Hallo, nun bin ich auch hier!
:)Puh! Ganz schön schwer hier jetzt erst Mal wieder einen Einstieg zu finden... Nunja, ich versuche es einfach mal
;)@Niederbayern88 Niederbayern88 schrieb:Was ihr halt am schwierigsten meint wäre an Sachen zu besorgen. Nahrung, zelte, Kleidung usw?
Meine Meinung zu diesem Thema ist ganz klar:
Selbst wenn du zehntausende Euro in das Preppen investieren könntest und würdest, dir die qualitativ beste Ausrüstung leisten würdest, wärst du früher oder später aufgeschmissen, wenn du nicht die Fähigkeiten erlernt hast, richtig damit umzugehen und deine Ausrüstung zu pflegen.
Dementsprechend bin ich der Meinung das "Fachwissen- und Fähigkeiten-aneignen" am schwierigsten wird, denn das kostet nicht nur etwas Geld sondern viel, viel, viel Zeit und du musst immer dabei bleiben, wiederholen, testen, wiederholen...
Ich finde, die ganze Prepperbewegung ist derzeit ziemlich im kommen.
Dementsprechend kannst du dir- immer genügend Kleingeld vorausgesetzt- so ziemlich alles Legale ohne Probleme besorgen. Schwierig wird es, wenn du wenig Geld ausgeben möchtest und/oder kannst. Von diversen Billig-Importen - gerade aus China- würde ich (bis auf ein paar Ausnahmen) absehen, auf lange Sicht ist es nur rausgeschmissenes Geld. Wo man noch echte Schnäppchen machen kann ist auf Flohmärkten und bei ehemaligen Campern/Campingkleinanzeigen oder aber auch im Bootsbereich.
Generell finde ich, dass Camping ein schöne Möglichkeit ist um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden...
Was auch schwer, aber unheimlich wichtig ist, ist das Leben nicht zu vergessen. Ich denke, fast jeder Prepper kennt das Gefühl, gerade am Anfang der Prepperkarriere, "Oh mein Gott, wenn jetzt etwas passiert, dann bin ich nicht genug vorbereitet!!!*panik*" So war es zumindest bei mir, das Ganze hielt etwa ein halbes Jahr lang an, meine Gedanken kreisten fast ausschließlich ums Preppen, jede freie Minute habe ich genutzt um mich im Internet und Prepperforen zu informieren, habe Pläne und Listen geschrieben, viel Geld ausgeben und dabei am Anfang leider auf "Masse statt Klasse" gesetzt -von der leichten Panik getrieben und immer mit dem Gedanken im Kopf: "Billig ist besser als gar nichts."
Sämtliche Freunde und Familienmitglieder wurden involviert ich habe Fluchtpläne zu Fuß und zu Auto von ihnen zu mir erstellt und sie an verteilt. Es gab kaum einen Grillabend an dem dieses Thema nicht auf den Tisch kam... Nach diesem ersten "panischem" halben Jahr, kam dann das Gefühl "annehmbar vorbereitet" zu sein. Natürlich ist man NIE fertig und es geht immer noch besser, aber die Panik war verschwunden... Und so kam es dann, dann diese Sorge in eine Art "kranke Vorfreude" umschwenkte...
Bei diversen Nachrichten: "Sonnensturm trifft auf Erde", "Meteorit über Russland zerborsten"- etc. erwischte ich mich bei diesem Gefühl von ...nun ja... so etwas wie "Vorfreude".
Nun passierte aber Nichts, ich konnte noch immer in den Supermarkt fahren um mir Lebensmittel zu besorgen, zum Arzt gehen, habe mein Gehalt pünktlich auf mein Konto bekommen... Die ersten Lebensmittel die ich gehortet hatte sind unbrauchbar geworden (Soßenpulver z.B. ist zu einem Brei geworden etc.) und da ich, von der anfänglichen Panik getrieben, auch diverse Sachen eingelagert hatte, die ich im Alltag gar nicht oder zumindest nicht so häufig verwenden kann, gelang mir auch das wälzen- zumindest in dem nötigen Maßstab- nicht.
-Ernüchterung-
Also musste ich mir zwangsläufig eingestehen, dass es für mich nicht der richtige Weg war, eine andere Methode musste her.
Ich begann damit nach und nach, ganz langsam Geld in wirklich robuste Ausrüstung zu investieren.
Nur Lebensmittel (MHD 1-2 Jahre) zu horten, die ich auch wirklich verbrauchen kann. (Konserven lagere ich nach wie vor noch Massenhaft, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass noch heute die Rinderroulade mit dem MHD 1997 super schmeckt!)
Anstatt jede Menge Fertigprodukte zu lagern investierte ich Geld in handbetiebene Maschinen, die es mir ermöglichen z.B. Mehl zu mahlen. Habe angefangen z.B. eine Brennnesselsuppe zu kochen und nicht nur theoretisch zu wissen, dass es möglich ist.
Mache Obst und Früchte ein, habe mir Bienen angeschafft, die ersten Pilze kennengelernt, einen Angelschein gemacht- versuche Lebensmittel bestmöglich zu verwerten.
So bilde ich mir ein, in der Lage zu sein mit der gleichen Menge an Lebensmitteln deutlich mehr Mägen zu füllen, als z.B. Frau Müller von Nebenan.
Zudem sind wir vor drei Jahren umgezogen und leben nahezu Autark.
Ich koche mit Gas, 11 Liter reichen über ein Jahr- und ich koche täglich!
Wir heizen ausschließlich mit Holz und machen unser Holz selbst.
Wir haben uns inzwischen zwar einen Warmwasserboiler geleistet, aber ich habe fast 2 Jahre lang den Wassertopf auf den Gasherd stellen müssen, um warmes Wasser zu bekommen.
Das Wasser kommt übrigens auch nicht aus der Leitung, sondern aus Kanistern, die gefüllt werden müssen.
Wir leben trotzdem "wie jeder Andere auch" und nutzen die heutige Technik mit all ihren Vorzügen, einfach weil es momentan möglich ist, Internet, Festnetzanschluss, großer Fernseher, elektrisches Lattenrost, sitzen Abends im 2000 Euro teuren Massagesessel (den hätte ich mir vor Jahren NIEMALS geleistet, dass Geld hätte doch ins Preppen investiert werden müssen!!!)
Das ist nämlich genau der Punkt den ich meine, das Leben- so wie es ist- ist schön! Wir wissen Alle, dass es sich ganz schnell ändern kann, aber deswegen sollten wir es umso stärker genießen!
Soviel jetzt erst Mal von mir!
Liebste Grüße