@1ostS0ul 1ostS0ul schrieb:... wieso denn "unfreiwillig"...?...hier werden doch frauen durch das böse böse Patriarchat vom arbeiten abgehalten...wenn sie nun einen größeren anteil am arbeitsmarkt haben ist dies nun wieder "unfreiwillig"
Das hatte ich in dem Beitrag erklärt: Wenn Frauen arbeiten weil es wirtschaftlich nicht anders möglich ist, eine Familie durchzubringen, dann hat das nichts mit Emanzipation zu tun.
In den Weltkriegen arbeiteten auch viele Frauen in der Industrie, und auch das war keine Emanzipation. In Indien sah ich 1975 Frauen beim Strassenbau grosse Körbe voller Steine und nassem Sand auf dem Kopf vom Flussufer zum Strassendamm hoch schleppen, während die Männer sie beaufsichtigten - auch keine Emanzipation.
Denn wenn sich die wirtchaftliche Situation ändert, werden in diesen Fällen die Frauen auch ganz schnell wieder nach Hause geschickt.
Ein höherer Anteil arbeitender Frauen ist also kein Zeichen von Emanzipation.
Nur, wenn man die genauen Umstände betrachtet, kann man herausfinden, ob Gleichberechtigung, soziale Not oder Ausbeutung billiger Arbeitskräfte dahinter steckt.
FF: und zweitens gibt es ist vielen grösseren Firmen in den USA für die Führungsebenen längst Frauenquoten. Die übrigends auch für die Zweigstellen in Europa gelten (z.B. bei Ernst & Young), ohne dass es hier bisher zu Klagen dagegen gekommen wäre.
@1ostS0ul : ...und weiter...?
Das zeigt, dass in den besser bezahlten Jobs auf Führungsebene die Emanzipation zu einer Frauenquote geführt hat, die dazu führt, dass in den USA mehr Frauen in solchen Jobs arbeiten.
In Deutschland hingegen gab es bei Ernst&Young auf Abteilungsleiterebene sehr wenige Frauen, bis die Mutterfirma verlangte, dass auch hier die Frauenquote erfüllt wird.
Nun wird diese nicht schlagartig sofort erfüllt, da kein Mann deswegen entlassen wird, sondern nach und nach werden
bei gleicher Qualifikation Frauen bevorzugt.
Weder hat es Klagen dagegen gegeben, noch sind die Aktien von E&Y in den Keller gegangen. Man könnte sagen, dass das Modell funktioniert.
1ostS0ul schrieb:wenn es mir wichtig ist einen job zu haben muss ich eben das "nicht lohnen" für eine gewisse zeit in kauf nehmen...meine entscheidung...desweiteren könnte man dann hier auch eine abschaffung bzw. anpassung intensiver thematisieren...
Lohnanpassung wird bereits intensiv thematisiert.
Was genau sollte man "abschaffen" um die Situation zu verbessern?
Und für manche wäre es durchaus wichtig, dass sich das Arbeiten lohnt, da sie arbeiten, weil sie das Geld brauchen.
FF schrieb:
Zudem gibt es in den USA schon seit Langem die Ganztagsschule, die es den Frauen erleichtert, zu arbeiten.
@1ostS0ul : ...schön, ein argument gegen die quote.
Inwiefern soll das ein Argument gegen die Quote sein?
Ich glaube, Du hast eine falsche Vorstellung davon, in welchen Berufen und wozu eine Quote diskutiert wird.
Ganztagsschulen sind im englischsprachigen Raum schon lange normal, aber von gleichberechtigter Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt in den 60ern und 70ern kann man auch in den USA und England nicht sprechen, da Frauen dort (ausser in absoluten Ausnahmen) auch nicht in höhere (und besser bezahlte) Positionen kamen. Guck Dir dazu besonders die ersten Folgen von "Mad Men" an. Oder am besten gleich die ganze Serie.
Deshalb wurde dann extra eine Quote eingeführt - natürlich nicht in den klassischen, schlecht bezahlten Frauenberufen wie Näherin, Verkäuferin oder Putzfrau. Sondern in jenen höheren und besser bezahlten Ebenen, für die inzwischen genug Frauen ausgebildet waren.
(Welche Blockaden in den Köpfen von Personalmanagern zum Teil immernoch herrschen, kann man auch an Experimenten wie denen mit Namen wie "Gülcan", "Ali", "Cindy" oder "Justin" und der Forderung nach Blind-Bewerbungen sehen.)
1ostS0ul schrieb:...da @Tussinelda ja momentan generell einer "Diskussion" aus dem weg geht an dich auch nochmals die frage...wie stehst du denn nun zum professorinnenprogramm...?
Antworten auf Deine Fragen solltest Du aber schon lesen: Ich hatte bereits geschrieben, dass ich davon nichts weiss.
... hmmm... eine Frage ... bist Du eigentlich ... (irgendwie...)... mit Waterfalletje verwandt...? ...
;) ...