KillingTime schrieb:Ja natürlich geht dabei um Praktiken. Um was denn sonst, um Liebe? Man kann auch Sex haben ohne Liebe, rein zur Triebabfuhr. Und man kann sich auch lieben, ohne Sex zu haben...
Wenn man Homosexualität oder sexuelle Vielfalt in der Schule erwähnt, dann wird es vielleicht dazu kommen, dass die Schüler fragen, wie denn Homosexuelle Sex haben, aber Grafische Darstellungen von Analverkehr werden wohl kaum Bestandteil des Lehrplans werden.
Viele sehen Analverkehr als etwas dreckiges an - das rührt aber nur daher, dass sie nicht eines Besseren belehrt wurden. Mir hat es nicht geschadet, dass ich schon früh (mit 12 Jahren) von Analverkehr wusste. Ganz im Gegenteil. Hast du mal nen Plug probiert? Die sind toll.
KillingTime schrieb:Aber das Eine hat doch mit dem Anderen zu tun!
Genau.
Bestandteile einer heterosexuellen Beziehung:
0.01% gegenseitige finanzielle Absicherung
0.01% Arbeitsteilung im Haushalt
0.01% Kindeserziehung
0.01% andere gemeinsame Aktionen
99.96% SEX! SEX! SEX!
Hier mal ein Auszug aus einem Papier der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtserziehung (
Stand 2003):
Funktionen und Aspekte der Sexualität•Aus dem Fruchtbarkeitsaspekt bzw. der Fortpflanzungsfunktion ergibt sich für
die Sexualerziehung primär die Aufgabe, biologische Fakten fundiert und alters-
angemessen zu vermitteln. Kinder und Jugendliche sollen die Funktionen ihres
Körpers und die des anderen Geschlechts kennen lernen. Dieses Wissen bildet
u.a. die Voraussetzung, kompetent für Empfängnis- und Zeugungsverhütung sor-
gen zu können.
•Um dem Beziehungsaspekt der Sexualität Rechnung zu tragen, ist es wichtig,
dass Kinder und Jugendliche lernen, über Liebe und Partnerschaft zu sprechen.
•Der Lustaspekt lässt sich ebenfalls im Zusammenhang mit partnerInnenbe-
zogener Sexualität thematisieren, schließt aber auch Lust am eigenen Körper,
z.B. durch Selbstbefriedigung, ein.
•Da Sexualität zumeist in einer zwischenmenschlichen Begegnung erlebt wird,
die Geborgenheit, Verständnis und Selbstbestätigung ermöglicht, kann sie identi-
tätsstabilisierend sein. Sexualerziehung soll daher auch Hilfestellung bieten,
diesen Identitätsaspekt der Sexualität zur Geltung zu bringen.
•Der Kommunikationsaspekt der Sexualität umfasst die nonverbale, körper-
liche Kommunikation wie die sprachliche. Nur wer kommunikationsfähig ist, wer
in der Lage ist, Begehren, Wünsche oder Probleme auch sprachlich angemessen
auszudrücken, kann die Möglichkeiten und Chancen im sexuellen Umgang mit-
einander ausschöpfen. Das Erlernen einer angemessenen Sprache über Liebe und
Sexualität gehört deshalb auch zu den Zielen der Sexualerziehung
http://www.dgg-ev-bonn.de/conpresso/_data/BZgA_KMK2004.pdf (Archiv-Version vom 21.04.2015)Da steht nicht, dass Sexualpraktiken ein Teil der Sexualerziehung sind.
Und um gleich dem Shitstorm entgegenzuwirken:
Hier die Empfehlung der KMK, wann etwas drankommen sollte:
Bis zum Ende des 1. Schuljahres
•Unterschiede zwischen den Geschlechtern
•Tatsachen der Mutterschaft
Bis zum Ende des 6. Schuljahres
•Zeugung, Schwangerschaft, Geburt
•Körperliche und seelische Veränderungen in der Pubertät
•Gefahren durch „Kinderfreunde“
Bis zum Ende des 9./10. Schuljahres
•Zeugung, Schwangerschaft und Geburt
•Sexuelle Probleme von Heranwachsenden (z.B. Verhalten der Geschlechter,
verfrühte Sexualbetätigung, Masturbation)
•Soziale und rechtliche Fragen (z.B. Verlöbnis, Ehe, Familie, Rechte und
Pflichten der Eltern, Rechte des ehelichen und nicht ehelichen Kindes)
•Sozialethische Probleme (z.B. Empfängnisverhütung, Promiskuität, Prosti-
tution, Homosexualität)
•Strafrechtliche Probleme (z.B. Vergewaltigung, Abtreibung, Kuppelei, Ver-
breitung von Geschlechtskrankheiten, Triebverbrechen)
Bis zum Ende des 13. Schuljahres (einschliesslich Berufsschule)
•Vertiefung der oben genannten Inhalte, insbesondere der ethischen, recht-
lichen und sozialen Probleme menschlicher Sexualität einschließlich abnor-
mer Sexualverhaltensformen
Wem jetzt die 9. Klasse zu früh für Homosexualität ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Mit 15 sollte jedes Kind über Homosexualität bescheidwissen. Meiner Meinung nach sogar schon mit 13, da viele da schon ihre eigene Sexualität entdecken und die Aufklärung, dass Homosexuelle auch ganz normale Menschen sind, äußerst wichtig ist.
In dem Papier kann man nachlesen, wie die einzelnen Bundesländer es 2003 gehandhabt haben.