
Mit anderen Worten: Auch, wenn der Typ das nicht gerne hört, aber man kann seine Theorien heute doch als etwas überholt und veraltet betrachten.
Nun ist es ein gewaltiger Unterschied zwischen knallharter ,,Zucht und Ordnung¨ in Form von harten Strafen und spürbaren, sinnvollen Konsequenzen für das Begehen von Straftaten.
Es stimmt: Einfach nur drakonische Strafen verteilen selbst für relativ kleine Vergehen ist kontraproduktiv und einer modernen, zivilisierten, vernünftigen Gesellschaft nicht angemessen.
Genauso kontraproduktiv ist es, selbst bei Typen, die mit 16 Jahren schon zum 3. Mal wegen Körperverletzung auf der Anklagebank sitzen, noch Bewährungsstrafen, Arreste oder sogar Verwarnungen zu verhängen, weil man ,,dem jungen Mann ja nicht den Lebensweg verbauen will¨.
Der junge Mann lacht sich darüber kaputt und nimmt nicht die Botschaft mit:,,Wie nett, man gibt mir eine Chance, mich zu bessern, ich werde sie nutzen!¨
Er nimmt, wie die Akten von so genannten Intensivtätern und mehrfach vorbestraften/polizeibekannten, jungen Erwachsenen und Jugendlichen zeigen, die Botschaft mit:,,Geil, ich kann machen, was ich will! Idioten verkloppen und die Bullen und der Richter können mir gar nichts! Yeah, ich bin der King!¨
Ich glaube nicht, dass dies die beabsichtigte, pädagogische Wirkung ist.
Man sollte im Strafrecht endlich zu der Einsicht gelangen, dass es viele verschiedene Typen von Tätern gibt.
Manche lassen sich schon von einem Arrest schwer beeindrucken oder einer Verwarnung vom Richter. Aber diese Persönlichkeiten sind kein Problem.
Ein Problem sind die Persönlichkeiten, die ,,wilder, härter¨ sind.
Bei denen freundliches Reden nichts bewirkt, sondern die einfach gewisse Konsequenzen SPÜREN müssen!
Ich bin weit davon entfernt, letztere als schlechte Menschen oder so zu bezeichnen. Ich denke nur, man muss unbedingt realisieren, dass sie anders behandelt und erzogen werden müssen, als die lieben, braven Jungs, die wirklich nur mal einen kleinen Fehltritt gemacht haben.
Strafe darf kein Selbstzweck sein, sie muss einen sinnvollen, durchdachten Zweck haben und in vernünftiger Beziehung zur Tat stehen.
Kinder, Jugendliche und auch junge Erwachsene brauchen einfach ein gewisses Maß an Führung und Orientierung, dazu zählt auch, ihnen angemessene Grenzen zu setzen. Nur so lernen sie wirklich, was sie dürfen und was nicht und warum.