Das Wunder des menschlichen Körper. Gott oder Evolution ?
12.01.2014 um 18:47
Gedankenmodell:
Gott hat den Menschen nach seinem Bilde erschaffen und bevölkert nun einen ganzen Planeten, den er ebenfalls erschaffen hat, damit. Auf diesem Planten entstehen durch seine Göttlichkeit/ göttliche Macht nun Menschen. (Die ersten Lehmversuche scheiterten, wie es in Bibel heißt.) Diese Menschen erhalten nun von Gott einen freien Willen und beginnen sofort mit der Abschlachtung der Tiere, mit der Versklavung von Mensch und Tier, sowie mit der Vernichtung aller vorhandener Ressourcen.
Logische Schlußfolgerungen:
Gott hat den Menschen nach seinem Bilde erschaffen.
Nun, es gibt Weiße, Gelbe, Schwarze und Menschen mit Mandelaugen. Noch dazu gibt es Pygmäen, also kleine Menschen, welche ab und an von Kannibalenvölkern als Futter gehalten werden. Sind Pygmäen auch nach Gottes Abbild erschaffen worden? Ist Gott nun ein Eskimo, Afrikaner oder Asiat? "Nach seinem Bilde" ist bei all dem die schwammigste Passage in der christlichen Schöpfungsgeschichte, denn 1.) müsste Gott aussehen wie ein Mensch und 2.) auch noch gleichzeitig wie alle Menschenrassen.
Menschenrassen... wobei wir hier wieder die Artenvielfalt haben. Warum erschafft Gott so viele verschiedene Menschen? Antwort eines Christen: Weil es gut ist. Ok. Kann man so stehen lassen, wenn man glaubt, jedoch nicht, wenn man die Logik darin zu suchen versucht.
Menschenrassen sind für mich persönlich nur plausibel, wenn es um die Anpassung in der Evolution geht. Wir erinnern uns: "Survival of the fittest."
Das fängt schon ganz simpel bei einigen Wüstenvölkern, wie z.B. den Beduinen an, die nur wenig Wasser und Nahrung benötigen. Währenddessen wir Zivilisationsmenschen zirka 2 Lita pro Tag trinken sollten, kommen einige abgelegene Wüstenwandervölker mit einen Schluck pro Tag aus. Anpassung.
Das Gleiche bei einem asiatischen Wasservolk, wo die Menschen schon mit jungen Jahren so gut angepasst sind, dass sie unter Wasser sehr weit sehen können, um perfekt für ihr Volk fischen zu gehen.
Nehmen wir noch die Krankheiten hinzu, um eine evolutionäre Anpassung noch besser zu verdeutlichen. So gibt es zum Beispiel Blinde, welche mit Hilfe von Zungenschnalzen die Entfernung von Gegenständen im Kopf berechnen können. So kommt es, dass auch einige wenige aber sehr begabte Blinde bergsteigen oder mitten im Wald ungehindert Mountenbiken können. Das ist schlichtweg Anpassung.
Ginge es nach einem Schöpfer, so hieße es: Es werde Mensch. Und dieser ist nach seinem Bilde.
Nun gibt es aber die nachgewiesene Artenvielfalt (ich weise nochmal auf die Pygmäen hin) und die Anpassung (die Wüstenvölker z.B.).
Das oben Aufgeführte sind für mich eindeutige Beweise, welche man zu einem Roman ausgedeht noch Massenhaft nennen könnte. Demgegenüber steht immer noch die simple Schöpfungeschichte, welche den primitiven Völkern ganz einfach die Welt und dessen Entstehung zu erklären vermochte. Damals, als man noch nichts von der Artenvielfalt der Menschen oder den genetischen Verwandtschaften der Tiere, geschweige denn von der Verwandschaft vom Menschen und den Tieren wusste.
Heute, so möge man meinen, sind wir jedoch schlauer.
So...
Auf diesem Planten entstehen durch seine Göttlichkeit/ göttliche Macht nun Menschen. (Die ersten Lehmversuche scheiterten, wie es in Bibel heißt.)
Gerade bei diesen Lehmversuchen merkt man doch, dass der Schöpfergott nicht als unfehlbar angesehen wurde. Nichtmal bei seinen Anhängern. Schon damals sah man also, dass nicht alles perfekt ist. Der Mensch brauchte also einen zweiten Anlauf in der Entwicklungsphase. Das erinnert mich irgendwie an den Neanderthaler. Aber naja, Gott ist ja perfekt, allwissend und unfehlbar. Fehler, Schicksalschläge und dergleichen werden eben mal schnell mit "Gottes Wege sind unergründlich" abgetan. Bloß nicht zuviel fragen beim Christentum (oder anderen Schöpfungslehren)!
Diese Menschen erhalten nun von Gott einen freinen Willen und beginnen sofort mit der Abschlachtung der Tiere, mit der Versklavung von Mensch und Tier, sowie mit der Vernichtung aller vorhandener Ressourcen.
So... der Mensch ist also ein sexistisches (das nehme ich auch mal schnell hinzu) Monstrum, welches alles vernichtet. Gott hat es anscheinend schon einmal erkannt und schickte die Sintflut, um nur die Besten und Gläubigsten zu retten. Hm... ist das hier und jetzt aus den besten und gläubigsten Menschen geworden? Auf unserer Welt gibt es Zweifler oder auch unglaublich dogmatische Glaubenslehren. Das ist ein krasser Gegensatz und gewiss nicht im Sinne eines Schöpfergottes... so nehme ich an.
Sollte ihm all das auf einmal egal geworden sein? So nach dem Motto: "Ach scheiß drauf, dass hat ja doch keinen Sinnen mit diesen dämlichen Menschen."
Es scheint so, aber dann sollte man so einen Gott doch nicht anbeten, oder? Und wenn er noch eine Sintflut schickt, na gute Nacht. Dann hat man echt viel davon, wenn man mal eben sporadisch zwischen TV, Arbeit und Shoppen an ihn gedacht hat, wie es Abertausende "Gläubige" weltweit mit fester Überzeugung tun. Was jedoch, wenn keine Sintflut oder Gottes Gericht kommt (worauf die Christen übrigens noch bis heute warten, weil das Christentum in meinen Augen einst als Weltungergangssekte startete)? Dann hat man doch sein dogmatisches Leben in Kirchen oder auf Knien umsonst verbracht.
Alles was am Ende noch bleibt ist der Glaube. Und zwar der Glaube an eine Welt im Jenseits, ergo an eine Erlösung des eigenen Seelenheils. Mit einem Schöpfergott hat es jedoch sehr wenig zu tun, sondern viel mehr mit Angst. Angst, dass sie Seele nicht erlöst wird. Angst, dass man in die Hölle kommte... Angst.
Ich halte ein Leben in Angst und mit der Hoffnung auf eine göttliche Vergebung und Liebe für sinnfrei, wo es doch so viel Leid und Schmerz auf unserer Welt gibt. Ich sehe den Mensch und die Verwandschaft zum Tier. Aggression, sexuelle Unterdrückung, Sadismus... all das hat nichts mit einem gefallenen Engel namens Luzifer oder einem Teufel zu tun, sondern mit unseren tierischen Urinstinkten. Auch Spinnen quälen, Heuschrecken vernichten ganze Landstriche und Affen versammeln sich in einem politischen Rat und vernichten und hintergehen ihre Feinde, ganz genau wie wir Menschen.
Allein in der Natur und in der Evolution liegt für mich die Antwort. Beobachten und Parallelen ziehen, Gencodes entschlüsseln und die Anpassung des Menschen und der Tiere an ihre Umgebung und sich veränderbare Witterungsverhältnisse bewundern. Was ist z.B. wenn eine neue Eiszeit herreinbricht? Genau: einige Menschen werden erfrieren, aber viele werden sich anpassen und überleben. "Survival of the fittest" hilft da mehr, als sich in eine Hütte zu verkriechen und auf Knien um Gottes Hilfe zu bitten. Deswegen gibt es für mich persönlich nur die Evolution als Antwort, wenn es um die Entstehung des Lebens geht.
Ich weiß nicht, ob meine Ansicht richtig ist. Aber sie erscheint mir durchaus plausibel. Eine Geschichte über einen Gott, welcher das Meer und das Land, sowie Pflanzen, Tiere und den Menschen an 6 Tagen erschuf, nur um dann am 7. Tag gelassen die Füße hoch zu legen, erscheint mir hingegen wie ein amüsantes Märchen. :D