Warum erzählen Eltern immer: "Was du willst, kannst du auch schaffen!"

@Mokkawolf
Das ist der Zweck dieser Aussage in der Einleitung.

Weil Kinder noch nicht blicken, dass das einfach nur 'ne Floskel ist.

Naja.. Sind für Eltern die eigenen Zöglinge nicht meistens Superhelden die alles schaffen können was sie wollen?^^

Meine haben mir immer gesagt dass ich nichts kann und nichts schaffe.
Hat mich eher motiviert was zu reißen als den Mund voll mit Honig zu bekommen..
Was besser fürs Kind ist? über sowas sollen sich lieber die Pädagogen Fetzen.

Mal ehrlich, was spricht dagegen?
Gut, will der Kleine mal Astronaut werden? Gut, dann muss er sich eben extrem anstrengen und mal die schulische Ausbildung sehr gut absolvieren. Danach will er dann sowieso nur mehr Bürokaufmann werden^^
Und man muss mal überlegen was die Voraussetzungen sind. Was will das Kind wirklich? Als Eltern kann man die Kinder ja sehr wohl begleiten und ihnen bei dem Traum helfen. Vielleicht wird es an ganz anderen Sachen scheitern. Aber seinem Kind bei den Träumen zu helfen finde ich nicht verkehrt. Das Kind muss aber selbstständig sein und alles selber schaffen, da gibt es kein Vitamin B oder alles in den Popo schieben.

Aber die Eltern wie @pumpkin beschrieben hat kann ich nicht leiden. Die meinen ihre Kinder wären die Besten und bekommen am Ende nur alles in den Hintern geschoben -.-

@liaewen

liaewen schrieb:Mal ehrlich, was spricht dagegen?
Gut, will der Kleine mal Astronaut werden? Gut, dann muss er sich eben extrem anstrengen und mal die schulische Ausbildung sehr gut absolvieren

Aber ist es wirklich sinnvoll, das Kind in unrealistischen Vorhaben zu bestärken? Solange es ja mit in paar ermutigenden Worten getan ist:" Ja, Du kannst das schaffen!", ist es nicht so schlimm, in kurzer Zeit hat das Kind den Berufswunsch Astronaut sowieso wieder vergessen.

Schlimmer finde ich da Eltern, die gezielt auf jede gedankliche Ausdünstung der Kinder eingehen und bei der Verwirklichung eines jeden Gedankens helfen möchten.

Ein Beispiel:

Ein Nachbarsmädchen aus meiner Kindheit - plump und ungelenk - wollte eine Ballerina werden, also haben die Eltern teure Ballettstunden für den Plumpsfrosch bezahlt, das war jedoch anstrengend und so wollte der Plumpsfrosch nach 2 Wochen zur 2. Steffi Graf werden; also wurden Tennisstunden und alles was dazugehört gekauft, wiederum nach 2 Wochen wurde Fury oder Black Beauty (Pferdesendungen der 80er-Jahre) im Fernsehen gezeigt und so komme, was da kommen muss, Plumpsfrosch wollte natürlich auch den Pferden das Kreuz brechen.

Das Ende vom Lied: Es wurde viel Geld und Zeit für NICHTS investiert, denn unter dem Strich wurde alles angefangen, nichts durchgezogen und es kam auch nichts bei der Sache heraus!

@fumo
Ich muss bei deinen Beiträgen immer so lachen :D
Aber ja ich verstehe natürlich auf was du hinaus willst.

Es ist trotzdem wichtig auszuprobieren für was das Kind wirklich Interesse zeigt. Immerhin ist es ja nicht schlecht wenn es eine Sportart findet was ihm gefällt.
Da kann es vl. mal vorkommen, dass man paar Mal daneben greift.

Solange es aber realisierbare Hilfe ist, dann ist es doch in Ordnung.
Immerhin muss das Kind/Jugendlicher selber erreichen was es will. Ein wenig unter die Arme greifen schadet sicher nicht.
Aber auch nicht zu viel wie gesagt.
Ich sehe genug solcher verzogenen Gören, wo ich halb verrückt werde..

@fumo

Naja man muss ja irgendwie auch rausfinden, was man gerne macht und was einem Spaß macht :D
Kann, wie @liaewen ja schon schrieb, schon mal sein, dass da dann mal ein paar Dinge dabei sind, die dann doch nicht so toll sind, wie gedacht.

Aber manche Kindern geht es auch einfach darum einfach alles zu bekommen und wenn sie es dann haben wird es absolut nicht wertgeschätzt und es wird sofort wieder langweilig und dann muss das Nächste her. Das ist so dann natürlich nicht Sinn der Sache.

Wenn ein Kind ein Hobby anfängt, dann sollte man das als Elternteil schon auch unterstützen und ermutigen in dem, was sie tun.

Allgemein finde ich es auch gut, wenn Eltern ihren Kindern ein positives Selbstbild vermitteln und sie ermutigen Dinge zu schaffen. Allerdings sollte das schon realistisch sein, da die Kinder sonst Erwartungen an den Tag legen, die möglicherweise enttäuscht werden und wenn so etwas sehr oft vorkommt, dann kann es passieren, dass das Kind "erlernt" hilflos zu sein. Sprich, das Kind denkt sich "Klappt ja eh nichts, was ich versuche, also wird auch alles andere nicht klappen, deswegen versuche ich es erst gar nicht".
Man muss eben immer ein gutes Maß finden :Y:

ahri schrieb:Aber manche Kindern geht es auch einfach darum einfach alles zu bekommen und wenn sie es dann haben wird es absolut nicht wertgeschätzt und es wird sofort wieder langweilig und dann muss das Nächste her. Das ist so dann natürlich nicht Sinn der Sache.

Wie mit den ganzen Spielsachen. Da hat man das ganze Zimmer voller Spielsachen, die dann eh nicht angeschaut werden. Aber hauptsache ein anderes Kind bekommt mal was in die Hände, dann ist es plötzlich wertvoll.^^
Bei Kindern im Schulalter wird es da auch sicher das wollen, was die Klassenkameradin hat. Ein Pony, oder Reitstunden o.ä.^^

Was man will kann man auch schaffen....ich mein die vorstellungen sollten jetzt nicht unrealistisch sein. bundeskanzeler kann man wahrscheinlich nicht so leicht werden.

wenn amn jetzt sagt..ich werd zahnarzt...ja das geht doch, mach.

Im Normalfall wollen Eltern ja das beste für die eigenen Kinder.
Oftmals sind sie auch überzeugt, dass die Kinder das auch packen können.
Und wenn nicht mal die eigenen Eltern ermutigen, wer soll es sonst machen? :)

@fumo

fumo schrieb:Ein Nachbarsmädchen aus meiner Kindheit - plump und ungelenk - wollte eine Ballerina werden, also haben die Eltern teure Ballettstunden für den Plumpsfrosch bezahlt, das war jedoch anstrengend und so wollte der Plumpsfrosch nach 2 Wochen zur 2. Steffi Graf werden; also wurden Tennisstunden und alles was dazugehört gekauft, wiederum nach 2 Wochen wurde Fury oder Black Beauty (Pferdesendungen der 80er-Jahre) im Fernsehen gezeigt und so komme, was da kommen muss, Plumpsfrosch wollte natürlich auch den Pferden das Kreuz brechen.

Wieso kommst du immer mit diesen alten Kamellen? :(

Ich dachte, das bliebe unter uns? :fuya:

Den Lambada-Kurs habe ich jedoch durchgezogen... ich kann immer noch ganz wundervoll mit meinem Bauch tanzen. :)


Zum Thema: Es sollte schon realistisch sein. Wenn Kindern etwas nicht gelingt, kann dies auch - umgekehrt - mehr Schaden anrichten als nützen.

Ich habe meinen Kinder immer vermittelt: Überlege Dir gut und genau, was Du willst, bevor Du Dich entscheidest. Wenn Du Dich allerdings zu etwas verpflichtet hast, dann musst Du das auch durchziehen. Ich liebe Dich und ich vertraue Dir und ich weiss, Du kannst das, Du schaffst das.

Hat eigentlich ganz gut geklappt - ob es nun ein Studium in England war, ein Einsatz in Gaza, eine Eheschliessung oder eine Mitgliedschaft in einem Sportverein, eine Entscheidung für ein Wahlpflichtfach oder für eine Schulform.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Wieso kommst du immer mit diesen alten Kamellen? :(

Ich dachte, das bliebe unter uns? :fuya:

Den Lambada-Kurs habe ich jedoch durchgezogen... ich kann immer noch ganz wundervoll mit meinem Bauch tanzen. :)

:D

Och man, ich wollte doch Deinen Namen aus den Medien halten! :(

Ich werde Deinen ...üppigen Anblick auf dem berstenden Pferderücken nie vergessen,....noch heute verfolgen mich diese Bilder im Schlaf! ... O.O

Kältezeit schrieb:Zum Thema: Es sollte schon realistisch sein. Wenn Kindern etwas nicht gelingt, kann dies auch - umgekehrt - mehr Schaden anrichten als nützen.

Zum Thema: Richtig, Kinder sollten realistische Grenzen kennenlernen, um sich selbst besser einschätzen zu können; das hat auch mit dem Erlernen von Selbstreflektion zu tun.

Lernen Kinder dies nicht, stehen sie irgendwann singend vor Dieter Bohlen und blamieren sich vor all ihren Freunden und Bekannten bis auf die Knochen - was sie natürlich selbst nicht einsehen!

@ahri

ahri schrieb: dass da dann mal ein paar Dinge dabei sind, die dann doch nicht so toll sind, wie gedacht.

Aber manche Kindern geht es auch einfach darum einfach alles zu bekommen und wenn sie es dann haben wird es absolut nicht wertgeschätzt und es wird sofort wieder langweilig und dann muss das Nächste her. Das ist so dann natürlich nicht Sinn der Sache.

Es ist ein schmaler Grad, auf dem man sich dabei bewegt. Auf der einen Seite wirklich die Fehleinschätzung eines - beispielsweise - Hobbys, auf der anderen Seite mangelndes Durchhaltevermögen.

Ich glaube, das können Eltern nur individuell für ihr Kind erkennen, ob es sich jetzt wirklich mit dem Hobby quält, weil es dies nicht kann und falsch eingeschätzt hat oder ob das Kind einfach zu faul dafür ist und lieber weiterhin den Sitzpudding vor der Telespielkonsole pflegen möchte.

Sehr schwierig!

@liaewen

liaewen schrieb:Ich muss bei deinen Beiträgen immer so lachen :D

What? O.o

liaewen schrieb:Aber ja ich verstehe natürlich auf was du hinaus willst.

Es ist trotzdem wichtig auszuprobieren für was das Kind wirklich Interesse zeigt. Immerhin ist es ja nicht schlecht wenn es eine Sportart findet was ihm gefällt.
Da kann es vl. mal vorkommen, dass man paar Mal daneben greift.

Ja, darin stimme ich Dir durchaus zu, ABER ein Hobbywunsch fällt jetzt nicht gerade aus der Pommesbude, sondern erwächst irgendwie.

Wenn sich beispielsweise ein kleiner Junge Fußball im Fernsehen ansieht, viele Fragen dazu stellt und es vielleicht sogar noch auf Telespielkonsolen zockt, KANN Papa davon ausgehen, dass er Spaß daran hat und ihn mal zum Probetraining schicken, ....der Vater braucht in dem Fall wohl nicht zunächst versuchen, den Jungen mit ....Eishockey zu erfreuen.

Verstehst Du, was ich meine?

@fumo
Weil die tw. sehr lustig zum lesen sind! ;)

Jup verstehe ich. War bei meiner Nichte zB. so. Sie singt ständig seit ihrer Kleinkindphase und will unbedingt Violine spielen und sie wollte auch immer in die Musikschule. Das wusste sie seit Jahren. Aber einfach so wurde sie nicht in diese Schule gesteckt, sondern da gab es vorher von der Schule aus so eine Art "Test" ob das wirklich was für sie ist. Die Lehrerin hat dann entschieden und es hat gepasst. Aber wenn sie gar keine Interesse an irgendwas gezeigt hätte, wäre sie dann in eine "normale" Schule geschickt worden. Aber sicher nicht in eine Sportschule oder in eine technische. Ich denke wir meinen da in etwa das selbe.

@liaewen

liaewen schrieb:Ich denke wir meinen da in etwa das selbe.

Ja, glaube ich auch! :Y:

Meine Filmtipps dazu:

@fumo

fumo schrieb:Ich glaube, das können Eltern nur individuell für ihr Kind erkennen, ob es sich jetzt wirklich mit dem Hobby quält, weil es dies nicht kann und falsch eingeschätzt hat oder ob das Kind einfach zu faul dafür ist und lieber weiterhin den Sitzpudding vor der Telespielkonsole pflegen möchte.

Eben :)

Kann man pauschal auch gar nicht so sagen oder auf alle Kinder beziehen.
Man sollte als Eltern aber schon einschätzen können, wie das eigene Kind so tickt und das dann anhand dessen beurteilen.

Hab auch als Kind angefangen Gitarre zu spielen (und es immer mal wieder versucht im Laufe meines Lebens :D) und ich muss ganz ehrlich sagen, ich hatte nicht die Geduld dazu. Hatte dann so nen Kurs und wollte da dann irgendwann nicht mehr hin und meine Mutter meinte ich solle wenigstens noch den Kurs zu Ende machen, weil ich wirklich teilweise nur faul war. Aber gebracht hat das dann auch nichts, weil ich einfach gar nicht mehr die Motivation dazu hatte und dann hab ich eben aufgehört.

Macht ja auch keinen Sinn, wenn das Kind dann gar keinen Spaß mehr dran hat.

@ahri

Zur menschlichen Entwicklung gehört auch eine Veränderung der Interessenslagen. Sonst würden wir uns alle nur für milchhaltige Brüste und saubere Windeln interessieren.