kleinundgrün schrieb:Was heißt schon "veraltet". Es hängt halt von der finanziellen Prognose ab.
Natürlich. Man sollte da schon entsprechend angespart haben. Wenn man jung baut, auf dem Land ist das ja oft schon mit Mitte 20 der Fall, hat man ja meist noch nicht viel ansparen können.
Auf der anderen Seite kann man oft noch die "Muskelhypothek", sprich Eigenleistung, mit hinein bringen und dadurch bei einigen Gewerken, z.B. beim Innenausbau, Geld einsparen.
Ist man schon älter hat man vielleicht mehr ansparen können, hat aber körperlich vielleicht weniger Möglichkeiten, Eigenleistung zu erbringen.
Als ich jung und unbedarft war, habe ich auch immer gedacht, dass man "jung bauen muss". Ein früherer Kollege meines Vaters baute mit ca. 65 Jahren ein Haus. Mein Gedanke dazu war "lohnt sich das"??
Man muss aber dazu sagen, dass seine Frau noch einige Jahre jünger war, 11 oder 12 waren es glaube ich, und bei ihr war einige Jahre zuvor MS diagnostiziert worden. Sie wohnten viele Jahre zur Miete in einem Haus mit vielen Treppen...
Das neue Haus war behindertengerecht, und tatsächlich starb der Mann zwar einige Jahre später, aber seine Frau hat noch recht lange in diesem Haus gelebt, bis auch sie verstarb. Dann werden die beiden Kinder das Haus wohl verkauft haben.
Sonnenblume91 schrieb:Ich frage mich auch wie das Leute mit einer niedrigen Rente machen, die bis ins Rentenalter und dann auch darüber hinaus noch Miete zahlen müssen und vielleicht auch noch alleinstehend sind. Da bleibt ja dann echt nicht mehr viel für andere Dinge übrig.
Das ist wirklich ein Problem, vor allem in Ballungsgebieten mit hohem Mietniveau. Der Klassiker: altes Ehepaar, lebt seit über 40 Jahren in der Wohnung, sagen wir mal in Köln. Nun stirbt der Mann, die Frau erhält fortan nur noch Witwenrente, die ja um einiges geringer ist, muss Wohngeld beantragen und zur Tafel gehen. Vielleicht muss sie sich aber tatsächlich eine andere Wohnung suchen, weil die jetzige Wohnung zu groß für eine Person ist. Da gibt es ja Vorgaben vom Amt.
Mache das mal mit Mitte 70. Vor allem wird man kaum einen Vermieter finden, der an eine sehr alte Person vermieten möchte. Sehr viele lehnen das aus nahe liegenden Gründen ab.
Tatsächlich sind die Lebenshaltungskosten besser planbar, wenn der unsichere Faktor "Miete" nicht darin enthalten ist.
BenSensei schrieb:Stell dir vor dein Haus ist fertig und du wirst Pflegefall. Dann hast du dem Staat in deinen letzten Jahren noch ein schönes Haus gebaut.
Das ist aber nett von dir.
So habe ich tatsächlich bisher nicht gedacht und das werde ich auch nicht. Dann dürfte man ja gar nichts wagen. 😉
Sonnenblume91 schrieb:Habe zwar privat vorgesorgt
Das ist auf jeden Fall wichtig.
Im Moment ist es so, dass viele Geldanlagen nicht besonders rentabel sind. Manchmal werden inzwischen sogar Zinsen vom Anleger verlangt. Nennt sich "Verwahrentgelt" oder "Strafzinsen".
Allerdings ist die Eröffnung neuer Tagesgeldkonten nicht überall mehr möglich. Auch die Option, Sparbücher zu eröffnen und so Minuszinsen zu entgehen, haben Verbraucher teils nicht mehr. „Wir sehen zudem immer mehr Kreditinstitute, die keine Sparbriefe und Sparbücher mehr anbieten und auch keine neuen Tagesgeldkonten mehr eröffnen,“ sagt Nauhauser.
Die ING erklärte auf Anfrage, dass Kunden seit Ende April keine Sparbriefe mehr abschließen können. „Auch Bestandskunden, die bereits einen Sparbrief haben, können keinen neuen mehr öffnen.“
Quelle:
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/minuszinsen-ing-fuehrt-negativzinsen-ab-50-000-euro-guthaben-ein-je-konto/27369668.htmlInsofern denke ich, dass man jetzt von einem günstigen Kredit profitieren kann. Als ich in den 1990er Jahren schon mal gebaut habe, lag der Zinssatz bei um die 7 %. Und es war zuvor mal noch höher gewesen.
Dennoch bin ich grundsätzlich der Meinung, dass es gut ist, Schulden so schnell wie möglich abzubauen. Aber das ist immer Einstellungssache. Ich möchte mich jedenfalls mit ü70 nicht mehr gerne mit Schulden belasten.