Pazifismus als ethische Grundeinstellung
29.07.2014 um 10:21Pazifismus ist was für realitätsferne Spinner.
Deadpoet schrieb:bzgl. Pazifismus:Du magst Recht haben das die Bedeutung des tödlichen Konfliktes durch unsere priveligierte Gesellschafft, abhanden kommt, aber ich denke nicht das dieses allgemeingültig ist.
Wir leben in einer Zeit in der allerortens Krieg geführt wird, und wir trotzdem nichts davon spüren. Dieser Umstand ist sehr bedenklich und gefährlich. Er nimmt uns die wahre Bedeutung des Krieges. Er gibt uns die Illusion, das man interessen mit Krieg durchsetzen kann als probates Mittel, ohne das wir am eigenen Leibe spüren können, wie grausam das ist.
Es ist wichtig sich dauerhaft für dauerhaften Frieden einzusetzen. Pazifismus ist gut und richtig, als Zielsetzung. Allerdings sollte das nicht bedeuten „Wenn dich einer auf die linke Backe schlägt, dann halt ihm auch die andere hin“Und daher sollte dieser Absatz ein sehr ernstes Ziel sein, für jedes Individuum.
Katori schrieb:Allerdings das mit der Wange, echt schwer ich bin geneigt zu sagen das es ok ist sich zu wehren, solange es nicht so drastisch überzogen ist wie ein kriegerischer Akt mit allem drum und dran.Das ist auch eine schwierige Aufgabe. Oftmals lösen ja erstmal bestimmte "Polizeiaktionen" eine Art Flächenbrand aus, der dann im Krieg endet. Damit sind Interventionen gemeint, adäquate Mittel auf einen Anschlag oder eine landesinterne Verfolgung bestimmter Bevölkerungsgruppen.
Deadpoet schrieb:Das ist sehr schwierig, weil es zeigt, dass "saubere" Kriegsführung ein Euphemismus ist, um zu vertuschen, dass man bei den Verhandlungen versagt hat.Absolut. Ich finde es auch sehr hämisch das gesagt wird das überhaupt gesagt wird das es sowas wie eine saubere Kriegsführung gäbe. Was fällt denn bitte darunter? Brandschatzen und Vergewaltigen? Sowas gab es bislang in den meisten Kriegen.
Deadpoet schrieb: es können höchstens Handlungsabläufe einstudiert werden, nicht aber Hass gegen Menschen oder eine herabgesetzte EmphatieIch denke, letzteres geschieht eher latent. meinst du nicht, dass es einen unterschied macht, wenn man sich am Bildschirm tausendfach gegenseitig abgeknallt hat?
Butterbirne schrieb:Pazifismus ist was für realitätsferne Spinner.Ich glaube eher diese Leute sind der Realität immer einen Schritt voraus.
NullDunst schrieb:Ist es denn so schwer, eine gewaltfreie Welt einfach "zu leben?"Ja, unerträglich schwer offenbar. Haben Menschen keine akuten existenziellen Bedrohungen, fahren sie eben lebensbedrohlich aggressiv Auto, attackieren ihren Nachbarn weil Unkraut aus seinem Garten herüberwuchert oder mobben Schul- oder Arbeitskollegen.
NullDunst schrieb:Und da wir in einer globalisierten Welt leben, dank Internet, dank Satelitenfernsehen, dank seit Jahrhunderten überliefertem Wissen aus Büchern und so weiter, sollten wir doch BITTESCHÖN langsam mal bemerken, es gibt einfach keinen Grund, daß die Menschheit ihresgleichen bekämpft!Das seit Jahrhunderten überlieferte Wissen dreht sich zu einem guten Teil um Waffen und Kriegsführung. Der Blick in die Welt durch Internet und Fernsehen zeigt doch gerade erst wie viel unterschiedliche Motive und Vorgeschichten es gibt die dazu führen dass Menschen kämpfen.
Butterbirne schrieb:Pazifismus ist was für realitätsferne Spinner.Der einzige Satz von dir den ich je gelesen hab und dem ich zustimme. Selbst wenn die Gedankengänge dahinter bei uns sicher so verschieden wie Tag und Nacht sind.
Warhead schrieb:Ich halte nichts davon,Pazifismus ist was für passive Blockierer die sich für ihre Einstellung verdreschen und mitunter ins KZ schmeissen lassen."Der Pazifismus der dreißiger Jahre, der sich in seiner gesinnungsethischen Begründung nur wenig von dem heutigen unterscheidet, was wir in der Begründung des heutigen Pazifismus zur Kenntnis zu nehmen haben, dieser Pazifismus der dreißiger Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht."