Narzisstische Persönlichkeitsstörung
22.01.2015 um 01:03Mir kommt es so vor als wäre hier jemand in einer Führungsposition..
Draiiipunkt0 schrieb:Wenn du auch nur den blassesten Schimmer von Argumentation hättest, wüsstest du, dass die Beweislast für eine Behauptung beim Behauptenden liegt.Von Dir kam bisher gar nichts, außer der Gegenbehauptung, dass alle unsere Quellenangaben, egal ob von Wissenschaftlern, Psychiatern und Psychologen, Universitäten, Journalisten oder Fachzeitschriften stammend, allesamt nonsens seien, nur weil Dir dort beim eiligen überfliegen der Texte nicht der Name einer Studie (wie bitte soll der lauten - und was ist so wichtig an deren Nennung?) unter kam.
Cognition schrieb:Mir kommt es so vor als wäre hier jemand in einer Führungsposition..niemand zielt hier darauf ab, Menschen in Führungspositionen zu diffamieren, sondern es geht um den Austausch von Wissen und Erfahrungen in Bezug auf das Threadthema.
@RoseHunterHab ich, keine Sorge.
RoseHunter schrieb:
Ich glaube, dass deine Vorstellung falsch ist, aber du hast recht, darauf zu pochen, dass die Studien benannt werden.
Wenigstens einer, der wissenschaftliches Arbeiten verstanden hat.
RoseHunter schrieb:Da haben wir aber schon das erste Problem, man kriegt gerade Chefs nicht auf die Couch.Ist doch völlig logisch. Warum sollte man sich als Führungspersönlichkeit einem anderen völlig offenbaren, riskieren, dass dieser die eigenen "Unzulänglichkeiten" nach außen weitergibt, und somit sein Unternehmen gefährden?
RoseHunter schrieb:Kern der Argumentation ist, dass bestimmte antisoziale Eigenschaften als Chef gut ausgelebt werden können und es sozusagen eine natürliche Affinität von milden Psychopathen zu den Anforderungen in Chefetagen gibt.Dass die Möglichkeit besteht, heißt noch lange nicht, dass es auch überdurchschnittlich oft gemacht wird.
RoseHunter schrieb:Besonders arbeitet Kernberg in "Ideologie, Konflikt und Führung" die Dynamik zwischen Führungspersonen und Gefolgschaft heraus, auch hier mit der Betonung einer Eignung von Narzissten sich hochzuboxen, die haargenau zu den Eigenschaften von Narzissten passt.Der Mensch ist das höchste Tier in der Nahrungskette und hat sich somit "hochgeboxt".
RoseHunter schrieb:Es gibt erstaunliche Parallelen etwa zwischen Wallstreet-Bankern und kriminellen Psychopathen, die aufgrund schwerer Verbrechen hinter Gitter sitzen. Manchmal entscheiden bloss die Umstände darüber, ob Menschen ihre psychopathische Neigungen im Chefsessel oder in der Kriminalität ausleben.Jaja, die bösen Wallstreet-Banker. Alles Kriminelle.
RoseHunter schrieb:Wichtige Merkmale sind: oberfächlicher Charme, Redegewandtheit, überzeugendes, verführerisches Auftreten, Durchsetzungsstärke, Dominanz.Charme, Redegewandtheit, verführerisches Auftreten...
RoseHunter schrieb:Da ich Duttons Buch gelesen habe, kann ich deine Bausch und Bogen Kritik so nicht teilen, da wüsste ich dann schon gerne, was du (oder wer auch immer) konkret an welcher Stelle zu kritisieren hat. "Dutton will Bücher verkaufen", ist jedenfalls keine gültige Kritik, wenn wir einen wissenschaftlichen Maßstab anlegen.Ich habe bereits aus dem Klappentext zitiert. Für mich ist das keine sachliche wissenschaftliche Arbeit, sondern ein reißerischer Bestseller, der Stimmung machen soll gegen "die da oben".
RoseHunter schrieb:Dass es massive Probleme innerhalb von Führungsrigen gibt, ist glaube ich ein Problem, dass wir in den letzten Jahren oft beobachten konnten.Ach, ist das so? Also ich habe in meinem Leben in den letzten Jahren keine Verschlechterung feststellen können. Es scheint also zu laufen. Und machen wir uns nicht vor, ohne Führungspersönlichkeiten würde hier gar nichts laufen.
RoseHunter schrieb:Ich bin dagegen, dass aus einer statistischen Häufung ein Generalverdacht gezimmert wird, es ist beileibe nicht jede Führungskraft narzisstisch und man sollte nicht vergessen, dass es eine positive Eigenschaft ist Verantwortung zu übernehmen.Seh ich auch so.
Gentian schrieb:Hier wird die ganze zeit schon differenziert, nur hast du alles persönlich genommen und relativiert.Nö. Warum sollte ich diese Diskussion persönlich nehmen? Ich bin in keiner Führungsposition.
RoseHunter schrieb:Generelle Anmerkung: Ich finde es auch nervig, wenn man 1000x liest, Studien haben ergeben, dass ... und diese Studien nie benannt werden.
Klassifikation nach ICD und DSM[Bearbeiten]Wiki
ICD-10[Bearbeiten]
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung wird im ICD 10 nur unter der Rubrik Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen (F 60.8) aufgeführt, jedoch nicht weiter charakterisiert, obwohl sie als Persönlichkeitsdiagnose häufig gebraucht wird. Sie wird im Weiteren in Anhang 1: Vorläufige Kriterien für ausgewählte Störungen der Diagnostischen Kriterien für die Forschung (Grünbuch) der ICD-10 erläutert.[13]
Narzisstische Persönlichkeitsstörung
A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F60) müssen erfüllt sein.
B. Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen vorhanden sein:
(Anmerkung des Übersetzers: Die folgende Auflistung entspricht im englischen Original (bis auf allergeringste Abweichungen) wörtlich dem entsprechenden Text der DSM-IV.)
hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit (übertreibt etwa Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)
ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Brillanz, Schönheit oder idealer Liebe
glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen oder hochgestellten Menschen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen verkehren zu müssen
benötigt exzessive Bewunderung
legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d. h. hat übertriebene Erwartungen auf eine besonders günstige Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen
ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d. h. zieht Nutzen aus anderen, um eigene Ziele zu erreichen
zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht bereit, die Gefühle oder Bedürfnisse anderer zu erkennen / anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren
ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn
zeigt arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Ansichten
DSM-IV[Bearbeiten]
(Übersetzung des entsprechenden englischen DSM-IV-Textes.)[14]
Personen mit dieser Cluster-B-Persönlichkeitsstörung haben ein extremes Verständnis davon, wie wichtig sie sind. Sie fordern und erwarten von anderen bewundert und gelobt zu werden und können nur in beschränktem Umfang die Perspektiven anderer anerkennen.
Ich habe dir etwas unterstellt,aufgrudn einer sehr harten aussage, die aus dem mund eines narzissten stammen könnte. Nichts weiter. Du hast erst nach meiner kritik zurückgerudert.Du hälst mir nach mehreren Seiten immer noch einen Post vor, den ich schon längst erklärt habe?
Draiiipunkt0 schrieb:Ist doch völlig logisch. Warum sollte man sich als Führungspersönlichkeit einem anderen völlig offenbaren, riskieren, dass dieser die eigenen "Unzulänglichkeiten" nach außen weitergibt, und somit sein Unternehmen gefährden?Das ist alles andere als logisch, da es die Schweigepflicht gibt.
Draiiipunkt0 schrieb:Dass die Möglichkeit besteht, heißt noch lange nicht, dass es auch überdurchschnittlich oft gemacht wird.Mindestens einer Quelle folgend, die konkrete Zahlen nennt, drei mal häufiger, als beim Durchschnitt.
Draiiipunkt0 schrieb:Aber ich bin der Meinung, dass jeder Mensch "von Natur aus" ein Verständnis von "Gerechtigkeit" hat.Das ist umstritten.
Draiiipunkt0 schrieb:Ein Psychopath mag dieses nicht haben, aber du kannst doch nicht im Umkehrschluss annehmen, dass die Psychopathendichte in Postionen, in denen das Potenzial für "psychopathische Handlungen" größer ist, automatisch steigt.Warum denn nicht?
Draiiipunkt0 schrieb:Wenn dem so wäre, wäre meine Geografielehrerin wohl längst tot, denn fast jeder hat sie gehasst.Non sequitur.
Draiiipunkt0 schrieb:Der Mensch ist das höchste Tier in der Nahrungskette und hat sich somit "hochgeboxt".Nein, Erfolg und Psychopathie sind ja nicht identisch.
Also ist die gesamte Menschheit psychopathisch? (Das klingt für mich sogar logisch)
Draiiipunkt0 schrieb:Charme, Redegewandtheit, verführerisches Auftreten...Nein.
Ist doch Quatsch diesen Eigenschaften jetzt eine negative Konnotation verpassen zu wollen.
Außerdem sind zumindest Charme und was man als verführerisch empfindet völlig subjektiv.
Draiiipunkt0 schrieb:Ich habe bereits aus dem Klappentext zitiert. Für mich ist das keine sachliche wissenschaftliche Arbeit, sondern ein reißerischer Bestseller, der Stimmung machen soll gegen "die da oben".Ist arg dünn für eine ernstzunehmende Kritik.
Draiiipunkt0 schrieb:Es gibt bestimmt viele Psychopathen in Führungspositionen, aber es gibt auch viele Psychopathen, die aufgrund ihrer hinderlichen Eigenschaften ("sehr empfindlich für Kritik, unberechenbar, kalt, emotionslos, Neigung zum Grössenwahn") weniger oder keinen Erfolg hatten.Natürlich, die werden oft kriminell.
Draiiipunkt0 schrieb:Aber wie dem auch sei. Ich finde, dass man den Fehler immer zuerst bei sich selbst suchen sollte, bevor man mit dem Finger auf einen anderen oder eine Gruppe zeigt.Das finde ich auch, aber nicht jedes Untersuchungsergebnis ist eine Projektion.
Draiiipunkt0 schrieb:Dass "der kleine Mann" nicht gut auf Chefs zu sprechen ist, ist klar. Aber auch Chefs sind "nur" Menschen und haben entsprechend ihrerer Lebenswirklichkeit eigene Sorgen.Daran habe ich persönlich keinerlei Zweifel.
Draiiipunkt0 schrieb:In einem System, das auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist, ist es nicht immer leicht, seine empathischen Charakterzüge auszuleben.Das ist durchaus einzusehen, aber die Frage wäre dann, ob Gewinnmaximierung aller Orten die richtige Option ist.
Draiiipunkt0 schrieb:Man sieht ja auch bspw. im Umgang ganz "gewöhnlicher" Menschen mit Obdachlosen, dass Empathie immer relativ zu betrachten ist. Wie oft kommt es schon vor, dass jemand einem Obdachlosen mal ein belegtes Brötchen o.Ä. schenkt?Absolut, Empathie ist etwas, was man nicht delegieren sollte.
Draiiipunkt0 schrieb:Wenn mir jemand einen Link zu einer Studie geliefert hätte, die die Grundkriterien erfüllt, also Informationen wie: wer, wann, wo, wie, wie viele Leute haben mitgemacht, was kam dabei raus usw.Die Studie hatte ich verlinkt, 203 Leute nahmen teil:
RoseHunter schrieb:Das ist alles andere als logisch, da es die Schweigepflicht gibt.Ich glaube kaum, dass es erfolgreiche Unternehmer gibt, die das Risiko eingehen, dass sich der Gegenüber nicht an die Schweigepflicht hält. Er muss ja gar nicht an die Öffentichkeit gehen. Es reicht ja schon, dass die Informationen einem Konkurrenten zugespielt werden.
RoseHunter schrieb:finde ich übrigens, dass weite Teile des Gesellschaft diese Eigenschaften nicht mal als sonderlich problematisch ansehen, sondern unsere Gesellschaft immer narzisstischeren Idealen hinterherrennt.Das wird mir zu philosophisch.
RoseHunter schrieb:Wenn du es wirklich wissen willst, musst du dich schon mit dem Thema beschäftigen.Dürfte schwer festzustellen sein, ob jemand "wirklich" charmant ist oder nur oberflächlich.
Oberflächlicher Charme, der aber immer kalt ist, d.h. instrumentell und taktisch ist, ist eine Eigenschaft die typisch für (einige) Narzissten ist.
RoseHunter schrieb:Narzisstischen Frauen wird oft die Aura einer Porzellanpuppe attestiert, sie sind sexuell verführerisch, schön, aber kalt.Wie gesagt sind das subjektive Eindrücke. Jemanden einfach als "kalt" abzutun, wird in der Psychologie nicht gemacht und ist pseudowissenschaftlich. Und Schönheit ist selbstverständlich auch subjektiv.
RoseHunter schrieb:Ist arg dünn für eine ernstzunehmende Kritik.Es geht hier ja auch nicht darum, irgendwelche Bestseller zu rezensieren.
RoseHunter schrieb:Natürlich, die werden oft kriminell.Das ist doch viel zu verkürzt. Was kriminell ist, hängt von Definitionen ab, unterscheidet sich von Staat zu Staat und kann sich schnell ändern.
RoseHunter schrieb: Ob dann auch diese Lebensbereiche gewinnmaximierend betrachtet werden sollten, wäre eine wirtschaftsethische Frage, aber viele aus der Wirtschaft betrachten Ethik so wie man Religion und Sport fürs Abi berwertet.Ein völlig legitimer Standpunkt, der nicht zwingend was mit Narzismus zu tun hat.
RoseHunter schrieb:Die Studie hatte ich verlinkt, 203 Leute nahmen teilNaja, immerhin etwas. Aber repräsentativ ist was GANZ ANDERES.
Draiiipunkt0 schrieb:Ich glaube kaum, dass es erfolgreiche Unternehmer gibt, die das Risiko eingehen, dass sich der Gegenüber nicht an die Schweigepflicht hält. Er muss ja gar nicht an die Öffentichkeit gehen. Es reicht ja schon, dass die Informationen einem Konkurrenten zugespielt werden.Das ist ja eine Art von Misstrauen die selbst schon wieder symptomatisch ist.
Draiiipunkt0 schrieb:Dürfte schwer festzustellen sein, ob jemand "wirklich" charmant ist oder nur oberflächlich.Nein, warum?
Draiiipunkt0 schrieb:Wie gesagt sind das subjektive Eindrücke. Jemanden einfach als "kalt" abzutun, wird in der Psychologie nicht gemacht und ist pseudowissenschaftlich.Da bist du auf dem falschen Dampfer. Die sogenannte Gegenübertragung (die Emotionen oder Affekte, die das Gegenüber gerade im Therapeuten auslöst) ist leitend in der modernen psychodynamischen Therapie.
Draiiipunkt0 schrieb:Das ist doch viel zu verkürzt. Was kriminell ist, hängt von Definitionen ab, unterscheidet sich von Staat zu Staat und kann sich schnell ändern.Lügen, Stehlen, Gewalt, Mord werden fast überall geahndet. Es gibt natürlich geduldete Formen der Gewalt, etwa bei Soldaten, aber deren Rolle ist definiert, außer in Tyrannenstaaten, wo Sadismus und Willkür zum staatliche Prinzip werden.
Draiiipunkt0 schrieb:Ein völlig legitimer Standpunkt, der nicht zwingend was mit Narzismus zu tun hat.Viele Narzissten haben sich einer (merkwürdig verstandenen) utilitarstischen Ethik mit einer sehr kalten Kosten/Nutzen-Rechnung unterworfen.
Draiiipunkt0 schrieb:Naja, immerhin etwas. Aber repräsentativ ist was GANZ ANDERES.Beschäftige dich mal mit sogenannten wissenschaftlichen Studien, auf was für wackeligen Beinen die in der Regel stehen. Da hast du dann die "harten, emprischen Fakten" von Untersuchungen mit 23 Teilnehmern und jede Menge weiteren pseudowissenschaftlichen Scheiß. (Ich habe meinen Kahneman gelesen. ;) ) Aber die Leute stehn drauf und wollen das goldene Kalb nicht schlachten, weil wir dann wirklich nicht mehr wissen, was wir noch glauben sollen.
RoseHunter schrieb:Das ist ja eine Art von Misstrauen die selbst schon wieder symptomatisch ist.Eine inhaltliche Diskussion scheint nicht möglich zu sein.
Draiiipunkt0 schrieb:Eine inhaltliche Diskussion scheint nicht möglich zu sein.Das ist Inhalt.
Draiiipunkt0 schrieb:Nein, es ist pseudowissenschaftliches Ferndiagnostizieren.Nö, ich mache da Unterschiede.
Jede Form von strategischem Denken wird auf eine narzistische Persönlichkeitsstörung zurückgeführt.
Draiiipunkt0 schrieb:Damit kannst du vielleicht im Forum glänzen, aber in Fachkreisen wird man dich höchstens belächeln.Woher willst du das denn wissen, du kennst dich doch überhaupt nicht aus in der Psychologie.
Draiiipunkt0 schrieb:Noch was zu Studien. Du brauchst mir nicht andauernd raten, mich damit auseinandersetzen.Das weiß ich, deshalb mein Verweis auf Kahneman.
Ich habe im Rahmen meines Studiums gelernt, wie Statistik funktioniert, und 203 Menschen sind in keinem Fall repräsentativ. Wer das Gegenteil behauptet, hat keinen Plan., wovon er redet.