Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

Meine Freundin ist bisexuell.

Vorteil: man kann vorzüglich mit ihr über fremde Möpse reden, und ein Dreier wär' auch nicht auszuschliessen. ;)

Nachteil: man ist immer mal wieder deprimiert von den Vorurteilen mancher Leute, das geht von 'Bisexuelle sind nur gierig' bis zu 'Bisexualität ist Anzeichen einer geistigen Störung'.

@Thawra

Was ist das denn für ein Vorurteil? Bisexuelle sind gierig. Man muss nicht bi sein, um es so oft wie möglich im Bett krachen zu lassen.

Hört sie auch sowas wie, dass sie in Wirklichkeit lesbisch ist und sich nur als bi ausgibt, damit sie es sich nicht eingestehen muss?

@Yotokonyx

Eher umgekehrt, dass sie eigentlich hetero sei, aber halt... 'bicurious', d.h. das sei alles nur eine Phase oder so.

@Thawra

Also eigentlich das Übliche. Das ist nur eine Phase usw. Das müssen sich viele Homosexuelle auch anhören, soweit ich weiß.

@Yotokonyx

Du vergisst noch die Heterosexuellen, die sich gerne mal von einem Mann befriedigen lassen, weil es die Freundin nicht will.

Gibt da auch so Pornos, wo Heteros dafür bezahlt werden, dass ein Mann ran darf. Und bei Geld sind die schnell dabei und werden auch geil. LoL

Die Frage ist da halt, sind das "echte" Heteros, oder Bisexuelle.

Echte Heteros würden sowas selbst nicht für Geld machen. Dann wohl doch Bisexuelle.

Wobei ich immer wieder höre, dass Bisexuelle unter Homosexuellen irgendwie einen schlechten Ruf haben, kann mich mal jemand aufklären, warum? Bitte? :)

@Dawnclaude

Dawnclaude schrieb:Es gibt da diverse Frauen die haben ein arghes Problem damit, wenn sie erfahren dass ihr Freund bisexuell ist. Hab jedenfalls schon häufiger mal gehört. Da sollte man wohl tatsächlich vorsichtig sein bevor man sich outet.

Unter Garantie. Glaube keine frau teilt ihren Freund gerne mit einem Mann. Da spielt auch der Gedanke mit, "seine Nudel war womöglich schon auf Erkundungstour". Was Frauen wohl nicht so toll fänden.

Aber ich finde, dass man sich outen sollte. Weil ich bin nicht so Fan davon, etwas hinter dem Rücken anderer zu treiben. Hatte vor kurzem mit jemanden gesprochen, der sich unsicher war, auf was er steht und es ausprobieren wollte. Der liebte aber seine Freundin.

@Talos_K_Daimon

Talos_K_Daimon schrieb:Unter Garantie. Glaube keine frau teilt ihren Freund gerne mit einem Mann.

... na hör mal. Bi zu sein, hat doch nichts mit 'teilen' zu tun, solange keiner der Partner fremd geht... Solange man sich treu ist, spielt's doch keine Rolle, ob sich jetzt einer oder eine anderen Frauen oder Männern hingezogen fühlt, das bleibt dann ja theoretisch.


@Yotokonyx

Sicher, nur ist's bei Bisexuellen noch schwieriger. Homosexuelle können ja immerhin drauf hinweisen, dass sie mit dem anderen Geschlecht gar nichts anfangen können. Bisexuelle hingegen mögen ja beides, das sieht halt noch mehr nach einer 'Phase' aus, wenn man das so unterstellen will.

@Talos_K_Daimon

Ich denke mal, dass diese Heteros eher bi sind bzw. mehr dazu neigen. Denn ich kenne eigentlich ehr die Argumente, dass sich ein "echter" Hetero lieber umbringt als zu akzeptieren, dass er auf das gleiche Geschlecht steht. Wie enrst diese Aussagen gemeint sind, ist die andere Sache. Aber ich bezweifle das man einen echten Hetero dazu bewegen kann etwas mit dem gleichen Geschlecht anzufangen, da sie sich davor zu sehr ekeln. Vermutlich wird man sie auch nicht bezahlen können, damit man sie zum Sex mit dem gleichen Geschlecht bekommt.

Talos_K_Daimon schrieb:Echte Heteros würden sowas selbst nicht für Geld machen. Dann wohl doch Bisexuelle.

Wenn der Typ gut aussieht, dann würde man es auch ohne Geld machen.

Talos_K_Daimon schrieb:Wobei ich immer wieder höre, dass Bisexuelle unter Homosexuellen irgendwie einen schlechten Ruf haben, kann mich mal jemand aufklären, warum? Bitte? :)

Das kommt immer auf die Situation drauf an. Wenn man in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt und man auf einmal seinem Partner gesteht, für das andere Geschlecht auch etwas zu empfinden, dann kann er es als Beleidigung auffassen, da er denkt du bist entweder nicht wirklich homo oder er war zu schlecht, bis hin dazu das er/sie denkt man hat sie nur verarscht. Aber wie gesagt, dass kommt immer auf den Partner drauf an.

Hier mal ein Bericht darüber:
http://www.stern.de/wissen/mensch/bisexualitaet-sexuelle-grenzgaenger-521965.html

@Talos_K_Daimon

Talos_K_Daimon schrieb:Wobei ich immer wieder höre, dass Bisexuelle unter Homosexuellen irgendwie einen schlechten Ruf haben, kann mich mal jemand aufklären, warum? Bitte?

Ja, Bisexuelle werden teilweise belächelt.
Ich finde das blöd.

Talos_K_Daimon schrieb:Wobei ich immer wieder höre, dass Bisexuelle unter Homosexuellen irgendwie einen schlechten Ruf haben, kann mich mal jemand aufklären, warum? Bitte? :)

Ich sprech jetzt mal für Männer, vielleicht denken einige, dass es dann zu viel Konkurenz gibt. Jemand der nur schwul ist steht auch nur auf Männer, wer aber Bi ist hat viel mehr Möglichkeiten, ist wohl einfach ne angst vor mehr Konkurenz, oder dem Gedanken, dass man plötzlich für eine Frau verlassen, oder mit einer betrogen, wird.

Talos_K_Daimon schrieb:Wobei ich immer wieder höre, dass Bisexuelle unter Homosexuellen irgendwie einen schlechten Ruf haben, kann mich mal jemand aufklären, warum? Bitte? :)

@Talos_K_Daimon
Es kommt vor, dass Leute, die sich als bisexuell bezeichnen, zwar homosexuelle Affären haben, aber nie gleichgeschlechtliche Beziehungen eingehen (sondern immer nur heterosexuelle). So entsteht der Eindruck, dass sie nur ein sexuelles Abenteuer wollen, aber nichts Ernsthaftes.

moin

zu dem thema empfehle ich den film

"pride"

ein lehrstück an wachsender erkenntnis und toleranz

buddel

Kann ein Ferrari-Fan auch ein wirklicher Ferrari-Fan sein, wenn er als Zweitwagen einen Polo besitzt, mit dem er Einkaufen geht? Fragen über Fragen die die Welt nicht braucht :shot:

@Yotokonyx

Danke für den Link, sehr aufschlussreich! :)

@Bone02943
@Vayona

Danke für die Erklärungsmöglichkeiten!

Aber glaube könnte auch die Vorstellung mitspielen, dass der Schniedel in einer Frau war, oder? Denke mal, dass Homosexuelle den Gedanken eklig finden könnten?

Talos_K_Daimon schrieb:Aber glaube könnte auch die Vorstellung mitspielen, dass der Schniedel in einer Frau war, oder? Denke mal, dass Homosexuelle den Gedanken eklig finden könnten?

Das gleiche könnte man auch bei Heteros denken. In deiner Partnerin, war vorher auch ein anderer Schniedel drin. Oder Schwule, könnten das auch denken das der Partner in jemand anderem drin war, oder jemand anderes in ihm drin war.

@Talos_K_Daimon

Talos_K_Daimon schrieb:Aber glaube könnte auch die Vorstellung mitspielen, dass der Schniedel in einer Frau war, oder? Denke mal, dass Homosexuelle den Gedanken eklig finden könnten?

Also ich hätte damit kein Problem, solange der Schniedel zwischendurch gewaschen wurde.

@Draiiipunkt0

Man... :D

Bone02943 schrieb:Ich sprech jetzt mal für Männer, vielleicht denken einige, dass es dann zu viel Konkurenz gibt. Jemand der nur schwul ist steht auch nur auf Männer, wer aber Bi ist hat viel mehr Möglichkeiten, ist wohl einfach ne angst vor mehr Konkurenz, oder dem Gedanken, dass man plötzlich für eine Frau verlassen, oder mit einer betrogen, wird.

Ich könnte mir nicht vorstellen mit einer Bi-Sexuellen Frau zusammen zu sein, denn ich hätte immer die Angst im Hinterkopf das irgendwann der Prinz auf dem weißen Pferd angeritten kommt.

Hier noch ein Nachtrag,

Sexuelle Grenzgänger
Jeder Zweite liebäugelt zumindest kurzfristig auch mit dem eigenen Geschlecht, sagen Wissenschaftler. Bei den meisten spielt sich das bisexuelle Begehren nur im Kopf ab, inzwischen aber wagen immer mehr Männer und Frauen das aufrührende Experiment.

In der schwulen Community werden Bi-Männer oftmals nicht ernst genommen. Sie müssen sich anhören, dass sie in Wirklichkeit gar nicht schwul seien, weil sie es ja doch lieber mit Frauen täten. Oder dass sie nur zu feige seien, sich zu ihrem Schwulsein zu bekennen.

Quelle:
http://www.stern.de/wissen/mensch/bisexualitaet-sexuelle-grenzgaenger-521965.html

Und weil es so viele(die Getränkehersteller warscheinlich selber) für "unnormal" halten, kommt so etwas dabei heraus:

"Nicht unsere Zielgruppe"
Keine Waldmeister-Limo für Schwule

Geschäft ist Geschäft, sollte man denken – nicht jedoch für die TMW Kern GbR aus Füssen im Allgäu. Das junge Erfrischungsgetränke-Unternehmen der beiden Brüder Thomas und Markus Kern will seine neue Waldmeister-Brause "Phantasia" nicht an Schwule verkaufen. "Homosexuelle gehören leider nicht in unsere Zielgruppe", stellte Geschäftsführer Markus Kern in einer E-Mail klar.

Bei der Akquise war der Limo-Hersteller noch nicht so wählerisch. So bekam etwa auch die "Boots Westernbar" in Stuttgart ein unangefordertes Angebot. Thomas Drewitz, Inhaber der beliebten Schwulen- und Lederkneipe, zeigte sich angetan, sah eine mögliche Alternative zur Apfelschorle und forderte "zu Testzwecken einen Karton à 24 Dosen" an. Außerdem schrieb er: "Bitte legen Sie ca. 20 Pappaufsteller dem Paket bei, damit wir gut die Werbetrommel für Ihr Produkt rühren können!"

Doch statt Waldmeister-Brause und Pappaufsteller erreichte die "Boots Westernbar" nur eine E-Mail von Markus Kern. Darin hieß es wörtlich: "Nach kurzer Recherche bin ich darauf gestoßen, dass die Boots Westernbar eine Schwulenbar ist, kann das sein? In dem Fall wäre es für uns nicht sehr sinnvoll, dort erhältlich zu sein, da wir eben ganz neu auf dem Markt sind und dabei sind eine Marke aufzubauen."

In der E-Mail stellten die "Phantasia"-Hersteller klar: "Homosexuelle gehören leider nicht in unsere Zielgruppe." Stattdessen soll die Waldmeister-Brause von jüngeren und älteren Menschen konsumiert werden [die bestimmt alle heterosexuell sind…; A.d.R.]: "Das sind in unserem Fall Studenten bis hin zu Kindern, die den Waldmeistergeschmack lieben. Aber auch ältere Leute, die sich durch den Waldmeistergeschmack an früher erinnert fühlen, sind eine Zielgruppe."

...

http://www.queer.de/detail.php?article_id=23462 (Archiv-Version vom 24.03.2017)

Und das 2015... :shot:

Bone02943 schrieb:Homosexuelle gehören leider nicht in unsere Zielgruppe."

Die Logik aus dieser Begründung verstehe ich nicht.

Zum Thema Bi und so...

Talos_K_Daimon schrieb am 19.03.2015:Aber ich finde, dass man sich outen sollte.

Wozu soll dieses Outen eigentlich gut sein?

Was ist wenn man es ganz einfach nicht weiß oder auch bewusst offen lässt?

Ich finde diese ganze Etikettierung so unnötig. Viel lieber wäre mir, man könnte einfach leben, lieben und existieren, ohne sich immerzu definieren und kategorisieren zu müssen.

Thawra schrieb am 19.03.2015:Sicher, nur ist's bei Bisexuellen noch schwieriger. Homosexuelle können ja immerhin drauf hinweisen, dass sie mit dem anderen Geschlecht gar nichts anfangen können. Bisexuelle hingegen mögen ja beides, das sieht halt noch mehr nach einer 'Phase' aus, wenn man das so unterstellen will.

Es ist noch schwerer wenn man wie oben genannt sich einfach nicht festlegt. Da wird einem ganz schnell Unentschlossenheit unterstellt, man wisse nicht was man will, oder aber man würde ja wahllos alles mitnehmen.

Für mich hingegen ist es irgendwie selbstverständlich dass man sich in Menschen verliebt und nicht in Geschlechter. Wenn man sich aber aus dieser Einstellung heraus kein Label a la "xyz-sexuell" geben kann oder will, kommen immer verständnislose Reaktionen.


@Dini1909

Dini1909 schrieb am 20.03.2015:Ich könnte mir nicht vorstellen mit einer Bi-Sexuellen Frau zusammen zu sein, denn ich hätte immer die Angst im Hinterkopf das irgendwann der Prinz auf dem weißen Pferd angeritten kommt.

Vor einer (anderen) Prinzessin hättest Du aber nicht so große Angst?