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Nutzen zuviele Menschen das System "Arge" aus?

403 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Arbeitslosengeld, Arge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nutzen zuviele Menschen das System "Arge" aus?

03.04.2014 um 03:01
@Sanyoo

Jaja da habe auch ne Zahl und zwar sind 25 Prozent, also 1/4 der Leute in der BRD präkär beschäftigt, also zeitlich befristet beschäftigt.Und die CDU bemängelt unsere Nachkommenschaft bzw. rückläufige Geburtenrate..meiner Meinung nach verständlich.Wenn ich als Zeitarbeiter nicht weiß, wohin meine Zukunft nach 18 Monaten steuert, dann würde ich auch keine Nachkommen in die Welt setzen, hätte da schlichtwegs Angst und die Bürger in den neuen Bundesländern müssen da noch mehr Angst haben, weil sie nachweislich weniger verdienen FÜR DIE GLEICHE Arbeit, wie im Westen, das kanns nicht sein.


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Nutzen zuviele Menschen das System "Arge" aus?

03.04.2014 um 19:23
ich glaube nicht, dass langzeitarbeitslosen der anreiz fehlt wieder arbeiten zu gehen. ich wage sogar zu behaupten, dass 90 % sofort eine stelle annehmen würden wenn die bedingungen stimmen! heißt für mich im klartext: angemessene vergütung und langfristige beschäftigung. bringt ja schließlich niemandem was wenn man sich für nen hungerlohn 6 monate lang abrackert, ggf. trotz arbeit noch aufstocken muss und danach trotzdem wieder beim amt steht! ein großes problem sehe ich auch in der einstellung mancher personalchefs heutzutage. die suchen nach der nadel im heuhaufen und wenn sie die nadel nicht finden, noch besser, spart den lohn ein!


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Nutzen zuviele Menschen das System "Arge" aus?

03.04.2014 um 20:29
Zitat von ZophaelZophael schrieb:Nutzen zuviele Menschen das System "Arge" aus?
Ja es handelt sich bei dem System um Arbeitgebersozialismus :troll:, trotz der medialen Ummünzung.


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Nutzen zuviele Menschen das System "Arge" aus?

03.04.2014 um 21:42
Für jemanden dessen Ausführungen so grobe falsche Schnitzer beinhaltet wie :" Es gab ja mal Arbeitslosengeld...bloß rot/grün haben das abgeschafft,..."

gehst du
@Vymaanika
schon beschämend hart mit @Sanyoo
hier um.

ganz ganz schlechter Stil


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03.04.2014 um 23:12
Zitat von Avery88Avery88 schrieb:ich glaube nicht, dass langzeitarbeitslosen der anreiz fehlt wieder arbeiten zu gehen.
da hast Du recht, aber das ist ja gar nicht das eigentliche Problem.es gibt einfach nicht mehr für alle Arbeit, deshalb können gar nicht alle Langzeitarbeitslosen in Arbeit kommen, egal ob sie einen Anreiz haben oder nicht. Es gibt in Deutschland nun mal nur 0,9 Millionen offene Stellen auf weit über 3 Millionen Arbeitslose. Das ist einfach ein Faktum das hier im Forum niemand sehen will!

@all Schlagt doch lieber mal etwas für dieses das grundlegende problem vor, anstatt hier ständig (wenn oft auch nur verschlüsselt) auf Arbeitslose ein zu prügeln!


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03.04.2014 um 23:58
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Jaja da habe auch ne Zahl und zwar sind 25 Prozent, also 1/4 der Leute in der BRD präkär beschäftigt, also zeitlich befristet beschäftigt.
Um genau zu sein sind es 22%.Darin enthalten sind aber auch Teilzeitarbeiter.Aber nicht jeder der Teilzeit Arbeitet macht das nur weil er nichts anderes bekommt.Soll auch genug Familien geben wo ein Teil nur Halbtags Arbeitet um mehr Zeit fürs Kind zu haben.Der Durchschnittslohn bei Zeitarbeiter beträgt 9,71E/Std und ist somit auch nicht soweit von dem geforderten Mindestlohn der Linken entfernt der ja bei 10E/std liegt.
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Und die CDU bemängelt unsere Nachkommenschaft bzw. rückläufige Geburtenrate..meiner Meinung nach verständlich.Wenn ich als Zeitarbeiter nicht weiß, wohin meine Zukunft nach 18 Monaten steuert, dann würde ich auch keine Nachkommen in die Welt setzen
Solange der Zeitarbeiter günstiger ist als der Stammarbeiter wird sich am Thema Zeitarbeit nicht viel ändern.Da besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf.Und das Jobsicherheit auch bei der Familienplanung eine Rolle spielt ist soweit auch klar.
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:hätte da schlichtwegs Angst und die Bürger in den neuen Bundesländern müssen da noch mehr Angst haben, weil sie nachweislich weniger verdienen FÜR DIE GLEICHE Arbeit, wie im Westen, das kanns nicht sein.
Naja da spielen meiner Meinung nach auch die Lebenserhaltungskosten eine Rolle. Und die sind im Osten wohl auch etwas niedriger als im Westen.


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04.04.2014 um 15:05
Zitat von TruenesTruenes schrieb:Genau deswegen meine Frage! Mir kommt es so vor, als wenn du denen mal gewaltig die Meinung geigen willst. Finde allerdings, man sollte Menschen die schon am Boden liegen nicht noch zusätzlich mit Füssen treten. Man sollte nämlich auch daran denken:
Ich denke du hast meinen ersten Beitrag nicht richtig verstanden.
Mich stört diese Hatz, soll doch jeder erst mal vor seiner eigenen Türe kehren.
Wie ich hier schon mal schrieb, „Es wird immer missbrauch von Geldern in diesem Staat geben, ob „Oben“ oder „Unten“„.
Wenn es rauskommt muss man mit den Konsequenzen leben.
Zitat von TruenesTruenes schrieb:Eine Gemeinschaft ist immer so stark wie das schwächste Glied. Warum also sollte man das schwächste Glied nicht unterstützen. Wenn man selber in der Lage wäre, würde man das ja sich selbst auch von anderen wünschen.
Richtig.


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04.04.2014 um 15:53
@Sanyoo

Moin Sanyoo,
Zitat von SanyooSanyoo schrieb:Um genau zu sein sind es 22%.Darin enthalten sind aber auch Teilzeitarbeiter.Aber nicht jeder der Teilzeit Arbeitet macht das nur weil er nichts anderes bekommt.Soll auch genug Familien geben wo ein Teil nur Halbtags Arbeitet um mehr Zeit fürs Kind zu haben.Der Durchschnittslohn bei Zeitarbeiter beträgt 9,71E/Std und ist somit auch nicht soweit von dem geforderten Mindestlohn der Linken entfernt der ja bei 10E/std liegt.
Da sprichst du einen wichtigen Punkt an, nämlich das Leute Teilzeitarbeit annehmen, um auch noch ihre Familie großzuziehen.Das ist auch weniger der Punkt, Teilzeitarbeit ist immerhin Sozialsteuerpflichtig, man zahlt auch etwas für seine Rente ein, was man von z.B. Minijobs, 400 Euro, nicht behaupten kann.Ich kann auch verstehen, dass es zeitlich für manche nicht machbar ist, lange zu arbeiten oder eben halbtags, um auch noch ihren familiären Pflichten nachzukommen, sofern diese Familie besteht aus Vater und Mutter.Ganztagsschulen, sofern das Kind alt genug ist, wäre da sicher eine Option und auch ein guter Lösungswegs, so könnte auch jemand ganztägig arbeiten gehen und nach der Arbeit sein Kind abholen.Kindertagesstätten, Kitas, wären eine Lösung für jüngere Kinder.

Der Durchschnittslohn bei Zeitarbeitern beträgt dem Soll, was Firmen für Festeingestellte bezahlen.Bei Mercedes und co erhalten Zeitarbeiter ungefähr die Hälfte von dem, was die festeingestellten bekommen, obwohl sie die gleiche Arbeit machen und zwar exakt die gleiche Arbeit.

Ich konnte ja mal verstehen, dass es damals nicht unklug war, Zeitarbeit einzuführen, um Übergangslösungen zu schaffen, aber dieser Sektor der prikär beschäftigten wird zunehmend ausgenutzt, das ist absehbar, deswegen muss man das drastisch reduzieren.
Zitat von SanyooSanyoo schrieb:Solange der Zeitarbeiter günstiger ist als der Stammarbeiter wird sich am Thema Zeitarbeit nicht viel ändern.Da besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf.Und das Jobsicherheit auch bei der Familienplanung eine Rolle spielt ist soweit auch klar.
Richtig.Und da wird von der aktuellen Bundesregierung noch bemängelt, die Geburtenraten wäre zu niedrig.Die Leute, die planen eine Familie zu gründen MIT Kindern schrecken aber davor zurück, solange sie in befriesteten Arbeitsverhältnissen sind.Wenn ich nun plane, mit meinen Lebenspartner oder Lebenspartnerin ein Kind in die Welt zu setzen, dann brauch man aber eine langfristige Perspektive und nicht die Gewissheit:"Wo nach 18 Monaten werde ich landen?Werde ich vielleicht nicht doch auf eine solziale Hilfeleistung des Staates angewiesen sein?Und wenig qualifizierte Leute, die auf präkäre Arbeitsverhältnisse MIT Befristung angewiesen sind inzwischen, werden sich zweimal überlegen, Kinder in die Welt zu setzen.Kinder großzuziehen ist pädagogisch schon eine Leistung, aber ohne entsprechende finanzielle Absicherung hat das nur wenig Sinn und diese Angst kann ich sehr gut nachvollziehen.
Zitat von SanyooSanyoo schrieb:Naja da spielen meiner Meinung nach auch die Lebenserhaltungskosten eine Rolle. Und die sind im Osten wohl auch etwas niedriger als im Westen.
Das Argument kenne ich, aber unter dem Strich ist der Wert der Arbeit, den die Leute im Osten verleisten ja nicht weniger wert, als im Westen oder die Menschen im Osten sind nicht weniger wert als die Leute im Westen.Also mir leuchtete das ein und soviele Jahre nach der Vereinigung...tja da hätte sich etwas tun sollen, alles andere spaltet nur die Gesellschaft.


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04.04.2014 um 16:25
Zitat von SanyooSanyoo schrieb:Ist das gerecht das andere einen Vollzeit Job machen um ihre Wohnung zu bezahlen? Ihre Heizkosten zu decken ihre Lebensmittel zu finanzieren? Und von diesem Gehalt auch noch Steuern und Versicherungen bezahlen die anderen zu gute kommen die dann evtl gar nicht soviel weniger haben als man selbst? Und trotzdem immer noch nach mehr schreien?.Hart4 ist nichts anderes als Sozialhilfe.Hartz4 ist der letzte Rettungsanker bevor man vor dem nichts steht.Und das sollte man sich evtl mal bewusst machen und nicht mit einer Selbstverständlichkeit annehmen das es dafür da ist jemanden eine Sorglose Existenz zu finanzieren.
Also ich habe einen Vollzeit Job mit dem ich mir Wohnung, Heizkosten usw finanziere. Natürlich habe ich am Schluss mehr in der Tasche als jeder Mensch, der nur Hartz IV bezieht.
Habe ich ein Problem damit in die Arbeitslosenversicherung einzuzahlen, obwohl ich noch nie Arbeitslos war? Nein, natürlich nicht. Ich könnte ja mal selber Arbeitslos werden.
Aber davon mal abgesehen habe ich kein Problem damit, dass mit meinen Beiträgen Langzeitarbeitslosen das Leben finanziert wird.

Ich hatte die letzten 7 Jahre genug Zeit mit Langzeitarbeitslosen verbracht um die Idee vom 'ausruhen in der sozialen Hängematte' ad acta zu legen. Und von wegen 'Sorglose Existenz'. Die gibt es nicht mit Hartz IV. Dafür sorgt schon die ARGE. Und nicht nur die: Hartz IV Empfänger sind die Parias unserer Gesellschaft und man gibt sich Mühe, dass sie das auch spüren. Es wird ja auch kein Unterschied gemacht warum jemand Hartz IV bezieht. Falls jemand unverschuldet Arbeitslos wird und nicht rechtzeitig einen neuen Job bekommt, findet er sich plötzlich als Hartzer wieder. Inklusive soziale Stigmatisierung.


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05.04.2014 um 20:41
@Agnodike
Zitat von AgnodikeAgnodike schrieb:Ich denke du hast meinen ersten Beitrag nicht richtig verstanden.
Mich stört diese Hatz, soll doch jeder erst mal vor seiner eigenen Türe kehren.
Wie ich hier schon mal schrieb, „Es wird immer missbrauch von Geldern in diesem Staat geben, ob „Oben“ oder „Unten“„.
Wenn es rauskommt muss man mit den Konsequenzen leben.
ok da hab ich dich wohl echt falsch verstanden. Habe jetzt auch das Wort Hatz als Hartz gelesen. Nur dein Satzt danach, von wegen es soll jeder vor seiner eigenen Tür kehren hat mich dein Hatz verstehen lassen. Kenne das nur unter Hetz. Sorry!


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05.04.2014 um 21:04
@SoundsLegit
Zitat von SoundsLegitSoundsLegit schrieb:Ich hatte die letzten 7 Jahre genug Zeit mit Langzeitarbeitslosen verbracht um die Idee vom 'ausruhen in der sozialen Hängematte' ad acta zu legen. Und von wegen 'Sorglose Existenz'. Die gibt es nicht mit Hartz IV. Dafür sorgt schon die ARGE. Und nicht nur die: Hartz IV Empfänger sind die Parias unserer Gesellschaft und man gibt sich Mühe, dass sie das auch spüren.
Ich hatte heute in einem anderen Thread, diese inzwischen Standart-Angriffen Medien-Nachricht gepostet.

Aus Verzweiflung der Kunden und Ungerechtigkeiten diese Reaktionen herbei provozieren.
Gewalt ist immer sehr erschreckend.. Aber man weiß nie, wie weit "Verzweiflungen" einen hin treiben..
Aber vielleicht haben diese Jobcenter Mitarbeitern gern einen gewissen kick um auszutesten wie weit man mit Sanktionen pendeln kann.

Für mich bleibt Gewalt ein sehr niedriges handeln!

http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/buxtehude/panorama/buxtehude-gewalttaeter-in-jobcenter-und-arbeitsagentur-d35661.html


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05.04.2014 um 22:53
Könnte zb. dies auch der Grund sein, neben den Sanktionen, das die Menschen wahres Worte ausrasten?

http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-02/langzeitarbeitslose-jobcenter-interview


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06.04.2014 um 04:03
Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts: Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger sind verfassungswidrig

KARLSRUHE (bo). Kommentar zum nachfolgend im Original abgedruckten Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) Karlsruhe aus dem Jahr 2010. Das Urteil erklärt grundsätzlich jegliche Form von finanziellen Sanktionen (Leistungskürzung) für rechtswidrig und betrifft damit womöglich mehrere zehntausend Hartz-IV-Empfänger, die auf Grund welcher Umstände auch immer von Arbeitsämtern oder Job-Center mit Leistungskürzungen belegt worden sind. Die Betroffenen sind aufgefordert, gegen solche Sanktionen Widerspruch (auch rückwirkend) einzulegen und die ihnen vorenthaltenen Beträge nachzufordern. Dieses sollte SCHRIFTLICH (am besten mit "Einschreiben") mit der Forderung nach schriftlicher Bestätigung des Eingangs des Schreibens geschehen, damit die betroffenen Dienststellen im Falle einer notwendigen gerichtlichen Auseinandersetzung nicht behaupten können, dass sie angeblich nie etwas erhalten haben. Denn mündlich -selbst in Gegenwart eigener Zeugen- abgegebene Erklärungen sind vor Gericht relativ wertlos. Zugleich betrifft dieses Urteil indirekt auch alle Mitarbeiter von Arbeitsämtern oder Job-Center. Sie machen sich bei der Verhängung solcher rechtswidrigen Sanktionen bis 2010 rückwirkend wegen

fahrlässiger Körperverletzung, ab sofort sogar wegen vorsätzlicher Körperverletzung strafbar

und müssen sich dafür nach Strafanzeige mit verbundenem Strafantrag gegebenenfalls auch vor Gericht verantworten. Dabei gilt das rechtliche Grundsatzprinzip, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Götz Bockmann

DAS URTEIL DES BUNDESVERFASSUNGSGERICHTS IM ORIGINAL:
Begründung der Verfassungswidrigkeit von Sanktionen nach $31 SGB-II: Am 09.02.2010, 1 BvL 1/09 - 1 BvL 3/09 - 1 BvL 4/09, nachfolgend BVerfG-Urteil genannt, entschied das Bundesverfassungsgericht über die Gewährleistung und die Vorgehensweise bei der Bestimmung des sozio-kulturellen Existenzminimums gemäß Artikel 1 des Grundgesetzes in Verbindung mit Artikel 20, Absatz 1 des Grundgesetzes. Zitat Leitsatz 1 BVerfG-Urteil: 1. Das Grundrecht auf Gewährleistung eines

menschenwürdigen Existenzminimums

aus Art. 1 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip des Art. 20 Abs. 1 GG sichert jedem Hilfebedürftigen diejenigen materiellen Voraussetzungen zu, die für seine physische Existenz und für ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben unerlässlich sind.
...

http://www.onlinezeitung24.de/article/4439 (Archiv-Version vom 28.03.2014)
@Eigenartiger
was meintest du mit deiner Frage?


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07.04.2014 um 18:31
Methoden der Arbeitsagenturen-Ein Insider packt aus!
nach dem Urteil stellt sich ein Mitarbeiter einer Arbeitsagentur hin und sagt in die Kamera, das Grundsatzurteil wäre „nicht relevant" für die Arbeitsagentur. Gibt es nicht sagen Sie, gibt es doch. Würden Sie sich das als Richter des BVG das gefallen lassen? Würden Sie nicht intervenieren und gesprochenes Recht durchsetzen? Oder würden Sie sich fragen: „Rechtstaat? Grundgesetz ? Bundesverfassungsgericht ? Egal, so egal, ganz egal, scheißegal"?
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=4ebAjwxrdKM#t=0
@Coffeegirl
@Artula
@Truenes
@SoundsLegit
@Vymaanika
@Agnodike
@Sanyoo
@Scorito
@capspauldin
@Albert3345
@Avery88


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07.04.2014 um 19:06
@Eigenartiger

Das Video finde ich in einigen angesprochenen Punkten etwas arg polemisch:

(1) Es ist einfach zu behaupten, man hätte den Antrag abgegeben, wenn man keinen Nachweis hierfür hat. Das lässt sich bei Abgabe doch sehr schnell einfordern/überprüfen und schon gibt es das Problem nicht. Bei Versand eines Paketes hebe ich schließlich den Eingangsbescheid auch auf. Das klingt für mich nach einer Schutzbehauptung der Betroffenen. Daran ändert auch ein anonymer Mann mit schwarzer Kapuze nichts. Ob der wirklich ein (ehemaliger) Mitarbeit der ARGE ist, ist völlig unklar.

(2) Als ob die ARGE genau überprüft und überprüfen kann, wann ein Empfänger keine Zeit für einen Termin hat. Das ist doch völlig aus der Luft gegriffen. Und welche wichtigen Termine sollten dem entgegen stehen? Bewerbungsgespräche und Arztbesuche eventuell? Beides lässt sich sanktionslos angeben und mit Ersatztermin absprechen.

(3) Auch das Ende ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen: Ein Grundsatzurteil kann den Gesetzgeber dazu aufrufen, bestehendes Recht entsprechend anzupassen. Allgemein bindend sind nun einmal die Gesetze und nicht Urteile von Gerichten. Münden diese Urteile hingegen in neue Gesetze, werden eben diese neuen Gesetze bindend. Insofern ist die Aussage von Herrn Leistner völlig korrekt und die Einblendung in das Video absoluter Schwachsinn.


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08.04.2014 um 10:17
@Eigenartiger

das video ist leider wirklich unschön geschnitten... schade!

@annabea

zu 1: ich habe die ersten male immer nach einer eingangsbestätigung gefragt. mir hätte ein kleiner zettel mit dem poststempel und dem kürzel gereicht. jedes mal wurde mir das verweigert mit der begründung sie (die sachbearbeiterin) dürfe das nicht. seitdem nehme ich zeugen mit und wenn ich nicht persönlich hingehen konnte hab ich halt in ein einschreiben mit rückschein investiert.

zu 2: eigentlich find ich das relativ einfach. grade in ländlicherer gegend wo ein jobcenter für mehrere kleinere ortschaften zuständig ist. da ist meist auch der öpnv nicht flächendeckend ausgebaut sodass die kunden ohne ein eigenes auto quasi aufgeschmissen sind (was ja mit algII nicht grad locker zu finanzieren ist). bei uns z.b. gibt es nur 2 mal am tag einen bus der in die nächstgrößere stadt fährt. morgens um 7 und um 8 für die schüler. zurück fährt dieser bus auch nur 2 mal. um 13 und um 15 uhr. also wenn man sagen wir auf diesen bus angewiesen ist und dann um 15 uhr einen termin bei dem jobcenter hat, dann wäre man a) den ganzen tag unterwegs für diesen blöden termin und b) kommt man nicht ohne schwierigkeiten nach hause.

zu 3 gebe ich dir gern recht. denn die gesetze sind das bindende. ein richterspruch gilt mmn nur für den einzelfall der da halt vor gericht gelandet ist. sollten dann weitere personen aufgrund des einen urteils ihr glück versuchen und auch recht bekommen wäre es wohl an der zeit das gesetz hingehend zu ändern. aber erst dann wäre das wirklich für alle verbindlich


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08.04.2014 um 10:23
@Avery88
Zitat von Avery88Avery88 schrieb: das video ist leider wirklich unschön geschnitten... schade!
Das verhalten von JC zum Kunden ist auch nur unschön... Schade :D
Was ich gestern noch gelesen habe auf div. foren.. unglaublich..


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09.04.2014 um 01:24
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb am 04.04.2014:Der Durchschnittslohn bei Zeitarbeitern beträgt dem Soll, was Firmen für Festeingestellte bezahlen.Bei Mercedes und co erhalten Zeitarbeiter ungefähr die Hälfte von dem, was die festeingestellten bekommen, obwohl sie die gleiche Arbeit machen und zwar exakt die gleiche Arbeit.

Ich konnte ja mal verstehen, dass es damals nicht unklug war, Zeitarbeit einzuführen, um Übergangslösungen zu schaffen, aber dieser Sektor der prikär beschäftigten wird zunehmend ausgenutzt, das ist absehbar, deswegen muss man das drastisch reduzieren.
Solche Zustände wie bei Mercedes darf es natürlich nicht geben. Obwohl man auch hier wieder Unterscheiden sollte wie lange im Schnitt ein Festangestellter bei Mercedes ist. Sollte ja auch nicht sein das ein ZA der evtl wenige Monate in der Firma ist gleich viel bekommt wie ein Festangestellter der evtl schon Jahrelang fürs Unternehmen tätig ist.Das ist halt immer so eine Sache mit dem "Durchschnit" Aber der Einstiegslohn sollte in etwa auf dem selben Niveau sein.

Man muss es gar nicht reduzieren. Nur besser kontrollieren und auch Anreize schaffen die geliehenen Arbeiter auch zu Übernehmen.
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb am 04.04.2014:Das Argument kenne ich, aber unter dem Strich ist der Wert der Arbeit, den die Leute im Osten verleisten ja nicht weniger wert, als im Westen oder die Menschen im Osten sind nicht weniger wert als die Leute im Westen.Also mir leuchtete das ein und soviele Jahre nach der Vereinigung...tja da hätte sich etwas tun sollen, alles andere spaltet nur die Gesellschaft.
Klar sollte es angestrebt werden das Langfristig Ost und West auf einer Ebene liegen. Aber im Moment ists noch nicht so. Sieht man auch schön am Wohnungsmangel in Westdeutschland und den leerstehen Häusern im Osten. Und deswegen muss man zumindest im Moment auch nach der Kaufkraft gehen und nicht nur rein nach dem Verdienst. Es wäre ja auch nicht fair wenn man im Osten für den selben Lohn wie im Westen wesentlich mehr bekommen würde oder?. Denn für 1000 Euro im Monat bekommt man nicht überall gleich viel. In München wärs wohl grad mal die Miete und in Essen kann man davon gut leben.
Zitat von SoundsLegitSoundsLegit schrieb am 04.04.2014:Also ich habe einen Vollzeit Job mit dem ich mir Wohnung, Heizkosten usw finanziere. Natürlich habe ich am Schluss mehr in der Tasche als jeder Mensch, der nur Hartz IV bezieht.
Habe ich ein Problem damit in die Arbeitslosenversicherung einzuzahlen, obwohl ich noch nie Arbeitslos war? Nein, natürlich nicht. Ich könnte ja mal selber Arbeitslos werden.
Aber davon mal abgesehen habe ich kein Problem damit, dass mit meinen Beiträgen Langzeitarbeitslosen das Leben finanziert wird.
Seh ich genauso. Die Sozialsysteme sind wohl eine der grössten Erungeschaften.Ich habe auch kein Problem damit in diese Systeme einzuzahlen. Nur der Sinn solcher Systeme sollte nicht abhanden kommen.Es geht schlichtweg nicht darum bequem zu Leben sonder rein ums decken der Grundbedürfnisse.
Zitat von SoundsLegitSoundsLegit schrieb am 04.04.2014: Und von wegen 'Sorglose Existenz'. Die gibt es nicht mit Hartz IV.
Ja eben es ist keine Hängematte. Es ist das Minimum. Aber als nichts anderes ist es gedacht. Es gilt die Minimalsten Bedürfnisse zu befriedigen. Ein Dach über den Kopf und Nahrung,Medizinische Versorgung etc...
Zitat von SoundsLegitSoundsLegit schrieb am 04.04.2014: Es wird ja auch kein Unterschied gemacht warum jemand Hartz IV bezieht. Falls jemand unverschuldet Arbeitslos wird und nicht rechtzeitig einen neuen Job bekommt, findet er sich plötzlich als Hartzer wieder. Inklusive soziale Stigmatisierung.
Es ist auch schwer hier zu Unterscheiden.Denn woran will man den festmachen ob jemand wirklich nur nicht will oder einfach kein Glück hat?.Und zum Thema Soziale Stigmatisierung. Das war aber auch bei den Sozialhilfe Empfängern nicht anderst.Oder war jemand der früher gesagt hat er lebt von Sozialhilfe besser gestellt als jemand der heute sagt er lebt von Hartz4?. Wohl kaum. Nur seit Hartz 4 ist das Thema wohl eher in den Fokus gerückt was ja auch nicht unbedingt was negatives sein muss.


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09.04.2014 um 13:19
Zitat von SanyooSanyoo schrieb:Es geht schlichtweg nicht darum bequem zu Leben sonder rein ums decken der Grundbedürfnisse.
Die Idee, dass diese Menschen es sich bequem machen, kommt ja von Menschen, die noch nie in dieser Situation waren.
Zitat von SanyooSanyoo schrieb:Es ist das Minimum. Aber als nichts anderes ist es gedacht.
Es soll Leistungsberechtigten ermöglichen, ein Leben zu führen, das der Würde des Menschen entspricht. Ich persönlich sehe da mehr als das blanke Überleben drin. Und der Gesetzgeber sieht das ähnlich, darum ist da zB dieser Posten dabei 'Freizeit, Unterhaltung, Kultur'. Man rechnet sogar einige Kneipenaufenthalte mit ein 'Beherbergungs- und Gaststättenleistungen'.
Zitat von SanyooSanyoo schrieb:Es ist auch schwer hier zu Unterscheiden.Denn woran will man den festmachen ob jemand wirklich nur nicht will oder einfach kein Glück hat?.
Im Grunde ist das ganz einfach: Man behandelt ALLE Hartz 4 Empfänger wie Menschen.
Problem gelöst.


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09.04.2014 um 14:25
@Sanyoo
Zitat von SanyooSanyoo schrieb:Aber der Einstiegslohn sollte in etwa auf dem selben Niveau sein.

Man muss es gar nicht reduzieren. Nur besser kontrollieren und auch Anreize schaffen die geliehenen Arbeiter auch zu Übernehmen.
der Lohn wird doch angepasst an den festen Mitarbeitern eines Unternehmen. Außerdem würden die Mitarbeiter auch mehr gezahlt bekommen, wenn die Firmen in denen sie eingesetzt werden mehr bereit wären zu zahlen.

Den Anreiz auf eine Übernahme kann nur der Arbeiter steuern und hängt zusätzliche noch von der Firma ab wo er eingesetzt ist. Ist er gut genug, wird er wenn konstant gute Auftragslage ist und das Unternehmen wo er eingesetzt wird auch übernommen!

@SoundsLegit
Zitat von SoundsLegitSoundsLegit schrieb:darum ist da zB dieser Posten dabei 'Freizeit, Unterhaltung, Kultur'. Man rechnet sogar einige Kneipenaufenthalte mit ein 'Beherbergungs- und Gaststättenleistungen'.
sorry, aber davon Kneipenaufenthalte zu finazieren oder die Freizeiit, Unterhaltung und Kultur zu nutzen funktioniert nicht sondern ist mit Entbehrungen andererseit z. B. beim Essen und so zu machen. Man muss ja bedenken, dass der Strom oder nur anteilig Heizung und Wasser übernommen wird. Außerdem ist der Mietspiegel der Arge alles andere wie zeitgemäß.


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