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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

376 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Sinn, Motivation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 11:43
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Schöne Einstellung. Macht dich auch unabhängiger und reduziert die Gefahr der Abhängigkeit. Auch nur der emotionalen bzw. gefühlsmäßigen Abhängigkeit.
Ja da stimmt...ich achte da zumindest mehr drauf...dieses gefühl dass ich mich alleine unvollständig fühle, hab ich immernoch..aber ich hab ja zumindest die Wahl wie ich damit umgehen möchte :)


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 12:21
Zitat von EintagsflieginEintagsfliegin schrieb:dieses gefühl dass ich mich alleine unvollständig fühle, hab ich immernoch.
Tatsächlich empfinden wir Menschen eine gewisse Vollständigkeit erst, wenn wir den Kontakt mit anderen, nahestehenden Personen pflegen. Die Frage in deinem Fall ist da: Ab wann fühlst du dich vollständig? Bei wie vielen Personen? In welcher Beziehung stehst du und diese Person(en) zueinander? Welche Bedingungen müssen sie erfüllen? Gibt es überhaupt Bedingungen? Oder ist die von dir angeführte Unabhängigkeit auch eine Bedingung an Beziehungspartner/in? So dass du von ihnen verlangst, dass sie diese deine Eigenschaft respektieren und sich nicht in dein Leben einmischen?
Und wie glaubst du würde sich das angestrebte Ideal anfühlen, wenn du (und die andere Person) ebendieses erreicht haben? Was wenn du im Verlauf der Beziehung merkst, dass du und die Person nicht zusammenpassen? Wird aus Vollständigkeit dann wieder Unvollständigkeit? Ist es überhaupt möglich, aus etwas Ganzem etwas Teilweises entstehen zu lassen?

Ich finde dieses Thema dermaßen kompliziert. :D Denn ohne Verbindung zur Außenwelt sind wir Menschen als Individuum wie eine leere, wandelnde Hülle. Gleichzeitig aber glauben wir, dass wir individuell handeln, denken, leben zu müssen. Ich persönlich mache mich auch nicht gern abhängig von anderen. Ich mag es nicht, wenn jemand sich in mein Leben einmischt, also mache ich das auch nicht bei anderen. Und dennoch: Wozu leben wir, wenn wir unsere gemachten Erfahrungen im Leben nicht an andere weitergeben können? Ist das vielleicht der Sinn des Lebens? Weitergabe von Informationen?


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 12:35
Zitat von baronbumsbirnebaronbumsbirne schrieb:Ich finde dieses Thema dermaßen kompliziert. :D Denn ohne Verbindung zur Außenwelt sind wir Menschen als Individuum wie eine leere, wandelnde Hülle.
Bitte nicht für alle Menschen sprechen, wenn du mit Außenwelt nur andere Menschen, soziale Kontakte meinen solltest.

Menschen sind verschieden. Ich fühle mich bspw. wohler, wenn ich so wenig Außenwelt (fremde aber auch bekannte soziale Kontakte) wie möglich habe. Hat mit dem Alter zugenommen.
Zitat von baronbumsbirnebaronbumsbirne schrieb:Und dennoch: Wozu leben wir, wenn wir unsere gemachten Erfahrungen im Leben nicht an andere weitergeben können? Ist das vielleicht der Sinn des Lebens? Weitergabe von Informationen?
Den Sinn des Lebens definiert jeder für sich.
Und jeder soll tun und lassen können, was ihm gefällt - solange er dabei keine fremden Rechte verletzt oder auch nur gefährdet und auch nicht unabhängig von Recht und Gesetz zu arg unmoralisch (egoistisch) agiert.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 12:43
Ich bin zu einem Bilbo Beutlin geworden, der Ruhe und Gemütlichkeit und gutes Essen zu schätzen weiß, zu schätzen gelernt hat, und mit seiner kleinen Höhle zufrieden ist und der weder von einer Horde Zwerge überfallen werden möchte noch mit ihnen was unternehmen wollen würde.
Auch meide ich draußen so gut es geht jede Horde von Zwergen und sehne mich mehr nach verlassenen Orten. Selbst einkaufen tue ich nur noch möglichst dann, wenn der jeweilige Laden weitestgehend menschenleer ist.

Auf der Arbeit kann ich es mir leider nicht immer aussuchen, aber immerhin in Nachtschichten kann ich mich in der Regel nicht beschweren.

Ps.

Zwerge stehen allgemein für Menschen, nicht nur Kinder.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 12:47
Zitat von KAALAELKAALAEL schrieb am 27.12.2021:Ich denke das Leben zu erkunden auf vielen Wegen, sei es auf spirituellen oder anderen.
Und versuchen Glücklich zu sein und zufrieden.
Dieser Motivation kann ich mich im Großen und Ganzen anschließen, allerdings eher ohne den spirituellen Anteil, mit dem ich nicht viel anfangen kann. Aber ich finde die Welt, das Leben, den Kosmos unglaublich faszinierend, und es erfüllt mich mit Motivation, dass ich in meiner Lebenszeit die Gelegenheit habe, einige Aspekte davon zu erfahren und darüber Wissen zu erlangen.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 12:58
Die kernmotivation ist mein Familien und Freundeskreis aber am meisten weil ich etwas geniessen möchte . Es geht nur darum das als Ziel zu haben. Dafür gehe ich arbeiten dafür möchte ich auch abnehmen usw ich weiss es gibt viele kleine und grosse Dinge im leben die ich fühlen erfahren und geniesen darf. Das ist es und genau das möchte ich auch weitergeben . Früher als Kind wollte ich nur des Wissens wegen und der Erfahrung wegen leben, ich wollte es auch weiter geben . Heute ist es das geniesen wollen von etwas schönem . ☺️Der Tee der gut durch gezogen an kalten tagen auf einen wartet. Die Musik zu der getanzt wird , die neuen Menschen die ich immer noch kennen lernen darf und auch zwischenmenschliches.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 13:02
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich bin zu einem Bilbo Beutlin geworden, der Ruhe und Gemütlichkeit und gutes Essen zu schätzen weiß, zu schätzen gelernt hat, und mit seiner kleinen Höhle zufrieden ist
Auch ich lebe zurückgezogen. Genau wie du. :) Und dennoch sind wir ebenso abhängig von sozialem Kontakt wie alle anderen. Ob wir es wollen oder nicht. Allein schon wenn wir einkaufen gehen erweitern sich unsere sozialen Kontakte. Dabei müssen wir mit den Verkäufern nicht zwangsläufig in unmittelbaren Kontakt kommen. Nicht von Angesicht zu Angesicht sprechen. Und dennoch könnten wir nicht ohne sie einkaufen. Oder Straßenreinigung gäbe es nicht ohne Menschen im Außen. Spätestens aber unsere Vermieter oder Bankenmitarbeiter sprechen irgendwann einmal zu uns. Wir wollen all diesen Komfort nutzen. Und auch wenn wir zurückgezogen leben - auch wir beide - haben wir dadurch Kontakt zu ihnen.
Oder das alles hier: Social Media. Oder dieses Forum. Du bist ein Mensch. Ich bin ein Mensch. Ohne einen Menschen auf der Gegenseite wäre unser Geschriebenes hier nur ein riesengroßes Selbstgespräch. Letzten Endes kommunizieren wir hier beide gerade. Auf welches Ergebnis wir beide hinsteuern ist in diesem Bezug erstmal egal. Aber ohne einander wäre unsere direkte Kommunikation miteinander hinfällig.

Vielleicht gibt es auch nicht nur den EINEN Sinn des Lebens. Oder nur die EINE Motivation. Aber ohne den Kontakt zu außen - der Kontakt muss nicht einmal menschlich sein - ist es so, als hätten wir nie gelebt. Es ist wie Platons Höhlengleichnis, nur ohne jemanden, der die Schatten wahrnimmt.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 13:07
Zitat von baronbumsbirnebaronbumsbirne schrieb:Auch ich lebe zurückgezogen. Genau wie du. :) Und dennoch sind wir ebenso abhängig von sozialem Kontakt wie alle anderen. Ob wir es wollen oder nicht
Da hast du natürlich Recht. Ich bezog mich da auch nur auf nicht notwendige soziale Kontakte.

Ärzte, Verkäuferinnen, Kassiererinnen, Paketboten etc... und später bestimmt auch Pfleger und Pflegerinnen brauche ich natürlich und diese wertschätze ich ja auch und weiß, dass sie keine Selbstverständlichkeit sind und ohne sie kein geregelter und verwöhnter Alltag möglich wäre.
Diese anderen Menschen braucht in der Regel auch jeder.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 13:28
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich fühle mich bspw. wohler, wenn ich so wenig Außenwelt (fremde aber auch bekannte soziale Kontakte) wie möglich habe. Hat mit dem Alter zugenommen.
das ist bei mir genauso (geworden). bin ein totaler eremit.

aber klar, wer nicht komplett autark und auf sich allein gestellt (über)leben kann, der ist eben am ende doch abhängig von anderen menschen.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 13:37
Zitat von flufffluff schrieb:das ist bei mir genauso (geworden). bin ein totaler eremit.
Ich bin ja auch eher ein Einzelgänger, aber ich verhalte mich nicht absichtlich eremitisch. Denn eigentlich tausche ich mich gern mit anderen Menschen aus und bin auch weder abweisend noch mürrisch, wenn ich mit anderen Leuten in Kontakt komme. Trotzdem bin ich oft einfach mit mir selbst und meinen Interessen zufrieden, und ich kann vieles auch allein unternehmen (ob Ausflüge, Reisen, Theaterbesuche, Restaurants, etc.: auch wenn niemand mitkommen mag, kann ich das sehr gut allein unternehmen und genießen).


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 14:32
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ärzte, Verkäuferinnen, Kassiererinnen, Paketboten etc... und später bestimmt auch Pfleger und Pflegerinnen brauche ich natürlich und diese wertschätze ich ja auch und weiß, dass sie keine Selbstverständlichkeit sind und ohne sie kein geregelter und verwöhnter Alltag möglich wäre.
Diese anderen Menschen braucht in der Regel auch jeder.
Steckst Du gerade im Winterblues? Ich kann mich an ganz andere Beiträge von Dir erinnern. Und jetzt siehst Du Dich schon im Pflegeheim? Ich bin etwas irritiert. :D


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 14:39
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Steckst Du gerade im Winterblues? Ich kann mich an ganz andere Beiträge von Dir erinnern. Und jetzt siehst Du Dich schon im Pflegeheim? Ich bin etwas irritiert
Andere Beiträge wirst du da von mir nicht finden können, musst mich verwechseln, denn welche Meinung ich gegenüber unseren ganzen Alltagshelden, die den Laden am Laufen halten, vertrete, ist bekannt und diese Meinung habe ich schon immer vertreten und genauso auch nur immer kommuniziert.

Oder was meinst du genau?

Ps.
Auch dass ich mich älter fühle als ich bin, habe ich schon oft kommuniziert. Mit Ausnahme von....

Ich sehe nicht nur älter aus, sondern fühle mich auch so. Biologisch dürfte ich mindestens schon Mitte 40 sein - entgegen dem Papier, auf dem ich erst Ende April 38 Jahre werde.
Fühlen tue ich mich manchmal sogar wie 80+. Insbesondere nach Nachtschichten oder wegen nur unzureichendem Schlaf tagsüber.

Schuld daran ist natürlich auch mein wildes Leben bis ca. Anfang 30.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 14:50
@Laura_Maelle


Zum Pflegefall kann man übrigens schneller werden als man denkt. Entweder wie meine Mutter durch Krankheit oder auch durch einen Unfall.

Sollte man mit berücksichtigen und das Thema Pflege nicht verdrängen. Ich persönlich rechne spätestens im Alter bei mir damit, dass ich zu einem Pflegefall werden könnte oder dann, sollte ich das MDS von meiner Mutter vererbt bekommen haben.
Besonders sollte ich 60 werden, werde ich ab da darauf verstärkt achten. Kenne ja jetzt schon die Symptome, womit diese Krankheit langsam aber stetig anfängt.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 14:59
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Schuld daran ist natürlich auch mein wildes Leben bis ca. Anfang 30.
Ok, davon hast Du eben auch geschrieben, sodass ich Dich schon noch etwas jünger einschätzte, mental gesehen. Ich verstehe Dich schon, habe ja auch eine schwere Schmerzkrankheit, bin aber auch schon 53 und nicht 38. Und ich bin deswegen frühzeitig berentet.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

10.01.2022 um 15:22
Zitat von baronbumsbirnebaronbumsbirne schrieb:Denn ohne Verbindung zur Außenwelt sind wir Menschen als Individuum wie eine leere, wandelnde Hülle.
So empfinde ich das aber schon nicht. Ich kann gut allein sein und brauche das sogar, was mir z. B. meine symbiotisch anhängliche Schwester sehr übel nimmt. Mich überfordert das einfach. Was ich aber genieße, ist das Zusammenleben mit meinem erwachsenen Neffen, dessen Pflegemutter ich war. Er ist wie ich jemand, der sich immer zu beschäftigen weiß, der seine eigene Höhle braucht. Hin und wieder lacht er schallend über einen Anime-Film, den er gerade schaut. Manchmal kommt er zu mir rüber und erzählt mir, was ihn gerade so amüsiert. Es ist völlig locker. Wir hocken nicht aufeinander.

Mit meinen Eltern war das früher ähnlich, deshalb lebten ich und auch mein Neffe bis zu ihrem Tod bei ihnen. Denn jeder ging im Haus seinen Weg, hatte Hobbys oder sonstige Interessen oder Aufgaben. Wir aßen nicht am gleichen Tisch, sondern jeder in seinem Zimmer. Zwischendurch redeten wir ein paar Minuten zusammen, hin und wieder auch mal mehr, aber alles völlig ungezwungen und ohne Verpflichtung.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

12.01.2022 um 05:35
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb am 23.12.2021:Meine Kern-Motivation ist schon spiritueller Natur, d. h. ich sehe mich im Kontext "Leben - Transzendenz - Gott", dies im Sinne der Philosophie der Stoiker (dazu mehr in meinem Allmystery-Blog hier).

Ich will niemanden missionieren, aber meine spirituelle Sichtweise prägt mein Leben in allen Bereichen - in meinem Wahrnehmen, Denken, Reden und Tun - und hat dadurch sinnstiftenden Einfluss auf mein Umfeld. Es ist schön, etwas Positives zu bewirken. Außerdem hab ich das Gefühl, eine spirituell wichtige Aufgabe zu erfüllen.
Ich habe meine Vergangenheit verarbeitet und hinter mir gelassen. Das gehört zu meiner Philosophie des Minimalismus und Stoizismus dazu, alles aufzuräumen und loszulassen, was gehen will und soll, um frei zu sein für ein selbstbestimmtes Leben im Geiste Gottes.

Ich kämpfe nicht mehr GEGEN etwas, sondern FÜR etwas, nämlich für das Erreichen meiner Zielaufgaben, das, was ich noch erreichen möchte, bevor ich meinen Weg nach Drüben antrete. Ich will meine Zeit nicht vergeuden im Kampf gegen Windmühlen und Schattengestalten. Ich habe keine Zeit und Energie dafür. Ich muss und will mich auf meine wesentlichen Ziele beschränken, um dort wirklich noch etwas umsetzen zu können.

Wer sich lebenslang in einer Opferrolle sieht, auch wenn er bereits fähig wäre, sich zu behaupten, der befindet sich auf maladaptive Weise in einer unguten Lageorientiertheit am Boden. Dadurch wirkt alles im Leben übergroß und beängstigend. Wie ein Kleinkind sich aufrichtet, dabei gehen und sprechen lernt und zunehmend das familiäre Umfeld für sich erobert, so kann ein traumatisierter Mensch einen Weg finden, sich aus der wehrlosen Opferposition am Boden zu erheben, um aufrecht stehend festzustellen, wie das überdimensional Beängstigende sich verkleinert im eigenen übergeordneten Blickwinkel. So wird das ehemalige Opfer handlungs- und lebensfähig bis zur Selbsttranszendenz in Gott.

Dafür braucht es das große äußere und innere Aufräumen bei sich selbst (bei mir durch die Philosophie des Minimalismus und Stoizismus), um sich herauszuarbeiten aus der Lageorientiertheit in eine fokussierte Zielgerichtetheit, so wie ein Heißluftballon durch Abwurf der belastenden Gewichte in die Höhe steigt und sich vom Wind des Heiligen Geistes tragen lässt. Nun geht es darum, Feuer in den Ball zu lassen und den Heißluftballon in die richtige Richtung zu steuern, dabei nicht von den Ängsten diktiert zu werden, sondern den Antrieb darin zu finden, sich von den eigenen intuitiven Zielvisionen beflügeln zu lassen. Ich folge einfach meiner Intuition, die mir aufzeigt, wie ich vom göttlichen Logos gelenkt werde. Ich vertraue Gott, der mich leitet. Gott weiß für mich.

Ich liebe es, mich nach vorne zu bewegen auf ein Ziel. Das macht mich lebendig und flink wie die Eidechsen in meinem Garten, die sich vom Licht des Logos erfüllen lassen. Dabei denke ich auch an meine Wahrträume, wie mich der Stoizismus und meine von Gott inspirierte Handlungsanleitung trägt. Diese positiven Wahrträume realisieren sich ebenso wie die Wahrträume zu den problematischen Familieneinschnitten. Und das ist ein großer Trost.

Was mir dabei wichtig bleibt, ist die Zielgerichtetheit, um nicht in eine ohnmächtige Lageorientierung zu fallen. Gerade deshalb versuche ich, mich immer wieder an meinen Zielen hochzuziehen und vergleiche dabei mit meinen Wahrträumen, um zu sehen, wie sehr ich da schon reingewachsen bin.

Teilweise ist es schon noch so, dass mich die Probleme antreiben, auch wenn ich mich lieber durch Ziele anziehen lasse. Aber man lernt eben doch durch Problemsituationen dazu, weil ich dadurch den Stoizismus praktisch anwende. Und dann passiert etwas Spannendes, nämlich das Wiederkennen meiner Wahrträume, wo ich dasselbe gedacht und gefühlt habe. So geht das in Etappen und im Freiflug.

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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

12.01.2022 um 08:38
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich kann gut allein sein und brauche das sogar,
So ähnlich ergeht es mir auch. Ich bin als Einzelkind aufgewachsen und bin das Alleinsein gewöhnt und habe es zu schätzen gelernt. Wobei ich nicht allzu gern allein zuhause bin, sondern am liebsten unterwegs bin. Ich bin jemand, der gern allein wandern geht oder allein verreist.

Viele scheinen das nicht zu können oder zu wollen. Häufiger habe ich schon von Leuten gehört, dass sie gern eine Reise machen oder Wandern gehen würden, aber sie wüssten niemanden, der sie begleiten würde. Allein jedoch wollen sie auch nichts unternehmen. Bei mir war es immer so, dass ich dann einfach allein aufgebrochen bin, und im Lauf der Zeit habe ich mich dran gewöhnt und das Alleinsein zu schätzen gelernt.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

12.01.2022 um 08:48
@martenot
Interessant, bei mir war es umgekehrt: Wir waren 7 Kinder und jeder suchte eine einsame Ecke für sich, weil es uns zu eng wurde in unserem Zweifamilienhaus mit 9 Leuten insgesamt. Ich verdrückte mich oft auf den Dachboden und blieb auch ewig lange im Schulhaus, wenn kaum noch jemand dort war. So konnte ich meine Schulaufgaben in Ruhe erledigen. War zuhause undenkbar. :D

Zu meiner Kernmotivation:

Ich denke sehr lösungsorientiert und arbeite stets hartnäckig daran, die für mich passenden kreativen (Zwischen-) Lösungswege zu finden. Auf diese Weise kam ich auch zum Minimalismus und Stoizismus. Gott gibt mir immer wieder Wegweiser, wonach ich intuitiv Ausschau halte. Und ich vergleiche mit meinen Wahrträumen, in welche Lösungsrichtung sie sich bewegen, mit welchen Eingebungen und Impulsen, wie ich damit klarkomme, womit besser, womit schlechter, was wirkt, was wenig bringt, was Priorität hat, was nicht, worin ich noch länger ratlos bleibe und wie ich damit umgehe. Dadurch erkenne ich die entscheidenden Faktoren und Weichenstellungen.

Was mir immer wieder Orientierung und Kraft gibt, ist der Umstand, dass ich nicht nur problematische Situationen, sondern auch deren Bewältigung vorausträume. Daran richte ich mich jeweils aus. Es ist nicht alles perfekt, aber es ist mein Weg, den ich sogar voraussehe in Visionen und Wahrträumen, also hat das alles eine sinnvolle Bewandtnis in der göttlichen Fügung, auch wenn ich nicht zu allem eine Lösung finde.

Meine Wahrträume sind optimistischer, als die Gegenwart es mir vorgaukelt, was mir wieder einmal aufzeigt, wie unnütz und schädlich es ist, sich ständig von den Problemen und negativen Schlagzeilen runterziehen zu lassen, denn wenn diese für einmal vollkommen ausgeblendet werden, erkenne ich durchaus den Fortschritt, der uns viel ermöglicht, allein schon das Internet, das eine weitere Dimension der Demokratisierung ermöglichte. Jeder hat hier die gleichen Spieße und kann im Internet etwas auf die Beine stellen mit genug Herzblut, auch mit wenig Geld.

Und wenn ich mit meiner Jugend vergleiche, so hat sich auch im geistigen Bereich vieles getan, trotz der Wiederholung der Kleidermode. Die Menschen sind naturbewusster geworden im Vergleich zu früher, eben weil nun immer offensichtlicher ist, dass etwas getan werden muss. Die jungen Leute sind deshalb sehr aufgeschlossen für Alternativen und werden es besser machen als ihre Elterngeneration. Die Wirtschaft spürt die veränderten Bedürfnisse und passt sich laufend an. Der wissenschaftliche Fortschritt schreitet auch in Riesenschritten voran, weshalb mit Technologien zu rechnen sind, die den neuen Problemen zumindest teilweise entgegenhalten können. Es wird ganz gewiss dazu führen, dass die Produkte umweltverträglicher gestaltet und produziert werden. Das geschieht ja teilweise schon jetzt.

Wir Menschen müssen umdenken und es wird nicht ohne Schmerzen sein, aber das Leben wird uns lehren und wir werden alle dazulernen, wir und die nächsten Generationen, denn anders geht es nicht. Möge es immer so demokratisch sein, wie ich es noch erleben darf. Es ist klar, dass all die Veränderungen nur ein junger Mensch vollends mitmachen kann, während die Alten ihren Weg nach oben antreten, wenn Gott sie ruft und ihr Werk vollendet ist. Das ist der Kreislauf der physischen und geistigen Natur. Es liegt nicht an uns, alle Probleme zu lösen, wo es mehrere Generationen dafür braucht. Das wäre vermessen, aber wir wollen den Boden bereiten, worauf die nächste Generation gut bauen kann.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

12.01.2022 um 21:34
Zitat von avyariusavyarius schrieb am 31.07.2014:Was ist eure Hauptmotivation, die euch im Leben antreibt?
Liebe in ihrer großen Vielseitigkeit.

Ich verbinde sehr vieles mit Liebe, sie steckt in so vielen feinen Details und diese Liebe zu erkunden und zu erleben ist mein Antrieb, meine Lebensmotivation.


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Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

12.01.2022 um 22:11
Ja, wichtig ist das wirklich Wesentliche im Leben!

Wenn ich zurückblicke in die Anfänge meiner Selbständigkeit, merke ich auf einmal, wie viel ich damals intuitiv richtig machte aufgrund der inneren Berufung, die mich zog, der Konformitätsdruck durch die wissenschaftsgläubige Gesellschaft mir jedoch jahrelang zusetzte und mich doch so weit verunsicherte, dass ich in einen inneren Konflikt geriet. Mein Selbstvertrauen erhielt dadurch einen Dämpfer, der mich sehr schwächte und ausbremste, weil ich dies zuließ und es in mich eindringen konnte als inneren Konflikt.

Aber das habe ich hinter mir. Ich stehe auf dem Berg und kann das alles jetzt überblicken. Diese auch vom Stoiker Marc Aurel beschriebene Vogel- und Bergperspektive nennt sich auch Gottperspektive.

Als ich meiner Berufung folgte und meinen Weg wissbegierig und zielorientiert anstrebte, genoss ich es sehr, meinen intrinsisch motivierten Interessen vollends und in selbstgewählter Freiheit nachzugehen, mir entsprechend das erforderliche Wissen anzueignen und daraus intuitiv die für mich wesentliche Essenz herauszulesen und für mich zu adaptieren bzw. in mir zu wecken und praxisnah zu fördern. Das hat mein Selbstbewusstsein wiederum gestärkt, trotz des inneren Konformitätskonflikts, in dem ich mich latent weiterbefand, doch wurde ich zunehmend eigenständig und umsetzungssicher, sodass ich mich letztlich aus der ohnmächtigen Lageorientiertheit in eine gottgegebene Bergpanorama-Perspektive transzendieren konnte mit Gottes Hilfe & Führung.

Aus der Bergperspektive Gottes vereinfacht sich alles auf das Wesentliche. Das große Loslassen des äußeren und inneren Ballasts beginnt, um einer minimalistischen & stoisch ausgerichteten Lebensgrundordnung zu weichen, wie es der stoische Philosophenkaiser Marcus Aurelius Antonius in seinen Selbstbetrachtungen ausdrückt:

"Immer wandle den kürzesten Weg, den du zu gehen hast!
Er ist der natürliche.
Man folgt da im Reden und Tun nur der gesunden Vernunft.
Du wirst dich auf diese Weise von mancher Sorge
und von manchem Ballast befreien."


Quelle: Projekt-Gutenberg.org

Aus diesem Grund mache ich nicht mehr aus allem gleich ein halbes Studium wie früher, denn der Recherche-Aufwand erschöpfte mich zusehends. Ich musste mich notgedrungen immer mehr auf das Wesentliche als Zielvision besinnen und darauf fokussieren, um mich nicht zu verzetteln. Dabei baute ich die überhöhten Ansprüche an mich selbst sowie den Konformitätskonflikt in mir immer mehr ab.


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