@interrobangLern du einmal bitte was Rassismus bedeutet
:D bitte, das wäre so schön zu sehen. Eine menschliche "Rasse" laut Nazi-Ideologie, einer Hauptströmung des Rassismus, definiert sich durch biologische Aspekte und Unterschiede im Aussehen was auf Herkunft zurück zuführen ist.
Ein Muslim ist kein Bestandteil einer "Rasse", denn das involviert biologische/anthropologische Punkte. Sollten Kopftücher und diverse anderen Kleidungsvarianten am Körper angewachsen und vererbbar sein, reden wir noch mal über das Thema Rassismus
;) Im großen und ganzen kann ich die Aufruhr verstehen, die mögliche Hetze die man empfängt und den subjektiven Eindruck den man eventuell auch als Betroffener suggeriert bekommt, ebenfalls.
Man muss nur darauf achten Islamkritik zu verstehen, und zu unterscheiden, vll auch Muslimkritik wenn man weiter differenzieren möchte. Dass bedeutet aber nicht jegliche wirkliche Kritik abzutun oder zu ignorieren, oder sogar als persönlichen Angriff zu werten. Wenn man sich in seinem Glauben sicher ist, so wird man sich hoffentlich nicht direkt attackiert fühlen wenn Radikale angesprochen werden.
Einige Islamtheologen selbst üben Kritik, werden aber weitesgehend selbst abgelehnt, obwohl sie sich im Kern für etwas Gutes einsetzen.
Generell würde es diese Debatte nicht geben, wäre Religionsausübung absolute Privatsache.
Das schließt für mich auch diverse religiöse Symbole in der Öffentlichkeit ein, auch wenn das Thema ein schwieriges ist, so wie der Niqab.
Religionsfreiheit hört einfach dort auf, wo Integration behindert wird. Das Problem ist doch auch, dass so etwas mehr auf Tradition beruht als auf Religion. Es sind verschiedene Interpretationen die aber tradiert wurden und somit nicht mehr hinterfragt werden, selbst von Familien.
Ihr fragt vielleicht wo Integration behindert wird? Für mich wird sie dadurch behindert dass sie ein Teilhaben an der Öffentlichkeit behindert.
Man befindet sich in einem Land wo Emanzipation und Feminismus ein wichtiges Thema sind; die Frau sollte und darf in ihren Entscheidungen nicht eingeschränkt werden, weil sie gewisse selbstbestimmende Rechte in Deutschland bekommt.
Ich sehe Frauen in Niqabs einfach als Resultat unterdrückender, tradierter, patriarchalischer Gesellschaften an. Eine Struktur die aufgebrochen werden muss, Männer die meinen über Frauen bestimmen zu können indem sie sie von der Umgebung isolieren, um sie vor "gierigen Männerblicken schützen zu können". Wir leben hier in einer Gesellschaft wo Vergewaltigung dementsprechend bestraft wird, und eine Burka/Niqab schützt vor sowas einfach auch nicht. In islamischen Ländern wo so etwas eventuell vorgeschrieben wird, werden Frauen trotzdem vergewaltigt, aber dann in eine Täterrolle gesteckt, sie hätte sich "zu wenig verhüllt".
Wir leben hier in einer Gesellschaft wo so etwas nicht von Nöten ist, eher noch eindeutig nichts bringt. Es mag zwar nur ein Symptom sein, aber so etwas zu akzeptieren aufgrund von "nicht-Lösbarkeit des eigentlichen Problems" ist in meinen Augen nur eine Vertröstung um nicht 'intolerant' zu erscheinen.
Ich glaube, wie von kofi besprochen, ein Kind hat von solchen Traditionen verschont zu bleiben und deswegen nicht akzeptiert zu werden. Ich glaube, wenn man solch Traditionen in öffentlichen Gebäuden oder vll auch generell verbietet, besteht die Möglichkeit von der Überwindung der Indoktrinierung. Das Kind wird beim Heranwachsen selbst über solche Dinge entscheiden dürfen.
Wie viele dann ihre Kinder zu Hause einsperren, kann ich nicht sagen. Gibt es hierfür Beweise/ bzw. mehrere Belege dass dies dann massenhaft passiert? Vll finden sich von Frankreich irgendwelche Belege, bisher fand ich nichts negatives zum Burkaverbot in solch einem Umfang. Wer es besser weiß, wie immer, ich lass mich gerne belehren.
Ich weiß, dass Niqab und Co wirklich nur ein Symptom sind, aber wie anders sollte man mitteilen dass solche patriarchaischen Gesellschaftssysteme nicht erwünscht sind? Wie will man sonst anfangen solch ein mögliches Problem zu bekämpfen?
(- ja, es gibt Frauen die so etwas freiwillig tragen, nur woher will man wissen wie viele das sind? Genauso umgekehrt. Aber dass es eben ein Resultat einer unterdrückenden Männergesellschaft ist, ist allein schon ein Grund es so nicht zu akzeptieren. In wievielen Islamisch/traditionell geprägten Ländern ist es denn für eine Frau möglich, sich dagegen zu entscheiden? Es sind einfach importierte Strukturen und Denkmuster die so einigen Punkten hier widersprechen, welche nicht akzeptabel sind)
P.s. Burka/Niqab zählt eigentlich zum Vermummungsverbot, also eigentlich wäre sie verboten, nur fällt es unter den Deckmantel Religionsfreiheit.